Gemeindebrief Dezember 2008/Januar 2009 - Evangelische ...

ist nun vorbei“, erzählt Ginofila.
„Wir halten regelmäßig Versammlungen
über Hygiene und die
Bedeutung von sauberem Trinkwasser
ab“. In den Fortbildungen
lernen die Dorfbewohner außerdem,
wie die staatliche Verwaltung
funktioniert und wie sie von
der Regierung Infrastruktur einfordern
können. Wenn die Kirche
sich aus dem Entwicklungsprojekt
zurückzieht, soll gewährleistet
sein, dass die Bevölkerung
sich selbst für ihre Rechte einsetzen
kann.
Bäuerin Ginofila verhandelt inzwischen
mit dem staatlichen
Wassertechniker, wenn Ersatzteile
besorgt werden müssen.
Fällt Weihnachten 2008 aus?
Im Traum begegnete mir ein
Engel. Ich sah, wie er in allen
Kalendern das Weihnachtsfest
durchstrich.
Ich fragte ihn:
„Was tust du da? Die Kirchenbesucher
werden es bedauern,
wenn sie um ihre Stimmung
kommen. Die Geschäftsleute
werden protestieren, wenn sie
um ihr Weihnachtsgeschäft gebracht
werden. Die Vereine werden
nicht einverstanden sein,
wenn sie keine Weihnachtsfeiern
veranstalten können. Die
Kinder werden weinen, wenn
ihnen das Christkind keine Geschenke
bringt. Und alle werden
sagen:
Du bringst uns um das allerschönste
Fest!“ Da sagte der Engel:
„Der, dem dieses Fest gehört, hat
mich beauftragt:
Was kostet wie viel?
Schaufel e 7,40
Hacke e 1,40
Pickel e 6,80
Eimer e 5,40
Zwölf Meter Seil e 16,30
50 Kilo Zement e 17,00
„Die Arbeit im Wasserkomitee
gibt mir Kraft, und ich fühle mich
seitdem viel mehr wertgeschätzt“,
sagt sie nicht ohne Stolz.
Demnächst wollen die Männer
und Frauen in Rioco Centro wieder
eine Abstimmung mit Bohnen
machen. Dann soll entschieden
werden, ob als Nächstes ein
Getreidelager gebaut wird.
Geh hin! Streiche Weihnachten
aus dem Kalender, denn sie haben
mich aus ihrem Leben gestrichen.“
Dezember 2008 | Januar 2009 15