22.10.2012 Aufrufe

Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Katastrophe. Also stellten wir doch Leitungswasser hin,<br />

aber fast alle Hunde bekamen Durchfall und mussten<br />

Medikamente bekommen. Wir konnten das ungereinigte,<br />

mit Bakterien „verseuchte“ Wasser unmöglich zum Trinken<br />

hinstellen.<br />

Die Hitze wurde immer schlimmer, die heftigen Sturmböen<br />

mit heißem Wind ließen nicht mehr nach. Dann hörten wir,<br />

dass es in Gomera brannte, dann in Gran Canaria und wir<br />

hofften, dass uns das auf unserer Insel erspart blieb.<br />

Elmar war gerade hier, so eine Hitze hatte er noch nie<br />

erlebt. Es wurde immer heißer, 48 Grad, und am nächsten<br />

Tag sollte es noch heißer werden; im Holzhaus hatten wir<br />

über 50 Grad. Der heiße Sturmwind war entsetzlich, wir<br />

konnten kaum atmen, auch unsere Tiere litten entsetzlich<br />

unter der Hitze. Das Gassigehen mit den Hunden hatten wir<br />

schon Tage vorher einstellen müssen. Wir konnten sie nicht<br />

mehr in die Freiläufe bringen, nur raus zum Pippimachen,<br />

aber auch das wollten sie kaum. Wir verdunkelten die Fenster<br />

im Hundehaus und im Welpengehege mit allem, was<br />

wir finden konnten, Pappe, Tücher usw.<br />

Im Holzhaus selbst war es nicht mehr zum Aushalten.<br />

Zuerst fing Gussi an, panisch im Garten herumzulaufen<br />

und zu schreien. Er hechelte entsetzlich, sein Mund stand<br />

weit auf, der Speichel tropfte ihm heraus, ich dachte er kollabiert.<br />

Ich konnte ihn nicht beruhigen, er trank auch<br />

nichts, blieb auch nicht liegen, sondern lief immer wieder<br />

panisch schreiend durch den Garten. Da wir damals wegen<br />

der Renovierung alle Hecken und Büsche an der Mauer<br />

heruntergeschnitten hatten, gab’s für die Katzen keinerlei<br />

Schatten. Dann fing Fienchen an zu hecheln und ihr ganzer<br />

Körper pumpte. Nun bekam ich die absolute Panik. Elmar<br />

konnte mich kaum beruhigen, ich verließ den Garten nicht<br />

mehr, überlegte verzweifelt, was ich tun könnte. Mit nassen<br />

Geschirrhandtüchern kühlte ich Gussi. Zum Glück ließ er<br />

sich das auch immer eine Zeit lang gefallen, bis er dann<br />

wieder panisch schreiend weglief. Elmar fuhr mit Michael<br />

los, um ein Kühlgerät fürs Holzhaus zu kaufen. Aber alle<br />

waren ausverkauft. Da die Hitze länger anhalten sollte und<br />

man es im Sommer sowieso nicht bei solch einer Hitze im<br />

Holzhaus aushalten konnte, wurde das Gerät bestellt. Fienchen<br />

lag mit ihrem halben Kopf im Wassernapf, und auch<br />

Gussi wurde immer panischer, sodass ich dachte, sie schaffen<br />

es nicht und sterben an der Hitze.<br />

Hitzewelle<br />

Seite 4<br />

Hitzewelle<br />

Morgens sprang die Bewässerung im Holzhaus an<br />

und ich sah, wie Fienchen sich sofort auf die nassen<br />

Bodendeckerpflanzen legte. Die Erde war durchs Wasser<br />

im Nu kühl und so kam ich auf die Idee, den Katzen einige<br />

Stellen zu wässern und ihnen darüber Planen zu spannen.<br />

Eilig befestigten wir Plastikplanen an der Mauer, machten<br />

sie mit Steinen am Boden fest und wässerten mit dem Gartenschlauch<br />

die Erde. Alle Holzhauskatzen hielten sich ab<br />

sofort nur noch darunter auf, jede Stunde mussten wir die<br />

Sonnenschutzhütten wässern. Doch es nützte viel, Gussi<br />

und Fienchen beruhigten sich wieder und lagen dann<br />

gemeinsam mit den anderen Katzen auf der nassen Erde.<br />

So ging das tagelang. Wir waren ständig am „Wässern“.<br />

Dann nachmittags, heiße Windböen fegten weiter über die<br />

Finca, verfärbte sich der Himmel über uns in beängstigenden<br />

Farben - rot, lila, gelb, grau und schwarz. Wir konnten<br />

uns nicht vorstellen, was da auf uns zukam. War es „Kalima“,<br />

eine Sandwolke aus Afrika, die fürchterlichen Sandsturm<br />

brachte? Aber die Wolke kam von den Bergen und<br />

nicht vom Meer auf uns zu. Sie wurde immer größer und<br />

schneller. Der Himmel wechselte die Farben - blutrot und<br />

schwarz. Nach wenigen Minuten wussten wir, es brannte<br />

nun auch auf <strong>Teneriffa</strong>. Fassungslos sahen wir vom Tierheim<br />

aus die bedrohliche Wolke auf uns zukommen, die<br />

zum Greifen nahe war. Wir hofften und beteten, dass uns<br />

das Feuer nicht erreichen würde, und konnten nur warten.<br />

Wir stürzten zum Fernsehapparat und erfuhren die schreckliche<br />

Nachricht. Ein riesiges Feuer hatte sich im Norden<br />

ausgebreitet und sich dann rasend schnell in Richtung<br />

Süden ausgedehnt. Angstvoll beobachteten wir den Himmel,<br />

„wenn nur die entsetzlichen heißen Sturmwinde aufhören<br />

würden“ und hofften, dass sie das Feuer unter Kon-<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2007

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!