Kindertagespflege in Kassel - Serviceportal der Stadt Kassel

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ungsverhältnisse in der Tagespflege zu
gestalten“, sagt Fachdienstmitarbeiterin
Elisabeth Wellhäuser.
Betreuung, Erziehung und Bildung
Die Betreuungsform Kindertagespflege
sei besonders für die ersten Lebensjahre
der Kinder geeignet, so die Sozialpädagogin.
„Sie zeichnet sich durch ein
hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf
die Betreuungszeiten aus und ist auch
wegen der möglichen Nähe zum Wohnort
und Arbeitsplatz der Eltern interessant.“
Der individuell , flexibel und frei
zu vereinbarende Rahmen ermögliche
eine Alternative beziehungsweise Ergänzung
zur institutionellen Betreuung,
auch für ältere Kinder. „Kinder werden
in der Tagespflege individuell begleitet
und können in kleinen überschaubaren
Gruppen geschwisterähnliche Erfahrungen
machen“, sagt Elisabeth Wellhäuser,
„ebenso werden sie in ihrer körperlichen,
geistigen und emotionalen
Erlaubnis erforderlich
Entwicklung gefördert. Kindertagespflege
leistet somit einen bedeutenden
Beitrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung
von Kindern.“
Die gesetzliche Grundlage hierfür wurde
durch das im Januar 2005 verabschiedete
Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG)
geschaffen. In diesem Gesetz wird der
Bildungs- und Förderauftrag der Kinderbetreuung
in der Kindertagespflege
und Kindertageseinrichtungen formuliert
und beide Betreuungsformen als
gleichrangiges Angebot benannt.
Gute Vorbereitung
der Tagespflegepersonen
„Damit Tagesmütter und Tagesväter
diesen vielfältigen und verantwortungsvollen
Aufgaben gerecht werden
können, bedarf es der entsprechenden
Qualifizierung und Begleitung“, sagt
Fachdienst-Mitarbeiterin Regina Willecke.
Denn von der persönlichen und
fachlichen Kompetenz der Tagespflege-
Das Team des Fachdienstes Kindertagespflege der Stadt Kassel: Ingrid Deussen,
Regina Willecke, Elisabeth Wellhäuser, Jochen Winzenburg
Seit dem 1. Oktober 2005 benötigen Tagesmütter und -väter für die Kindertagespflege
eine Erlaubnis des örtlichen Jugendamtes (§ 43 Sozialgesetzbuch VIII).
Diese ist erforderlich, wenn sie gegen Entgelt außerhalb des Haushaltes der Eltern
ein oder mehrere Kinder mehr als 15 Stunden und länger als drei Monate
betreuen. Die offizielle Genehmigung zur Kindertagespflege erhält eine Tagespflegeperson,
wenn sie persönlich und fachlich geeignet ist und kindgerechte
Räume sowie vertiefte Kenntnisse in der Kindertagespflege nachweisen kann.
Ein entsprechendes Qualifizierungskonzept hat der Fachdienst Kindertagespflege
des Jugendamtes der Stadt Kassel erarbeitet. guz
person hänge es ab, ob sich die Kinder
wohl fühlten und Erfahrungen machen
könnten, die ihre weitere Entwicklung
fördern.
Dementsprechend ist es eine wichtige
Aufgabe des Fachdienstes, die Tagesmütter
und Tagesväter auf ihre verantwortungsvolle
Tätigkeit sorgfältig vorzubereiten
(siehe Interview: „Qualität
und Bildung in der Kindertagespflege“).
Schon zu Beginn werden zum Beispiel
die Motivation der zukünftigen Betreuungsperson
geklärt, die Perspektive,
Vorkenntnisse und Erfahrungen erfragt,
die familiäre Situation und auch die zu
erwartende Akzeptanz der eigenen Familie
besprochen. Auch Informationen
über rechtliche, organisatorische und
finanzielle Bedingungen der Tagespflegetätigkeit
gehören dazu. „Die Erstgespräche
sind eine wichtige Voraussetzungen
dafür, Fehleinschätzungen und
überhöhte Erwartungen zu vermeiden,
spätere Überforderungen auszuschlie-
ßen und so dem Abbruch eines Betreuungsverhältnisses
vorzubeugen“, erklärt
Ingrid Deussen.
Auch später werden die Tagespflegepersonen
nicht alleine gelassen: „In der
Kindertagespflege kann es eine Fülle
von Spannungsfeldern geben, zum Beispiel
unterschiedliche Erziehungs- und
Wertvorstellungen, unterschiedliche
Vor stellungen über Berufs- und Mutterrolle
oder auch Nähe- und Distanzprobleme“,
sagt Ingrid Deussen. Begleitende
Gesprächsgruppen oder auch die Möglichkeit
zur Einzelberatung trügen dazu
bei, eventuelle Konflikte zu lösen oder
am besten ganz zu vermeiden, sodass
die Tageskinder nicht zwischen die Fronten
geraten. „Viel Ärger und Unzufriedenheit
kann vermieden werden, wenn
bereits vor Beginn der Tagespflege viele
Einzelheiten mit der Tagespflegeperson
offen und frühzeitig besprochen werden“,
so die Fachdienst-Mitarbeiterin.
Gundula Zeitz
Die verschiedenen Formen der Kindertagespflege
Ob in den eigenen vier Wänden, im Haus der Tagesmutter oder des Tagesvaters
oder in anderen Räumen: Eltern können zwischen verschiedenen Formen der
Kindertagespflege wählen – und sich diejenige auswählen, die am besten zu ihren
Bedürfnissen passt.
Folgende gesetztlich anerkannte Betreuungsformen sind möglich:
Kindertagespflege im Haushalt der Tagespflegeperson
Bei der Kindertagespflege außerhalb des Elternhauses wird das Kind im Haushalt
der Tagesmutter oder des Tagesvaters betreut – und das individuell und flexibel:
Die Tagespflegeperson, die eine Erlaubnis durch das zuständige Jugendamt benötigt
und bis zu fünf Kinder maximal gleichzeitig betreuen darf, kann auf besondere
Betreuungsbedürfnisse der Eltern eingehen. Oft haben die Tagesmutter
oder der Tagesvater ein eigenes kleines Kind, das im Alter des fremden Kindes
ist. Insbesondere für Kinder alleinerziehender Eltern oder Einzelkinder kann dies
ein wichtiges Erlebnis sein.
Kindertagespflege im Haushalt der Eltern
Diese Form ist besonders geeignet für Familien, die ihr Kind oder ihre Kinder in
einer vertrauten Umgebung betreuen lassen möchten, sowie für Familien mit
mehreren oder mit sehr kleinen Kindern. Umgangssprachlich wird die Tagespflegeperson,
die im Haushalt der Eltern tätig ist, als Kinderfrau oder Kinderbetreuerin/Kinderbetreuer
bezeichnet.
Die Tagesmutter oder der Tagesvater ist von den Eltern weisungsabhängig, meistens
besteht ein angestelltes Arbeitsverhältnis. Eine Erlaubnis für diese Tätigkeit
ist nicht erforderlich.
Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen
Die Betreuung kann auch in anderen geeigneten Räumen stattfinden. Bei dieser
Betreuungsform können zwei Tagespflegepersonen bis zu zehn Kinder in angemieteten
Räumen betreuen.
Werden mehr als acht Kinder betreut, muss mindestens eine Betreuungsperson
Erzieherin oder Erzieher sein und über Berufserfahrung verfügen. Auch für diese
Betreuungsform wird eine Erlaubnis durch das örtliche Jugendamt benötigt.