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ACTIVITIES 2005 - European Academy of Sciences and Arts

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Baseler Baseler Konzil, Konzil, auf auf dem dem die die bereits bereits vollzogene Säkularisation deutlich deutlich dokumentiert<br />

wurde, wurde, das das Entstehen der der europäischen Staatskirchen seit seit dem dem 12. 12. Jahrhundert und und<br />

schließlich die die Glaubenskriege des des 11. 11. bis bis 15. 15. Jh.) Jh.) und und Friedrich Heer Heer nennt nennt die die<br />

europäische Geschichte des des 16. 16. bis bis 19. 19. Jahrhunderts den den Versuch, „für „für Gott Gott neue neue<br />

Namen Namen zu finden, zu finden, die die nicht nicht befleckt befleckt sind sind durch durch jene jene fünf fünf Erscheinungen“, die die wir wir<br />

kurz kurz umrissen haben haben (S. 54ff). (S. 54ff).<br />

Ich Ich persönlich halte halte das das Zerbrechen der der christlichen Einheit Einheit im im 16. 16. JahrJahrhunderthundert für für eine eine der der Ursache Ursache für für den den modernen Atheismus, vielleicht wurde wurde aber aber<br />

auch auch bereits bereits bei bei der der Spaltung Spaltung in eine in eine östliche östliche und und westliche Kirche Kirche der der „Keim „Keim des des<br />

Zweifels“ in das in das christliche Erdreich Erdreich gesenkt. gesenkt. Bei Bei der der Frage Frage nach nach der der Herkunft des des<br />

modernen Atheismus müssen müssen aber aber auch auch Aufklärung und und Deismus Deismus des des 18. 18. und und 19. 19.<br />

Jh. Jh. als verursachende als verursachende Faktoren Faktoren genannt genannt werden, werden, wobei wobei der der Deismus Deismus Gott Gott und und Welt Welt<br />

vonein<strong>and</strong>er trennt trennt und und ohne ohne inneren inneren Bezug Bezug sein sein lässt. lässt. Beide Beide greifen greifen die die Fundamente<br />

einer te einer übernatürlichen und und gottmenschlichen Ordnung an und an und entziehen damit damit der der<br />

Lehre Lehre von von der der Inkarnation die die Grundlage.<br />

Gesondert zu sehen zu sehen ist die ist die Erscheinung des des neuzeitlichen Atheismus als als<br />

nachchristliche Erscheinung, dessen dessen Wurzel Wurzel <strong>of</strong>t in <strong>of</strong>t der in der Theodizee-Frage zu sehen zu sehen ist. ist.<br />

Das Das vielfache Leid Leid auf auf der der Welt Welt führt führt zur zur Bestreitung eines eines liebenden und und fürsorfürsorgendengenden Gottes. Gottes. Der Der Atheismus hat hat so seine so seine Wurzeln Wurzeln nicht nicht selten selten im heftigen im heftigen Protest Protest<br />

gegen gegen das das Übel Übel der der Welt. Welt. Während früher früher der der Mensch Mensch vor vor dem dem unverständlichen<br />

Gott Gott klagte, klagte, wie wie etwa etwa Hiob, Hiob, klagt klagt der der Mensch Mensch nun nun Gott Gott an, an, um um ihn ihn schließlich zu zu<br />

leugnen. leugnen.<br />

Das Das Aufkommen der der modernen Naturwissenschaften schließlich trug trug zum zum<br />

Einsturz Einsturz des des mittelalterlichen Weltgebäudes bei, bei, „der „der himmlische Gott Gott wurde wurde obobdachlos“dachlos“ (Kößler, (Kößler, Atheismus, S. 674). S. 674).<br />

Zusätzlich zu den zu den Faktoren, die die am am Entstehen des des modernen Atheismus<br />

mitbeteiligt waren, waren, erschweren auch auch die die heutigen heutigen Lebensformen den den Zugang Zugang zu zu<br />

Gott. Gott. Der Der praktische Atheismus ist nicht ist nicht missionarisch, aber aber dafür dafür ansteckend. InsInsgesamtgesamt wird wird die die Schuld Schuld der der Christen Christen am am Entstehen des des modernen Atheismus sichtsichtbar.bar. Daher Daher dürfen dürfen die die Ursachen an der an der Entstehung des des modernen Atheismus, die die<br />

innerhalb des des Christentums liegen, liegen, nicht nicht übersehen werden. werden. Durch Durch das das Wahrnehmen<br />

dieses dieses Sachverhaltes ergeben ergeben sich sich heute heute unmittelbare Konsequenzen für für Christentumtum<br />

und und Kirche. Kirche.<br />

Der Der postchristliche Atheismus behauptet, dass dass die die Wissenschaft Gott Gott überüberflüssigflüssig macht macht und und dass dass das das Übel Übel in der in der Welt Welt die die Existenz Existenz Gottes Gottes widerlegt. Dieser Dieser<br />

Herausforderung sich sich zu stellen zu stellen und und einen einen geistigen Läuterungsprozess innerhalb<br />

des des Christentums in die in die Wege Wege zu leiten, zu leiten, gehört gehört zu den zu den immer immer noch noch aktuellen großen großen<br />

Ausein<strong>and</strong>ersetzungen der der nachkonziliaren Zeit Zeit bis hinein bis hinein in das in das neue neue Jahrtausend.<br />

Dieser Dieser Herausforderung hat hat sich sich das das Sekretariat für für die die Nichtglaubenden<br />

seinerzeit bereits bereits gestellt. gestellt. Ich Ich darf darf einige einige Punkte Punkte beispielhaft herausgreifen. So wur- So wur-<br />

de im de Jahr im Jahr 1968 1968 – in – der in der Folge Folge des des Konzils, Konzils, in dem in dem der der Gedanke erstmals erstmals aufgeaufgetauchttaucht war war – ein – ein Dokument, als Arbeitsbasis als Arbeitsbasis des des Sekretariates, über über die die Möglichkeitenten<br />

des des Dialogs Dialogs zwischen Gläubigen und und Ungläubigen veröffentlicht, in dem in dem die die<br />

Natur Natur des des Dialogs Dialogs mit mit den den Atheisten dargelegt wurde; wurde; worin worin weiters weiters auch auch festgefestgestelltstellt wurde, wurde, dass dass „der „der Dialog Dialog mit mit den den Nichtglaubenden den den Christen Christen helfen helfen könne, könne,<br />

zu sehen, zu sehen, was was von von Gott Gott ge<strong>of</strong>fenbart ist und ist und was was nicht“ nicht“ (97). (97).<br />

Als Als weitere weitere Aktivität wurde wurde ein ein erstes erstes großes großes Symposion über über „Die „Die Kultur Kultur<br />

des des Unglaubens“ in Rom in Rom im Jahr im Jahr 1969 1969 abgehalten. In diesem In diesem wurde wurde versucht, das das<br />

Faktum Faktum des des Nichtglaubens und und der der Säkularisierung auf auf Weltebene und und in ökumeni- in ökumenischerscher<br />

Sicht, Sicht, sowohl sowohl vom vom religiösen als auch als auch vom vom wissenschaftlichen St<strong>and</strong>punkt her her<br />

zu erfassen. zu erfassen.<br />

In der In der ersten ersten Hälfte Hälfte der der 70er 70er Jahre Jahre dehnte dehnte das das Sekretariat seine seine Tätigkeit<br />

nach nach Afrika Afrika aus, aus, wo wo sich sich zwei zwei Symposien, in Kampala in Kampala und und Abidjian, mit mit den den AnAnzeichenzeichen von von religiösem Indifferentismus in dem in dem an sich an sich gläubigen Kontinent befassbefassten.ten. Von Von afrikanischer Seite Seite wurde wurde dabei dabei betont, betont, dass dass dieses dieses Phänomen die die Folge Folge<br />

eines eines importierten Säkularimus an dortigen an dortigen Universitäten sei. sei.<br />

Ich Ich darf darf vielleicht noch noch erinnern erinnern an das an das große große Symposion „Glaube „Glaube und und<br />

Wissen“, das das im Jahr im Jahr 1978 1978 - in - Zusammenarbeit in Zusammenarbeit mit mit der der Katholischen Akademie in in<br />

Bayern Bayern - an - die an die 50 führenden 50 führenden Wissenschaftler verschiedener Weltanschauungen in in<br />

München versammelte. In Vorträgen In Vorträgen und und Arbeitskreisen zum zum Verhältnis von von WisWissenschaft und und Glaube, Glaube, zwei zwei unterschiedlichen Möglichkeiten der der Wirklichkeitserfassung,fassung,<br />

kamen kamen alle alle Teilnehmer überein, überein, dass dass die die Frage, Frage, ob der ob der Mensch Mensch alles alles tun tun<br />

dürfe, dürfe, was was er machen er machen könne, könne, eine eine beunruhigende sei. sei. Die Die gemeinsame Bedrohung<br />

durch durch Nuklearwaffen bis bis hin hin zur zur Gentechnologie betreffe betreffe sowohl sowohl Wissenschaft wie wie<br />

auch auch Glaube, Glaube, und und könnte, könnte, wie wie ich ich damals damals sagte, sagte, ein ein gemeinsames Nachdenken ererleichternleichtern oder oder zumindest zu gemeinsamen zu gemeinsamen Fragestellungen führen. führen. Im Im Übrigen Übrigen war war<br />

es ein es ein übereinstimmendes Ergebnis des des Symposions, dass dass der der Fall Fall Galilei Galilei differendifferenzierterzierter betrachtet werden werden müsse, müsse, was was durch durch Johannes Paul Paul II. später II. später aufgegriffen<br />

wurde. wurde.<br />

In diesem In diesem Sinn Sinn hat hat das das Sekretariat für für die die Nichtglaubenden immer immer wieder wieder<br />

aktuelle aktuelle Fragestellungen aufgegriffen und und so das so das Gespräch zwischen Kirche Kirche und und<br />

moderner Welt Welt aufrechterhalten.<br />

Einer Einer ähnlichen Aufgabe Aufgabe will will sich sich das das heute heute zu gründende zu gründende „Forum „Forum für für<br />

Glaubende und und Nichtglaubende“ stellen, stellen, wenn wenn es sich es sich unter unter <strong>and</strong>erem <strong>and</strong>erem zur zur Aufgabe Aufgabe<br />

macht, macht, vor vor dem dem Hintergrund eines eines sich sich gew<strong>and</strong>elt habenden, nunmehr nunmehr „stummen“<br />

Atheismus, vor vor allem allem in Europa, in Europa, praktische Initiativen zu ergreifen, zu ergreifen, um um das das religiöse religiöse<br />

Interesse Interesse und und den den Glauben Glauben wiederzuerwecken – im– Bewusstsein, im Bewusstsein, dass dass Religion Religion zum zum<br />

existentiellen Wesen Wesen des des Menschen gehört. gehört.<br />

Denn Denn in Europa in Europa ist – ist bedingt – bedingt durch durch Aufklärung und und Säkularisation – dieses – dieses<br />

Wissen Wissen weitgehend verlorengegangen, viele viele Menschen stehen stehen dem dem Glauben Glauben zwar zwar<br />

nicht nicht feindselig, aber aber gleichgültig gegenüber. Andererseits stehen stehen wir wir heute heute vor vor dem dem

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