Qualitäts- und Jahresbericht 2011 |2012 - Ev. Krankenhaus Wesel
Qualitäts- und Jahresbericht 2011 |2012 - Ev. Krankenhaus Wesel
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<strong>Qualitäts</strong>bericht 2012<br />
14<br />
Geschäftsentwicklung<br />
2010 – 2012<br />
Medizinische <strong>und</strong> Pflegerische Entwicklungen<br />
Familiale Pflege<br />
Wenn Angehörige pflegebedürftig werden –<br />
eventuell sogar plötzlich – betrifft das die ganze<br />
Familie <strong>und</strong> hat Auswirkungen auf deren<br />
Lebenssituation. Aus diesem Gr<strong>und</strong> entschloss<br />
sich das <strong>Ev</strong>angelische <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Wesel</strong> dem „AOK-Modellprojekt Familiale<br />
Pflege“, welches von der Universität Bielefeld<br />
wissenschaftlich begleitet <strong>und</strong> vom NRW Ges<strong>und</strong>heitsministerium<br />
gefördert wird, beizutreten.<br />
Zwei längjährig erfahrene Krankenschwestern<br />
besuchten zu diesem Zweck eine<br />
wissenschaftliche Weiterbildung mit dem Ziel<br />
spezielle Schulungen für Angehörige von<br />
chronisch kranken Patienten mit einer bestehenden<br />
oder beantragten Pflegestufe weiterzugeben<br />
- sie pflegestark zu machen. Das Ziel ist<br />
es, Angehörigen genug Sicherheit zu vermitteln,<br />
um zu Hause die Pflege – ggf. auch mit<br />
Unterstützung eines professionellen ambulanten<br />
Pflegedienstes – übernehmen zu können.<br />
Organisationsassistenten<br />
Auf zwei Stationen wird das Team der Pflegekräfte<br />
durch Organisationsassistenten unterstützt.<br />
Die Mitarbeiter mit der Bezeichnung<br />
Organisationsassistenten haben die Aufgabe,<br />
den Pflegedienst von administrativen Tätigkeiten<br />
zu entlasten. Wie die Analyse der Arbeitssituation<br />
mit dem Instrument DOKUMIX © auf<br />
den einzelnen Stationen gezeigt hat, werden<br />
besonders organisatorische <strong>und</strong> administrative<br />
Tätigkeiten, wie die Koordination von Behandlungen,<br />
das Aufnahme- <strong>und</strong> Entlassverfahren<br />
sowie die Übernahme der zahlreichen<br />
Telefonate, als belastend empf<strong>und</strong>en. Hier<br />
konnten die Organisationsassistenten spürbare<br />
Entlastung bieten. Ein weiterer Ausbau ist<br />
für alle stationären Bereiche geplant.<br />
Versorgungsassistenten<br />
Bis auf wenige Ausnahmen unterstützen Versorgungsassistenten<br />
das Team der Pflegekräfte<br />
auf den Stationen <strong>und</strong> im OP. Die Versorgungsassistenten<br />
haben die Aufgabe,<br />
Bestellung von Medikamenten <strong>und</strong> Medikalprodukten<br />
vorzubereiten <strong>und</strong> im Anschluss die<br />
Ware zu verräumen. Dies wurde im Vorfeld von<br />
Pflegekräften als zeitintensiv wahrgenommen.<br />
Mit dem Einsatz von Versorgungsassistenten<br />
wird das Ziel verfolgt, die Mitarbeiter des Pflegedienstes<br />
von diesen Tätigkeiten dauerhaft zu<br />
entlasten. Nach dem erfolgreichen Start ist der<br />
Einsatz von Versorgungsassistenten auf weiteren<br />
Stationen geplant.<br />
Übergabe am Krankenbett<br />
Als Modellprojekt wurde auf einer Station die<br />
„Übergabe am Krankenbett“ eingeführt.<br />
Die Übergabe bezeichnet den Vorgang der<br />
Informationsweitergabe von einer (abgebenden)<br />
Schicht an die folgende (übernehmende)<br />
Schicht/Gruppe des Teams auf einer Station.<br />
Sie findet regelmäßig zu den Schichtwechseln<br />
statt <strong>und</strong> soll den nachfolgenden Mitarbeitern<br />
ein möglichst vollständiges Bild aller relevanten<br />
Umstände vermitteln, die den Patienten,<br />
sein Umfeld <strong>und</strong> das gesamte Arbeitsfeld<br />
betreffen.<br />
Die Besonderheit bei der „Übergabe am Krankenbett“<br />
ist, dass die für den Tag wichtigen<br />
Informationen in einem gemeinsamen Gespräch<br />
<strong>und</strong> unter Einbeziehung der Betroffenen<br />
selbst am Patientenbett vom Frühdienst an<br />
den Spätdienst übermitteltet werden.<br />
Die Integration des Patienten ist das besondere<br />
Merkmal dieser Vorgehensweise.<br />
So wird erreicht, das Patient <strong>und</strong> Pflegeperson<br />
den gleichen Wissenstand zum weiteren Vorgehen<br />
haben <strong>und</strong> Fragen oder Unklarheiten<br />
direkt <strong>und</strong> schnell geklärt werden können. Die<br />
bisherigen Erfahrungen von Patienten <strong>und</strong><br />
Pflegenden sind als sehr positiv zu bewerten,<br />
so dass im Jahr 2012 weitere Stationen diese<br />
besondere Form der Informationsweitergabe<br />
übernehmen werden.<br />
Geschäftsentwicklung<br />
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