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Frauenfragen - GEW Landesverband Bayern

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Warnstreik am 21. Februar 2008 in einer Kita in München-Laim<br />

<strong>GEW</strong> verlangt neue Eingruppierung<br />

Seit der Umstellung des bis 30. September 2005 geltenden<br />

Bundesangestelltentarifs (BAT) auf den neuen Tarifvertrag<br />

des öffentlichen Dienstes (TVöD – für die Kommunen<br />

und den Bund bzw. TV-L für die Länder) sind die<br />

Erzieherinnen von jeder Gehaltsentwicklung abgehängt.<br />

Die Gehälter der seit dem 1. Oktober 2005 neu Eingestellten<br />

wurden und werden dramatisch abgesenkt. Da es<br />

im neuen Tarifvertrag keinen Bewährungsaufstieg in eine<br />

höhere Entgeltgruppe mehr gibt, verdienen sie um bis zu<br />

400 Euro weniger, als sie bei einer Bezahlung nach BAT<br />

verdient hätten.<br />

Auch diejenigen, die nach mehrjähriger Berufstätigkeit<br />

ihren Arbeitgeber wechseln, werden wie Anfänger behandelt.<br />

Das führt zu weiteren spürbaren Einkommensverlusten<br />

gegenüber der Vergütung nach BAT.<br />

Der Grund dafür ist, dass es bislang vor allem wegen<br />

der Blockadehaltung der kommunalen Arbeitgeber nicht<br />

gelungen ist, über eine neue Struktur der Eingruppierung<br />

zu verhandeln. Dies sollte eigentlich bis zum 31. Dezember<br />

2006 geschehen sein.<br />

Die <strong>GEW</strong> fordert deshalb, unverzüglich Verhandlungen<br />

über eine neue Eingruppierung aufzunehmen, damit Erzieherinnen<br />

wieder Anschluss an die Gehaltsentwicklung finden.<br />

Die zunehmende Verantwortung des Berufs, vor allem<br />

auch für gute Bildung, muss sich in der Bezahlung widerspiegeln.<br />

Bildung, Erziehung und Betreuung:<br />

ein Beruf für Frauen und auf Teilzeit<br />

Eine berufliche Tätigkeit in Tageseinrichtungen für Kinder<br />

ist für Männer in hohem Maße unattraktiv. 96,8 Prozent<br />

3 DDS März 2008<br />

Streikfoto<br />

Erzieherinnen sind abgehängt<br />

der Beschäftigten sind weiblich. Je niedriger der Berufsabschluss,<br />

desto geringer die Männerquote: Bei SozialpädagogInnen<br />

sind es immerhin noch 11,3 Prozent, bei ErzieherInnen<br />

3,2 Prozent und bei KinderpflegerInnen 1 Prozent.<br />

Das mag zum einen an den Geschlechterrollen liegen,<br />

die noch immer weit verbreitet vorsehen, dass es die Frauen<br />

sind, die sich um die Kinder kümmern. Es liegt aber sicher<br />

auch am Zuschnitt der Arbeitsplätze und an den Verdienstmöglichkeiten.<br />

Nur rund ein Drittel (36,7 Prozent) der Arbeitsverhältnisse<br />

sind Vollzeitstellen. In einigen Bundesländern<br />

ist die Situation noch problematischer. Im Osten findet<br />

man so gut wie keinen Vollzeitarbeitsplatz, dort sind<br />

zwischen 77 und 87 Prozent in Teilzeit beschäftigt. Auch in<br />

Niedersachsen ist mit 81,4 Prozent eine äußerst hohe Teilzeitquote<br />

zu verzeichnen, ebenso in Schleswig-Holstein (74,7<br />

Prozent). Nach einer aktuellen <strong>GEW</strong>-Studie würden mehr<br />

als ein Drittel der Beschäftigten (37 Prozent) gerne Vollzeit<br />

arbeiten, finden aber keine entsprechende Stelle.<br />

Gehälter für Erzieherinnen<br />

bis 30.9.2005 (BAT) und heute (TVöD)<br />

Jahrzehntelang war der BAT der wichtigste Tarifvertrag<br />

nicht nur für den öffentlichen Dienst, sondern auch für den<br />

gesamten Bereich der Jugendhilfe – sowohl bei kommunalen<br />

wie bei freien Trägern, die sich meist daran orientierten.<br />

In der Absicht, das in die Jahre gekommene, umfangreiche<br />

und für viele nicht mehr zu durchschauende Tarifwerk zu

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