Aufroller im Bogenoffset - Fachhefte grafische Industrie
Aufroller im Bogenoffset - Fachhefte grafische Industrie
Aufroller im Bogenoffset - Fachhefte grafische Industrie
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Drucktechnik<br />
<strong>Aufroller</strong> <strong>im</strong> <strong>Bogenoffset</strong><br />
Heidelberg News Team<br />
Häufig muss das Druckpapier in der<br />
Druckerei auf das korrekte Format<br />
geschnitten werden. Dazu sind ein oder<br />
mehrere Schnitte nötig. Be<strong>im</strong> Einschieben<br />
der zu schneidenden Stapel in den Planschneider<br />
kann der unterste Bogen an einer<br />
nicht korrekt sitzenden Schneidleiste hängenbleiben.<br />
Dadurch kommt es zu einer<br />
Lagentrennung und be<strong>im</strong> weiteren Handling<br />
zum <strong>Aufroller</strong>.<br />
Be<strong>im</strong> Aufsetzen der Bogen in die Druckmaschine<br />
kann durch Kontakt der Schnittkanten<br />
die Vorder- oder Rückseite beschädigt<br />
werden. Dieses Problem tritt gerade bei<br />
dicken Lagen besonders häufig auf. Es<br />
kommt zur partiellen Lagentrennung an der<br />
Kante und durch den Schiebevorgang der<br />
Lage auf dem Stapel zum Aufrollen der beschädigten<br />
Stelle.<br />
Eine weitere Ursache für <strong>Aufroller</strong> können<br />
eingeschobene Keile für den Höhenausgleich<br />
<strong>im</strong> Stapel sein, zum Beispiel das<br />
Einschieben von Schwertfühlern zur Feuchtigkeitsmessung.<br />
Während der Papierherstellung werden<br />
be<strong>im</strong> Formatschnitt die Papierrollen abgerollt.<br />
Dabei kann es vorkommen, dass die<br />
Lagen partiell miteinander verkleben. Die<br />
Folge: Bei der Lagentrennung während des<br />
Abrollvorgangs reisst die Oberfläche und<br />
verursacht <strong>Aufroller</strong>.<br />
Mögliche Abhilfen<br />
Die genannten Fehler lassen sich fast <strong>im</strong>mer<br />
vermeiden, wenn besonders aufmerksam<br />
und sorgfältig gearbeitet wird. Ganz entscheidend<br />
ist zum Beispiel, dass am Planschneider<br />
der jeweils unterste Bogen weggeworfen<br />
wird. Das Risiko eines <strong>Aufroller</strong>s,<br />
der durch die Druckmaschine läuft, verringert<br />
sich dadurch erheblich. Ausserdem<br />
sollte das Einschieben von Keilen oder<br />
Messfühlern mit äusserster Vorsicht geschehen.<br />
Der Einsatz von Blasluft am Planschneidetisch<br />
ist ebenfalls dringend zu empfehlen.<br />
Zudem ist unbedingt darauf zu achten, dass<br />
eine neu montierte Schneidleiste an keiner<br />
Stelle über den Schneidetisch hinausragt.<br />
Ein Praxisbeispiel<br />
In einer Druckerei mussten die gelieferten<br />
Bogen auf das gewünschte Druckformat zurechtgeschnitten<br />
werden. Dabei wurde stets<br />
der unterste Bogen eines zu schneidenden<br />
Stapels an einer Kante verletzt, die Kontakt<br />
zu einer falsch positionierten Schneidleiste<br />
Der Teufel steckt bekanntlich <strong>im</strong> Detail . . . und hat viele Namen. Ganz ähnlich ist es<br />
auch bei Aufschälern, <strong>Aufroller</strong>n, Knautschern oder der Röllchenbildung. Denn<br />
so verschieden die Begriffe auch sein mögen: Sie alle stehen für ein und denselben<br />
Fehler, für eine Schicht- oder Lagentrennung des Bedruckstoffs, sowohl bei Papier<br />
als auch bei Kartonmaterialien.<br />
hatte. Die Folge waren kleine Risse und Beschädigungen,<br />
die sich <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />
zu mehreren <strong>Aufroller</strong>n ausbildeten.<br />
Die Fogra Forschungsgesellschaft Druck<br />
e.V. wurde zur Begutachtung herangezogen<br />
und konnte die Schneidleiste als eindeutige<br />
Ursache für den <strong>Aufroller</strong> ausmachen. Betroffen<br />
waren gleich mehrere Bogen. Sie alle<br />
wiesen an identischer Stelle eine Verletzung<br />
der Kante auf. Genau dort entstanden auch<br />
die Aufschäler.<br />
Ist der Schaden erst einmal entstanden,<br />
stellt sich natürlich auch die Frage nach der<br />
Haftung. Zur Reklamationsbearbeitung ist<br />
es besonders hilfreich, wenn sich der Verursacherbogen<br />
sicherstellen lässt. Anhand<br />
dieses Bogens lassen sich oftmals Rück-<br />
schlüsse auf die Entstehung des <strong>Aufroller</strong>s<br />
ziehen.<br />
Sitzt beispielsweise der <strong>Aufroller</strong> an einer<br />
Bogenkante und wird in seinem Verlauf zunehmend<br />
breiter, liegen die Ursachen be<strong>im</strong><br />
Beschnitt oder Abstapeln.<br />
Beginnt der <strong>Aufroller</strong> in der Bogenmitte,<br />
so deutet vieles auf die Entstehung in der<br />
Papierfabrik hin.<br />
Die Bearbeitung solcher Reklamationen<br />
durch die Fogra zeigt allerdings, dass neun<br />
von zehn <strong>Aufroller</strong>n durch unsachgemässen<br />
Umgang in der Druckerei verursacht werden.<br />
www.heidelberg-news.com<br />
www.ch.heidelberg.com<br />
www.fogra.org<br />
Aufschäler an der Schneidkante.<br />
Aufschäler am Verursacherbogen.<br />
Druckbogen mit Aufschäler nach dem<br />
Maschinendurchlauf.<br />
53 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Glosse<br />
Haben Sie Post für mich?<br />
Kurt Mürset, Basel<br />
Es ist schon eine Weile her, da erhielt ich<br />
eine umfangreiche Postsendung: ein persönlicher<br />
Brief auf edlem Papier mit Goldprägedruck,<br />
eine mehrseitige bunte Broschüre<br />
in handlichem Format, ein Set mit<br />
Hochglanzpostkarten, nicht zu vergessen<br />
eine Antwortkarte und ein bereits frankiertes<br />
Kuvert. Nachdem sich meine erste Ehrfurchtsstarre,<br />
verursacht durch diese druckund<br />
ausrüstungstechnische Grossoffensive,<br />
etwas gelöst hatte, versuchte ich herauszufinden,<br />
worum es bei dieser Direktwerbung<br />
– und als solche muss man diese Wundertüte<br />
wohl bezeichnen – eigentlich ging. Und<br />
siehe da: ein noch zu bauender Hotel- und<br />
Appartementkomplex in einem wunderschönen<br />
alten Park, an atemberaubender<br />
Lage mit Blick auf See und Berge an einer<br />
der begehrtesten Feriendestinationen des<br />
Tessins warb da um meine Aufmerksamkeit.<br />
Ich schaute dann nochmals genauer hin,<br />
las da einiges über die verfügbaren Serviceleistungen,<br />
vom Sternerestaurant bis zur<br />
Wäscherei, von Fit- und Wellnessangeboten<br />
bis zu hausärztlichen und therapeutischen<br />
Leistungen, von punktueller Unterstützung<br />
<strong>im</strong> Alltag bis hin zu intensiver Pflege rund<br />
um die Uhr . . . ja, wie was jetzt?<br />
Das war mitnichten ein Ferienangebot<br />
unter Palmen in den luxuriösen eigenen vier<br />
Wänden. Da ging es ganz klar um ein Altershe<strong>im</strong>.<br />
Nicht von der Sprachebene, aber von<br />
der Sache her schon. Im Prospekt wurden<br />
denn auch eher Begriffe wie Wohnsitz und<br />
Residenz verwendet. Wie auch <strong>im</strong>mer – es<br />
ist natürlich legit<strong>im</strong>, solche Seniorenpaläste<br />
zu bauen und zu verkaufen, es gibt sicher<br />
ein Publikum, das bereits den Spätnachmittag<br />
seines Lebens hier verbringen möchte,<br />
mit der Gewissheit, auch die Dämmerung<br />
und den Abend hier geniessen zu dürfen.<br />
Meine Wenigkeit war aber zum Zeitpunkt<br />
des Erhalts dieser Botschaft knappe 48½<br />
Jahre alt. Eine Frühpensionierung stand<br />
nicht ins Haus, der Lottogewinn liess auf<br />
sich warten. Also, ich passte da nicht. Weder<br />
zielgruppen- noch kaufkraftklassenmässig<br />
und vom «gefühlten» Alter her sowieso<br />
nicht.<br />
Ich habe es dann aber doch als Fingerzeig<br />
des Schicksals genommen und schon mal<br />
über ein Alterszielsparen nachgedacht.<br />
Schliesslich sparen in diesem unserem Land<br />
erwiesenermassen schon Jugendliche nicht<br />
nur für Ferien oder ein Smartphone, sondern<br />
auch mit siebzehn, achtzehn Jahren<br />
schon fürs eigene He<strong>im</strong>, wie die Marktfor-<br />
Ich bin weder ein Kiosk, noch eine Bank. Aber ein Briefkasten bin ich allemal. Ein<br />
realer und ein virtueller. Wobei der zweite den Vorteil hat, dass er schneller geleert<br />
ist. Der erste hingegen gibt öfters mal Anlass zum Kopfschütteln.<br />
schung weiss. So gesehen wäre es ja höchste<br />
Eisenbahn gewesen, mich um ein adäquates<br />
(Alters-)He<strong>im</strong> zu kümmern. Nach einer<br />
ersten Überschlagsrechnung habe ich dann<br />
diesen Gedanken schleunigst wieder verworfen<br />
und auch die Prospekte aus dem<br />
Tessin dem Alt-Papier (sic) überantwortet.<br />
Sicher fragen Sie sich, warum ich Ihnen<br />
diese alte Geschichte auftische, <strong>im</strong>merhin<br />
sind seither ein paar Jahre vergangen und<br />
ich bin feste dabei, sozusagen in die Zielgruppe<br />
hineinzuwachsen. – Also damals<br />
habe ich mich geärgert, weil ich mir sagen<br />
musste, dass da die Mediaspezialisten ihre<br />
Hausaufgaben schlecht gemacht hatten. Was<br />
nützen die Konsumentenstudien, die da<br />
gewälzt, die Affinitäten, die untersucht,<br />
die Zielgruppen, die haarklein definiert<br />
werden, wenn sich die teuer eingekaufte<br />
Adresse dann schlicht als Blindgänger entpuppt?<br />
Das ist mir seither <strong>im</strong>mer wieder mal<br />
passiert. Ich spreche hier ja nicht von den<br />
armen Angestellten in den Call Centers, die<br />
froh und dankbar sind, wenn überhaupt<br />
jemand den Hörer abhebt, bei denen ist<br />
das gang und gäbe, nein, ich meine die<br />
adressierte Direktwerbung. Ich erhalte <strong>im</strong>mer<br />
wieder Mitteilungen von Automobilfirmen<br />
und Garagen, obwohl ich noch nie<br />
selber am Steuer eines wie auch <strong>im</strong>mer gearteten<br />
Motorfahrzeugs gesessen habe und<br />
auch gar nicht dazu berechtigt wäre. Was<br />
leicht herauszufinden ist. Man macht mich<br />
auf Gartenmöbel-Angebote aufmerksam,<br />
die vielleicht für einen Gastro-Grossbetrieb<br />
mit Riesenbiergarten geeignet wären, die<br />
Möblierungsmöglichkeiten meines kleinen<br />
Balkons aber bei weitem übersteigen. Auch<br />
das ist schnell recherchiert. Ich müsste schon<br />
längst einen Schuldendienst wie Griechenland<br />
haben, wenn ich alle Konsumkredit-<br />
Angebote der letzten Jahre genutzt hätte.<br />
Und – was mich <strong>im</strong>mer wieder erheitert –<br />
man ruft mich an, fragt nach der Einkaufsabteilung<br />
(worauf ich mich mit mir selbst<br />
verbinde) und bietet mir zu einem unschlagbaren<br />
Preis 2 Paletten Kopierpapier und<br />
1 Karton mit 500 Druckerpatronen an. Ich<br />
muss das Angebot dann leider dankend ablehnen.<br />
Ich tue das nicht ohne den Hinweis<br />
auf meine beschränkten Lagerkapazitäten,<br />
meine Einkaufsstrategie, die sich am Just-int<strong>im</strong>e-Prinzip<br />
orientiert, und die Bemerkung,<br />
dass sich meine Einmannbude wohl kaum<br />
für die Ewigkeit eindecken könne.<br />
Die Liste liesse sich fortsetzen, und ich<br />
komme nicht umhin festzustellen, dass die<br />
Zukunft noch nicht begonnen hat. Da hört<br />
man doch <strong>im</strong>mer wieder, dass wir Kon-<br />
sumenten so gläsern seien wie noch nie.<br />
Datenschützer tun ihre Bedenken kund.<br />
Marketingmenschen pochen auf ihr gutes<br />
Recht für die Verwendung ihrer gesammelten<br />
Daten. Junge Menschen sagen wieder<br />
mal: legal, illegal, scheissegal. Und ich sage<br />
mir, dass es mit der Transparenz noch gar<br />
nicht so weit her sein kann, wie <strong>im</strong>mer angenommen<br />
wird. Anders kann ich mir<br />
die vielen gezielten Direktwerbesendungen<br />
nicht erklären, die so glorios danebengehen.<br />
So zwei, drei Verknüpfungen meiner Daten<br />
würde ich all diesen Machern gerne zugestehen,<br />
wenn sich damit ein paar Fehlattacken<br />
auf meinen Briefkasten vermeiden liessen.<br />
So oder so. Wir freuen uns auf die Zukunft.<br />
Schalten Sie sich deshalb bitte auch<br />
das nächste Mal wieder ein, wenn es heisst:<br />
«Face oder Book, das ist hier die Plage!»<br />
54 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Sehen lernen<br />
Bild und Text: Dissonanz oder Harmonie<br />
Ralf Turtschi, Adliswil<br />
Jeder hat schon von Kurt Tucholskys Titel<br />
über acht Fotografien mit einem Kurzkommentar<br />
gehört: «Bilder sagen mehr als<br />
tausend Worte» (Zeitschrift «Uhu», Nov.<br />
1926). Damit wird heute oft das Bild gegen<br />
den Text ausgespielt, um auszudrücken, das<br />
Bild sei wertvoller als tausend Worte. Das ist<br />
etwa so absurd, wie wenn man Texte mit<br />
Tönen vergleichen würde: Ein Ton sagt mehr<br />
als tausend Worte. Der Sinn des Titels war<br />
damals anders gemeint. Oft ist es schwierig,<br />
einen komplexen Sachverhalt so zu beschreiben,<br />
dass die Leser den Inhalt auch<br />
verstehen. Tucholsky fand, dass acht Bilder<br />
mit einem Kurzkommentar den Inhalt besser<br />
auszudrücken vermögen, als dies mit<br />
blossem Text möglich gewesen wäre.<br />
Die Zeiten, in denen Informationen<br />
hauptsächlich über Text vermittelt werden,<br />
sind heute den Büchern und wissenschaftlichen<br />
Schriften vorenthalten; in den Zeitungen<br />
steigt der Bildanteil unaufhörlich; <strong>im</strong><br />
Medium Fernsehen bildet das bewegte und<br />
vertonte Bild die Informationsquelle. In Magazinen,<br />
Flyern, Plakaten, also in gedruckten<br />
Medien, ist eine Parität zwischen Bild<br />
und Text zu finden. Websites, Smartphones<br />
und Tablets schöpfen ihre Mult<strong>im</strong>ediafähigkeit<br />
erst zögerlich aus: stehende Bilder und<br />
Texte herrschen noch <strong>im</strong>mer vor. Movies<br />
sind eher die Ausnahme, die HD-Unterstützung<br />
aller Kameras und Abspielgeräte beginnt<br />
erst zu knospen. Es ist eben leichter,<br />
ein Bild zu schiessen und es irgendwo mit<br />
Texten versehen hochzuladen, als eine Sequenz<br />
zu filmen, sich davor gesprochene<br />
Texte zu überlegen, den Clip zu schneiden,<br />
zu vertonen und technisch so herzustellen,<br />
dass er abspielfähig ist.<br />
Wenngleich ich davon überzeugt bin,<br />
dass uns die «Demokratisierung» der Filme<br />
eben noch bevorsteht, genauso wie uns die<br />
«Demokratisierung» erst der Texte, später<br />
der Bilder mit der Desktop-Publishing-Revolution<br />
überrollte.<br />
Die semiprofessionellen Tools der Bildverarbeitung<br />
sind auf dem Markt, ich erwähne<br />
hier als Beispiel die App «Adobe<br />
Photoshop Touch» oder «Adobe Photoshop<br />
Express», mit denen Bilder von Laien auf<br />
dem Tablet in erstaunlicher Vielfalt bearbeitet<br />
werden können. Die <strong>grafische</strong> Branche<br />
wäre gut beraten, sich zu überlegen, in wieweit<br />
Bildverarbeitung <strong>im</strong> Sinn der Reprotechnik<br />
zu den Kernkompetenzen gehört,<br />
oder ob diese Arbeit zukünftig von Laien<br />
mit gescheiten Scripts wahrgenommen wer-<br />
In den Medien stehen Bilder in den wenigsten Fällen allein. Texte erklären das Bild und<br />
bilden eine Sehanleitung, die in der letzten Ausgabe besprochen wurde. Heute gehts um<br />
die gestalterische Beziehung von Bild und Text.<br />
den wird. Dazu gehören die Weichen zur<br />
Grund- und Fortbildung richtig gestellt. Ich<br />
bin sicher, dass sich die Tablets bei einem<br />
breiten Publikum durchsetzen werden. Zu<br />
cool sind die Anwendungen, zu einfach die<br />
Bedienung, zu mobil das Ganze. Die Qualitätsmerkmale<br />
der heutigen Kameras und<br />
Tablets übertreffen bei weitem jene vor<br />
zehn Jahren – mit anderen Worten, heute<br />
kann ein Laie das technisch weit bessere Bild<br />
erzeugen, als dies vor zehn Jahren die Profis<br />
konnten. Fotos sehen auf den Tablets extraklasse<br />
aus, ein gedrucktes CMYK-Bild ist ein<br />
Armutszeugnis dagegen! Das iPad 3 besitzt<br />
264 ppi Auflösung, eine Pixelstruktur ist<br />
von Auge nicht mehr auszumachen. Schriften<br />
lassen sich nun ebensogut lesen wie auf<br />
dem Papier. Das iPad 3 übertrifft in den<br />
wichtigsten Bereichen Print um Meilen: Es<br />
ist mult<strong>im</strong>ediafähig, es ist brillanter in der<br />
Bild- und Textdarstellung, es kann Informa-<br />
tionen speichern und mobil abrufbar behalten,<br />
es ist ressourcenschonender, internetfähig,<br />
farbig von Hause auf – es gibt weit<br />
weniger Gründe, weiterhin aufs Papier als<br />
reinen Informationsträger zu setzen. Können<br />
Haptik, Geruch und das Knistern be<strong>im</strong><br />
Blättern als Grund genügen?<br />
Zurück zum Thema. Bilder und Texte sind<br />
die «alten» Informationsträger, die sowohl<br />
auf dem Tablet als auch <strong>im</strong> Printmedium in<br />
den nächsten Jahren verarbeitet werden<br />
müssen. Bewegtbild und Ton werden auf<br />
den Tablets und <strong>im</strong> Internet vermehrt hinzukommen.<br />
Was kommt zuerst, Text oder Bild?<br />
Wo bisher Texte das Sagen hatten, wurden<br />
die Bilder den Texten mitgegeben. Journalisten<br />
werden üblicherweise nach Buchstabenzahl<br />
oder Zeilen bezahlt, der Archetyp<br />
eines Journlisten ist ein Textmensch, der<br />
Die perspektifische Wirkung der plakativen Fotografie rechts steht <strong>im</strong> Gegensatz zur zentrierten Anordnung<br />
links. Die Seite rechts scheint senkrecht abzustehen.<br />
Schriftsalat als typo<strong>grafische</strong>r Schmuck muss nicht gelesen, sondern gesehen werden. Wer will, kann daraus<br />
Textfragmente entdecken.<br />
55 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Sehen lernen Bild und Text: Dissonanz oder Harmonie<br />
Die Symbiose von Text und Bild <strong>im</strong> Raum, inszeniert <strong>im</strong> Kaufhaus Jelmoli, Zürich. Ausgeschnittene und aufgehängte 3D-Buchstaben, Zeichnungen und Schaufenster-<br />
puppen lassen den Typofreak staunen, was möglich ist.<br />
schreibt oder besser beschreibt. Das Bild übt<br />
heute noch die schmückende oder reisserische<br />
Rolle aus. Das Bild findet sich in der<br />
unterstützenden Rolle zum Text. Es ist heute<br />
noch <strong>im</strong> seriösen Journalismus das zusätzliche<br />
Zitat für Authentizität. Nur selten existieren<br />
ganze Bilderstrecken, mit knapp gehaltenen<br />
Texten. Der Boulevard machts oft<br />
genau umgekehrt, hier werden die Bilder<br />
aufgezogen, der Text «fliesst» um die Bilder<br />
herum, er wird brutal heruntergekürzt und<br />
so verknappt, dass eine differenzierte Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema nicht mehr<br />
möglich ist. Der Boulevard gibt bestmöglichen<br />
Unterricht, wie Texte und Bilder zusammenwirken.<br />
Aus kommunikativer Sicht<br />
hervorragend gemacht, wie die dicken Lettern<br />
die Bilder unterstützen. Keine Bilder<br />
mit Panoramablick, jedes Bild wird aufs Min<strong>im</strong>um<br />
geschnitten. Blut, Schweiss und Tränen<br />
brauchen kumpelhafte Nähe, anders<br />
funktionierts nicht.<br />
Text und Bild in Symbiose<br />
Die Legende ist die allgemein übliche Art,<br />
das Bild mit Text zu erläutern, den Lesern zu<br />
helfen, das Bild zu deuten. Deswegen gilt<br />
die Regel: Kein Bild ohne Legende. Im ange-<br />
Diese Metzgerei arbeitet mit Kunst am Eingang. Die gemalte Schrift und die Neonröhren scheinen mit dem<br />
aggressiven Rot etwas anderes auszudrücken, als man als Konsument erwarten würde. Abstossend oder<br />
anziehend?<br />
56 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Sehen lernen Bild und Text: Dissonanz oder Harmonie<br />
Der mittels Fläche leserlich gestaltete Text wird durch die Versalien wieder<br />
zunichte gemacht. Grossbuchstaben erfreuen sich vor allem auf Autoplakaten<br />
zurzeit grosser Beliebtheit. In Mengen nicht zu lesen.<br />
Bei fein abgestuften Schriften kann besser auf die Leserlichkeit des Textes<br />
auf Bildern eingegangen werden. Bei unruhigen Hintergründen hilft nur die<br />
transparente oder farbige Abdeckung des Grundes.<br />
sprochenen Boulevard übern<strong>im</strong>mt oft der<br />
Titel die Funktion der Bilddeutung. Es ist<br />
unbestritten so, dass der Titel ein enges Verhältnis<br />
zum Bild aufweist. Die beiden Geschwister<br />
werden zusammen interpretiert.<br />
Während das Bild in der Interpretation aber<br />
offen formuliert, tut der Text genau das Gegenteil:<br />
er ist präzisierend und legt den Lesern<br />
die vermeintliche Bilddeutung des<br />
Journalisten nahe. Bilder können nicht differenzieren,<br />
sie sind zwar mehrdeutig, aber<br />
offen. Damit wird eine potenzielle Gefahr<br />
sichtbar, tendenziös und plakativ verkürzt<br />
zu berichten.<br />
Es gibt eine politische Partei in der<br />
Schweiz, die bedient sich der lustvollen Verkürzung<br />
auf der Ebene der Angst, während<br />
die baffen politischen Gegner die differenzierte<br />
Betrachtung bevorzugen, die in der<br />
Bevölkerung nicht gleich brachial und st<strong>im</strong>menfängerisch<br />
wirkt. Nur mit Text lässt sich<br />
die Gefühlslage nicht ansprechen, Texte<br />
sind intellektuell, es bedarf einer gewissen<br />
Anstrengung, sie zu dekodieren. Texte sind<br />
nur über die Sozialisierung in der Schule,<br />
über das Erwachsenwerden zu knacken. Bilder<br />
funktionieren auch bei funktionellen<br />
Analphabeten. Aus diesem Grund werden<br />
Bilder oder Clips <strong>im</strong>mer stärker und schneller<br />
wirken als reiner Text.<br />
Text <strong>im</strong> Bild gestalten<br />
Nun sind Texte <strong>im</strong> Zusammenhang mit der<br />
besprochenen «Vermählung» so zu gestalten,<br />
dass sie ihre Funktion erfüllen. Zum<br />
einen ist hier die Gestaltungskraft von Titelschriften<br />
(Mediamarkt, Denner) an sich zu<br />
erwähnen, auf der anderen Seite gilt es,<br />
Grundtexte, die gelesen werden sollen, auch<br />
lesefähig zu erhalten. Vor allem dann, wenn<br />
die Texte auf die Bilder zu liegen kommen.<br />
Dabei gibt es Bilder, die sich, weil zu unruhig,<br />
einfach nicht als Texthintergrund eignen.<br />
Wer keine Wahl hat, der kann sich mit<br />
best<strong>im</strong>mten typo<strong>grafische</strong>n Tricks behelfen,<br />
zum Beispiel die Schrift statt Regular halt<br />
Medium zu gestalten. Weisser Text auf einem<br />
farbigen Bild birgt <strong>im</strong>mer das Risiko<br />
des schlechten Passers <strong>im</strong> Druck, so dass die<br />
Light vielleicht zur Thin verkommt. Be<strong>im</strong><br />
schwarzen Text <strong>im</strong> Bild passiert das nie.<br />
Eine andere Möglichkeit besteht darin,<br />
den Hintergrund aufzuhellen oder abzudunkeln,<br />
die Texte mit Balken zu unterlegen<br />
oder eine Kontur oder Schatten zu gestalten.<br />
All diese Kniffe sind in InDesign bei Text-<br />
Wunderbare, wenn auch nicht neuartige Inszenierung eines Brillengeschäftes. Man<br />
kann auch mit Typografie ein «Bild» erzeugen.<br />
Bemalung <strong>im</strong> Parkhaus Hohe Promenade, Zürich. Die Texte an den Wänden haben<br />
keinerlei Bezug zu den abgebildeten Theaterszenen. Man versucht ihn trotzdem<br />
herauszulesen. Die «Verheiratung» will nicht recht gelingen.<br />
korrekturen mutationsfähig. Wer das Bild in<br />
Photoshop verändert, z. B. abdunkelt, muss<br />
bei Korrekturen komplizierter reagieren.<br />
Die Leserlichkeit hat be<strong>im</strong> Text <strong>im</strong>mer<br />
Priorität. Text, der zum reinen Schmuckelement<br />
verkommt, ist nicht mehr Text, sondern<br />
typo<strong>grafische</strong>r Schmuck ohne Informationsgehalt.<br />
Der farbige Grund, ob mit Bild<br />
oder Fläche gestaltet, setzt die Leserlichkeit<br />
<strong>im</strong>mer herab, denn Schwarz auf weissem<br />
Grund ist am besten leserlich. Die grassierende<br />
Unsitte, Grundtext in irgend einer<br />
Form aufzurastern, ist eine optische Hürde<br />
für Leser, entsprungen dem selbstverliebten<br />
Ausdruckswillen der Gestalter, den Text «gut<br />
aussehen zu lassen». Eine 9 Punkt Frutiger<br />
Light 50% schwarz aufzurastern, ist ein Unding,<br />
bei einer 36 Punkt Frutiger Bold ist das<br />
kein Problem.<br />
Wenn also Text aufs Bild zu liegen kommt,<br />
dann muss der Text sorgfältig aufbereitet<br />
werden, mit etwas mehr Laufweite versehen,<br />
in einen kräftigeren Schnitt, oft etwas<br />
grösser gesetzt als der Grundtext. Dafür<br />
muss aber die Schrift in den entsprechenden<br />
Stärkenunterschieden vorliegen. Mit Monotype<br />
Garamond Regular und Bold ist da kein<br />
Staat zu machen.<br />
57 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Guerilla-Seminare<br />
Donnerstag, 24. Mai 2012<br />
Crossover-Media oder print2web –<br />
mit einem Klick zum Ziel<br />
So schön die Informationsvielfalt heute ist, sie wird für viele langsam<br />
zum Problem: Die Möglichkeiten, alles zu konsumieren, sind<br />
zeitlich und von der Kapazität her beschränkt. Umgekehrt kommen<br />
die Botschaften der Firmen viel zu selten zu den richtigen Personen.<br />
Ein Ausweg aus dem Dilemma kann sein, dass die Nutzer den<br />
Zeitpunkt selbst best<strong>im</strong>men und die geeigneten Informationen<br />
nach eigenem Bedarf abrufen. Ein modernes Druckprodukt kann<br />
bereits, falls es über die geeigneten Techniken verfügt, die Informationen<br />
steuern, den Zugang zum Netz kontrollieren, den Anwender<br />
gezielt kanalisieren und ihm eine individuelle Lösung<br />
für seine Bedürfnisse mit den mobilen Geräten anbieten. «Print<br />
definiert sich schon seit geraumer Zeit neu und jetzt mit den neuen<br />
technologischen Möglichkeiten über die Schnittstelle ‹Smartphone›<br />
noch mehr.»<br />
Mittwoch, 13. Juni 2012<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte –<br />
was aber, wenn man Bilder nicht sehen kann?<br />
In diesem Guerilla-Seminar «am Tatort» bietet uns eine Non-Profit-<br />
Organisation einen Einblick in die Produktion der Blindenschrift<br />
und die Vielfalt von verschiedenen Medien für Menschen mit<br />
Augen-Behinderungen. Während der Führung durch die Produktionsräume<br />
der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und<br />
Lesebehinderte (SBS) werden die Teilnehmer/innen einen Einblick<br />
in die Medienproduktion dieser <strong>im</strong> deutschsprachigen Raum einzigen<br />
Institution erhalten. Die SBS setzt sich dafür ein, blinden,<br />
seh- und lesebehinderten Menschen grösstmögliche Informationsvielfalt<br />
mit gedruckten Broschüren, Hörbüchern oder neu auch<br />
E-Books zu bieten.<br />
Im Anschluss an die Führung wird Frau Thinh-Lay Bosshart von<br />
der Stiftung «Zugang für alle» einen Vortrag zum Thema «Barrierefreiheit<br />
– Internet-Zugänglichkeit» halten. Die Stiftung «Zugang für<br />
alle» wurde 2010 mit dem Swiss ICT «Special Award» ausgezeich-<br />
Donnerstag, 5. Juli 2012<br />
Düsentriebs An<strong>im</strong>ationslabor an der ETH Zürich<br />
An der ETH in Zürich ist das einzige Forschungslabor von Walt<br />
Disney an einer europäischen Hochschule. Markus Gross, Leiter<br />
des Labors an der ETH, zeigt an diesem GFZ-Guerilla-Seminar, an<br />
welchen Innovationen die Forscher momentan arbeiten. «Disney<br />
Research Zurich» entwickelt für die Filman<strong>im</strong>ationsstudios von<br />
Walt Disney neue Technologien für die Sparten Fernsehen, Games,<br />
Vergnügungsparks und Merchandisingartikel. In all diesen Bereichen<br />
kommt Videotechnologie in irgendeiner Form zum Tragen.<br />
Einer der Schwerpunkte von «Disney Research Zurich» ist die Modellierung<br />
von menschlichen Gesichtern, laut Markus Gross noch<br />
<strong>im</strong>mer der «Heilige Gral» der Filman<strong>im</strong>ation.<br />
Auch am dreid<strong>im</strong>ensionalen Film, der laut Professor Gross bald<br />
auch den He<strong>im</strong>kino- und Fernsehmarkt erobern wird, forscht die<br />
ETH. Neue Werkzeuge sollen den Designern und Produzenten bei<br />
Pixar und Walt Disney in Los Angeles mehr Freiheiten bei 3D-<br />
Produktionen bieten. Eine laut Gross «bahnbrechende» Technolo-<br />
Die Vorteile der klassischen Werbemittel können mit den Möglichkeiten<br />
computernetzbasierter Kommunikation durch Einsatz der<br />
geeigneten Geräte einfach und sicher kombiniert werden. Vor allem<br />
wenn es auf Variationen ankommt, ist print2web oft eine ideale<br />
Kombination: unterschiedliche Sprachen bedienen, in den verschiedenen<br />
Ländern «landestypisch» präsent sein, differente<br />
Know-how- oder Interessen-Level bedienen – neue D<strong>im</strong>ensionen<br />
mit entsprechenden Technologien wie QR-Code, RFID, Bilderkennung,<br />
NFC und vieles mehr. print-2web vereint die Vorteile des<br />
Gedruckten in seiner vielfachen Nützlichkeit mit den offenen und<br />
individuellen Möglichkeiten der Mobilkommunikation und des<br />
Internets, der Datenbanken und der individuellen Zweiwegkommunikation.<br />
Referent: Dipl.-Ing. Piotr Lisowski<br />
net und ist auf dem Gebiet der Barrierefreiheit führend. Dabei<br />
werden die dafür nötigen Aspekte bei der Erstellung von Websites<br />
und PDF-Daten präsentiert und erläutert. Menschen mit einer Behinderung<br />
nutzen das Internet deutlich häufiger als der Durchschnitt<br />
der Bevölkerung. Damit das geht, müssen Websites barrierefrei<br />
gestaltet sein. Der Zweck der Stiftung «Zugang für alle» ist<br />
die Förderung der behindertengerechten Technologienutzung.<br />
Anschliessend an das Programm be<strong>im</strong> SBS geht es mit einem<br />
Shuttle-Service in das Restaurant Blinde Kuh, wo man bei einem<br />
gemeinsamen Nachtessen erfahren kann, wie es ist, wenn man isst<br />
und das Auge nicht mitessen kann.<br />
www.access-for-all.ch/ch/aktuell/newsletter.html<br />
Die Referentin: Thinh-Lay Bosshart, Accessibility Consultant<br />
gie ist das «Video Retargeting». Die Forscher des Disney Lab haben<br />
Algorithmen entwickelt, mit welchen einzelne Bildelemente einer<br />
Filmaufnahme oder An<strong>im</strong>ation verändert werden können, ohne<br />
dabei das Gesamtbild zu verzerren. Auch dreid<strong>im</strong>ensionale Bilder<br />
können von den Forschern <strong>im</strong> Nachhinein bearbeitet werden, was<br />
bislang als nahezu unmöglich galt. So können Fehler bei 3D-Filmaufnahmen<br />
– zum Beispiel ein zu grosser Tiefenbereich, der be<strong>im</strong><br />
Zuschauer Kopfweh verursacht – in Zukunft nachträglich ausgemerzt<br />
werden. Damit sind auch Anpassungen möglich, um 3D-<br />
Filmaufnahmen oder An<strong>im</strong>ationen in viele unterschiedliche Formate,<br />
zum Beispiel für Kino, für Fernseher und mobile Geräte, zu<br />
konvertieren. Das Guerilla-Seminar vor den Sommerferien bietet<br />
einen Blick in die Zukunft des An<strong>im</strong>ationsfilm und zeigt auf, wie<br />
schnell sich die Techniken weiterentwickeln.<br />
Informationen zum GFZ und den Guerilla-Seminaren: www.gfz.ch<br />
58 tm rsi stm fgi bt 2.2012 1.2012
Arbeitswelt<br />
Bessere Kundenkommunikation als Schlüssel<br />
zu mehr Wachstum<br />
Canon Europe<br />
Basierend auf 420 Telefon-Interviews<br />
mit Top-Entscheidern in Unternehmen,<br />
Organisationen, Marketing- und Kreativ-<br />
Agenturen in ganz Europa, untermauern die<br />
Ergebnisse, dass Druckerzeugnisse nach wie<br />
vor ein hoch geschätzter Bestandteil des<br />
Marketing-Mix sind. Fast 90 % der Befragten<br />
erkennen den professionellen Druck als<br />
wichtig für ihre Organisation, 15 % halten<br />
Print für einen entscheidenden Bestandteil<br />
und mehr als 70 % sehen einen Zuwachs<br />
oder eine zumindest kontinuierliche Bedeutung.<br />
Allerdings zeigen die Umfrage-Ergebnisse<br />
auch, dass Druckanbieter Möglichkeiten<br />
ungenutzt lassen, das Bewusstsein ihrer<br />
Kunden für die Fähigkeiten des Digitaldrucks<br />
zu schärfen. Print-Einkäufer sind<br />
sich bei weitem nicht bewusst, welche Vorteile<br />
ihnen der Digitaldruck bieten kann.<br />
So wussten zum Beispiel mehr als ein Drittel<br />
der Befragten nichts über Print-on-Demand,<br />
auch wenn die schnelle Umsetzung von<br />
Marketingaktionen ein wesentliches Kriterium<br />
bei der Auswahl von Kommunikationskanälen<br />
ist. Einem Drittel der Befragten<br />
waren die Möglichkeiten für kurzfristige<br />
Publikationen unbekannt, und fast die<br />
Hälfte nutzt gezielte personalisierte Direktwerbung<br />
nicht.<br />
Dieser Punkt wird durch die Tatsache unterstützt,<br />
dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer<br />
an der Studie auf die Frage nach<br />
proaktiver Beratung angaben, von ihren<br />
Druckdienstleistern wenig bis nichts über<br />
neue Entwicklungen be<strong>im</strong> Druck oder möglichen<br />
Alternativen zu erfahren.<br />
Die Befragten äusserten sich positiv über<br />
die Wirksamkeit von Druckmedien – 71 %<br />
von ihnen bewerten sie wirksamer als die<br />
übrigen Medien <strong>im</strong> Kommunikationsmix.<br />
Die Wirksamkeit von Print ist eines der<br />
wichtigsten Wachstumsargumente für den<br />
Digitaldruck der Zukunft, denn er ist nachweisbar<br />
eine ideale begleitende Unterstützung<br />
bei der Online- und Cross-Media-Kommunikation.<br />
Print wird zudem als ein<br />
zentraler Bestandteil der Multi-Channel-<br />
Kommunikation angesehen, die von den<br />
Befragten als wirksamste Methode gesehen<br />
wird, um Reichweite und Marktdurchdringung<br />
zu steigern.<br />
Die Studie bestätigt auch eine bekannte<br />
Tatsache: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist<br />
Eine umfassende Studie, die von Canon mit Print-Einkäufern durchgeführt wurde,<br />
zeigt deutlich, dass Druckdienstleister mögliche Wachstums-Chancen durch eine<br />
verbesserte Kundenkommunikation versäumen. Die Studie wird <strong>im</strong> vierten Insight<br />
Report «The Bigger Picture» anlässlich der drupa 2012 veröffentlicht.<br />
der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines<br />
Druckdienstleisters – nur 10 % der Befragten<br />
nennen den niedrigsten Preis als wichtigstes<br />
Auswahlkriterium, 20 % priorisieren die<br />
Druckqualität.<br />
In Bezug auf die Servicequalität berichteten<br />
zwar 97 % der Befragten, dass ihre<br />
Druckdienstleister ihrem Informations-<br />
bedarf gerecht werden, und ein ähnlicher<br />
Prozentsatz berichtet, dass sie ein gutes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Zu berücksichtigen<br />
ist jedoch bei diesem Ergebnis,<br />
dass dieses Urteil mit ihrer durch Infor-<br />
mationsmangel basierenden Einschätzung<br />
begründet ist.<br />
Anmerkungen<br />
420 Print-Einkäufer aus 18 europäischen Ländern<br />
wurden für den Insight Report befragt.<br />
Aus den folgenden fünf Branchen wurden die<br />
Befragten ausgewählt: Verarbeitende <strong>Industrie</strong><br />
und Grundstoffindustrie, Einzel-und<br />
Grosshandel, Finanzen und Business Services,<br />
Marketing- und Kommunikations-Dienstleistungen,<br />
öffentliche, freiwillige und andere<br />
Teilnehmer.<br />
Aktuelle Neuigkeiten zu den Aktivitäten von<br />
Canon auf der drupa und für Zugang zu den<br />
Fallstudien über erfolgreiche Kunden, White<br />
Papers und die Sicht von Canon auf die Druckbranche,<br />
finden Sie auf der Webseite von<br />
Canon unter: www.canon.ch/drupa.<br />
59<br />
Dazu Mark Lawn, European Marketing<br />
Director, Professional Print Solutions, Canon<br />
Europe: «Für Druckdienstleister öffnet<br />
sich ein enormes Potenzial, wenn sie ihre<br />
Kunden umfangreicher informieren und ihnen<br />
ein besseres Bewusstsein vermitteln<br />
würden, was Produktionsdruck – insbesondere<br />
massgeschneiderte Print-on-Demand-<br />
Lösungen – tun kann, um ihre Marke zu<br />
stärken und die Effizienz ihrer Marketing-<br />
Aktionen zu erhöhen. Die Kunden sind aktiv<br />
auf der Suche nach mehr Informationen,<br />
mehr kreativem Input und Einblick in technische<br />
Innovationen. Es liegt auf der Hand,<br />
dass die Dienstleister ein enormes Potenzial<br />
an Wachstumschancen ungenutzt lassen. Sie<br />
sollten viel häufiger mit ihren Kunden kommunizieren<br />
und sich nicht von vagen Vermutungen<br />
über den Wissensstand ihrer<br />
Kunden leiten lassen. Selbstbewusste und<br />
beratende Dienstleister können ihr Geschäft<br />
deutlich stärker ausbauen und Kunden an<br />
sich binden.»<br />
Auf der drupa 2012 wird sich Canon<br />
darauf konzentrieren, Druckanbieter zu inspirieren,<br />
ihren Blickwinkel zu vergrössern<br />
und mit Investitionen in den Digitaldruck<br />
ihr Wachstum zu beschleunigen. Die Ergebnisse<br />
des Canon Insight Reports beweisen,<br />
dass es dafür enorme Möglichkeiten gibt.<br />
Mit dem Zugang zu den wertvollen Informationen<br />
in der Studie unterstützt das Unternehmen<br />
Druckdienstleister, die den Canon<br />
Stand (Halle 8a, Stand C06 – 1) vom 3. bis<br />
16. Mai besuchen, um sie dafür auszurüsten,<br />
ihre gesamten Digitaldruck-Fähigkeiten<br />
an ihre Kunden zu kommunizieren.<br />
tm rsi stm fgi bt 2.2012
Arbeitswelt<br />
Geistige Potenziale zur Entfaltung bringen<br />
Manuela Palla, Thalwil<br />
Die Forschungsbereiche und Resultate<br />
der Gehirnforschung sind in hohem<br />
Masse auch für Unternehmen und HR-Professionals<br />
von Interesse. Es werden zahlreiche<br />
offene Fragen zu Verhalten, Emotionen,<br />
Leistungsfähigkeit, Empathie, Motivation,<br />
Sinnsuche, Gruppenverhalten, Sozialkompetenzen,<br />
Veränderungs- und Lernprozessen<br />
und vielem mehr behandelt – also alles<br />
für das Berufsleben und die Arbeitswelt<br />
wichtige Themen.<br />
Im Zentrum des Interesses steht vor allem<br />
auch die Frage, wie es uns gelingen<br />
kann, die <strong>im</strong>mensen brachliegenden Potenziale<br />
des menschlichen Gehirns in Zukunft<br />
besser, effizienter und zieldienlicher nutzen<br />
zu können.<br />
In diesem Interview geht der Wissenschafter<br />
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer auf<br />
diverse Fragen der Gehirnforschung ein, unter<br />
anderem auch die der Motivation, des<br />
Lernens und der Leistungsfähigkeit.<br />
Herr Professor Spitzer: Wie lernt das<br />
menschliche Gehirn?<br />
Ganz generell gilt, dass <strong>im</strong> menschlichen<br />
Gehirn Nervenzellen sitzen (etwa 100 Milliarden),<br />
die mittels elektrischer Impulse,<br />
die von den Sinnesorganen einlaufen, Informationen<br />
verarbeiten. Diese Zellen sind mit<br />
bis zu 10 000 Verbindungen untereinander<br />
verbunden. Diese Bindungsstellen nennt<br />
man Synapsen, an ihnen werden elektrische<br />
Impulse auf chemischem Wege übertragen.<br />
Die Anzahl dieser Verbindungen in unserem<br />
Gehirn ist mit etwa 1 Million Milliarden<br />
sehr gross. Laufen nun Impulse durch<br />
unser Gehirn – wenn ich beispielsweise ein<br />
Glas Wasser sehe, meinen Arm ausstrecke,<br />
es zum Mund führe und trinke – dann verändern<br />
sich dadurch die Synapsen: Diejenigen,<br />
über die Impulse laufen, wachsen. Dadurch<br />
n<strong>im</strong>mt die Übertragungsstärke an<br />
ihnen zu, d.h. die Impulse laufen besser<br />
über genau diese Synapsen, über die sie<br />
schon einmal gelaufen sind.<br />
So entstehen <strong>im</strong> Gehirn gleichsam Trampelpfade.<br />
Man kann sich das so vorstellen<br />
wie Spuren <strong>im</strong> Schnee, die dadurch entstehen,<br />
dass Menschen ganz best<strong>im</strong>mte Wege<br />
in einer frisch verschneiten Landschaft verfolgen.<br />
Die Wege entstehen einfach durch<br />
ihren Gebrauch. Nicht umsonst spricht man<br />
auch von Gedächtnisspuren. Eines folgt unmittelbar:<br />
Wenn ein einzelner Impuls irgendwo<br />
läuft, passiert praktisch keine Ver-<br />
Die Erkenntnisse der Neurowissenschaften in der letzten Dekade sind faszinierend<br />
und atemberaubend. Sie sollten besser früher als später auch zu unmittelbaren Konsequenzen<br />
für die Menschen und ihre Organisationen führen. Und sie sind wichtige<br />
Impulse, um die Zukunft erfolgreich zu gestalten.<br />
änderung <strong>im</strong> Gehirn. Umgekehrt gilt: Unser<br />
Gehirn ist das dynamischste Organ, über das<br />
wir verfügen: Dauernd wird dort abgebaut,<br />
umgebaut, neu gebaut und wieder weggeräumt,<br />
je nach Aktivität an den Synapsen.<br />
Ein Zweites folgt auch: Lernen lebt von Wiederholung.<br />
Und noch ein Drittes: Unser Gehirn<br />
ist für Einzelheiten nicht gebaut, sondern<br />
merkt sich gleichsam «hinter» den<br />
Einzelheiten befindliche allgemeine Regeln,<br />
d.h. regelhafte Spuren seines Gebrauchs.<br />
Und ein Letztes: Eines kann unser Gehirn<br />
nicht – nicht lernen. Es lernt <strong>im</strong>mer und<br />
kann gar nicht anders!<br />
Was motiviert uns zum Lernen?<br />
Die Frage ist <strong>im</strong> Grunde falsch gestellt: Menschen<br />
sind dadurch ausgezeichnet, dass sie<br />
nicht nur Nahrung suchen, sondern bestän-<br />
dig auch auf der Suche nach neuen Informationen<br />
sind. Wenn wir schon ein so grosses<br />
Gehirn mit uns herumschleppen, das ja viel<br />
Energie verbraucht und uns deswegen<br />
Arbeit macht – denn wir müssen Nahrung<br />
aufnehmen, um es mit Energie zu versorgen<br />
– dann müssen wir es auch dauernd zu irgendetwas<br />
Gutem verwenden. Und die Antwort<br />
heisst: Wir lernen dauernd. Sofern wir<br />
uns dies nicht durch unsere Lebensgewohnheiten<br />
abgewöhnt haben, sind alle Menschen<br />
von Natur aus neugierig. Wenn Sie es<br />
nicht glauben, schauen Sie einem Baby zu.<br />
Motivation entsteht also nicht dadurch, dass<br />
man sie von aussen irgendwie herbeiführt,<br />
sondern sie entsteht letztlich genauso wie<br />
Hunger. Einfach dadurch, dass man abwartet<br />
und dass sonst nichts passiert. Wichtig<br />
ist, dass man Menschen nicht demotiviert<br />
60 tm rsi stm fgi bt 2.2012
und ebenso wichtig, dass man die Motivation,<br />
die sowieso entsteht – ähnlich wie<br />
be<strong>im</strong> Hunger, den man durch leere Kalorien<br />
befriedigen kann – nicht durch leere Aktivität<br />
vertut – sich z.B. in einem virtuellen<br />
Raum von Ebene 17 auf Ebene 18 durchzuballern.<br />
Inwiefern beeinflussen die Gene unsere<br />
geistige Leistungsfähigkeit?<br />
Es gibt durchaus Gene für Begabungen und<br />
damit auch Gene für geistige Leistungsfähigkeit.<br />
Ich will die Frage einmal durch einen<br />
Vergleich beantworten: Es gibt ja auch Gene<br />
für die Leistungsfähigkeit von Muskeln, und<br />
wenn man eine Goldmedaille gewinnen will<br />
und alle Leute max<strong>im</strong>al trainieren, entscheiden<br />
letztlich die Gene darüber, wer gewinnt.<br />
Auch wenn man Spitzensportler aussucht,<br />
bedient man sich heute schon genetischer<br />
Analysen. N<strong>im</strong>mt man aber den Mann von<br />
der Strasse, so wird jeder zugeben, dass es<br />
nicht an seiner Genetik liegt, wie trainiert er<br />
ist, sondern daran, wie viel er trainiert.<br />
Nicht anders ist es mit unserer geistigen<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Hilft regelmässige Meditation der Altersdemenz<br />
vorzubeugen?<br />
Demenz bedeutet geistigen Niedergang.<br />
Wie bei jedem Abstieg hängt die Zeit, die er<br />
dauert, davon ab, von welcher Höhe man<br />
beginnt. Wer vom Mount Everest absteigt,<br />
braucht dafür ziemlich lange, wer sich dagegen<br />
von einer Sanddüne am Strand auf Meereshöhe<br />
begibt, braucht nicht sehr lange<br />
dafür. Genauso ist es bei der Demenz auch.<br />
Alles was unsere geistige Leistungsfähigkeit<br />
in der Zeit vor einer Demenz fördert, führt<br />
dazu, dass die Demenz später einsetzt und<br />
wir länger geistig fit bleiben. Die biochemischen<br />
Prozesse, die bei manchen Demenzerkrankungen<br />
vorliegen, kann man durch<br />
psychologische Prozesse nicht verändern.<br />
Können wir unseren Alltag so gestalten,<br />
dass unser Gehirn in Bewegung bleibt?<br />
Ja, das können wir, und das Interessante ist,<br />
dass zu den wichtigsten Dingen, die wir tun<br />
können, körperliche Bewegung zählt: Sie<br />
führt nicht nur zum Training von Muskeln,<br />
Herz und Kreislauf, zu Knochenwachstum<br />
und zur Vorbeugung aller möglichen Alterserkrankungen,<br />
sondern auch zu Nervenzellwachstum<br />
<strong>im</strong> Gehirn. Dies wissen wir erst<br />
seit etwa zehn Jahren, es ist aber eindeutig<br />
nachgewiesen. Das beste Gehirnjogging ist<br />
also zunächst einmal Jogging. Ansonsten<br />
Arbeitswelt Geistige Potenziale zur Entfaltung bringen<br />
Professor Dr. Manfred Spitzer<br />
Jahrgang 1958, ist ein deutscher Psychiater,<br />
Psychologe und Hochschullehrer. 1997 wurde<br />
er zum jüngsten Professor einer Psychiatrie in<br />
Deutschland berufen. Seit 1998 ist er ärztlicher<br />
Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik<br />
in Ulm. Ihm obliegt die Gesamtleitung<br />
des 2004 dort eröffneten Transferzentrums<br />
für Neurowissenschaften und Lernen<br />
(ZNL), das sich vor allem mit Neurodidaktik<br />
beschäftigt.<br />
Er war von 1990 bis 1997 als Oberarzt an der<br />
Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg<br />
tätig. Zwei Gastprofessuren an der Harvard-<br />
Universität und ein weiterer Forschungsaufenthalt<br />
am Institut for Cognitive and Decision<br />
Sciences der Universität Oregon prägten seinen<br />
Forschungsschwerpunkt <strong>im</strong> Grenzbereich<br />
der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie.<br />
hatte ich bereits angesprochen, dass unser<br />
Gehirn eines nicht kann: Nicht lernen.<br />
Wer keine Aufmerksamkeitsstörung hat,<br />
kann sie sich durch Multitasking antrainieren?<br />
Heisst das, dass Multitasking auf<br />
Dauer zur Verblödung führt?<br />
Nach neueren Untersuchungen hat Multitasking<br />
tatsächlich ungünstige Auswirkungen<br />
auf unsere Fähigkeit der Konzentration.<br />
Ich würde nicht von Verblödung sprechen.<br />
Aber wer geistig leistungsfähig sein will,<br />
sollte nicht aktiv multitasken, sondern aktiv<br />
versuchen, dies zu vermeiden.<br />
Ist die Demenz <strong>im</strong> Alter ein unumgäng-<br />
liches Szenario?<br />
Ja und nein. Biologische Prozesse sind bislang<br />
noch schwer zu beeinflussen, aber wie<br />
eben gerade angedeutet, können wir doch<br />
So viele Jobs.<br />
Da können Sie lange googeln.<br />
einiges tun: Uns gesund ernähren, Bluthochdruck<br />
und damit Gefässkrankheiten<br />
vermeiden, die zu Durchblutungsstörungen<br />
<strong>im</strong> Gehirn und damit zum Nervenzelltod<br />
führen, chronische Krankheiten wie Diabetes<br />
oder Bluthochdruck nicht verschleppen,<br />
sondern gründlich und dauerhaft behandeln,<br />
und vor allem auch auf ein soziales<br />
Umfeld achten, das uns anspricht. Wer sein<br />
Rentenalter vor dem Fernseher, auf Golfplätzen<br />
und Kreuzfahrtschiffen verdöst,<br />
muss sich nicht wundern, dass er geistig abbaut.<br />
Wer aktiv am Leben teiln<strong>im</strong>mt, Austausch<br />
mit vielen Menschen hat und sich<br />
genügend bewegt, dem wird es anders ergehen.<br />
Viele Menschen sind bis ins hohe Alter<br />
geistig ausserordentlich fit. Das sind sie<br />
nicht, weil sie jeden Tag ein Kreuzworträtsel<br />
lösen oder irgendetwas anderes tun und<br />
damit sozusagen Gehirntraining betreiben.<br />
Das beste Gehirntraining ist ein aktives<br />
Leben inmitten anderer Menschen.<br />
Wie können Unternehmen die Ergebnisse<br />
aus der aktuellen Hirnforschung für ein<br />
kollektives Lernen nutzen?<br />
Natürlich können sie das, wir haben ein ganzes<br />
Forschungsinstitut gegründet, um der<br />
Frage nachzugehen, wie sich die Erkenntnisse<br />
aus der Neurowissenschaft für praktische<br />
Lernaufgaben umsetzen lassen. Um<br />
diese Frage detailliert zu beantworten, reicht<br />
der Platz hier leider nicht.<br />
Was hat Sie bei Ihrer langjährigen Hirnforschung<br />
selbst am meisten überrascht?<br />
Ich bin selbst <strong>im</strong>mer wieder überrascht, mit<br />
welchen raffinierten Methoden und Methodenerweiterungen<br />
meine Kollegen heute<br />
weltweit Fragen beantworten, die wir uns<br />
noch vor zehn Jahren nicht zu stellen getrauten:<br />
Wie entsteht Verantwortung, was heisst<br />
Einfühlungsvermögen, welche Gehirnprozesse<br />
bedingen glückende Kommunikation<br />
zwischen zwei Menschen, wie funktioniert<br />
Schadenfreude, wie Einsamkeit und was<br />
kann man dagegen tun? All dies sind Fragen,<br />
die heute durch die Gehirnforschung bearbeitet<br />
werden.»<br />
Das Interview führte Manuela Palla<br />
Program Manager ZfU-Kompetenz-Zentrum Persönlich-<br />
keitsentwicklung<br />
www.zfu.ch<br />
www.hrpraxis.ch<br />
www.alpha.ch<br />
Der Online-Stellenmarkt für die Schweizer Kommunikationsbranche<br />
61 tm rsi stm fgi bt 2.2012<br />
Pantone 646C
Zeitungsdruck<br />
Die letzte gedruckte Tageszeitung<br />
Marcel Weiss, Berlin – http://carta.info<br />
Prof. Dr. Klaus Meier hat sich die Entwicklung<br />
der Auflagenzahlen deutscher Tageszeitungen<br />
in den letzten 20 Jahren angeschaut,<br />
und kommt zu dem möglichen<br />
Ergebnis, dass 2034 Schluss mit Print ist:<br />
Im Jahr 1992 waren es noch 26 Millionen<br />
verkaufte Tageszeitungen, 2002 23,2 Millionen<br />
(minus 11%) und 2011 nur noch 18,8<br />
Millionen (minus 19%). Die Statistik sagt<br />
uns voraus: 2022 werden noch ca. 11 Millionen<br />
Exemplare verkauft – und 2034 ist<br />
dann Schluss.<br />
Falls diese einfache Interpolation, die natürlich<br />
viele Annahmen über einen langen<br />
Zeitraum macht, bereits alarmierend erscheint,<br />
dann Vorsicht. Es wird noch schl<strong>im</strong>mer:<br />
Der Verlauf wird nicht verhältnismässig<br />
gleichbleibend sinken. Die Gründe<br />
dafür liegen in der Besonderheit zweiseitiger<br />
Märkte, dem nicht linear verlaufenden<br />
Grenznutzen der Werbekunden, der<br />
Preissensitivät der Leser und einer auf<br />
Absatzrückgang allergisch reagierenden<br />
Kostenstruktur.<br />
Zweiseitige Märkte und der<br />
Grenznutzen der Werbekunden<br />
Journalistische Produkte, die zum (Gross-)<br />
Teil auf Werbefinanzierung setzen, also alle<br />
Tageszeitungen, sind zweiseitige Märkte.<br />
Wenn es jetzt einen Rückgang auf der einen<br />
Seite (Leser) gibt, dann sinkt der Nutzen für<br />
die andere Seite (Werbekunden) ebenfalls.<br />
Das Problem bei dieser Entwicklung: Der<br />
Verlauf des Grenznutzens (also der zusätz-<br />
liche Nutzen pro User auf der anderen Seite)<br />
ist nicht zwingend linear. Der Nutzen von<br />
Tageszeitungen für Werbekunden etwa<br />
steigt schneller pro Nutzer an, wenn 100 000<br />
statt 10 000 erreichbar sind als wenn die<br />
Leserschaft von 1 Mio. auf 1.1 Mio. steigt.<br />
Umgekehrt heisst das allerdings auch, dass<br />
der Nutzen für die Werbekunden <strong>im</strong>mer<br />
stärker pro verlorenen Leser fällt, je weiter<br />
die Reichweite zurückgeht. Ab einem best<strong>im</strong>mten<br />
Punkt schmerzt auch ein Reichweitenrückgang<br />
von 1–2% pro Jahr, weil die<br />
Reichweite ein Level erreicht, auf dem zwei<br />
weitere Prozent weniger dazu führen, dass<br />
der Werbekunde XY das Angebot als nicht<br />
mehr attraktiv empfindet.<br />
Betrachten wir zum Beispiel das Wochen-<br />
magazin Spiegel, das unter die gleichen<br />
Dynamiken zweiseitiger Märkte fällt wie<br />
Tageszeitungen: Wenn der Spiegel 50 000<br />
Euro pro Seite verlangt und damit bei einer<br />
Auflage von 1,3 Mio. einen Tausenderkontaktpreis<br />
(TKP) von 8,38 Euro erreicht, dann<br />
In 22 Jahren sind die deutschen Tageszeitungen Mediengeschichte, errechnete Klaus<br />
Meier. Diese Prognose könnte sich als zu opt<strong>im</strong>istisch erweisen.<br />
bezieht sich dieser TKP nicht nur auf die<br />
1000, sondern auf die gesamte Auflage. Der<br />
Werbekunde will die gesamte Reichweite.<br />
Was, wenn der Spiegel nur noch 130 000<br />
Leser, also nur noch ein Zehntel, erreicht?<br />
Werden die gleichen Werbekunden zu den<br />
gleichen Konditionen in dem Printmagazin<br />
weiterwerben? Unwahrscheinlich.<br />
Für den Werbekunden, der die 1,3 Millionen<br />
Menschen erreichen will, reicht der<br />
Spiegel nicht mehr aus. Er muss zusätzlich<br />
andere Wege beschreiten (Multihoming).<br />
Das steigert in der Regel den Aufwand auf<br />
der Seite der Werbekunden. Der Werbekunde<br />
kann die Preise des Spiegels direkt<br />
mit denen seiner Konkurrenten vergleichen<br />
und wird irgendwann komplett auf die<br />
Werbeschaltung <strong>im</strong> vergleichsweise teuren<br />
Print verzichten. (Oder die Preise erfolgreich<br />
drücken. Das Problem der Tageszeitungen<br />
ist keine Kostenloskultur, sondern<br />
eine neue Konkurrenzkultur <strong>im</strong> Web.)<br />
Neue Werbeformen von Google und<br />
Facebook und das online sehr viel grössere<br />
Repertoire drücken die Preise für viele<br />
Werbeformen nach unten. Print ist davor<br />
nicht <strong>im</strong>mun. Besonders, da Multihoming<br />
für Werbekunden <strong>im</strong>mer einfacher (und vor<br />
allem notwendiger) wird.<br />
Preissensitivität der Leser<br />
Jetzt lassen sich aber die wegbrechenden<br />
Werbeeinnahmen über höhere Stückpreise<br />
kompensieren, oder? Man verlangt einfach<br />
mehr vom Leser.<br />
Das Problem bei diesem Vorgehen ist<br />
Folgendes: Leser sind in der Regel preissensitiver<br />
als Werbekunden, was man unter<br />
anderem daran sehen kann, dass der Inhalt<br />
von Tageszeitungen fast kostenlos abgegeben<br />
wird. Der Verkaufspreis, mit dem die<br />
Einheiten an den Grossisten abgegeben<br />
werden, deckt in der Regel kaum mehr als<br />
die Distributionskosten.<br />
Steigt der Verkaufspreis jetzt, sinkt die<br />
Auflage und mit ihr der Gesamtumsatz, weil<br />
jeder eingenommene Euro durch höhere<br />
Preise auf Leserseite mehr als einen verlorenen<br />
Euro auf Werbekundenseite bedeuten<br />
wird.<br />
Eine auf Absatzverlust allergisch<br />
reagierende Kostenstruktur<br />
Hinzu kommt ein weiteres Problem. Die<br />
Kostenstruktur von Tageszeitungen sieht so<br />
aus wie bei allen <strong>im</strong>materiellen Gütern:<br />
Hohe Erstellungskosten des eigentlichen<br />
Gutes (Texte, Nachrichten), extrem niedrige<br />
Vervielfältigungs- und Verbreitungskosten<br />
der Informationsträger (bedrucktes Papier).<br />
Die relativ hohen Kosten der Erstellung<br />
werden logischerweise auf die verkauften<br />
Einheiten verteilt. Diese Kostenstruktur ist<br />
super, wenn man hohe Absatzzahlen zu verzeichnen<br />
hat. Denn jede weitere verkaufte<br />
Einheit bedeutet praktisch fast nur Gewinn<br />
aufgrund sehr geringer zusätzlicher Kosten.<br />
Diese Kostenstruktur wird aber problematisch,<br />
wenn die Absatzzahlen zurückgehen,<br />
denn die relativ hohen Kosten der Erstellung<br />
der Texte, die auf eine verkaufte<br />
Einheit umgelegt werden müssen, werden<br />
eher früher denn später zu einem negativen<br />
Deckungsbeitrag führen.<br />
Warum? Weil ein exorbitant hoher Fixkostenanteil<br />
verschwindend geringen variablen<br />
Kosten gegenübersteht. Der Verlustbe-<br />
«Was ist eine Tageszeitung?<br />
Ein iPad, das nicht funktioniert»<br />
reich pro verkaufter Einheit wird deshalb<br />
bei Tageszeitungen schneller erreicht als<br />
bei Unternehmen, die nicht <strong>im</strong>materielle<br />
Güter produzieren, weil die aufzuwendenden<br />
Kosten für Tageszeitungen weniger<br />
bei geringerer Produktionsauslastung zurückgehen.<br />
Ein Beispiel: Ein Autohersteller produziert<br />
Autos, die in der Produktion 9000 Euro<br />
pro Stück kosten. Er hat Fixkosten (Verwaltung,<br />
R&D, Buchhaltung, Managergehälter<br />
usw.) von, sagen wir, 1000 Euro pro Stück<br />
bei einer aktuellen Stückmenge von 50000<br />
verkauften Autos. Die gesamten Kosten pro<br />
Auto belaufen sich also auf 10000 Euro. Er<br />
muss also mindestens 10000 Euro pro Auto<br />
verlangen, um mindestens seine Kosten<br />
wieder hereinzubekommen.<br />
Wenn jetzt der Absatz der Autos auf die<br />
Hälfte einbricht, belaufen sich die gesamten<br />
Kosten pro Auto auf 11000 Euro. Denn die<br />
umgelegten Fixkosten von 50 Millionen<br />
Euro (von irgendetwas muss ein Manager<br />
64 tm rsi stm fgi bt 2.2012
schliesslich leben), belaufen sich bei 25 000<br />
Einheiten dann auf 2000 Euro pro Stück<br />
(50 Mio. € / 25 000 = 2000 €). Die variablen<br />
Kosten bleiben gleich, und wir kommen auf<br />
9000 + 2000 = 11 000 Euro.<br />
Nehmen wir jetzt an, der Autohersteller<br />
hat eine Kostenstruktur wie Presseverlage:<br />
Hohe Fixkosten, <strong>im</strong> Vergleich dazu geringe<br />
variable Kosten.<br />
Die variablen Kosten betragen jetzt 1000<br />
Euro pro Stück, die umgelegten fixen Kosten<br />
9000 Euro pro Stück. Eine weitere Einheit<br />
des Autos ist leicht produziert, nur der Rest,<br />
der zum Auto führt, R&D etwa, ist teuer.<br />
Dort fliesst das Geld des Unternehmens<br />
hinein. Die Kosten pro Auto betragen 10 000<br />
Euro bei einer Stückmenge von 50 000. Bei<br />
50 000 Stück und Fixkosten pro Einheit von<br />
9000 Euro haben wir demnach 50 000 x<br />
9000 = 450 Mio. Euro gesamte Fixkosten<br />
umgelegt.<br />
Jetzt wieder der Einbruch auf die Hälfte<br />
be<strong>im</strong> Absatz: 25000 Autos. Die variablen<br />
Kosten bleiben gleich bei 1000 Euro pro<br />
Stück. Die umgelegten Fixkosten dagegen<br />
sind enorm nach oben geschnellt:<br />
450000000€ / 25000 = 18000 €.<br />
Unser armer Autohersteller muss bei einem<br />
Einbruch des Absatzes um die Hälfte<br />
also bereits 1000 + 18000 = 19000 Euro<br />
Kosten pro verkauftem Stück abdecken, um<br />
keinen Verlust einzufahren, wenn seine<br />
Kostenstruktur der von Tageszeitungen ähnlich<br />
wäre.<br />
Wenn die Kostenstrukur des Autoherstellers<br />
der von Tageszeitungen ähnelt, kann er<br />
sich kaum einen Absatzrückgang erlauben.<br />
Im ersten Fall stiegen die Kosten pro Stück<br />
Zeitungsdruck Die letzte gedruckte Tageszeitung<br />
von 10 000 auf 11 000 Euro bei einem Rückgang<br />
des Absatzes um die Hälfte. Be<strong>im</strong> zweiten<br />
Fall stiegen sie von 10 000 auf 19 000<br />
Euro. Im zweiten Fall, jenem, der Tageszeitungen<br />
ähnelt, haben sich die Stückkosten<br />
verdoppelt.<br />
Lektion: Ein signifikanter Rückgang der<br />
Absatzzahlen in einem Geschäft wie dem<br />
der Tageszeitungen ist aufgrund der vergleichsweise<br />
hohen Fixkosten also gefährlicher<br />
als in anderen Branchen. Das ist der<br />
Hintergrund, warum bei der industriellen<br />
Produktion von <strong>im</strong>materiellen Gütern sehr<br />
stark auf Masse be<strong>im</strong> Absatz gesetzt wird.<br />
Oder anders: Deswegen gibt es keine Tageszeitungen<br />
mit einer Auflage von 2000<br />
Stück.<br />
Man stelle sich jetzt unseren Autohersteller<br />
als ein Unternehmen vor, das die<br />
Mehrheit der Einnahmen über Werbung<br />
finanziert, die ebenfalls auf Masse setzt und<br />
verschwindet, wenn die Masse nicht mehr<br />
da ist. Wie gut verträgt der Autohersteller<br />
jetzt noch signifikante Absatzrückgänge?<br />
Ein Rückgang der Absatzzahlen wird also<br />
weit vor dem Erreichen der Null zu geringeren<br />
Einnahmen und gleichzeitig zu höheren<br />
Kosten pro verkaufter Einheit führen, die<br />
ab einer nicht sehr spät eintretenden<br />
Schwelle Verluste pro verkaufter Tages-<br />
zeitung bedeuten.<br />
Deswegen werden viele Presseverlage<br />
ihre Druckereien vorher abschalten oder<br />
untergehen. Oder beides.<br />
Die Abwärtsspirale ist programmiert. Die<br />
Frage ist nicht, ob sie in Deutschland einsetzen<br />
wird, sondern wann.<br />
Was ist Carta?<br />
Carta ist ein Autorenblog für digitale<br />
Öffentlichkeit, Politik und Ökonomie.<br />
Carta befasst sich mit dem Strukturwandel<br />
der medialen Öffentlichkeiten, Medienökonomie,<br />
Medien- und Internetpolitik<br />
sowie allgemeinen Fragen des politischen<br />
Feuilletons.<br />
Carta wurde 2009 mit dem Gr<strong>im</strong>me Online<br />
Award in der Kategorie Redaktion & Autorschaft<br />
ausgezeichnet. In ihrer Begründung<br />
schreibt die Jury:<br />
«Carta bietet professionellen und origi-<br />
nären Online-Journalismus, der nicht aus<br />
einem Haus der alten Medien stammt.<br />
Seinen inhaltlichen Schwerpunkt legt Carta<br />
auf den Medienumbruch durch das Web<br />
sowie auf medienpublizistische, -politische<br />
und -ökonomische Themen. Was die Website<br />
bietet, ist seriöser, unabhängiger und<br />
relevanter Journalismus, und sie ist auf dem<br />
Weg, eine medienpublizistische Marke <strong>im</strong><br />
Web zu werden.»<br />
Carta ist als Blog den Normen des Qualitätsjournalismus<br />
verpflichtet, ist aber kein<br />
klassisches journalistisches Produkt, weil<br />
seine Autoren für Carta nebenberuflich und<br />
unentgeltlich schreiben.<br />
Der Name Carta leitet sich vom lateinischen<br />
Wort für «Papier» ab. Er hat uns einfach<br />
gefallen. Zugleich zollt er dem klassischen<br />
Trägermedium von Journalismus und<br />
Diskursen Respekt.<br />
Carta ist ein Non-Profit-Projekt. Carta ist<br />
offen für Anregungen, Kritik und neue Autoren.<br />
Sie erreichen uns unter redaktion//<br />
at//carta//info.<br />
65 tm rsi stm fgi bt 2.2012
UV-LED-Trockner für viele Anwendungen<br />
noch nicht reif<br />
Bild 1:<br />
UV-Modul von KBA<br />
1 UV-Strahler<br />
2 dichroitischer Reflektor<br />
3 Medienstecker<br />
4 Abluftbohrungen<br />
5 Shutter<br />
6 Gehäuseprofil<br />
<strong>Bogenoffset</strong><br />
Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fälsch<br />
Konventionelle UV-Trocknungssysteme<br />
bestehen <strong>im</strong> Allgemeinen aus mehreren<br />
UV-Modulen, die in Zwischentrocknern, in<br />
Trockenwerken und <strong>im</strong> Endtrockner verbaut<br />
werden können.<br />
Konventionelle UV-Trocknung<br />
Bild 1 zeigt das gegenwärtige UV-Modul<br />
von KBA <strong>im</strong> Aufbau. Der steckbare UV-<br />
Strahler emittiert entsprechend seiner Ausführung<br />
ein definiertes Strahlungsspektrum.<br />
Angesteuert werden kann dieser mit<br />
konventionellen oder elektronischen Vorschaltgeräten.<br />
Gekühlt wird der UV-Strahler<br />
über die gesamte Länge durch eine Luftabsaugung<br />
mit Abluftbohrungen. Die emittierte<br />
Strahlung tritt radialsymmetrisch aus.<br />
Sie wird anteilig direkt sowie über einen<br />
dichroitischen Reflektor indirekt auf den<br />
Bedruckstoff geleitet. Der vom Reflektor<br />
und vom Gehäuseprofil absorbierte Anteil<br />
der Strahlung wird als Wärme strom an das<br />
Kühlwasser weitergegeben und über den<br />
Medienstecker aus dem UV-Modul geleitet.<br />
Ein Shutter verschliesst das UV-Modul <strong>im</strong><br />
Betriebsmodus «stand by». Zur Montage in<br />
der <strong>Bogenoffset</strong>maschine verfügt das Gehäuseprofil<br />
des UV-Moduls über eine mechanische<br />
Führung.<br />
Grosse Unterschiede bei UV-Strahlern<br />
UV-Strahler emittieren neben UV-Strahlung<br />
auch vom Menschen sichtbare Strahlung<br />
(Licht: von 380 bis 780 nm) und Infrarot-<br />
Strahlung. Von der elektrischen Wirkleistung<br />
werden etwa 30 Prozent in UV-Strahlung,<br />
etwa 18 Prozent in Licht und etwa 12<br />
Prozent in Infrarot-Strahlung umgewandelt.<br />
Die verbleibenden 40 Prozent gehen<br />
verloren. Die Temperatur auf dem Bedruckstoff<br />
durch Absorption steigt nicht nur<br />
durch Infrarot-Strahlung, sondern auch<br />
durch UV-Strahlung und Licht!<br />
Aufbau und Wirkungsweise von UV-Trocknungssystemen – Den Einsatz als<br />
Strahlungsquelle in UV-Trocknungssystemen für <strong>Bogenoffset</strong>maschinen dominieren<br />
derzeit klar Quecksilber-Mitteldruck-Strahler. Darüber hinaus werden zunehmend UV-<br />
LED-Systeme thematisiert und in geringer Zahl, vor allem für Sonderanwendungen,<br />
eingesetzt.<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1<br />
5<br />
6<br />
Das Spektrum eines Quecksilber-Mitteldruck-Strahlers<br />
(Hg) ist <strong>im</strong> Bild 2 von 200<br />
bis 450 nm dargestellt. Als Vergleich sind<br />
zusätzlich mit Eisen (Fe) und Gallium (Ga)<br />
dotierte Quecksilber-Mitteldruck-Strahler<br />
relativ angeführt. Bezeichnet werden diese<br />
als dotierte UV-Strahler. Dabei findet der<br />
mit Gallium dotierte UV-Strahler vor allem<br />
bei Deckweiss Anwendung.<br />
Be<strong>im</strong> Einsatz sogenannter ozonfreier<br />
UV-Strahler wird die Ozonbildung vermieden,<br />
da ein spezielles Glasrohr die kurzwellige<br />
UV-Strahlung absorbiert. Dadurch kann<br />
die UV-Bestrahlungsstärke des ozonfreien<br />
Strahlers gegenüber einem konventionellen<br />
UV-Strahler bis auf 70 Prozent sinken.<br />
Damit sinkt der Wirkungsgrad des UV-<br />
Strahlers erheblich und entsprechend mehr<br />
Wärme muss von dessen Glasrohr abgeführt<br />
werden.<br />
Für einen hohen Wirkungsgrad, eine<br />
lange Nutzungsdauer bei hoher Bestrahlungsstärke<br />
sowie kurze Zünd- und Ein-<br />
Bestrahlungsstärke [W/m 2 ]<br />
Hg-UV-Strahler<br />
Ee-UV-Strahler<br />
Ga-UV-Strahler<br />
200 250 300 350 Wellenlänge [nm] 450<br />
Bild 2: Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums diverser UV-Strahler.<br />
brennzeiten ist eine hohe Qualität des UV-<br />
Strahlers notwendig.<br />
Die KBA-UV-Strahler werden diesem<br />
Anspruch durch klar definierte Anforderungen<br />
an die Werkstoffqualität, die Fertigung<br />
des Glasrohrs und der Elektroden<br />
sowie an die Zusammensetzung der Füllgase<br />
gerecht. Mit den von KBA entwickelten<br />
und gefertigten UV-Strahlern kann gegenüber<br />
billigen UV-Strahlern über die<br />
Betriebsdauer eine deutlich bessere Härtung<br />
von UV-Farben und -Lacken erzielt<br />
werden.<br />
Durch den Einbrand von Puder in das<br />
Glasrohr kann die Bestrahlungsstärke auf<br />
unter 50 Prozent gegenüber einem neuwertigen<br />
Glasrohr sinken. Es ist daher ratsam,<br />
das Leuchtmittel entsprechend der Betriebsvorschriften<br />
zu reinigen bzw. nicht verwendete<br />
UV-Module be<strong>im</strong> Einsatz von Puder<br />
aus der Maschine zu entnehmen.<br />
Aktuelle Trends für die UV-Härtung<br />
Derzeit befinden sich hochreaktive Farben<br />
in der Erprobung und in der Vermarktung.<br />
Bei diesen sollen durch hochreaktive und<br />
mehr Fotoinitiatoren weniger UV-Strahlung<br />
bzw. sogar weniger UV-Module für das gleiche<br />
Härtungsergebnis notwendig sein. Anhand<br />
von Drucktests wird KBA demnächst<br />
quantifizieren, welche Einsparungen an UV-<br />
Strahlung den erhöhten Kosten der teureren<br />
UV-Farbe gegenüberstehen. Dabei ist zu<br />
beachten, dass konventionelle UV-Farben<br />
66 tm rsi stm fgi bt 2.2012
und UV-Lacke für die Härtung die gesamte<br />
UV-Strahlung nutzen. Wird ein ozonfreier<br />
UV-Strahler verwendet, steht durch die Absorption<br />
der kurzwelligen Strahlung durch<br />
den UV-Strahler weniger UV-Strahlung für<br />
die Härtung zur Verfügung. Die hochreaktiven<br />
UV-Farben und UV-Lacke müssten damit<br />
be<strong>im</strong> Einsatz mit ozonfreien UV-Strahlern<br />
noch reaktiver sein, um diesen Nachteil<br />
wieder auszugleichen.<br />
UV-LED-Trockung<br />
Bei UV-LED-Modulen werden keine konventionellenQuecksilber-Mitteldruckstrahler,<br />
sondern UV-Strahlung und Licht emittierende<br />
Halbleiterdioden (UV-LED) eingesetzt.<br />
Eine LED ist eine Halbleiter-Lumineszenzdiode,<br />
die in Durchlassrichtung betrieben<br />
wird. Der Halbleiter der Diode besteht aus<br />
einer Verbindung der Elemente Gallium,<br />
Arsen und Phosphor. Legt man an die Diode<br />
eine Spannung an, so sendet die Diode<br />
Strahlung aus. Der Grundaufbau eines UV-<br />
LED-Moduls ist in Bild 3 dargestellt.<br />
Analog zu konventionellen UV-Modulen<br />
können UV-LED-Module mit mechanischem<br />
Einschub ausgeführt werden. Ange-<br />
Bestrahlungsstärke [W/m 2 ]<br />
Bild 3: UV-LED-Modul<br />
UV-LED-Modul 385 nm<br />
UV-Strahlung Licht<br />
<strong>Bogenoffset</strong> UV-LED-Trockner für viele Anwendungen noch nicht reif<br />
200 250 300 350 400 450 Wellenlänge [nm] 600<br />
Bild 4: Beispielhaftes Spektrum eines<br />
UV-LED-Moduls.<br />
ordnet sind die UV-LED an der Unterseite<br />
des Moduls: Durch eine Glasscheibe können<br />
sie vor Verschmutzung und mechanischen<br />
Einwirkungen geschützt werden.<br />
Die Fokussierung der Strahlung kann entweder<br />
mit einer Optik direkt am Halbleiterchip<br />
oder über separate Reflektoren erfolgen.<br />
Wichtig für die Lebensdauer der UV-<br />
LED ist eine gute Wärmeabfuhr. Dafür ist<br />
entsprechend Bild 3 eine Wasserkühlung<br />
mit Wasserkupplungen am UV-LED-Modul<br />
Extinktion<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
Strahlungsfläche (UV-LED hinter Glasscheibe)<br />
vorhanden. Da leistungsstarke UV-LED<br />
be<strong>im</strong> Einsatz in <strong>Bogenoffset</strong>maschinen nur<br />
über einen max<strong>im</strong>alen Wirkungsgrad von<br />
etwa 20 Prozent verfügen, müssen etwa 80<br />
Prozent der zugeführten elektrischen Wirkleistung<br />
durch die Wasserkühlung abgeführt<br />
werden. Am Markt erhältliche UV-<br />
LED sind sehr empfindlich gegenüber<br />
hohen Temperaturen. Im Gegensatz zu<br />
konventionellen UV-Modulen ist ein Kaltwassersatz<br />
für eine hohe Gebrauchsdauer<br />
zwingend notwendig.<br />
Theoretisch emittiert eine UV-LED nur<br />
eine Wellenlänge. Dies wird als monochromatische<br />
Strahlung bezeichnet. Praktisch<br />
handelt es sich aber um einen Wellenlängenbereich.<br />
Bild 4 zeigt das Messergebnis<br />
eines UV-LED-Moduls mit einer mittleren<br />
Wellenlänge von etwa 385 nm.<br />
Für den Einsatz von UV-LED-Trocknern<br />
in <strong>Bogenoffset</strong>maschinen sprechen geringe<br />
Serviceintervalle für den Wechsel der UV-<br />
LED (15 000 bis 30 000 Stunden) und die<br />
Quecksilberfreiheit. Aktuell verbraucht ein<br />
UV-LED-Modul bei gleicher nutzbarer<br />
Strahlungsleistung gegenüber einem konventionellen<br />
UV-Modul <strong>im</strong> Dauerbetrieb<br />
0<br />
200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 Wellenlänge [nm] 500<br />
Bild 5: Absorptionsspektrum von Irgacure 651<br />
(Quelle Ciba).<br />
Konzentration von IRGACURE 651<br />
0,1%<br />
0,01%<br />
0,001%<br />
aber etwa 50 Prozent mehr Energie. Das<br />
UV-LED-Modul kann dagegen getaktet und<br />
in der Formatbreite angepasst werden. Des<br />
Weiteren können die UV-LED einfach an-<br />
und ausgeschaltet werden. Somit entfällt<br />
der Betriebsmodus «stand by». Diese Vorteile<br />
können den wesentlich schlechteren<br />
Wirkungsgrad aber nicht kompensieren.<br />
Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis eines<br />
UV-LED-Trocknungssystems gegenüber<br />
einem konventionellen System. Dieser beträgt<br />
ein Vielfaches.<br />
Wirkungsweise der UV-Farbtrocknung<br />
Die Trocknung bzw. Härtung von UV-Farben<br />
erfolgt durch radikalische Polymerisation.<br />
Zum Start dieser Reaktion wird ein Radikal<br />
benötigt, das durch die Spaltung eines Photoinitiators<br />
entsteht. Der Photoinitiator ist<br />
ein Molekül mit einem spezifischen Absorptionsspektrum<br />
für die UV-Strahlung,<br />
das sich von Photoinitiator zu Photoinitiator<br />
unterscheidet. Um den Photoinitiator zu<br />
spalten, muss genügend UV-Strahlung vorhanden<br />
sein und diese auch zum Absorptionsspektrum<br />
des Photoinitiators passen.<br />
Opt<strong>im</strong>al ist, wenn das Emissionsmax<strong>im</strong>um<br />
des UV-Strahlers und das Absorptionsmax<strong>im</strong>um<br />
des Photoinitiators zusammenliegen.<br />
Wenn die eingestrahlte UV-Dosis ausreicht,<br />
kann in dieser Konstellation die Farbe sicher<br />
getrocknet werden. Be<strong>im</strong> Einsatz eines klassischen<br />
UV-Strahlers fallen oft mehrere<br />
Emissionsmax<strong>im</strong>a des Leuchtmittels mit der<br />
Absorptionskurve des Photoinitiators zusammen.<br />
Dies bietet die Möglichkeit, das<br />
Emissionsspektrum des UV-Strahlers opt<strong>im</strong>al<br />
auszunutzen und genügend UV-Dosis<br />
für die Spaltung des Photoinitiators aufzubringen.<br />
Am Beispiel des Absorptionsspektrums<br />
des Photoinitiators Irgacure 651 (Bild 5) erkennt<br />
man, dass dieser <strong>im</strong> Bereich von 300<br />
nm bis 380 nm mit einem Max<strong>im</strong>um bei<br />
350 nm absorbiert. Verwendet man klassische<br />
Leuchtmittel zur Spaltung des Photoinitiators,<br />
werden mehrere Emissionsbanden<br />
genutzt. Zusätzlich liegt das Max<strong>im</strong>um<br />
des Absorptionsspektrums nahe einem Max<strong>im</strong>um<br />
des Emissionsspektrums des Leuchtmittels.<br />
Bei UV-LED sucht man einen Photoinitiator,<br />
dessen Absorptionsmax<strong>im</strong>um genau<br />
auf die Wellenlänge des LED abgest<strong>im</strong>mt ist.<br />
Reserven in Form von weiteren Emissionsmax<strong>im</strong>a<br />
der Strahlungsquelle wie bei einem<br />
klassischen UV-Modul sind nicht vorhanden.<br />
Deshalb muss die Formulierung der<br />
Farben sehr genau sein, um eine gleichzeitige<br />
Oberflächen- und Tiefenhärtung zu realisieren.<br />
Ist der Photoinitiator nicht exakt<br />
abgest<strong>im</strong>mt oder die UV-LED liefert nicht<br />
genügend Strahlung, polymerisiert die Farbe<br />
nicht vollständig. Aktuelle LED-UV-Farben<br />
sind für viele Druckanwendungen noch<br />
nicht zu gebrauchen.<br />
Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fälsch<br />
maik.walter@kba.com<br />
sascha.faelsch@kba.com<br />
67 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Typo<strong>grafische</strong> Monatsblätter Revue Suisse de l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>erie Swiss Typographic Magazine | <strong>Fachhefte</strong> <strong>grafische</strong> <strong>Industrie</strong> Bulletin technique 2| 2012<br />
Typo<strong>grafische</strong> Monatsblätter<br />
Revue Suisse de l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>erie<br />
Swiss Typographic Magazine<br />
Typo<strong>grafische</strong> Monatsblätter<br />
Revue Suisse de l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>erie<br />
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<strong>Fachhefte</strong> <strong>grafische</strong> <strong>Industrie</strong><br />
Bulletin technique<br />
tm rsi stm fgi bt<br />
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Bulletin technique<br />
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www.fachhefte.ch<br />
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Offizielles Organ von:<br />
Grafisches Forum Zürich<br />
www.gfz.ch<br />
2|2012<br />
Möchten Sie Abläufe automatisieren?<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
Die beste Nachricht gleich zu Anfang.<br />
Wenn Sie ein Seminar des Grafischen Forums<br />
Zürich besuchen, dann können Sie das jetzt<br />
zum Spezialpreis für Partnermitglieder tun.<br />
Spannend sind diese Veranstaltungen allemal.<br />
Sehen Sie auch unter gfz.ch nach, es<br />
lohnt sich.<br />
Die Typographischen Monatsblätter und<br />
die <strong>Fachhefte</strong> Grafische <strong>Industrie</strong> finden hier<br />
zum zweiten Mal zusammen statt. Das ist<br />
gewöhnungsbedürftig, da sind wir einverstanden.<br />
Da lässt sich noch vieles verbessern.<br />
Das denken wir auch. Und gerade deshalb<br />
hat uns Ihr Feedback gefreut. Auch das ist<br />
eine gute Nachricht.<br />
«Aus 2 mach 1» ist gar nicht so einfach,<br />
schliesslich sind wir da <strong>im</strong>mer noch in einer<br />
Übergangsphase, aber so wie sich Technik<br />
nicht von Gestaltung trennen lässt und Kreativität<br />
und Innovation bei beiden dazu gehören,<br />
werden Sie von unserem Duo-Pack<br />
letztlich nur profitieren. Das ist nicht einfach<br />
unsere Meinung, sie wird von vielen unterstützt,<br />
wie die Zuschriften von Lesern zeigen,<br />
die TM/FGI weiterhin abonnieren möchten.<br />
Bitte teilen Sie uns auch möglichst bald<br />
mit, dass Sie die TM/FGI weiterhin erhalten<br />
möchten. Am besten mit einem Mail an diese<br />
Adresse: yvonne.scheurer@syndicom.ch<br />
Oder per Post:<br />
syndicom – Gewerkschaft Medien und<br />
Kommunikation<br />
z.H. Yvonne Scheurer-Arnet<br />
Monbijoustrasse 33, Postfach 6336<br />
3001 Bern<br />
Das wäre dann für uns eine sehr gute<br />
Nachricht.<br />
Schon <strong>im</strong> Voraus herzlichen Dank<br />
Ihre Redaktion FGI<br />
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für QuarkXPress und InDesign (Mac OS 9.x und Mac OS X)<br />
sowie nützliche JavaScripts für InDesign CS2, CS3, CS4 und<br />
CS5 (Mac OS X und Windows).<br />
51<br />
Chère lectrice,<br />
cher lecteur<br />
2|2012<br />
La meilleure nouvelle d’entrée de jeu. Si<br />
vous voulez suivre un séminaire du Forum<br />
Graphique Zurich (GFZ), vous pouvez le<br />
faire dès maintenant au tarif préférentiel<br />
pour partenaires affiliés. Ces manifestations<br />
sont de toute façon passionnantes. Allez<br />
faire un tour sur gfz.ch, ça vaut le coup.<br />
Les revues suisses de l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>erie et les<br />
Bulletins techniques font ici, pour la deuxième<br />
fois, cause commune. Nous sommes d’accord<br />
avec vous qu’il faut d’abord s’y habituer. Il y<br />
a encore beaucoup à améliorer. Nous le pensons<br />
également. Et c’est pourquoi, nous nous<br />
sommes réjouis de votre feedback. Ça aussi,<br />
c’est une bonne nouvelle.<br />
«Faire 1 à partir de 2» n’est pas si s<strong>im</strong>ple<br />
que ça. Nous sommes encore dans une phase<br />
transitoire, après tout. Mais de même que la<br />
technique est indissociable de la conception,<br />
et que la créativité et l’innovation font partie<br />
des deux, nous finirons par profiter de notre<br />
duo-pack. Ce n’est pas s<strong>im</strong>plement notre<br />
avis, il est soutenu par nombre d’entre vous,<br />
comme le montre les courriers des lecteurs<br />
qui veulent poursuivre leur abonnement.<br />
Veuillez nous communiquer au plus vite si<br />
vous désirez continuer à recevoir le BT/RSI.<br />
De préférence courriel à l’adresse suivante:<br />
yvonne.scheurer@syndicom.ch<br />
Ou par la poste:<br />
syndicom – Syndicat des médias et de la<br />
communication<br />
à l’att. de Mme Yvonne Scheurer-Arnet<br />
Monbijoustrasse 33, Case postale 6336<br />
3001 Berne<br />
Et ce serait là, une vra<strong>im</strong>ent bonne<br />
nouvelle pour nous.<br />
Par avance, merci beaucoup,<br />
Votre rédaction BT<br />
Voudriez-vous automatiser des actions?<br />
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AppleScripts pratiques, pour QuarkXPress et InDesign<br />
(Mac OS 9.x et Mac OS X), ainsi que des JavaScripts pour<br />
InDesign CS2, CS3, CS4 et CS5 (Mac OS X et Windows).<br />
tm rsi stm fgi bt 2.2012
Commentaire<br />
Vous avez du courrier pour moi?<br />
Cela remonte à un bout de temps, le jour<br />
où je reçus un envoi postal d’envergure:<br />
une lettre personnelle sur papier précieux,<br />
estampillé d’or, une brochure en couleur de<br />
plusieurs pages au format maniable, un set<br />
de cartes-postales brillantes, sans oublier la<br />
carte-réponse et une enveloppe préaffranchie.<br />
Ma première torpeur respectueuse – due à<br />
cette grande offensive d’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>és d’une<br />
grande technicité – se un peu passée, j’essayai<br />
finalement de découvrir de quoi il s’agissait<br />
dans cette publicité directe – car c’est bien<br />
comme ça que l’on devrait appeler cette<br />
pochette surprise. Et voyez un peu: un complexe<br />
d’appart hôtel encore à construire dans<br />
un magnifique parc à l’ancienne, avec une<br />
vue sur le lac et les montagnes à vous couper<br />
le souffle, situé dans une des destinations de<br />
vacances les plus recherchées du Tessin, cherchait<br />
à attirer toute mon attention.<br />
J’y jetai encore une regard plus attentif, lus<br />
certaines informations à propos de prestations<br />
de services, du restaurant étoilé jusqu’à<br />
la lingerie, des offres de fitness et de wellness<br />
jusqu’aux prestations médicales et thérapeutiques<br />
à domicile, de l’aide ponctuelle au quotidien<br />
jusqu’aux soins intensifs 24 heures sur<br />
24… bon, et maintenant quoi?<br />
Ce n’était de loin pas une offre de vacances<br />
sous les palmiers dans ses propres quatre<br />
murs luxueux. Il s’agissait là clairement<br />
d’une maison de retraite. Pas au niveau du<br />
langage, mais bien au niveau de la chose. Le<br />
prospectus affichait des expressions comme<br />
domicile et résidence. Quoi qu’il en soit – il<br />
est tout à fait légit<strong>im</strong>e de construire et de<br />
vendre de tels palais pour seniors. Il existe<br />
sûrement un public qui est déjà prêt à passer<br />
la fin d’après-midi de sa vie ici, avec la certitude<br />
de pouvoir également y jouir du crépuscule<br />
et de la soirée.<br />
Votre humble serviteur avait tout juste 48<br />
ans et demi au moment de la réception de ce<br />
courrier. Une préretraite n’était pas un sujet<br />
de conversation à la maison et le gain du Lotto<br />
se faisait attendre. Donc, je ne cadrais pas, ni<br />
avec les groupes-cibles, ni du point de vue du<br />
pouvoir d’achat, et de toute façon même pas<br />
du point de vue de l’âge «ressenti».<br />
Mais j’ai pris ça comme un signe du destin<br />
et me suis mis à réfléchir sur le besoin de<br />
faire des économies ciblées pour ma vieillesse.<br />
Après tout, il est avéré que les jeunes<br />
dans notre pays, économisent déjà non seulement<br />
pour leurs vacances, un smartphone,<br />
mais aussi dès dix-sept, dix-huit ans, pour<br />
leur propre maison, ainsi que nous l’indiquent<br />
les études de marché. Vu ainsi, il<br />
Kurt Mürset, Bâle / Traduction: Norbert Li-Marchetti, Berne<br />
Je ne suis ni un kiosque, ni une banque. Mais à tous les coups une boîte aux lettres.<br />
Boîte réelle et virtuelle. Tout en sachant que la deuxième a l’avantage d’être vidée<br />
plus rapidement. La première, par contre, est souvent source de hochement de tête.<br />
aurait dû être grand temps pour moi de<br />
m’occuper d’une maison (de retraite) adéquate.<br />
J’ai rapidement rejetée cette pensée<br />
après un rapide calcul est<strong>im</strong>atif et remis les<br />
prospectus venus du Tessin aux bons soins<br />
de la collecte de vieux (sic) papiers.<br />
Vous vous demandez sûrement pourquoi<br />
je vous sers cette vieille histoire sachant<br />
qu’elle remonte déjà à quelques années et<br />
que, depuis, j’ai pour ainsi dire intégré le<br />
groupe-cible. Bon, je m’étais énervé à l’époque,<br />
parce que je me disais qu’un spécialiste<br />
médiatique avait mal fait ses devoirs. A quoi<br />
servent donc les études de consommateurs<br />
que l’on rumine là, l’analyse des affinités,<br />
les groupes-cibles méticuleusement définis,<br />
si les adresses achetées au prix fort se révèlent<br />
être de la fumisterie?<br />
Cela m’est de nouveau arrivé plusieurs<br />
fois depuis. Et je ne parle pas ici des pauvres<br />
quidams dans les centres d’appels, qui sont<br />
déjà heureux et reconnaissants que quelqu’un<br />
daigne décrocher à l’autre bout du fil. C’est<br />
monnaie courante pour eux. Non, moi je<br />
parle des publicités adressées directement.<br />
Je reçois encore et toujours des informations<br />
de sociétés automobiles et de garages,<br />
bien que je n’aie jamais été moi-même assis<br />
au volant d’un véhicule, quelque soit sa<br />
motorisation, et n’en eusse pas eu le droit de<br />
toute façon. Chose qu’il est facile de découvrir,<br />
entre autre. On attire mon attention sur<br />
des meubles de jardin qui se prêteraient peutêtre<br />
à une grande brasserie avec terrasse en<br />
plein air, mais qui dépassent de très loin les<br />
possibilités d’aménagement de mon minuscule<br />
balcon. Ça aussi est facile à découvrir.<br />
Cela fait longtemps que je devrais bénéficier<br />
d’un service à la dette à l’instar de la Grèce,<br />
si j’avais fait usage de tous les crédits à la<br />
consommation proposés ces dernières<br />
années. Et – ce qui m’amuse particulièrement<br />
– on m’appelle, demande le service des achats<br />
(sur quoi je me transmet moi-même l’appel)<br />
pour me proposer à un prix <strong>im</strong>battable 2<br />
palettes de papier pour photocopies et 1 carton<br />
de 500 cartouches d’encre pour <strong>im</strong>pr<strong>im</strong>ante.<br />
Et je dois malheureusement renoncer<br />
pol<strong>im</strong>ent à cette offre. Je ne le fais pas sans<br />
faire remarquer mes capacités restreintes de<br />
stockage, ma stratégie d’achat qui s’oriente<br />
au principe du just-in-t<strong>im</strong>e et que mon<br />
modeste bureau unipersonnel ne peut vra<strong>im</strong>ent<br />
pas s’approvisionner pour l’éternité.<br />
Cette liste pourrait être prolongée à l’infini<br />
et je ne peux pas m’empêcher de constater<br />
que le futur n’a pas encore commencé.<br />
On n’arrête pas d’entendre que nous, les<br />
consommateurs, plus que jamais auparavant,<br />
sommes devenus transparents. Les<br />
contrôleurs de l’utilisation des données<br />
informatiques expr<strong>im</strong>ent leurs doutes. Les<br />
spécialistes du marketing revendiquent leur<br />
bon droit en matière d’utilisation des données<br />
qu’ils ont collectées. Les jeunes, une<br />
fois de plus, disent légal, illégal, égal. Et je<br />
me dis que le problème de la transparence<br />
ne remonte pas à si longtemps que ça,<br />
contrairement à ce qui est prétendu. Je ne<br />
peux m’expliquer autrement les nombreux<br />
envois publicitaires ciblés qui se plantent si<br />
magnifiquement. Je serais même prêt à<br />
concéder deux ou trois liens de mes données<br />
à tous ces faiseurs, si cela pouvait m’éviter<br />
quelques attaques déplacées contre ma boîte<br />
aux lettres.<br />
Quoi qu’il en soit, réjouissons-nous de<br />
l’avenir. N’hésitez pas à vous reconnecter la<br />
prochaine fois, quand il s’agira de dire: «Face<br />
ou Book, là est le fléau!»<br />
69 tm rsi stm fgi bt 1.2012
Ce qui paraît paradoxal a priori n’a rien<br />
d’<strong>im</strong>possible: car, en général, les <strong>im</strong>ages<br />
en quadrichromie sont <strong>im</strong>pr<strong>im</strong>ées avec un<br />
pourcentage de trame (encrage total) allant<br />
jusqu’à 330 % quand on utilise le profil<br />
Isocoated_v2. Or, le noir, à lui seul, représente<br />
près de 98 % du fond tramé, auquel<br />
se superposent les 232 % restants de couleurs<br />
chromatiques. Qu’il soit difficile, face<br />
à une telle «saturation», de tenir encore<br />
ouvertes les ombres, tout conducteur de<br />
presse le sait. Certains ont même peut-être<br />
déjà bricolé sur leur presse, au lieu d’en<br />
chercher les origines dans la surabondance<br />
de l’encrage. Sans parler du fait que beaucoup<br />
d’encre conduit non seulement à des<br />
problèmes de séchage, mais aussi, souvent,<br />
à un mauvais repérage par déformation du<br />
papier. Si le conducteur réagit en d<strong>im</strong>inuant<br />
l’encrage, les ombres s’éclaircissent, mais le<br />
contraste se perd. Que faire?<br />
Pour sortir de ce pétrin, on fait tout s<strong>im</strong>plement<br />
appel au traitement achromatique<br />
ou GCr – «Gray Component replacement».<br />
Dans cette technique, les composantes<br />
achromatiques des couleurs – c’est-à-dire<br />
tout ce qui contribue à noircir les couleurs<br />
Technologies Impression – Trucs et astuces<br />
Plus de contraste avec moins d’encre<br />
Heidelberg-News-Team, Heidelberg<br />
Économies d’encre dans la pratique – Les économies sont le commandement suprême<br />
face à la situation économique mondiale. D’où notamment la nécessité de produire<br />
avec le plus d’efficacité et d’efficience possible. En offset, on peut, par exemple,<br />
faire appel à une astuce au prépresse pour obtenir une plus large gamme de contraste<br />
en utilisant moins d’encre.<br />
– sont remplacées par du noir. Exemple:<br />
pour un vert composé de 95 % de jaune et<br />
de 70 % de cyan, les 20 % de magenta seraient<br />
la composante qui neutralise à nouveau la<br />
teinte – qui la rend donc achromatique.<br />
Or, la même teinte pourrait aussi s’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>er<br />
avec 75 % de jaune, 50 % de cyan et 20 %<br />
de magenta. L’avantage: l’encrage peut se<br />
réduire de 185 % initialement à 145 %!<br />
Qui veut convertir en rapport les données<br />
graphiques de ses clients a besoin d’un<br />
profil ICC adapté. Il est facile d’en créer<br />
un avec des «Profile tools» de Prinect. On<br />
modifie le profil Isocoated_v2 défini par<br />
défaut pour tenir compte de la réduction de<br />
l’encrage – en procédant comme suit: dans<br />
les paramètres du profil, on ramène d’abord<br />
l’encrage total à 270 %, par exemple. Dans<br />
des cas extrêmes (tels que pneus, photos de<br />
nuit ou <strong>im</strong>ages comportant beaucoup de<br />
gris), on peut même descendre davantage.<br />
On sélectionne ensuite «GCr» et l’on y paramètre<br />
la compensation désirée. 80% ont<br />
donné de bons résultats. Au cas où le résultat<br />
n’est toujours pas satisfaisant, l’opt<strong>im</strong>um<br />
peut se déterminer rapidement à l’aide<br />
d’essais d’<strong>im</strong>pression avec différents para-<br />
Moins d’encre, plus de<br />
contraste: la photo du haut est<br />
<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>ée avec un encrage<br />
total «classique» de 330 %,<br />
celle du bas avec seulement<br />
270 % grâce au «Gray<br />
Component Replacement».<br />
mètres. On intègre ensuite dans le flux le<br />
profil ICC ainsi créé. Le Prepress Manager<br />
du système de gestion de flux Prinect de<br />
Heidelberg y est d’ailleurs déjà préparé;<br />
aucun investissement logiciel additionnel<br />
n’est nécessaire!<br />
Qui ne veut pas ou ne peut pas modifier<br />
les données de ses clients peut créer comme<br />
alternative un «Device Link Profile». L’<strong>im</strong>portant<br />
est s<strong>im</strong>plement que les données<br />
fournies correspondent toujours à l’espace<br />
des couleurs attendu par le Device Link Profile.<br />
Dans l’exemple, le client enverrait ses<br />
données graphiques dans l’espace des couleurs<br />
Isocoated, avec 330 % d’encrage. Dès<br />
que les données passent dans le flux Prinect,<br />
elles sont alors automatiquement converties<br />
à un encrage de 270 % – sans toucher aux<br />
données d’origine du client.<br />
En fin de compte, cette technique permet<br />
d’économiser de l’encre (chromatique),<br />
mais des économies potentielles bien plus<br />
grandes pour l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>eur offset changeant<br />
souvent de travaux se situent ailleurs: le<br />
calage de la presse est beaucoup plus s<strong>im</strong>ple.<br />
Les marques de repérage sont atteintes plus<br />
vite, la consommation de poudre baisse, le<br />
maculage d<strong>im</strong>inue et l’accrochage de l’encre<br />
s’améliore. Qui possède une presse rectoverso<br />
haut de gamme, comme la speedmaster<br />
XL75-P ou XL105-P, bénéficie du meilleur<br />
transport possible sur les habillages au<br />
retournement et à la retiration. Ce qui, dans<br />
la méthode classique, devait être <strong>im</strong>-pr<strong>im</strong>é<br />
deux fois en recto seul peut sans peine se<br />
fabriquer en moitié moins de temps avec<br />
encrage réduit et GCr. Enfin, le façonnage<br />
s’opère, lui aussi, avec le moins de problèmes<br />
possible, puisqu’en carteusespiqueuses<br />
et plieuses ne s’encrassent plus<br />
aussi vite.<br />
À propos: même un profil Isocoated<br />
modifié respecte la norme Iso 12647-2 puisque<br />
les données de caractérisation contenues<br />
dans le profil ne changent pas. On fait<br />
donc d’une pierre deux coups, en obtenant<br />
plus de contraste avec moins d’encre,<br />
tout en <strong>im</strong>pr<strong>im</strong>ant néanmoins dans la<br />
conformité Iso: l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>eur se s<strong>im</strong>plifie par<br />
conséquent la vie, le client de l’<strong>im</strong>pr<strong>im</strong>erie<br />
profitant d’une meilleure qualité graphique.<br />
www.ch.heidelberg.com<br />
70 tm rsi stm fgi bt 2.2012
Adobe InDesign CS5 et CS5.5<br />
Le Mini Bridge : un pont tout petit, mais très utile<br />
Hans Häsler, Lausanne<br />
Le grand avantage du Mini Bridge : ce panneau<br />
nécessite une fraction de la surface<br />
occupée par Adobe Bridge. Si nécessaire (par<br />
exemple quand les noms des fichiers ne sont<br />
pas bien lisibles) on peut agrandir la fenêtre.<br />
Mais ses d<strong>im</strong>ensions seront toujours assez<br />
modestes.<br />
Jamais sans mon grand frère<br />
Les indications des préférences du panneau<br />
le disent clairement : le Mini Bridge a besoin<br />
de son grand frère. Cliquer sur « Bridge en<br />
cours de lancement ». Le texte dit : « L’exploration<br />
dans Mini Bridge nécessite Bridge »<br />
(fig. 3). On peut s<strong>im</strong>plement définir comment<br />
Bridge sera lancé et quel fenêtre doit<br />
être utilisée.<br />
Reprenons depuis le début<br />
1. Ouvrir le panneau : Fenêtre > Mini Bridge.<br />
2. Cliquer sur l’icône « Paramètres » (fig. 1).<br />
3. Cliquer sur « Bridge en cours de lancement<br />
» (fig. 2). Cela ne fait pas démarrer<br />
Bridge, mais les réglages sont montrés.<br />
4. Modifier les réglages du lancement de<br />
Bridge. Ou les laisser tels quels (fig. 3).<br />
5. Cliquer sur la flèche « Retour » (en haut,<br />
à gauche).<br />
6. Cliquer sur « Aspect ».<br />
7. Modifier les réglages (la luminosité, le<br />
fond d’<strong>im</strong>age, la gestion des couleurs). Ou<br />
les laisser tels quels (fig. 4).<br />
8. Cliquer sur la maison (= page de départ).<br />
9. Cliquer sur l’icône devant « Parcourir les<br />
fichiers ». «Adobe Bridge » est lancé.<br />
Allons-y !<br />
Sous « Navigation », on peut choisir, dans la<br />
partie gauche, parmi « Favoris », « Dossiers<br />
récents », « Fichiers récents » et « Collections »<br />
(fig. 5). Au début, il n’y aura pas grand-chose<br />
à voir dans la partie droite. Il faut d’abord<br />
visiter quelques dossiers et constituer, éventuellement,<br />
une collection.<br />
Quand le panneau est légèrement agrandi<br />
verticalement (fig. 6), les options sont plus<br />
compréhensibles.<br />
Le menu de l’avant-dernière icône sert à<br />
l’affichage ou au masquage de la barre des<br />
chemins et au choix entre les ouvertures<br />
« Navigation » et /ou « Aperçu » (fig. 7).<br />
La recherche Spotlight<br />
Quand on ne sait pas exactement dans quels<br />
dossiers se trouvent les fichiers désirés, on<br />
peut lancer la recherche Spotlight par un clic<br />
sur le symbole « loupe » (fig. 8). Entrer un<br />
Le petit frère du grand utilitaire Adobe Bridge surprend par ses possibilités multiples.<br />
Il peut, par exemple, afficher les <strong>im</strong>ages <strong>im</strong>portées dans un document InDesign sans<br />
ouvrir ce dernier. Les <strong>im</strong>ages peuvent être placées directement dans le document<br />
actuel à l’aide de glisser/déposer. Mais ce n’est pas tout...<br />
Fig. 1 – Le panneau « Mini Bridge ».<br />
Il est conseillé de vérifier les<br />
réglages avant de lancer l’option<br />
« Parcourir les fichiers ».<br />
Fig. 2 – Cliquer sur la ligne<br />
« Bridge en cours de lancement ».<br />
Fig. 3 – La deuxième paire de<br />
boutons radio est la plus <strong>im</strong>por-<br />
tante (fenêtre petite ou grande).<br />
mot clé dans le champ texte, dél<strong>im</strong>iter éventuellement<br />
la recherche à l’aide du menu<br />
local en dessous et cliquer sur « Reche... »<br />
pour lancer la recherche. Il est également<br />
possible d’utiliser la recherche avancée de<br />
Bridge.<br />
Peu <strong>im</strong>porte si on a sélectionné manuellement<br />
un dossier ou lancé une recherche<br />
Fig. 4 – Les réglages de l’aspect.<br />
On peut y revenir plus tard pour<br />
les adapter selon des préférences<br />
personnelles.<br />
Fig. 5 – La taille min<strong>im</strong>ale du<br />
panneau en mode « Parcourir »...<br />
Fig. 6 – ... après la modification<br />
de la hauteur il se présente ainsi.<br />
71<br />
tm rsi stm fgi bt 2.2012<br />
Fig. 7 – Le menu de l’icône<br />
« Mode panneau ». Masquer la<br />
barre des chemins ; l’espace de<br />
navigation et celui de l’aperçu.<br />
Fig. 8 – Une recherche Spotlight<br />
peut être lancée pour trouver<br />
des dossiers et des fichiers.<br />
Même la recherche avancée de<br />
Bridge est proposée...<br />
Fig. 9 – Les possibilités qui sont<br />
disponibles. A essayer !<br />
Spotlight, les objets du résultat sont affichés<br />
dans l’ouverture « Contenu ». Et un clic sur<br />
«Aperçu » (l’icône en bas à droite) permet de<br />
choisir comment les éléments devraient être<br />
affichés (fig. 9). On peut sélectionner ces<br />
articles à tour de rôle, afin de trouver l’affichage<br />
le plus pratique pour mener à bien la<br />
tâche actuelle.
Il est facile de distinguer les documents<br />
InDesign des fichiers <strong>im</strong>ages. Rien que par<br />
l’apparence. De plus, ils sont dotés d’un<br />
symbole « chaîne » en haut à droite (fig. 10).<br />
Mais celui-ci n’est pas visible avec toutes les<br />
options de présentation.<br />
Afficher les fichiers <strong>im</strong>portés<br />
Ctrl + clic sur la vignette d’un document<br />
InDesign ouvre un menu contextuel (fig. 11).<br />
Sélectionner l’article «Afficher les fichiers<br />
liés » et les <strong>im</strong>ages <strong>im</strong>portées sont listées,<br />
peu <strong>im</strong>porte où se trouvent les fichiers.<br />
Importer une <strong>im</strong>age<br />
Sélectionner une <strong>im</strong>age. Celle-ci pourrait<br />
être <strong>im</strong>portée dans le document actuel à<br />
l’aide d’un article de menu. « Outils », la dernière<br />
des quatre icônes de la barre « Contenu »<br />
offre les articles > Importer > Dans InDesign.<br />
Un piège : lorsque CS5 tourne, mais un CS5.5<br />
est également installé, ce dernier est lancé à<br />
coup sûr.<br />
Le plus s<strong>im</strong>ple : faire un drag & drop. Saisir<br />
la sélection et la déposer dans le document<br />
ouvert. Le curseur est doté de la vignette de<br />
l’<strong>im</strong>age (à condition de ne pas avoir décoché<br />
la case correspondante dans les préférences)<br />
et on peut placer l’<strong>im</strong>age par un clic ou par<br />
le dessin d’un rectangle (fig. 12).<br />
Voir les éléments de plus près<br />
Le régleur en bas à gauche sert à la modification<br />
de la d<strong>im</strong>ension des éléments.<br />
On peut également sélectionner une <strong>im</strong>age<br />
et cliquer sur «Aperçu » (en bas, la deuxième<br />
icône depuis la droite) et une représentation<br />
agrandie de l’<strong>im</strong>age est affichée.<br />
Si cette solution n’est pas suffisante, on<br />
peut utiliser le menu contextuel pour lancer<br />
le diaporama (les <strong>im</strong>ages sont affichées à<br />
tour de rôle et en mode plein écran) ou le<br />
mode de révision (fig. 13).<br />
Avec ce dernier, les <strong>im</strong>ages sont disposées<br />
empilées en d<strong>im</strong>ensions différentes.<br />
L’<strong>im</strong>age actuelle est plus grande et se trouve<br />
au premier plan. L’<strong>im</strong>age suivante (ou précédente)<br />
est amenée devant par un clic sur<br />
l’une des flèches à gauche. L’<strong>im</strong>age au premier<br />
plan est suppr<strong>im</strong>ée de la ronde par un<br />
clic sur la flèche vers le bas.<br />
Une loupe peut être insérée à chaque<br />
<strong>im</strong>age (fig. 14). Son coin en haut à gauche<br />
pointe sur le centre de la zone qui est agrandie<br />
d’environ quatre fois.<br />
Les <strong>im</strong>ages peuvent être insérées dans<br />
une collection par un clic sur le symbole en<br />
bas à droite.<br />
Le document actuel dans Mini Bridge<br />
Le menu local à gauche de la barre de déplacement<br />
horizontale a été complété par l’article<br />
« Faire apparaître dans Mini Bridge ».<br />
Ainsi, tous les fichiers <strong>im</strong>portés deviennent<br />
accessibles directement. Et après le<br />
passage à Adobe Bridge on peut en faire une<br />
nouvelle collection.<br />
Adobe InDesign CS5 et CS5.5 Le Mini Bridge : un pont tout petit, mais très utile<br />
Fig. 10 – Les documents InDesign<br />
sont dotés d’un symbole « chaîne ».<br />
a<br />
Fig. 12 – a) Sélectionner une <strong>im</strong>age ; b) la faire glisser par drag & drop<br />
Fig. 13 – Le mode de révision. Les <strong>im</strong>ages font le tour de la ronde par des clics sur les flèches en bas à gauche.<br />
La flèche vers le bas sert à la suppression de l’<strong>im</strong>age actuelle de la collection.<br />
Fig. 14 – Une loupe peut être insérée dans chaque<br />
<strong>im</strong>age. La pointe en haut à gauche de cet outil est<br />
placée au milieu de la zone agrandie.<br />
Fig. 11 – Le menu contextuel offre huit articles différents.<br />
dans le document ouvert ; c) la vignette colle au curseur de placement<br />
et d) l’<strong>im</strong>age peut être placée comme d’habitude.<br />
b<br />
Sélectionner «Afficher les fichiers liés » et toutes les <strong>im</strong>ages sont listées.<br />
c<br />
Créer des snippets plus facilement<br />
La création d’un snippet (faire glisser une<br />
sélection d’un document InDesign sur le<br />
bureau) peut être s<strong>im</strong>plifiée. Plus besoin de<br />
faire apparaître un coin du bureau. Il suffit<br />
de sélectionner le dossier cible dans l’ouverture<br />
« Contenu » du panneau Mini Bridge. Et<br />
les snippets peuvent y être déposés.<br />
Le dernier mot<br />
Testez les options multiples du Mini Bridge !<br />
Il y a de grandes chances de découvrir une<br />
suite d’actions qui peuvent contribuer à réduire<br />
beaucoup les temps de production...<br />
72 tm rsi stm fgi bt 2.2012<br />
d
Adobe InDesign CS5 interactif<br />
An<strong>im</strong>er et présenter à l’aide d’InDesign CS5 (3)<br />
Beat Kipfer, PubliCollege, Burgdorf (traduction : Hans Häsler, Lausanne)<br />
Lors de la création d’une présentation interactive,<br />
il faut décider si les éléments présentés<br />
doivent être déclenchés par un clic<br />
de la souris ou d’une autre interaction ou si<br />
l’affichage et le masquage devraient se passer<br />
automatiquement. Les fonctions interactives<br />
d’InDesign permettent les deux. Le panneau<br />
« Minutage » est un élément clé de la<br />
« programmation » de l’ordre de la présentation.<br />
Il remplace – au moins partiellement<br />
– les calques temps de Flash ou de logiciels<br />
d’an<strong>im</strong>ation comparables. Son avantage : la<br />
s<strong>im</strong>plicité d’utilisation ; ses points noirs : les<br />
possibilités d’an<strong>im</strong>ation l<strong>im</strong>itées et une vue<br />
de l’ensemble restreinte lors d’an<strong>im</strong>ations<br />
plus complexes. Il est évident que InDesign<br />
se prête parfaitement à des an<strong>im</strong>ations s<strong>im</strong>ples<br />
tandis que Flash sera trop grand de plusieurs<br />
pointures.<br />
Les préparations<br />
Le but : plusieurs éléments de texte doivent<br />
se déplacer dans l’<strong>im</strong>age en venant d’en haut<br />
et s’arrêter à une position définie.<br />
La marche à suivre : chaque élément est<br />
créé comme bloc texte individuel et doté des<br />
effets souhaités (utiliser de préférence un<br />
style d’objet). Les éléments sont à placer à<br />
la position où ils se trouveront à la fin de<br />
l’an<strong>im</strong>ation.<br />
A présent, il s’agit d’an<strong>im</strong>er les éléments<br />
(fig. 1). On peut choisir les options librement,<br />
mais il est préférable de ne pas entremêler<br />
trop de formes diverses, sinon la présentation<br />
manquera de cohérence.<br />
Lorsque nous contrôlons le résultat à<br />
l’aide de la fonction «Aperçu de la planche »<br />
(déclenchée par le bouton en bas à gauche<br />
dans la fenêtre d’an<strong>im</strong>ation), les éléments se<br />
déplacent à la fois dans l’<strong>im</strong>age.<br />
L’utilisation du panneau « Minutage »<br />
Afin de faire apparaître les éléments à tour<br />
de rôle, il faut utiliser le panneau « Minutage<br />
» qui, lui, peut être ouvert par un clic sur<br />
le symbole « Chronomètre » (en bas, à gauche<br />
du panneau «An<strong>im</strong>ation »).<br />
Chaque objet an<strong>im</strong>é d’une page apparaît<br />
dans le panneau « Minutage » (fig. 2). L’ordre<br />
des éléments dans la liste peut être modifié<br />
en déplaçant une ligne à l’aide du pointeur<br />
de la souris.<br />
Testez l’apparence de l’an<strong>im</strong>ation en utilisant<br />
la fenêtre «Aperçu ». Un symbole pour<br />
l’ouverture de la dernière se trouve en bas<br />
du panneau « Minutage », à gauche.<br />
La deuxième partie de cette marche à suivre pour la réalisation de présentations interactives<br />
dans InDesign a été publiée dans le numéro 6.2011 du Bulletin technique. Elle<br />
s’occupait de la création d’un diaporama ainsi que d’objets texte et <strong>im</strong>age an<strong>im</strong>és.<br />
Dans cette troisième et dernière partie, plusieurs éléments consécutifs sont dirigés à<br />
l’aide des panneaux «An<strong>im</strong>ation » et « Minutage » et nous intégrons des bouts de films.<br />
Fig. 1 – Les options<br />
d’an<strong>im</strong>ation des<br />
éléments texte.<br />
Les objets ci-contre ont<br />
été munis de réglages<br />
identiques. Ainsi, le<br />
déroulement se passera<br />
tranquillement, en<br />
respectant une unité de<br />
présentation.<br />
Fig. 2 – Le panneau<br />
« Minutage » sert à la<br />
définition de l’ordre de<br />
l’an<strong>im</strong>ation et de son<br />
ralentissement.<br />
L’événement dépend du<br />
moment du chargement<br />
de la page. Le délai<br />
défini est une pause et<br />
non le temps absolu<br />
depuis l’ouverture de<br />
la page.<br />
73 tm rsi stm fgi bt 2.2012
L’utilisation de ce panneau est assez<br />
s<strong>im</strong>ple. Testez également la fonction « Lire<br />
ensemble ». En guise de préparation, il faut<br />
sélectionner plusieurs éléments du panneau<br />
« Minutage », les grouper à l’aide du symbole<br />
correspondant (en bas du panneau, à<br />
droite). Les éléments d’un groupe exécutent<br />
leur an<strong>im</strong>ation s<strong>im</strong>ultanément. On peut<br />
créer des an<strong>im</strong>ations à répétition sans fin,<br />
combiné à la fonction « En boucle ».<br />
L’insertion d’un film à l’aide de boutons<br />
propres ou prédéfinis<br />
Des fichiers vidéo et audio peuvent<br />
être <strong>im</strong>portés dans un document<br />
InDesign tout comme des<br />
<strong>im</strong>ages. Nous allons faire un test<br />
en insérant dans une présentation<br />
un film YouTube téléchargé. Le plus<br />
souvent, ce genre de film est enregistré au<br />
format FLV. C’est l’abréviation de Flash<br />
Video, développé par Adobe. Il se prête très<br />
bien pour le visionner à l’aide d’un Flash<br />
Player ou pour l’export dans un PDF. Mais<br />
il n’est pas utilisable pour des projets destinés<br />
à un iPad. Celui-ci exige du « mp4 ».<br />
La marche à suivre et les options<br />
– Placer le film ; la surface de l’<strong>im</strong>age est<br />
représentée par un fond noir. Celui-ci<br />
doit être remplacé par une <strong>im</strong>age sélectionnée<br />
du film.<br />
– Ouvrir le panneau Fenêtre > Interactif ><br />
Mult<strong>im</strong>édia.<br />
– Faire démarrer le film en cliquant sur le<br />
bouton et l’arrêter quand l’<strong>im</strong>age souhaitée<br />
est affichée (fig. 3).<br />
– Sélectionner l’option « De l’<strong>im</strong>age en<br />
cours » et le fond noir est aussitôt remplacé<br />
par cette <strong>im</strong>age. On pourrait également<br />
sélectionner un symbole standard<br />
ou un fichier d’<strong>im</strong>age.<br />
– Le panneau « Mult<strong>im</strong>édia » offre – sous<br />
« Barre de contrôle » – une série d’options<br />
(fig. 4) servant à contrôler le film après<br />
l’export au format SWF. Ces options sont<br />
affichées à l’intérieur de la fenêtre du film.<br />
« Skin » signifie, dans ce contexte, que le<br />
bandeau de contrôle est affiché, puis masqué.<br />
Les options différentes se distinguent<br />
par le nombre et le genre des éléments<br />
de contrôle.<br />
– L’option sélectionnée est visible lors du<br />
démarrage du film : elle offre les boutons<br />
« Play/Stop» , « Pause » et « Réglage du volume»<br />
ainsi qu’une barre de déroulement.<br />
Cela correspond au confort habituel disponible<br />
dans YouTube (fig. 5).<br />
Une indication : quand le bloc film est doté<br />
d’un effet (par exemple « Relief »), les éléments<br />
de contrôle ne fonctionnent pas.<br />
Le dernier mot<br />
Les possibilités d’an<strong>im</strong>ation sont encore<br />
l<strong>im</strong>itées dans InDesign. Mais il faut rester<br />
confiant : CS6 devrait apporter des améliorations<br />
<strong>im</strong>portantes à ce chapitre intéressant.<br />
Adobe InDesign CS5 interactif An<strong>im</strong>er et présenter à l’aide d’InDesign CS5 (3)<br />
Fig. 3 – Faire avancer le film et arrêter le déroulement<br />
sur l’<strong>im</strong>age à utiliser. Sélectionner l’article « De l’<strong>im</strong>age<br />
en cours » du menu «Afficher ».<br />
Fig. 5 – Lors de l’effleurage de l’<strong>im</strong>age avec le pointeur de la souris, les éléments de contrôle sélectionnés<br />
apparaissent. Il est indiqué d’adapter le choix des combinaisons (plus s<strong>im</strong>ples ou plus complexes) aux désirs<br />
de confort et à la longueur du film.<br />
Comment télécharger des vidéos<br />
YouTube sur un Mac à l’aide de Safari<br />
Actionner la combinaison de touches Commande<br />
+ Option + A, tout en visionnant une<br />
vidéo YouTube. Le dialogue d’activité ci-contre<br />
est affiché. Sélectionner le fichier le plus<br />
grand et faire un double-clic sur cette ligne.<br />
Le téléchargement du film est déclenché<br />
<strong>im</strong>médiatement, mais cela peut prendre un<br />
certain temps. Le film va être enregistré<br />
comme fichier «.flv ».<br />
Attention : il ne faut utiliser ces fichiers qu’à<br />
titre privé uniquement.<br />
Fig. 4 – On est submergé par les articles proposés.<br />
Il s’agit des combinaisons possibles des éléments de<br />
contrôle qui seront affichés lors du visionnage du film.<br />
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Adobe InDesign CS2 à CS5.5<br />
Des motifs spirographes magiques et fascinants<br />
Hans Häsler, Lausanne<br />
Olav Martin Kvern développait NINAs.js<br />
il y a six ans. Récemment, le gourou<br />
David Blatner présenta ce JavaScript, de<br />
nouveau, dans le blog « InDesign-Secrets ».<br />
Cela m’a incité de le traduire et à le rendre<br />
plus performant (comme MagicRose.jsx qui<br />
est devenu BroderieGeometrique.js).<br />
Des motifs fascinants<br />
Installer le script NINA_graphe.js. Le lancer<br />
par un double-clic sur son nom dans le pan-<br />
Fig. 1 – Le dialogue du JavaScript NINA_graphe.js.<br />
Les réglages pour créer l’objet ci-contre.<br />
neau « Scripts ». Ne pas modifier les valeurs<br />
par défaut et déclencher la création de l’objet<br />
par un clic sur « OK».<br />
Fabriquer des variantes<br />
Il suffit de modifier légèrement une seule des<br />
valeurs « Nombre de points » ou «Amplitude »<br />
et, le plus souvent, l’objet créé est complètement<br />
différent du précédent (fig. 1 à 3).<br />
Il est également possible de changer l’aspect<br />
en appliquant une autre nuance. Le<br />
remplissage du fond en alternance n’est pas<br />
indiqué pour certains objets. De plus, il n’est<br />
pas possible de le modifier. Pour cela, l’objet<br />
doit être créé de nouveau.<br />
Quelles étaient les valeurs définies ?<br />
Sélectionner l’objet. Les couleurs peuvent<br />
être consultées au panneau « Nuancier ». Le<br />
nombre de points, la longueur de filets et les<br />
Qu’est-ce qu’un spirographe ? Il s’agit d’un jouet qui permet de dessiner des motifs<br />
géométriques. Son inventeur, Denys Fisher, le présentait en 1965 au Salon du jouet<br />
de Nuremberg. Mais en 1885, déjà, Bruno Abakanowicz avait déposé un brevet pour<br />
son dessinateur de spirales. Est-ce possible dans InDesign ? Oui, à l’aide d’un script.<br />
Fig. 2 – Ce motif graphique fascinant a été créé en une fraction de seconde. Les attributs peuvent être modifiés<br />
après coup. Le fond : la couleur, la teinte. Le contour : la couleur, l’épaisseur, la teinte, l’alignement.<br />
Fig. 3 – Deux autres parmi des centaines de milliers de possibilités. Il suffit d’augmenter la valeur de l’une des<br />
amplitudes par un et l’aspect du motif suivant est totalement différent. De plus, on peut également sélection-<br />
ner une autre parmi les nuances disponibles. Un remplissage en alternance a été appliqué à l’objet à gauche.<br />
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(première partie)
Adobe InDesign CS2 à CS5.5 Des motifs spirographes magiques et fascinants<br />
Fig. 4 – Trois objets sélectionnés parmi les motifs produits à l’aide du script « NINA_generateur.js » en quelques secondes. En parcourant le résultat, on est très étonné de<br />
la diversité des formes et on a l’embarras du choix quand il s’agit d’en sélectionner un. On peut l’utiliser directement, à moins de le reproduire avec « NINA_graphe.js ».<br />
valeurs des amplitudes sont insérés dans<br />
le panneau « Etiquette » (de CS2 à CS4 cela<br />
s’appelait « Description du script »).<br />
Mais quel travail laborieux...<br />
Certes, il faut beaucoup de patience pour<br />
trouver le motif idéal. Il n’est pas possible<br />
de prévoir comment une petite modification<br />
va changer l’aspect du motif. Pour faciliter<br />
et accélérer la recherche d’un objet parfait,<br />
il existe le script NINA_generateur.js.<br />
Son dialogue est plus s<strong>im</strong>ple que celui de<br />
NINA_graphe.js. On ne peut pas sélectionner<br />
des couleurs à appliquer. Les filets ont<br />
une longueur fixée à 23 mm.<br />
Insérer le nombre de points, la valeur<br />
initiale et finale de l’amplitude «A». Une<br />
seule valeur amplitude « B » sera utilisée dans<br />
chaque objet.<br />
Le script calcule le nombre de pages A4<br />
nécessaires et il crée six NINAs sur chaque<br />
page. La valeur «A» est augmentée en pas de<br />
un pour chaque objet suivant.<br />
Ainsi, on obtient un grand nombre de<br />
motifs en peu de temps et on peut sélectionner<br />
les meilleurs (fig. 4). Le choix du motif<br />
définitif prendra beaucoup plus de temps<br />
que la création de la série...<br />
Varier la coloration<br />
L’application des couleurs est assez variée,<br />
mais il arrive qu’on a<strong>im</strong>erait aller plus loin.<br />
Kelly Vaughn présente une méthode intéressante<br />
pour rendre un objet plus attractif à<br />
l’aide d’Illustrator dans son blog *.<br />
Elle a commencé par créer le motif de<br />
base en utilisant le script NINAs d’origine<br />
(fig. 5a). Puis elle a copié le résultat pour le<br />
coller dans un document Illustrator. Son but<br />
était d’en faire une fleur. Donc, elle a chargé<br />
des nuances «Fleur», remplacées ici par<br />
d’autres pour changer (fig. 5b). Par la suite,<br />
elle a utilisé l’outil « Pot de peinture dynamique<br />
» pour colorier les pétales (fig. 5c). [ Une<br />
explication rapide : cet outil permet d’appliquer<br />
une couleur à une ouverture. ]<br />
La coloration était terminée (fig. 5d), mais<br />
l’aspect de la fleur était trop mathématique<br />
a<br />
c<br />
Fig. 5 – a) la forme de base construite par NINAs.jsx ;<br />
b) la palette des nuances d’Illustrator ; c) l’application<br />
des nuances à l’aide du Pot de peinture dynamique ;<br />
d) l’objet colorié ; e) modifié par l’outil Tourbillon.<br />
et pas assez organique. Voilà pourquoi elle<br />
a utilisé l’outil «Tourbillon », afin de mettre<br />
un peu de mouvement dans l’objet. Elle était<br />
ravie du résultat (fig. 5e), une fleur à l’occasion<br />
de la Saint Valentin.<br />
Télécharger les scripts<br />
Les deux fichiers NINA_graphe.js et NINA_<br />
generateur.js se trouvent ici : http://www.<br />
bulletin-technique.ch, les liens JavaScripts,<br />
Mac OS X ou Windows, de CS2 à CS5 (cliquer<br />
sur « plus » pour aller à page 2).<br />
(A suivre)<br />
b<br />
d<br />
e<br />
* http://documentgeek.blogspot.com/<br />
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