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Dorit Brandauer (rechts), Teamleiterin des SALUS-Jugend-Landhofes Woltersdorf,<br />
nimmt Glückwünsche zur Eröffnung entgegen<br />
Das SALUS-Kinder- und Jugendheim<br />
Pretzsch hat eine neue Außenstelle. Im<br />
Ortsteil Woltersdorf, nördlich von Wittenberg,<br />
wurde ein Jugend-Landhof eingerichtet.<br />
Bis zu sechs Kinder und Jugendliche<br />
können hier jetzt intensiv-pädagogisch<br />
betreut werden.<br />
Für junge Menschen von zehn bis 18<br />
Jahren, die unter besonders ausgeprägten<br />
psychosozialen Problemen<br />
leiden oder aufgrund ihres Suchtmittelkonsums<br />
stark gefährdet sind, mangelte<br />
es in Sachsen-Anhalt bislang an adäquaten<br />
Jugendhilfe-Angeboten. Große Sorgen<br />
bereiten vor allem jene, die sich jeglicher<br />
Zuwendung entziehen, noch bevor durch<br />
pädagogische Arbeit ihre Motivation und<br />
Mitwirkungsbereitschaft geweckt werden<br />
können. Die Konsequenz lautete bislang<br />
vielfach: »Geschlossene Unterbringung<br />
nach § 1631 b BGB«. Weil hierfür im Land<br />
keine Jugendhilfeeinrichtungen vorhanden<br />
sind, kam das im Regelfall der Einweisung<br />
in die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
gleich. So wurden teilweise auch<br />
Mädchen und Jungen eingewiesen, bei<br />
denen eine qualifizierte Erziehungshilfe<br />
in Verbindung mit einem heilpädagogi-<br />
schen Angebot von vornherein ausreichend<br />
und besser geeignet gewesen wäre.<br />
An dieser Schnittstelle wird die intensiv-pädagogische<br />
Wohngruppe auf dem<br />
Jugend-Landhof Woltersdorf wirksam.<br />
Ein weiteres Arbeitsfeld besteht in der<br />
nachsorgenden Betreuung im Anschluss<br />
an eine stationäre kinder- und jugendpsychiatrische<br />
Therapie, um den Behandlungserfolg<br />
durch stabilisierende und<br />
integrierende Hilfen zu sichern.<br />
Das Konzept der Einrichtung verbindet<br />
familien- und verhaltenstherapeutische<br />
Elemente mit erlebnis- und heilpädagogischen<br />
Methoden, wobei der schulischen<br />
Förderung und der beruflichen<br />
Orientierung ein hoher Stellenwert beigemessen<br />
wird. Auf dem Landhof selbst<br />
gibt es handfeste Aufgabenfelder für handwerkliche,<br />
gärtnerische und landwirtschaftliche<br />
Tätigkeiten. Derzeit bauen die<br />
Jugendlichen unter Anleitung des Arbeitserziehers<br />
beispielsweise eine Werkstatt<br />
aus. Auch die Tierhaltung soll weiter<br />
entwickelt werden – drei Hühner und<br />
eine Katze gehören bereits zu den »Mitbewohnern«.<br />
Für die Zukunft sind außerdem<br />
Projekte in Kooperation mit der<br />
Gemeinde in Planung.<br />
Management<br />
»Entscheidend ist, welche Hilfe<br />
der Jugendliche in seiner Situation braucht«<br />
Neues SALUS-Jugendhilfe-Angebot in Woltersdorf<br />
Auf dem Jugend-Landhof Woltersdorf werden junge Menschen betreut und<br />
gefördert, die einer besonders intensiven pädagogischen Zuwendung bedürfen<br />
Zum Team des Jugend-Landhofes<br />
unter Leitung von Dipl.-Sozialpädagogin<br />
Dorit Brandauer gehören bislang sechs<br />
Fachkräfte – drei Erzieherinnen und Erzieher,<br />
eine weitere Diplom-Sozialpädagogin<br />
und ein Arbeitserzieher.<br />
»Entscheidend ist immer, welche Hilfe<br />
der einzelne Jugendliche in seiner Situation<br />
benötigt«, erklärt Dorit Brandauer<br />
und verweist darauf, dass der intensiven,<br />
maximal 1,5 Jahre dauernden Betreuungsphase<br />
in Woltersdorf stets ein individueller<br />
Kontakt- und Klärungsprozess vorangeht.<br />
Dabei werde eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Jugendämtern, mit kinderund<br />
jugendpsychiatrischen Kliniken, Trägern<br />
der offenen Jugendarbeit, Drogenberatungsstellen<br />
und natürlich mit den<br />
Eltern angestrebt.<br />
Franka Petzke<br />
Eine Katze und drei Hühner gehören bereits zu den<br />
»Mitbewohnern«<br />
ASKLEPIOS intern<br />
24/2005<br />
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