Kindertagespflege in Kassel - Serviceportal der Stadt Kassel

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Die Kindertagespflege hat sich zu einem wichtigen und eigenständigen Bereich der Kindertagesbetreuung entwickelt. Die Stadt Kassel hat dieser Entwicklung früh Rechnung getragen und bereits vor 15 Jahren im Jugendamt einen Fachdienst eingerichtet, der Tagespflegepersonen gewinnt, qualifiziert und begleitet und zugleich eine Anlaufund Beratungsstelle für Eltern rund um das Thema Kindertagespflege ist. Eine zunehmende Bedeutung erfährt die Kindertagespflege aktuell vor dem Hintergrund des Ausbaus von Betreuungsmöglichkeiten für unter dreijährige Kinder. Bund, Länder und Gemeinden haben sich darauf verständigt, bis 2013 für bundesweit im Durchschnitt 35 % der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Vielfach wünschen sich Eltern gerade für diese Altersgruppe eine familienähnliche Betreuung. Deshalb sollen rund 30 % des Betreuungsplatzangebotes in der Kindertagespflege geschaffen werden. In Kassel gibt es derzeit insgesamt 850 Betreuungsplätze für unter Dreijährige, davon 277 Plätze in der Kindertagespflege. Familien und Arbeitgeber betonen immer wieder, dass die „Randzeitenbetreuung“ durch das Angebot der Kindertageseinrichtungen nicht oder nur unzureichend abgedeckt ist. Die Kindertagespflege leistet deshalb nicht nur für Eltern kleiner Kinder einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Fami- Liebe Leserin, lieber Leser, lie und Beruf, sondern ist wegen ihrer besonderen Flexibilität gerade auch für Eltern mit ungünstigen Arbeitszeiten eine attraktive ergänzende Betreuungsform für ihre Kinder. Tagesmütter und Tagesväter erfüllen täglich vielseitige und anspruchsvolle Aufgaben. Um den pädagogisch-erzieherischen, aber auch emotionalen Anforderungen ihrer Arbeit gerecht zu werden, benötigen sie Beratung, Qualifizierung und fachliche Begleitung. In dieser Zeitung, die der Fachdienst Kindertagespflege im Jugendamt Kassel anlässlich seines 15-jährigen Bestehens herausgibt, erhalten Eltern, Fachleute, Tagesmütter und -väter sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger einen informativen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Fachdienstes Kindertagespflege. Sie können einen Blick in den Alltag der Kindertagespflege werfen und erhalten einen aktuellen Überblick über die fachliche und qualitative Weiterentwicklung in diesem Bereich der Kinderbetreuung. Ein herzliches Dankeschön an alle, die an dieser Zeitschrift mitgewirkt haben. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine anregende Lektüre. Anne Janz Dezernentin für Jugend, Schule, Frauen und Gesundheit Aktionsprogramm Kindertagespflege Das Aktionsprogramm Kindertagespflege des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) begleitet und fördert in der Zeit vom 1. April 2009 bis 31. August 2012 den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung. Ziel ist, die frühkindliche Förderung zu verbessern und Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Zugleich soll Menschen, die als Tagespflegepersonen infrage kämen, ein Anreiz gegeben werden, sich für diesen verantwortungsvollen Beruf zu entscheiden. Das Jugendamt der Stadt Kassel hat als einer von rund 160 Modellstandorten den Zuschlag für dieses Projekt erhalten und wird im genannten Projektzeitraum mit 100.000 Euro gefördert. Ziele des Projekts sind: • Strukturen auszubauen, um Tagespflegepersonen zu gewinnen, zu qualifizieren und zu vermitteln; • neue Tagespflegepersonen aus einschlägigen Berufsfeldern zu gewinnen; • eine bundesweite Mindestqualifizierung von Tagespflegepersonen in einem Umfang von 160 Unterrichtseinheiten nach den Vorgaben des Deutschen Jugendinstituts in München umzusetzen. Das Aktionsprogramm Kindertagespflege wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investitionen in die Humanressourcen.
Vermittlung, Beratung, Fortbildung – seit 15 Jahren Der Fachdienst Kindertagespflege der Stadt Kassel stellt sich vor. Sie informieren und beraten Eltern über Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Kassel und vermitteln qualifizierte Tagesmütter und Tagesväter: Die Mitarbeiterinnen und der Mitarbeiter des Fachdienstes Kindertagespflege der Stadt Kassel. Doch auch Aus- und Fortbildung von Tagespflegepersonen gehören zum Angebot des Teams. In diesem Jahr feiert der Fachdienst seinen 15. Geburtstag. „Welches Betreuungsangebot passt zu uns und unserem Kind?“ – „Wie finden wir eine geeignete Tagesmutter? Oder nehmen wir einen Tagesvater?“ – „Welche Kosten kommen auf uns zu?“ – „Sollten wir einen Vertrag mit unserer Tagesmutter abschließen?“ – „Wie wird mein Kind mit der neuen Situation klarkommen?“ Es sind viele Fragen, die Eltern bewegen, wenn sie über eine Kindertagesbetreuung für ihre Tochter oder ihren Sohn nachdenken – vor allem, wenn die Kinder noch sehr klein sind. Für Kinder unter drei Jahren eignet sich die Betreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater besonders gut – und kostenlose Antworten auf ihre vielen Fragen finden junge Eltern beim Fachdienst Kindertagespflege der Stadt Kassel. Kassel war mit Seminarangebot Vorreiter Drei Diplom-Sozialpädagoginnen und ein Diplom-Sozialpädagoge gehören zum Team des Fachdienstes, der beim Jugendamt angesiedelt ist und nicht nur Eltern, sondern auch Tagespflegepersonen berät, unterstützt – und qualifiziert. Mit einem solchen Angebot war Kas- sel Vorreiter, schon bevor es den Fachdienst gab: Die Stadt gehörte zu den ersten Kommunen, die bereits in den 1970er-Jahren in einem Modellprojekt Seminare für Tagesmütter und -väter anbot und die Vorbereitungsseminare für Tagespflegepersonen alsbald auch zur Pflicht machte. Eine Pflicht freilich, die schon damals von den meisten Tagespflegepersonen als wertvolle Unterstützung gesehen wurde, erinnert sich Ingrid Deussen, Mitarbeiterin vom Fachdienst Kindertagespflege und von Anfang an dabei. Politik reagiert auf Nachfrage Seither hat sich viel verändert. Zunehmend mehr Eltern entscheiden sich für eine frühe, die Familie ergänzende Kindertagesbetreuung – und die Politik hat parteiübergreifend auf die steigende Nachfrage reagiert: 2008 beschloss die Bundesregierung, damals noch unter Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU), die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder in den ersten drei Lebensjahren zu verdoppeln. Insgesamt sollen im Jahr 2013 750.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige zur Verfügung stehen, davon etwa 70 Prozent in Krippeneinrichtungen und 30 Prozent in der Kindertagespflege. So hat auch in Kassel die Bedeutung der Kindertagespflege in den vergangenen Jahren ständig zugenommen: Von den derzeit insgesamt 850 Betreuungsplätzen für unter Dreijährige existieren 277 Plätze in der Kindertagespflege – weitere Plätze sollen geschaffen werden. Die Stadt Kassel beteiligt sich als einer von bundesweit rund 160 Standorten am Aktionsprogramm Kindertagespflege des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung begleitet und fördert (siehe Infokasten). Die Qualität muss stimmen Mit dem Ausbau der Betreuungsplätze verbinden Politik und verschiedene Interessengruppen ganz unterschiedliche Erwartungen: Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Verbesserung der Gleichstellung zwischen Mann und Frau und die Aufwertung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Bildungsexperten und Jugendhilfeplaner sehen die Chancen, die eine frühe Förderung in familienergänzender Betreuung mit sich bringt. Und nicht zuletzt gibt es die Hoffnung, dass junge Paare durch den Ausbau der Kindertagespflege mehr als bisher ermutigt werden, sich für Kinder zu entscheiden. „Unabhängig davon, wie berechtigt diese verschiedenen Erwartungen sind: In erster Linie sind Krippen und Kindertagespflegestellen für die Kinder da“, sagt Ingrid Deussen. Vor allen anderen Überlegungen müsse das Wohl der Kinder stehen, das entscheidend von der pädagogischen Qualität der Angebote abhänge. Dass die Qualität stimmt, darüber wacht der Fachdienst. „Unsere zentralen Ziele sind es, die Zahl der Betreuungsplätze in der Tagepflege nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ auszubauen und kontinuierliche und stabile Betreu- Fachdienst Kindertagespflege Der Fachdienst Kindertagespflege ist ein Angebot des Jugendamtes der Stadt Kassel und der Abteilung Kindertagesbetreuung zugeordnet. Er versteht sich als Beratungs- und Vermittlungsstelle für Eltern und Tagespflegeeltern. Die Angebote sind für Eltern und Tagespflegepersonen kostenfrei. Angebote und Aufgaben: • Information und telefonische sowie persönliche Beratung von Eltern und Tageseltern in allen Fragen der Kindertagesbetreuung, z. B. Erstberatung, organisatorische Beratung, praxisbegleitende Beratung, Konfliktberatung. • Vermittlung von qualifizierten Tagespflegestellen • Beratung und Qualifizierung von Tagespflegepersonen • Fachliche Begleitung von Tagespflegeverhältnissen • Qualitätsentwicklung • Anwerbung von Tagespflegepersonen • Feststellung der Eignung von Tagespflegepersonen • Kooperation mit anderen sozialen Fachstellen und Gremien • Konzeptentwicklung Kontakt: Fachdienst Kindertagespflege Jugendamt Stadt Kassel Obere Königsstr. 8, 34117 Kassel Tel.: 0561 / 787-5160 E-Mail: kindertagespflege@stadt-kassel.de Sprechzeiten: Mo, Mi, Fr 8.30 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung
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