Export intern.Fırde_29.10fin_pp
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2 Auslandsinvestitionen<br />
Direktinvestitionen im Ausland sind zu einem<br />
der wichtigsten Merkmale der modernen<br />
Volkswirtschaft geworden. In den neunziger<br />
Jahren erzielten grenzüberschreitende<br />
Direktinvestitionen in der Weltwirtschaft eine<br />
viel höhere Dynamik als der Weltexport<br />
(Stankowsky, 1998). Direktinvestitionen können<br />
als Kapitalbeteiligungen an ausländischen<br />
Unternehmen (bis zu 100 %) definiert werden,<br />
deren Ziel in der dauerhaften Einflussnahme<br />
auf deren Geschäftsführung liegt (im<br />
Gegensatz zur Portfolioinvestition, deren Ziel<br />
nur im Ertrag liegt).<br />
Direktinvestitionen dienen der Erschließung<br />
und Sicherung neuer Märkte sowie der<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Untersuchungen der volkswirtschaftlichen<br />
Auswirkungen von Auslandsinvestitionen<br />
kommen großteils zum Schluss, dass sie sich<br />
sowohl für die investierenden Länder als auch<br />
für die Gastländer überwiegend positiv<br />
auswirken.<br />
Das letzte Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts<br />
war von einem enormen Aufholprozess<br />
Österreichs in bezug auf Direktinvestitionen<br />
geprägt.<br />
Lag der Anteil der österreichischen Direktinvestitionen<br />
im Ausland im Vergleich zu ausländischen<br />
Direktinvestitionen in Österreich 1990<br />
noch bei kaum einem Drittel, so erhöhten sich<br />
die aktiven Direktinvestitionen Österreichs im<br />
Ausland per Ende 2000 mit 26,7 Mrd. EUR auf<br />
rund vier Fünftel der passiven Direktinvestitionen<br />
ausländischer Unternehmen in Österreich<br />
mit rund 32,7 EUR. Dabei erreichte die<br />
Zahl der für österreichische Investoren im<br />
Ausland arbeitenden Personen (248.600) fast<br />
jene 251.200 Personen, die für ausländische<br />
Investoren in Österreich beschäftigt sind.<br />
Dies geht aus einem Bericht der OeNB vom<br />
November 2002 hervor, der das Ergebnis einer<br />
Befragung zum Stand der Direktinvestitionen<br />
per Ende 2000 thematisierte.<br />
Die regionale Struktur der Direktinvestitionen<br />
zeigt eine starke Investitionstätigkeit in der EU<br />
(42 % aller österreichischen Direktinvestitionen<br />
im Ausland), gefolgt von 30 % in Mittel- und<br />
Osteuropa (9 % Resteuropa, hauptsächlich<br />
Schweiz, 19 % außerhalb Europa, hauptsächlich<br />
USA und Offshore–Finanzzentren).<br />
Betrachtet man jedoch die Zahl der Beteiligungen<br />
und vor allem die Beschäftigungszahlen,<br />
zeigt sich ein völlig anderes Bild. Zum Jahreswechsel<br />
2000/2001 arbeiteten 65 % aller 248.600<br />
Auslandsbeschäftigten österreichischer<br />
Investoren in Mittel- und Osteuropa, während<br />
nur rund 25 % in der EU beschäftigt waren.<br />
Während die österreichischen Direktinvestoren<br />
1990 im Inland 260.800 Personen beschäf-<br />
tigten, waren es 2000 mit 267.600 Personen nur<br />
unwesentlich mehr. Hingegen verfünffachte<br />
sich im gleichen Zeitraum die Zahl der<br />
Beschäftigten in den österreichischen<br />
Direktinvestitionsunternehmen im Ausland.<br />
Das spricht einerseits gegen die Hypothese,<br />
wonach die Schaffung von Arbeitsplätzen im<br />
Ausland in erster Linie zu Lasten der<br />
Inlandsbeschäftigung erfolgte. Und weiters<br />
schließt die OeNB-Studie daraus, dass diese<br />
zusätzlichen Arbeitsplätze in den meisten<br />
Fällen in Österreich nicht hätten geschaffen<br />
werden können, da sie der Erschließung neuer<br />
Märkte dienen. Und mit ihren Erträgen (rund<br />
50 % aller Erträge österreichischen Direktinvestitionen<br />
stammen aus Mittel- und Osteuropa)<br />
tragen sie wesentlich zur Sicherung der<br />
Arbeitsplätze in Österreich und zur Stärkung<br />
der österreichischen Direktinvestoren im <strong>intern</strong>ationalen<br />
Wettbewerb bei.<br />
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