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18<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Neue Impulse für regenerative Medizin<br />

Orthopädische Klinik Hohwald und Uni Leipzig kooperieren<br />

Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit nischem Interesse sind die so genannten<br />

und ihrer hohen ärztlichen Kompetenz körpereigenen (autologen) Stammzellen<br />

wurde die Orthopädische Klinik Hoh- und die zu dieser Gruppe gehörenden<br />

wald von der Krankenhausgesellschaft gewebespezifischen Stammzellen. Die<br />

Sachsen für eine Kooperation mit der Nähe autologer Vorläuferzellen zum Ziel-<br />

Universität Leipzig empfohlen. Die Kliorgan ist in der Praxis ein erheblicher Vornik<br />

wird in Zusammenarbeit mit der teil, da differenzierte Leistungen der in<br />

Abteilung für Regenerative Medizin der vitro vermehrten Zellen besser erreichbar<br />

Universität Leipzig unter Leitung von Pro- sind. Weil köpereigene Zellen immunolofessor<br />

Bader körpereigene Knochenimgisch gesehen nicht abgestoßen werden<br />

plantate mit Hilfe der Bioreaktortechno- können, haben diese einen entscheidenlogien<br />

für die Patienten zielgerichtet vorden Vorteil gegenüber heterologen (von<br />

bereiten.<br />

anderen Spendern stammenden) Zellen im<br />

Bereich der Implantate. Heterologe Zellen<br />

Die Mechanismen der Regeneration<br />

von körpereigenen Gewebestrukturen<br />

werden zunehmend<br />

als Implantate könnten fremde Krankheitserreger<br />

übertragen oder benötigen<br />

Immunstrategien. Die Verwendung kör-<br />

verstanden und mit Methoden der Biopereigener Stammzellen stellt somit eine<br />

technologie klinisch anwendbar. Von kli- therapeutisch relevante und heute schon<br />

umsetzbare Entwicklungsstrategie<br />

dar.<br />

Konventionelle Implantate<br />

sind bisher so<br />

hart und stabil wie möglich<br />

konstruiert worden,<br />

damit sie möglichst lange<br />

halten. Aber diese Implantatformen<br />

können<br />

sich den Veränderungen<br />

des Körpers nicht anpassen.<br />

Bioimplantate bestehen<br />

daher langfristig aus<br />

körpereigenen Strukturen<br />

und könnten sich<br />

daher im Idealfall an Veränderungsprozesseadaptieren.<br />

Für den klinischen<br />

Leiter der <strong>Asklepios</strong><br />

Orthopädischen Klinik<br />

Hohwald, Dr. Weber,<br />

Dr. Weber sieht viele Anwendungsmöglichkeiten für den körpereigenen<br />

sind folgende Anwendungsmöglichkeiten<br />

für<br />

den körpereigenen Kno-<br />

Knochenersatz<br />

chenersatz denkbar:<br />

ASKLEPIOS intern<br />

24/2005<br />

• nach Tumorentfernungen<br />

• bei Pseudoarthrosen<br />

• bei Knochendefekten nach Frakturen<br />

(Fersenbein, Oberschenkel)<br />

• bei Substanzverlusten<br />

• bei juvenilen Knochenzysten<br />

• bei rekonstruktiven Operationen z. B.<br />

im Großzehenbereich oder den Extremitäten<br />

• bei Wechseloperationen in der Endoprothetik<br />

mit erheblichem Knochenverlust<br />

»Eine geeignete Bioreaktortechnologie,<br />

die passende Matrix sowie ein auf das<br />

System adaptiertes Zellkultivierungsverfahren<br />

sind die notwendigen Voraussetzungen<br />

für die Generierung von 3D-Knochengewebe<br />

in vitro«, sagt Dr. Weber.<br />

Daher kommt der Bioreaktortechnologie<br />

im Rahmen des gesamten Herstellungsverfahrens<br />

eine Schlüsselstellung zu.<br />

Bioreaktoren sind Instrumente der<br />

Zellkulturtechnik und Apparate, die Zellkulturprozesse<br />

individualisiert ablaufen<br />

lassen können. Diese Reaktoren dienen<br />

der Vermehrung von Zellen, aber auch<br />

der Differenzierung. Sie können für eine<br />

Vielzahl von Zellsystemen schon jetzt gut<br />

eingesetzt werden. Bei der Züchtung körpereigener<br />

Gewebe im Rahmen des Tissue<br />

Engineering und bei den damit verbundenen<br />

kurzen Vermehrungsphasen in<br />

vitro stellen Bioreaktoren durch die Schaffung<br />

von Mikromilieubedingungen einen<br />

wichtigen Erfolgsfaktor für die physiologische<br />

(d. h. normale) Differenzierung eines<br />

späteren Implantats dar.<br />

Die Vorteile für den Patienten liegen<br />

auf der Hand: Die Regeneration wird<br />

beschleunigt, Eigenknochenspenden können<br />

ebenso vermieden werden wie<br />

Fremdmaterialien mit den entsprechenden<br />

Infektionsrisiken.<br />

Dr. C. Weber und Prof. A. Bader

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