Kapitel 8 - EU-Förderung des Naturschutzes 2007 bis 2013
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<strong>Kapitel</strong> 8 <strong>Kapitel</strong> VIII – Forstwirtschaft 15<br />
gem Wald sehr gering (hoher Anteil an Staatswald). Die RORen Arnsberg und Siegen<br />
haben dagegen einen sehr hohen (absoluten und förderfähigen) Waldanteil, und der Organisationsgrad<br />
der Privatwaldbesitzer in Zusammenschlüssen ist hoch.<br />
Bezüglich der einzelnen durchgeführten Maßnahmenarten ist keine siedlungsstrukturabhängige<br />
<strong>Förderung</strong> zu erkennen. Zwar gibt es regional unterschiedliche Schwerpunktsetzungen,<br />
diese können jedoch nicht in Abhängigkeit von der Siedlungsstruktur gebracht<br />
werden.<br />
Karte 8.2: <strong>Förderung</strong> von Maßnahmen aufgrund neuartiger Waldschäden vor dem<br />
Hintergrund der Schadpotentialverteilung in Nordrhein-Westfalen<br />
Das Schadpotential bildet die relative Schädigung der Wälder ab und dient als Indikator<br />
der Gesamtbelastungssituation, worunter die Summe aller potentiell schädigenden Umweltbedingungen<br />
an einem Standort verstanden wird. Das Schadpotential wird abgeleitet<br />
aus der Häufigkeitsverteilung <strong>des</strong> Anteils deutlich geschädigter Bäume (Schadstufe 2-4)<br />
bezogen auf das Bestan<strong>des</strong>alter und die Baumart. Diese werden in der Waldschadensinventur<br />
bzw. Waldzustandserfassung flächendeckend erhoben. Die Daten bezüglich <strong>des</strong><br />
Schadpotentials wurden vom Institut für Forstökologie und Walderfassung der BFH in<br />
Eberswalde zur Verfügung gestellt (Wolff et al., o.J.).<br />
In den Jahren 2000 <strong>bis</strong> 2002 förderte Nordrhein-Westfalen die Maßnahmen aufgrund neuartiger<br />
Waldschäden mit rund 12,5 Mio. Euro. Die meisten Fördermittel flossen in die<br />
RORen Arnsberg und Siegen. Während in Arnsberg das Schadpotential vor allem im<br />
Nord-Osten relativ hoch ist, ist es in Siegen deutlich geringer. In Münster, Bielefeld und<br />
Paderborn, wo das Schadpotential am höchsten ist, wurden mittelmäßig viele bzw. gar<br />
keine (Paderborn) Mittel für Maßnahmen aufgrund neuartiger Waldschäden ausgezahlt.<br />
Im Rhein-Ruhr-Gebiet, wo das Schadpotential überwiegend sehr gering ist, flossen auch<br />
relativ wenig Fördermittel, mit Ausnahme von der ROR Bochum / Hagen. Hier liegt auch<br />
ein regionaler Förderschwerpunkt. Grundsätzlich lässt sich also festhalten, dass sich die<br />
Fördermittelverteilung tendenziell auf die RORen mit dem höchsten bzw. mit höherem<br />
Schadpotential konzentriert. Die hohe Förderquote der RORen Arnsberg, Siegen und Bochum/Hagen<br />
hängt nach Aussage <strong>des</strong> MUNLV mit dem hohen Anteil an förderfähigem<br />
Wald sowie mit dem hohen Organisationsgrad der Waldbesitzer zusammen. Die – entgegen<br />
ihrem hohen Schadpotential - geringe <strong>Förderung</strong> der RORen Bielefeld und Münster<br />
erklärt das MUNLV mit dem deutlich geringeren Anteil an förderfähigem Wald, ihrer<br />
schlechten wirtschaftlichen Situation sowie – vor allem in Münster – den kleinflächigen<br />
Waldbeständen. Außerdem sei der Anteil der Standorte, die für eine Kompensationskalkung<br />
nicht in Frage komme, deutlich höher als in Arnsberg und Siegen. In der ROR Paderborn<br />
gebe es dagegen wenig förderfähigen Wald. Außerdem hätten dort Kalkungsmaßnahmen<br />
schon vor dem Berichtszeitraum (2000 <strong>bis</strong> 2002) stattgefunden.