Frauenfragen - GEW Landesverband Bayern
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Die Stufen 6 »Leistung, die Mängel aufweist«<br />
(MA) und 7 »Leistung, die insgesamt<br />
unzureichend ist« (IU) werden an keiner<br />
Schulart in statistisch relevanter Weise vergeben<br />
(GHS und BS 0,2 %, FÖS 0,1 %, RS<br />
0,6 %, Gym 0,3 %). Zu den Ergebnissen im<br />
Einzelnen siehe die Grafiken.<br />
Deutliche Benachteiligung von<br />
Frauen auch nach zehn Jahren<br />
Gleichstellungsgesetz<br />
Der Anteil von Frauen in Funktionsstellen<br />
steigt kontinuierlich auf niedrigem Niveau.<br />
Nach wie vor ist der Anteil der Frauen in Funktionen<br />
um Lichtjahre von dem Anteil entfernt,<br />
den er gemäß des Anteils an der gesamten Berufsgruppe<br />
haben müsste.<br />
Die »trockenen« Zahlen beweisen es erneut:<br />
Frauen und Teilzeitbeschäftigte sind bei allen<br />
Schularten bei den Positivprädikaten (Stufen<br />
ein bis drei) weniger berücksichtigt als Männer<br />
und Vollzeitbeschäftigte. Bei Stufe vier –<br />
angeblich auch ein Positivprädikat, allerdings<br />
ohne Chancen für eine Bewerbung auf eine<br />
Funktionsstelle – sind sie deutlich überrepräsentiert.<br />
Da die meisten Teilzeitbeschäftigten<br />
Frauen sind, muss nach wie vor von einer<br />
mehrfachen Benachteiligung von Frauen im<br />
Schuldienst gesprochen werden.<br />
Kaum Änderungen in den letzten<br />
20 Jahren<br />
Die ältesten uns vorliegenden Ergebnisse<br />
sind 20 Jahre alt. 1988 erhielten – wie auch<br />
2006 – mehr als doppelt so viele Männer wie<br />
Frauen an Grund- und Hauptschulen Stufe<br />
zwei: 15,1 % der Männer und 5,9 % der Frauen.<br />
2006 sind es 27,3 % bzw. 13,2 %.<br />
Stufe vier erhielten 1988 37,6 % der Männer<br />
und 46,3 % der Frauen, 2006 sind es<br />
25,0 % bzw. 39,3 %. Hier ist der Unterschied<br />
sogar noch größer geworden!<br />
Auch damals wurde die Stufe drei am ehesten<br />
geschlechtsunabhängig vergeben: an<br />
33,9 % der Männer und 35,3 % der Frauen,<br />
2006 an 40,6 % der Männer und 39,9 % der<br />
Frauen.<br />
Kultusministerium verfehlt sein Ziel<br />
Interessant ist auch, dass grundsätzlich an Grund- und<br />
Hauptschulen eine Tendenz zu besseren Beurteilungen über<br />
die letzten 20 Jahre hinweg zu beobachten ist, ohne dass die<br />
Unterschiede zwischen den Geschlechtern geringer würden.<br />
Die uns vorliegende Übersicht über die Ergebnisse kann in der<br />
<strong>GEW</strong>-Geschäftsstelle angefordert werden.<br />
Eine Begründung des Kultusministeriums für die Einführung<br />
neuer Beurteilungsrichtlinien war stets, dass die Beurteilungsergebnisse<br />
in der Vergangenheit »zu gut« gewesen<br />
seien.<br />
DDS März 2008 10