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Frauenfragen - GEW Landesverband Bayern

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Beurteilung:<br />

Unterschiede abgebaut<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Verbesserung der<br />

Beurteilungsstatistik. Sie wird heute differenziert nach Beurteilungsstufe,<br />

Geschlecht, Status und Gehalts-/Besoldungsstufe<br />

ausgewertet. Die Unterschiede zwischen Frauen<br />

und Männern sind weitgehend abgebaut. Bei den Teilzeitkräften<br />

gibt es hingegen nach wie vor Handlungsbedarf.<br />

Ein langer Kampf war die Änderung des Auswahlverfahrens<br />

im Schulbereich. Seit Mitte der 90er Jahre finden<br />

auch für den Bereich Schulen die Ausschreibungsrichtlinien<br />

der Stadt Anwendung. Für eine vertiefte Prüfung der<br />

fachlichen und persönlichen Eignung findet ein Auswahlgespräch<br />

statt. Das hat die Chancen von Frauen in der Personalauswahl<br />

deutlich verbessert. Leider sind in den letzten<br />

Jahren durch Verwaltungsgerichtsurteile die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für eine qualifizierte Prüfung der Eignung<br />

und Befähigung der BewerberInnen stark eingeschränkt<br />

worden. Eine Auswertung der Folgen für die Chancen von<br />

Frauen steht noch aus. Wir hoffen, dass die positive Entwicklung<br />

nicht gestoppt ist. Bei den städtischen Realschulen<br />

ist die Gleichstellung der Geschlechter bei den Funktionsstellen<br />

erreicht. Die beruflichen Schulen und Gymnasien<br />

sind in Richtung Gleichstellung gut unterwegs.<br />

Bis zur Zielerreichung ist aber noch einiges<br />

zu tun.<br />

13 DDS März 2008<br />

Ansatzpunkt<br />

Unterrichtsqualität<br />

Der Auftrag der Gleichstellungsstelle<br />

richtet sich nach<br />

innen und außen, im Bereich Schulen<br />

geht es um die Verbesserung<br />

des schulischen Angebots. Die<br />

Inhalte sind durch das Kultusministerium<br />

vorgegeben. Die<br />

Stadt als Schulträger hat Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bei der<br />

Qualität des Unterrichts. Hier<br />

setzt die Arbeit der Gleichstellungsstelle<br />

an. Mitte der 80er Jahre<br />

beginnt auch in München die Debatte<br />

über die Wirkungen der Koedukation auf<br />

die schulischen Chancen von Mädchen. Bis auf<br />

zwei Gymnasien und zwei Realschulen waren<br />

bereits alle städtischen Mädchenschulen in koedukative<br />

umgewandelt worden. Über zwei Jahre<br />

kämpften wir für die Umsetzung eines Stadtratsantrags,<br />

der forderte, an städtischen Schulen Formen<br />

einer differenzierten Koedukation zu erproben.<br />

1991 genehmigte dann der Schulreferent die<br />

Einrichtung einer Fachstelle für Mädchenpädagogik,<br />

die der Fachabteilung Realschulen angegliedert<br />

wurde.<br />

Mädchenbeauftragte an allen Schulen<br />

Die langjährige Stelleninhaberin Brigitte Jantzen hat später,<br />

aufbauend auf ihren Erfahrungen als Leiterin der Fachabteilung,<br />

die Ziele betriebliche Gleichstellung und geschlechtergerechte<br />

Schule in den städtischen Realschulen in<br />

vorbildlicher Form verwirklicht. Gute Beispiele werden in<br />

der Publikation der Fachabteilung »Auf dem Weg zu geschlechtergerechten<br />

Realschulen« veröffentlicht. Die Fachstelle<br />

Mädchenpädagogik ist heute im Pädagogischen Institut<br />

der Stadt angesiedelt. Sie koordiniert, fördert und unterstützt<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle die<br />

dezentralen Mädchenbeauftragten. Seit 1995 gibt es an allen<br />

städtischen Schulen eine Mädchenbeauftragte. Die engagierten<br />

Lehrerinnen fördern mit vielfältigen Initiativen<br />

Verbesserungen im Unterricht, setzen sich für die Lösung<br />

der Probleme von Mädchen ein und pflegen den Austausch<br />

mit den Kolleginnen, um von anderen zu lernen.<br />

Bubenarbeit angeschoben<br />

2001 wurde die Stelle eines Fachbeauftragten für Bubenpädagogik<br />

eingerichtet. An vielen Schulen, an Realschulen<br />

durchgängig, wurden ebenfalls Bubenbeauftragte bestellt.<br />

Die Ergänzung der Mädchenarbeit durch Bubenarbeit geht<br />

auf Initiativen von Mädchenbeauftragten, der Gleichstellungsstelle<br />

und engagierten Fachfrauen aus dem Jugendbereich<br />

zurück. Der Start war sehr positiv. Leider ist die Zentralstelle<br />

seit einiger Zeit nicht besetzt.<br />

Zur Unterstützung von Lehrkräften hat die Gleichstellungsstelle<br />

eine Materialsammlung zur präventiven und geschlechtsdifferenzierten<br />

Arbeit mit Buben mit dem Titel<br />

»Madl tratzn« veröffentlicht, die auf großes Interesse stieß.<br />

Sie wird derzeit vollständig überarbeitet.<br />

In der Abteilung Kindertagesstätten gibt es seit 2001 eine<br />

Fachbeauftragte für geschlechtergerechte Pädagogik und<br />

Gewaltprävention.<br />

Die Umsetzung der Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern hat sich in der Stadt München zu einer gemeinsam<br />

getragenen großen Reformaufgabe aller entwickelt. Die<br />

zentrale Gleichstellungsstelle ist dafür verantwortlich, dass<br />

die Reformaufgabe mit gleicher Intensität wie bisher auch<br />

in den nächsten Jahren weitergeführt wird. Die dezentralen<br />

Stellen sorgen für eine differenzierte, fachliche und praxisnahe<br />

Umsetzung und Weiterentwicklung der Gleichstellungsarbeit<br />

in ihrem Bereich und für die Stabilisierung der<br />

Reformergebnisse.<br />

Ende Januar ist der Stabwechsel von Friedel Schreyögg<br />

zur neuen Leiterin der Stelle Michaela Pichlbauer reibungslos<br />

erfolgt. Die nächste Läuferin auf dem Weg zur Gleichstellung<br />

ist erfolgreich gestartet.<br />

von Friedel Schreyögg

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