Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.
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men musste. Und ich fragte<br />
mich, ob er sich noch einmal<br />
vorstellte, wie seine La Rubia<br />
und sein Salvaje mit ihm hier<br />
jahrelang herumgesprungen sind.<br />
In meinen Gedanken sah ich sie<br />
alle wieder vor mir, die alte<br />
Truppe, die Angsthasen, die hier<br />
bei mir ein „Zuhause“ gefunden<br />
hatten, da sie unmöglich zu vermitteln<br />
waren. Volvo sah aus, als<br />
erinnere auch er sich daran. Nie<br />
zuvor hatte ich ihn so entspannt<br />
und mit einer solchen Ruhe gese-<br />
Volvo<br />
hen. Immer wieder sah er sich um<br />
und dann zu mir, als wolle er alles noch einmal in sich aufnehmen.<br />
Ich konnte Else kaum antworten, die dann zu uns<br />
kam. Als ich nach einer Stunde die Tränen kaum mehr<br />
zurückhalten konnte, und sie mir immer wieder die Wangen<br />
runterliefen, ging ich ins Haus. Weinend bat ich Diana, Volvo<br />
die Narkose zu spritzen und Fernando anzurufen, dass<br />
er kommen müsse. Ich konnte zu Diana immer wieder nur<br />
sagen: „Ich kann es heute nicht, nicht bei Volvo, schaffst<br />
Du das?“ Ich konnte nicht mehr zu ihm gehen, ich<br />
habe es nicht geschafft. So habe ich Volvo nun ständig<br />
in Erinnerung, wie er in seinem Freilauf von allem<br />
hier und von mir Abschied nahm.<br />
Große Sorgen machte mir auch unser alter Anbaukater<br />
Garry, der isoliert von den Fincakatzen wegen Leukose<br />
bei Else im Anbau wohnte. Er bekam plötzlich ganz<br />
angeschwollene Lymphknoten am Hals und in der<br />
Leiste. Sie wurden täglich größer und verhärteten sich.<br />
Alle Behandlungen, selbst das Interferon schlugen<br />
nicht mehr an, die Leukose war urplötzlich ausgebrochen.<br />
Gleichzeitig wurde<br />
unser alter Kater<br />
Gofio krank. Sein<br />
Hals war unnatürlich<br />
angeschwollen und er<br />
konnte nicht mehr fressen,<br />
trinken und miauen.<br />
Er war schon ziemlich<br />
Gofio<br />
ausgetrocknet. Ich gab<br />
Gofio eine kleine Narkose,<br />
da er fürchterlichen<br />
Stress in einer Transportbox hat. Die Fahrt zu Fernando<br />
dauerte fast eine Stunde, dann mussten Diana und ich noch<br />
fast eine halbe Stunde warten. Ich lief in dem Vorzimmer<br />
wie ein Tiger ihm Käfig herum und hatte fürchterliche<br />
Angst. Zum Glück fiel Gofios Bluttest negativ aus. Aber er<br />
hatte Geschwüre im Mund, acht Zähne mussten gezogen<br />
werden und er musste erst einmal an der Infusion bleiben.<br />
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es ihm noch nicht besser<br />
ging. Er musste weiter in der Klinik und an der Infusion<br />
bleiben und ich hatte weiterhin große Angst um ihn. Am<br />
folgenden Tag erfuhren wir, dass es Gofio nicht besser<br />
ging, er trank nicht, fraß nicht und lag nur apathisch in sei-<br />
ner Box. Der Assistenzarzt von Fernando meinte, dass<br />
Gofio unmöglich zur Finca zurück könne. Ich war sehr<br />
geschockt. Später endlich erreichte ich Fernando. Er<br />
machte sich große Sorgen und meinte, es sei vielleicht<br />
besser, wenn Gofio "nach Hause" käme und wir ihn am<br />
nächsten Vormittag holen würden. Ich hatte totale Panik<br />
und so kam Gofio zur Finca zurück, mit allen benötigten<br />
Spritzen und Medikamenten. Ich hatte mir alles im<br />
OP-Zimmer in der Finca gerichtet. Da steht auch ein<br />
Computer, an dem ich zur Not arbeiten kann. Gofio war<br />
sehr schwach und ich flößte ihm jede Stunde einen<br />
Tropfen Glucose ein. Beim ersten Mal konnte er gar<br />
nicht schlucken und würgte nur. Beim zweiten Mal ging<br />
es besser und beim dritten Mal schluckte er endlich die<br />
Glucose hinunter. Und abends fraß er endlich ein klein<br />
wenig Gourmet, zwei Stunden später nippte er am Tunfisch<br />
- wir hatten ein richtiges Buffet für ihn angerichtet. Am<br />
nächsten Morgen, das große Wunder geschah, fraß er gut<br />
und wollte anschließend aus dem Zimmer raus. Sofort rieb<br />
er erst mal alles mit seinem Köpfchen ab: "So, hier bin ich<br />
wieder." Er bekam zwar weiter noch tagelang Medizin,<br />
doch es war sicher, Gofio hatte es geschafft und ich war<br />
überglücklich darüber.<br />
Garry<br />
Seite 2<br />
Aber wir bangten weiter um<br />
Garry, dem es nicht besser ging.<br />
Else rief mich dann nachts gegen<br />
02.30 Uhr an, dass es Garry sehr<br />
schlecht ginge. Er lag auf Elses<br />
Kopfkissen und ich sah gleich,<br />
dass es nun so weit war. Ich<br />
streichelte ihn und sprach mit<br />
ihm, gab ihm eine Narkose, die<br />
sofort wirkte. Zu Fernando konnten<br />
wir ihn nicht mehr fahren.<br />
Friedlich und ohne Schmerzen<br />
ist er auf dem Kopfkissen bei<br />
Else eingeschlafen.<br />
Aber ich habe auch etwas Erfreuliches über unseren krebskranken<br />
Rüden Hy zu berichten. Er hat nach seiner<br />
Tumoroperation und mehreren Sitzungen Chemotherapie,<br />
in denen es ihm manchmal schlechter, manchmal besser<br />
ging, seine Behandlung<br />
gut beendet und<br />
gut überstanden. Hy<br />
ist, hoffen wir alle,<br />
über den Berg. Ab<br />
und zu muss er zwar<br />
noch zur Blutuntersuchung,<br />
aber es<br />
geht ihm im Moment<br />
sehr gut, wir sind<br />
Hy<br />
alle sehr glücklich<br />
darüber.<br />
Auch die menschlichen Katastrophen reißen bei uns nicht<br />
ab. Fatima, unsere langjährige Mitarbeiterin, hatte eines<br />
Tages auf ihrem Heimweg auf der Autobahn einen sehr<br />
Info-Brief Nr. 3 / September 2007