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Untersuchung des State-of-the-Art zur Erstellung von domänenspezifischen Modellierungssprachen<br />
und UML/SysML-Profilen<br />
3 Methoden zur systematischen Erstellung von DSMLs<br />
Domänenspezifische Modellierungssprachen sind Sprachen, die die Sachverhalte in<br />
einer gegebenen Domäne so exakt wie möglich abbilden sollen. Eine Domäne kann<br />
nach [KeTo08] eine Organisation darstellen, oder ein Bereich wie Netzwerke oder<br />
eingebettete Systeme. Typisch für eine DSML ist, dass sie die erkannten Konzepte<br />
der Domäne abbildet (z.B. Hardware-Plattform oder Software-Komponenten der Domäne<br />
„Eingebettete Systeme“) und die Beziehungen zwischen ihnen (z.B. eine<br />
Hardware-Plattform kann mehrere Software-Komponenten verwalten). Da Domänen<br />
Gebiete von speziellem Wissen sind, muss auch die entsprechende Modellierungssprache<br />
dieses spezielle Wissen abbilden. Deshalb müssen laut [KeTo08] DSMLs<br />
von Experten der Domäne entwickelt werden, die diese Domäne sehr gut kennen<br />
und die wissen, welche Sachverhalte dort relevant sind, bzw. wie diese Sachverhalte<br />
in Zusammenhang stehen. Wenn eine DSML von Experten entwickelt und qualitätsgesichert<br />
ist, wird sie zur Modellierung durch die Entwickler in der Domäne verwendet.<br />
Die DSML soll dabei die Arbeit der Entwickler wesentlich erleichtern, da die Entwickler<br />
die Domänenbestandteile gut kennen und diese einfach durch die Modellierungssprache<br />
in den gewünschten Modell ausdrücken sollen.<br />
DSMLs stellen zum großen Teil auch „Best Practices“ der betrachteten Domäne dar.<br />
Best Practices kann die Art und Weise sein, wie Modelle in dieser Domäne erstellt<br />
werden, aber auch erkannte Muster in den Domänenmodellen und in den Assoziationen<br />
zwischen Modellelementen und dazugehörigem Code bei der späteren Phasen<br />
des Softwareentwicklungsprozesses. Daher stellen die DSMLs oft eine Grundlage<br />
zur modellgetriebenen Softwareentwicklung dar, wobei vollständiger und lauffähiger<br />
Systemcode direkt aus den Domänenmodellen generiert werden kann.<br />
3.1 Methode nach Kelly und Tolvanen<br />
Die Methode zur Entwicklung einer DSML nach [KeTo08] ist ein fünfschrittiger Prozess.<br />
Im Folgenden werden die Schritte in der Methode benannt und kurz erläutert.<br />
3.1.1 Identifizieren der Domänenkonzepte und Abbilden in die DSML<br />
In diesem Schritt muss der Entwickler der Sprache die Domäne genau untersuchen<br />
und die wesentlichen Konzepte der Domäne identifizieren, beispielsweise mit Hilfe<br />
von Interviews oder sonstigen Gewinnungstechniken (eine Auswahl potentiell anwendbarer<br />
Methoden kann in [Pohl10] nachgelesen werden). Die Domänenkonzepte<br />
verstecken sich meistens in den Begriffen, die die Mitarbeiter der Domäne verwenden<br />
(die Fachsprache), in der Art und Weise wie sie Modelle erstellen und Software-<br />
Produkte entwickeln, aber auch in den bereits entwickelten Architekturen und Code<br />
von früheren Projekten (besonders bei eingebetteten Systemen). Oft existiert in einer<br />
Domäne eine Fachsprache, welche Begriffe enthält, die von allen Beteiligten gleich<br />
interpretiert werden und für Domänenexterne unbekannt sind. Die Art und Weise der<br />
Entwicklung eines Softwaresystems verraten dem Entwickler der neuen DSML ähnliche<br />
Modellierungs- oder Implementierungsmuster, die er/sie ebenso durch die DSML<br />
widerspiegeln kann. Den auf diese Weise erkannten Domänenkonzepten ordnet der<br />
Zuletzt geändert: 09.02.2011 09:59 7/19