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Aufroller im Bogenoffset - Fachhefte grafische Industrie

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UV-LED-Trockner für viele Anwendungen<br />

noch nicht reif<br />

Bild 1:<br />

UV-Modul von KBA<br />

1 UV-Strahler<br />

2 dichroitischer Reflektor<br />

3 Medienstecker<br />

4 Abluftbohrungen<br />

5 Shutter<br />

6 Gehäuseprofil<br />

<strong>Bogenoffset</strong><br />

Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fälsch<br />

Konventionelle UV-Trocknungssysteme<br />

bestehen <strong>im</strong> Allgemeinen aus mehreren<br />

UV-Modulen, die in Zwischentrocknern, in<br />

Trockenwerken und <strong>im</strong> Endtrockner verbaut<br />

werden können.<br />

Konventionelle UV-Trocknung<br />

Bild 1 zeigt das gegenwärtige UV-Modul<br />

von KBA <strong>im</strong> Aufbau. Der steckbare UV-<br />

Strahler emittiert entsprechend seiner Ausführung<br />

ein definiertes Strahlungsspektrum.<br />

Angesteuert werden kann dieser mit<br />

konventionellen oder elektronischen Vorschaltgeräten.<br />

Gekühlt wird der UV-Strahler<br />

über die gesamte Länge durch eine Luftabsaugung<br />

mit Abluftbohrungen. Die emittierte<br />

Strahlung tritt radialsymmetrisch aus.<br />

Sie wird anteilig direkt sowie über einen<br />

dichroitischen Reflektor indirekt auf den<br />

Bedruckstoff geleitet. Der vom Reflektor<br />

und vom Gehäuseprofil absorbierte Anteil<br />

der Strahlung wird als Wärme strom an das<br />

Kühlwasser weitergegeben und über den<br />

Medienstecker aus dem UV-Modul geleitet.<br />

Ein Shutter verschliesst das UV-Modul <strong>im</strong><br />

Betriebsmodus «stand by». Zur Montage in<br />

der <strong>Bogenoffset</strong>maschine verfügt das Gehäuseprofil<br />

des UV-Moduls über eine mechanische<br />

Führung.<br />

Grosse Unterschiede bei UV-Strahlern<br />

UV-Strahler emittieren neben UV-Strahlung<br />

auch vom Menschen sichtbare Strahlung<br />

(Licht: von 380 bis 780 nm) und Infrarot-<br />

Strahlung. Von der elektrischen Wirkleistung<br />

werden etwa 30 Prozent in UV-Strahlung,<br />

etwa 18 Prozent in Licht und etwa 12<br />

Prozent in Infrarot-Strahlung umgewandelt.<br />

Die verbleibenden 40 Prozent gehen<br />

verloren. Die Temperatur auf dem Bedruckstoff<br />

durch Absorption steigt nicht nur<br />

durch Infrarot-Strahlung, sondern auch<br />

durch UV-Strahlung und Licht!<br />

Aufbau und Wirkungsweise von UV-Trocknungssystemen – Den Einsatz als<br />

Strahlungsquelle in UV-Trocknungssystemen für <strong>Bogenoffset</strong>maschinen dominieren<br />

derzeit klar Quecksilber-Mitteldruck-Strahler. Darüber hinaus werden zunehmend UV-<br />

LED-Systeme thematisiert und in geringer Zahl, vor allem für Sonderanwendungen,<br />

eingesetzt.<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1<br />

5<br />

6<br />

Das Spektrum eines Quecksilber-Mitteldruck-Strahlers<br />

(Hg) ist <strong>im</strong> Bild 2 von 200<br />

bis 450 nm dargestellt. Als Vergleich sind<br />

zusätzlich mit Eisen (Fe) und Gallium (Ga)<br />

dotierte Quecksilber-Mitteldruck-Strahler<br />

relativ angeführt. Bezeichnet werden diese<br />

als dotierte UV-Strahler. Dabei findet der<br />

mit Gallium dotierte UV-Strahler vor allem<br />

bei Deckweiss Anwendung.<br />

Be<strong>im</strong> Einsatz sogenannter ozonfreier<br />

UV-Strahler wird die Ozonbildung vermieden,<br />

da ein spezielles Glasrohr die kurzwellige<br />

UV-Strahlung absorbiert. Dadurch kann<br />

die UV-Bestrahlungsstärke des ozonfreien<br />

Strahlers gegenüber einem konventionellen<br />

UV-Strahler bis auf 70 Prozent sinken.<br />

Damit sinkt der Wirkungsgrad des UV-<br />

Strahlers erheblich und entsprechend mehr<br />

Wärme muss von dessen Glasrohr abgeführt<br />

werden.<br />

Für einen hohen Wirkungsgrad, eine<br />

lange Nutzungsdauer bei hoher Bestrahlungsstärke<br />

sowie kurze Zünd- und Ein-<br />

Bestrahlungsstärke [W/m 2 ]<br />

Hg-UV-Strahler<br />

Ee-UV-Strahler<br />

Ga-UV-Strahler<br />

200 250 300 350 Wellenlänge [nm] 450<br />

Bild 2: Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums diverser UV-Strahler.<br />

brennzeiten ist eine hohe Qualität des UV-<br />

Strahlers notwendig.<br />

Die KBA-UV-Strahler werden diesem<br />

Anspruch durch klar definierte Anforderungen<br />

an die Werkstoffqualität, die Fertigung<br />

des Glasrohrs und der Elektroden<br />

sowie an die Zusammensetzung der Füllgase<br />

gerecht. Mit den von KBA entwickelten<br />

und gefertigten UV-Strahlern kann gegenüber<br />

billigen UV-Strahlern über die<br />

Betriebsdauer eine deutlich bessere Härtung<br />

von UV-Farben und -Lacken erzielt<br />

werden.<br />

Durch den Einbrand von Puder in das<br />

Glasrohr kann die Bestrahlungsstärke auf<br />

unter 50 Prozent gegenüber einem neuwertigen<br />

Glasrohr sinken. Es ist daher ratsam,<br />

das Leuchtmittel entsprechend der Betriebsvorschriften<br />

zu reinigen bzw. nicht verwendete<br />

UV-Module be<strong>im</strong> Einsatz von Puder<br />

aus der Maschine zu entnehmen.<br />

Aktuelle Trends für die UV-Härtung<br />

Derzeit befinden sich hochreaktive Farben<br />

in der Erprobung und in der Vermarktung.<br />

Bei diesen sollen durch hochreaktive und<br />

mehr Fotoinitiatoren weniger UV-Strahlung<br />

bzw. sogar weniger UV-Module für das gleiche<br />

Härtungsergebnis notwendig sein. Anhand<br />

von Drucktests wird KBA demnächst<br />

quantifizieren, welche Einsparungen an UV-<br />

Strahlung den erhöhten Kosten der teureren<br />

UV-Farbe gegenüberstehen. Dabei ist zu<br />

beachten, dass konventionelle UV-Farben<br />

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