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Sonntag, 29. Mai 2011 8 kaufen + sparen MÜNSTER MÜNSTER. Jürgen Keseberg hat von 1959 bis 1970 aktiv für die Preußen gespielt, erst in der Jugend, später in der Amateurmannschaft. Er ist seit 45 Jahren im Verein, die letzten 20 davon als Betreuer der ersten Mannschaft. Nächsten Monat wird „Kese“, wie ihn die Spieler nennen, in Rente gehen. Allerdings bei Hupfer, wo er als Vorarbeiter arbeitet. Den Preußen bleibt er weiter erhalten. Ron Zippelius sprach mit ihm. Herr Keseberg… Wir können ruhig Du sagen. Im Verein duzen wir uns auch alle. Gut, was waren Deine schönsten Erlebnisse in den Jahren, in denen Du die erste Mannschaft als Betreuer begleitet hast? Die Trainingslager auf Mallorca und in Portugal. Das war für mich die einzige Möglichkeit, mal aus Münster rauszukommen. An der Zeit in der Regionalliga Nord hat mir gefallen, dass ich den ganzen Osten Deutschlands kennengelernt habe. Wie sieht Deine Arbeit mit den Spielern aus, was ist zu tun? Ich bin ein Typ, der sehr genau ist, wie bei meiner Arbeit als Vorarbeiter bei Hupfer. Fußballer sind andere Leute. Ich versuche immer, dass alles ordentlich aussieht. Alleine kann man das aber gar Jürgen Keseberg und Opa Ferdi in der Preußen-Kabine. „Preußen ist mein Leben“ Zeugwart Jürgen „Kese“ Keseberg ist dem Verein schon 45 Jahre treu und will noch lange nicht in Rente gehen nicht alles schaffen. Deswegen bin ich froh, dass wir zu zweit sind. Michael Wilmsen und ich sind ein sehr gutes Team. Wegen eines Trainings bin ich sieben Stunden hier. Zuerst bereite ich alles für 28 Leute vor, Trainingsklamotten, Handtücher usw. Nach dem Training wird alles sofort gewaschen und wieder fertig gemacht. Pflegst Du zu manchen Spielern ein besonderes Verhältnis? Es ist immer schwierig einzelne hervorzuheben, aber zu Babacar habe ich ein besonders gutes Verhältnis. Wir gucken oft nach unseren Spielen noch die Bundesligaspiele zusammen im Betreuerraum, unterhalten uns über alles Mögliche. Zu unserem Physiotherapeuten Mario Engels habe ich ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis. An was musst Du vor einem Spiel alles denken? Man ruft vorher die Kollegen vom Gegner an, fragt: „Wie spielt ihr?“ und wählt den Trikotsatz, der sich farblich am besten von dem des Gegners unterscheidet. Zwar gibt es ein Buch mit allen Heim- und Auswärtstrikots, aber die Vorgaben passen nicht immer. Besser man ruft an. An die Schiedsrichter müssen wir auch denken. Einige können Grün und Blau nicht gut unterscheiden. Wenn unsere Gegner in Blau spielen, packe ich also eher die weißen Trikots ein. Ist schon einmal etwas schiefgelaufen, wurde ein Trikot vergessen? Also toi, toi, toi, so etwas ist noch nie passiert. Bei Auswärtsspielen sind immer zwei gleiche Trikotsätze dabei. Wenn einer Blut auf dem Trikot hat, muss er es wechseln. Oder bei einer zerrissenen Hose. Vor sechs Wochen war der Betreuer von Hannover 96, ein Freund von Babacar, hier. Er hat 1000 Trikots pro Saison zur Verfügung. Wir haben vier Garnituren. Da sieht man den Unterschied zur Bundesliga. Was waren denn Deine schönsten Erlebnisse aus sportlicher Sicht? Die beiden Aufstiege, der mit Schmidt und der in dieser Saison. Das letzte halbe Jahr war volle Konzentration auf dieses Ziel, von allen. Ein Highlight war für mich Elversberg. Da war ja im Prinzip schon alles klar. Auch die Feier bei Ornatellis in der Pizzeria war ein echtes Highlight. Du hast einige Spieler und Trainer miterlebt. Wer hat einen besonderen Eindruck bei Dir hinterlassen? Ansgar Brinkmann, Martin Przondziono – aber frag mich bloß nicht, wie man den richtig schreibt – Stefan Küsters und Carsten Gockel. Das waren die Spieler, die für mich als Persönlichkeiten herausragten, sehr umgängliche, gute Typen. Und bei den Trainern? Hans-Werner Moors, ein toller Typ. Der Anfang war schwierig. Dafür haben wir uns am Ende sehr gut verstanden. Mit Fascher habe ich auch ein gutes Verhältnis, wir liegen auf einer Wellenlänge. Der hat zu mir gesagt: „Jürgen, Du bist schon zu lange dabei, Dir kann ich nichts mehr vormachen.“ Worauf freust Du Dich in der neuen Saison? Ich freue mich auf die neuen Städte und Vereine. Unterhachingen zum Beispiel. Und ich freue mich auf Chemnitz. Da war ich zwar schon, aber die werde ich nie vergessen. Einmal haben wir für eine Fahrt dahin acht Stunden wegen Schneefalls gebraucht. Als wir endlich ankamen, wollte der Schiedsrichter das Spiel wegen des Schnees nicht anpfeifen. Dem habe ich gesagt: „Das kannst Du doch Jürgen Keseberg packt die Trikotkiste für das letzte AuswärtsspielinKaiserslautern. Fotos(2) Zippelius nicht machen. Wir waren so lange unterwegs nur für das Spiel.“ Darauf antwortete er: „Ok Jürgen, ich pfeife das Spiel an, aber auf Deine Verantwortung.“ ...................................................... Opa Ferdi kommt in den Betreuerraum. Manchmal darf der Fünfundachtzigjährige mit dem Mannschaftsbus zu den Auswärtsspielen fahren. Er will wissen, wann die Fahrt zum letzten Saisonspiel losgeht. Kese: Wir fahren morgen um halb sieben los. Das ist einer, die treueste Seele im Verein. Seit 60 Jahren steht er bei Wind und Wetter bei jedem Training am Spielfeldrand. Preußen ist sein Leben und für mich ist es das auch. Ich hoffe, die Mannschaft erwischt einen guten Start in die Saison, dass wir oben mit dabei sind.
LOKALE WIRTSCHAFT „Ich fülle eine Nische und liefere nicht nur Hardwarefakten, sondern Momentaufnahmen und den Ist-Zustand“, sagt Trebing-Lecost bei der Vorstellung seines Buchs im Hotel „Mauritzhof“. Das Hotel hat im Buch zwar nur zweieinhalb von fünf Punkten, dennoch lobt der Hoteltester die „hochwertigen Materialien“ der Einrichtung und die 2,20 Meter langen Betten, die eine „sehr gute Schlafkultur“ versprächen. Nur ein Wellnessbereich fehle, deshalb der Punktabzug. Angefangen hat alles mit einem Buch über die Servicewüste Deutschland vor mehr als zehn Jahren. „Dann hat es geknallt, man drohte mit Kla- ge, und ich wusste, dass ich ins Schwarze getroffen hatte.“ Trebing-Lecost arbeitet mit rund zehn Mitarbeitern und bucht sich in verschiedenen Luxushotels ein. Die Zimmer zahle er immer selbst, betont er, „sonst bleibt ein Geschmäckle“. Viele Hoteldirektoren kennt Trebing-Lecost persönlich, und wen er nicht mag, sagt er offen. Lob für Mauritzhof Lobende Worte findet er für den Direktor des Mauritzhofs Stefan Stahl – im Gegensatz zu dessen Vorgänger. Dieser sei ein Mann, „der sich gern selbst reden hört und der halben Welt ungefragt von seinen Erfolgen berichtet“. Das renommierte Hotel „Bayrischer Hof“ in München hält der Tester für überbewertet. „Bist du wichtig, kriegst du das volle Programm mit rotem Teppich. Wenn nicht, muss man sich die Aufmerksamkeit dort erbetteln.“ Die Lieblingshotels von Trebing-Lecost sind das „Intercontinental Resort“ in Berch- Sonntag, 29.Mai 2011 kaufen + sparen 5 Stefan Stahl und Olaf Trebing-Lecost blätternimneuen Hotelguide. Foto Altfelix Er zahlt selbst Olaf Trebing-Lecost testet Luxushotels für seinen „Hotel Guide“ MÜNSTER. Plastikstühle auf Hotelbalkonen gehen gar nicht, findet Olaf Trebing-Lecost – nach eigenen Angaben Deutschlands härtester Hoteltester. Sein neuer „Hotel Guide“ ist jetzt zum zehnten Mal erschienen. Darin bewertet der Journalist vornehmlich Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. MÜNSTER/GREVEN. Noch gibt es kein Urteil zur Startbahnverlängerung am FMO – obwohl am Donnerstag vor dem Oberverwaltungsgericht Münster achteinhalb Stunden verhandelt wurde. Jetzt soll es am Montag um 11 Uhr verkündet werden. Wenn zwei Parteien sich auf eine so existenzielle Entscheidung vorbereiten, dann tun sie das gründlich. „Wir sind optimal präpariert“, meinte FMO-Geschäftsführer Gerd Stöwer vor Verhandlungsbeginn. „Wir haben alles, was möglich war, getan“, sagte NRWs Nabu-Vorsitzender Josef Tumbrinck. Das Ergebnis war in Saal 1 des Oberverwaltungsgerichts zu sehen und vor allem zu hören: Beide Seiten hatten Heerscharen von Gutachtern und Experten, Professoren und Doktoren, Verkehrswissenschaftlern und Naturfachleuten aufgeboten, um ihre Standpunkte zu untermauern. So unterschiedlich Für den neutralen Beobachter war es hochinteressant zu hören, wie Experten ein und desselben Fachgebiets zu gänzlich unterschiedlichen Ergebnissen gelangen können. Für die einen ist die seltene Mopsfledermaus bei einem Startbahnausbau schwer bedroht und der Laufkäfer dem Tod geweiht, für die anderen gewährleistet eine Un- tesgaden und der „Hessische Hof“ in Frankfurt, der habe dem „Frankfurter Hof“ längst den Rang abgelaufen. In Münster sind außer dem „Mauritzhof“ noch das „Mövenpick“ und das „Treff Hotel“ bewertet – ebenfalls mit zweieinhalb Punkten. Die Auswahl der Hotels sei reine Willkür, sagt Trebing-Lecost. Was ihn zum Hotelexperten mache? „Experten sind die, die von Laien davon gehalten werden“, antwortet Trebing- Lecost mit einem Zitat. Als Fachjournalist habe er sich seinerzeit in die Materie „eingefuchst“. Das Buch richtet sich vor allem an Viel- und Geschäftsreisende. Für die münstersche Hotellandschaft findet der Oldenburger, der sein 312 Seiten starkes Hochglanzbuch für 38 Euro im eigenen Verlag herausbringt, lobende Worte: „Ich bin erstaunt, dass eine relativ kleine Stadt so viel Hotellerie hat und welche Raten erzielt werden.“ Jetzt testet Trebing-Lecost das „Radisson“ in Frankfurt. Anna Altfelix Urteil soll Montag fallen FMO-Startbahn: Flughafen gegen NABU Keine Freunde, aber inzwischen gute Bekannte – da kann man sich auch mal anfrotzeln: Nabu-Vorsitzender Josef Tumbrinck (l.),früher für die SPD im münsterschen Rat, und FMO-Chef Prof. Gerd Stöwer scherzen am Rande der Verhandlung. Foto Münsterview.de tertunnelung des Eltingmühlenbachs durchaus das Überleben dieser Spezies. Oder die Frage des Langstreckenverkehrs ab Münster/ Osnabrück: Die FMO-Fachleute prognostizieren hinreichendes Potenzial etwa für Flüge nach Dubai oder zu anderen weit entfernten Zielen, die Nabu-Experten verneinen dies ebenso kategorisch. FMO-Chef Gerd Stöwer hatte eigens Dr. Markus Schubert einfliegen lassen, den Geschäftsführer von „Intraplan“. Diese Agentur macht für die Bundesregierung die Verkehrsprognosen und gilt als renommierte Instanz. Bis Donnerstagmorgen hielt der FMO den Coup geheim, entsprechend war die Wirkung. Unnötig zu sagen, dass „Intraplan“ dem FMO gedeihliches Wachstum voraussagte. Sollte das Gericht dieser Auffassung folgen, dann dürften für Mopsfledermaus und Bachneunauge schwere Zeiten anbrechen. Das jedenfalls behaupteten die Nabu-Gutachter.Nabu-Verhandlungsführer Josef Tumbrinck, gebürtiger Hiltruper und ehemaliger Asta-Vorsitzender der Uni Münster, hielt persönlich ein flammendes Plädoyer für das FFH-Gebiet um den Eltingmühlenbach: „Das ist das Beste von Besten!“ Tumbrinck, der jetzt in Düsseldorf wohnt, hat sich vorsorglich im elterlichen Zuhause einquartiert. Von dort hat er es am Montagmorgen nicht weit zurUrteilsverkündigung.
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