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SPORT SPORT EM-2012 Juni 2012 Juni 2012 EM-2012 Am 8. Juni beginnt die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine Endlich wieder Fußball! Na, ging es Ihnen genauso? Nach dem grausamen, ungerechten Bayern-Drama gegen die destruktiven Beton-Verteidiger aus London, die zuerst Barcelona den Finaleinzug und dann dem FCB den Europapokal raubten, zunächst die Schockstarre? Und dann die große Leere, weil am Samstag kein Fußball mehr ist? Der Trost ist nahe: In wenigen Tagen beginnt die Fußball-EM in Polen und der Ukraine! Von 8. Juni bis 1. Juli gibt es ein großes, wahrscheinlich farbenfrohes, hoffentlich erfolgreiches Turnier! Bis vor wenigen Wochen war die Sache doch eigentlich klar: Es ging nur darum, wie wir im Finale die Spanier schlagen. Doch dann diese Dreifach-Bayern-Pleite in Liga, Pokal und vor allem Champions-League. Warum die so wichtig sein kann? Weil der FCB auch den größten Teil der Nationalelf ausmacht. Und die Kicker aus dem Süden Der Bundes-Jogi: Trainer voll Eleganz jetzt mächtig Frust schieben und so gar keine Lust auf Fußball haben könnten. Und trotzdem: Das EM-Fieber steigert sich auch hierzulande immer mehr. Wer wird’s? Wer ist der Geheimfavorit? Wer wird der Superstar des Turniers? Doch noch Rooney, Ribery, van der Vaart, Huntelaar, Özil oder gar Mama-Söhnchen und Super Poser Cristiano Ronaldo? Werden die Dänen eine Leistung abrufen wie weiland 1992 in Schweden, als sie als Nachrücker für die wegen des Bürgerkriegs ausgeschlossenen Jugoslawen aus dem Urlaub kamen, sich während des Turniers einfach mal so beim Hamburger-Brater die Wampe vollfraßen, die ganze Chose nicht so ernst nahmen und zum Schluss Europameister wurden? Und warum wird Boateng eigentlich immer bei uns aufgestellt? Unsere Jungs sind ja nicht gerade in die leichteste Jaja, nicht wenige Frauenherzen fliegen ihm zu. Der Radiosender „Bayern 3“ veröffentlichte eine Umfrage, nach der ein Viertel aller befragten Damen im Trainingslager der deutschen Nationalelf am liebsten das Zimmer mit Jogi Löw (52) teilen würden. Gut, der Mann macht ja auch nicht nur im hellblauen „Strenesse-Pullover“ eine gute Figur. Aber im Interesse der Öffentlichkeit steht unser Bundestrainer, der so gerne mit den Zähnen zischt und immer mindestens einmal zu oft „ein Stück weit“ oder „sagen wir mal“ sagt, nicht deshalb. Sondern wegen der Art, wie die von ihm seit 2006 betreuten Fußball-Nationalmannschaft seither auch Fußball spielt. Nämlich schön, geschmeidig und voller unwiderstehlicher Eleganz. Kombinationssicher, temporeich und immer nach vorne. Und ganz ehrlich: Wer hätte einem Mann diese Lehrbefähigung zugetraut, der doch in der Bundesliga dreimal scheiterte (beim VfB Stuttgart, der Frankfurter Eintracht und dem Karlsruher SC), für den SC Freiburg rund fünfmal so viel Zweitliga- wie Erstligaeinsätze insgesamt hat (252 gegenüber 52). Der den Höhepunkt seiner fußballerischen Karriere als Spielmacher beim Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen (1989 – 1992) erlebte? (Und übrigens dort schon auf Eleganz setzte: Mit einem Mitspieler gründete er einen Laden für Seidenkrawatten) Gleichwohl: Es gab bereits beim Vorfeld der WM 2006, die mit dem trotz allem erfreulichen dritten Platz endete, nicht wenig Stimmen, die den Löwenanteil daran dem Co-Trainer zurechneten – und der hieß Joachim Löw. Der damalige Vorturner Jürgen Klinsmann (47) habe zwar letztendlich über die Aufstellung bestimmt und die mitunter kabarettreifen Motivationsansprachen gehalten, doch vorbereitet habe die Spieler allein Löw. Was Klinsmann ohne dessen Dienste taugte, wurde beim missglückten Versuch auf der Bayern-Trainerbank sichtbar. Freilich darf nicht vergessen werden, dass Löw zusammen mit Föhn-Frisur Oliver Bierhoff (44, Nationalelf-Manager) kritische und streitbare Geister opfert, wenn sie nicht wie Michael Ballack zur manchmal doch ziemlich glatt und angepasst wirkenden Truppe passen. Doch Löw ist auch der, der seinen Spielern bei der WM 2010 eingeimpft hatte, wie England 4:1 und Argentinien 4:0 zerlegt werden kann. Nur im Halbfinale gegen Spanien, da hat er dann doch gefehlt, der Ballack. Sei’s drum. Es steht außer Zweifel, dass Deutschland weltweit zwischen der letzten WM und der bevorstehenden EM den schönsten und kombinationsreichsten Fußball gespielt hat (das 3 : 5 gegen die Schweiz zählt nicht, das war eine B- Auswahl). Jetzt müssten sie das halt bloß auch beim Turnier beweisen. Mach’s noch einmal, Jogi! Bundestrainer Jogi Löw (52). Gruppe gelost worden, treffen auf die erwähnten Dänen, auf Portugal und auf die Holländer. Da ist auf einmal alles anders: Früher hieß es: Deutschland hat Losglück, spielt schlecht und gewinnt. Diesmal gab es kein Losglück – wenigstens spielen sie jetzt meistens ganz ordentlich. Trotzdem heisst es in der Hammergruppe kräftig mitfiebern – am schönsten wohl im Gemeinschaftserlebnis beim Public Viewing. In der Stadt gibt es in den Biergärten und Kneipen Großbild-Leinwände, besonders bei den Deutschland-Spielen wird es hoch hergehen. Und wer gewinnt jetzt am Ende? Wir sagen es ganz offen: Wir haben keine Ahnung. Aber wir freuen uns jetzt schon riesig auf fast vier Wochen voller Fußball-Spaß und hoffentlich keine zusätzliche Pleite wie ein Vorrundenausscheiden. Das wäre dann für heuer zuviel. Von seiner Form wird viel abhängen: Bastian Schweinsteiger (27) Deutschlands Kapitän: Philipp Lahm (29) Die deutschen Spielorte Der Spielort, an dem die deutsche Nationalelf am häufigsten antreten wird, ist die Arena in Lwiw (ukrainisch Львів, deutsch Lemberg). Ob da die Wahl des Quartiers in Danzig (725 Kilometer entfernt) doch so klug war? Der Spielort der Partien gegen Portugal (9. Juni) und Dänemark (17. Juni) hat Platz für 34.915 Zuschauer, galt aber lange Zeit als Problemkind unter den Stadien in der Ukraine. Weil das Stadion ein Jahr vor dem Start der EM immer noch einer einzigen Baugrube glich, drohte Lwiw/Львів/Lemberg sogar den Status eines EM-Gastgebers zu verlieren. Eröffnet wurde die Arena dann in unfertigem Zustand am 29. Oktober 2011 mit einem Konzert von der US-Sängerin Anastacia. Das zweite Vorrundenspiel Deutschlands gegen die Niederlande (13. Juni) steigt in Charkiw (Metalist Stadion, 38.633 Plätze, satte 1.583 Kilometer entfernt) Sollte Deutschland als Gruppensieger weiterkommen, wartet ein „Heimspiel“ in Danzig (Baltic Arena, 41.582 Plätze, 22. Juni). Als Zweiter würde die Löw-Elf in Warschau (Nationalstadion, 58.500 Plätze, 344 Kilometer, 21. Juni) antreten. Austragungsorte der Halbfinalbegegnungen sind die Donbass-Arena in Donezk (51.504 Zuschauer 1.835 Kilometer, mehr geht bei dieser EM nicht, 27. Juni) und erneut das Warschauer Nationalstadion (28. Juni). Das Finale schließlich wird am 1. Juli 2012 um 20.45 Uhr im Kiewer Olympiastadion angepfiffen. In den Spielort von Dynamo Kiew passen normalerweise 70.050 Zuschauer, zum Endspiel werden aber nur 65.720 Plätze zur Verfügung gestellt. Ohne die für die Freunde der Funktionäre. Kiew läge vom Unterbringungsort Danzig 1.104 Kilometer entfernt. Geheimtipp: Er könnte der Superstar werden Vielleicht nochmal Arschawin, Frank Lampard oder Milan Baros. Ganz gewiss nicht Cristiano Ronaldo. Der nicht. Eher van Persie, van der Vaart, Pirlo. Oder wahrscheinlich doch Iniesta, Schweinsteiger oder Ribery. Einer von denen muss doch der Superstar der Europameisterschaft werden. Könnte gut sein. Doch es könnte auch ganz anders laufen. Die Regensburger Stadtzeitung hätte da so einen Tipp: Nicht nur, weil er im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern gleich dreimal traf oder sein Treffer im Liga-Vergleich seiner Dortmunder gegen den unter dem Strich trotz allem noch immer besten deutschen Klub die Münchner abermals ins Hintertreffen gebracht hatte: Wir glauben, dass Robert Lewandowski (23) der EM seinen Stempel aufdrücken könnte. Vorausgesetzt natürlich, seine Polen schaffen es ins Halbfinale. Dann trauen wir dem 41-fachen Internationalen zu, seinen bisher 13 Treffern im Nationaltrikot noch weitere folgen zu lassen und sich sogar die Torschützenkrone zu sichern. Woran wir allerdings nicht glauben: Dass Lewandowskis Vereinskollege und Nationalelfs-Kapitän Jakub Balaszykowski (26, 50 Länderspiele) am Ende den Pott in die Höhe stemmt. Denn irgendwann ist ja auch mal gut. In diesem Stadion in Lwiw wird die deutsche Elf die Vorrundenspiele gegen Portugal und Dänemark absolvieren. Robert Lewandowski (23) kann es mit Polen weit bringen. Die Favoriten Die Bürde des Favoriten wiegt mitunter schwer. Wie schön, dass die deutsche Nationalmannschaft mittlerweile schon seit Jahren durch ihr leichtes Spiel, beschwingtes Spiel zu überzeugen weiß! Denn Jogi Löws Kicker werden bei den Buchmacher mit einer Quote von 3,2 : 1 als einer von zwei absoluten Topfavoriten gehandelt. Der andere – welch Wunder - ist Spanien mit exakt derselben Quote. Hoch gehandelt werden auch die Niederlande (7 : 1), die Engländer und die Italiener (11 : 1). Franzosen (14 : 1) und Portugiesen (16 : 1) haben Chancen, an die Gastgeber Polen (35 : 1) und die Ukraine (45 : 1) indes glaubt niemand so richtig. Die Sportredaktion der Stadtzeitung sieht das nur leicht anders: Die Ukraine (in der Gruppe mit England, Frankreich und Schweden) übersteht die Vorrunde nicht. Polen (Gruppe A mit Tschechien, Russland und Griechenland) zieht ins Viertelfinale ein, an einem sehr guten Tag und dem Gegner Holland vielleicht sogar ins Halbfinale. Denn die Niederlande reißt nach unserer Einschätzung wieder mal gar nichts: Nach einer glänzenden Vorrunde brechen sie in den K.o-Spielen zusammen, weil es zwei Elfmeter gibt, die Robben beide verschießt, worauf Kapitän Mark van Bommel den Torpfosten durchbeißt. Die Portugiesen scheitern mit Pistolero Cristiano Ronaldo kläglich, weil der Schönling jeden Freistoß versemmelt und sich schon beim Anblick von Philipp Lahm ins Hemd macht. Frankreich könnte zwar weit kommen, trifft aber im Viertelfinale auf Spanien und scheidet aus. Hohe Erwartungen indes setzten wir auf Italien, das einen ähnlichen Umbruch hinter sich hat wie Deutschland und überraschend auch auf die Engländer. Die schaffen das Halbfinale, weil sie diesmal keinen Schweden oder einen Trottel mit Regenschirm als Trainer haben, sondern Roy Hodgson. Und der weiß, dass ein Rooney nicht nach fünf Bier aufhören soll, wenn er auch zwölf trinken kann. Aus Dankbarkeit wird der Stürmer Torschützenkönig. Und dann sind da auch noch wir. Also: Italien, England, Spanien, Deutschland. Das sind unsere Favoriten. Den Titel holt dann das Land, das ein „n“ in seinem Namen hat. Ganz bestimmt. Spanien: Einer der Top-Favoriten: Spanien Die Italienische Nationalelf kann eine Rolle spielen 40 Die Regensburger Stadtzeitung Die Regensburger Stadtzeitung 41
freizeit & Ausflüge Juni 2012 Juni 2012 freizeit & Ausflüge ANZEIGEN ANZEIGEN Die Vielfalt der Natur aus einer anderen Perspektive erleben: am längsten Baumwipfelpfad der Welt! Öffnungszeiten 2012: 1. Apr bis 30. Apr 9.30 - 18.00 Uhr 1. Mai bis 30. Sep 9.30 - 19.30 Uhr 1. Okt bis 4. Nov 9.30 - 18.00 Uhr 5. Nov bis 31. Dez 9.30 - 15.30 Uhr Änderungen vorbehalten! Burgfestspiele in parsBerg 06. Bis 29.07., Burginnenhof, jeweils 20.30 uhr ❱ Fast nirgendwo in Deutschland wird mehr Theater gespielt als in unserer Region; und in diesem Sommer stehen, bei großen und über einhundert kleinen Festspielveranstaltungen wieder mehrere Tausend Laienschauspieler und Profis auf den Bühnen; unter anderem in Parsberg. Dort können die Burgfestspiele in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Aus diesem Anlass gedenkt man am 14. und 29. Juli, mit einer Lesung, der Musik der Erstaufführung und dem Stück „Ritter Haug der Parsberger“ den Anfängen der Burgfestspiele 1983. Das eigentliche Feststück aber wird „Die Lokalbahn“ von Ludwig Thoma sein (06., 07., 11., 13., 18., 20., 21., 25., 27. und 28. Juli). Preise: 12 €/10 € Kartenvorverkauf ab 11.06.: Photostudio-Perras, 09492/902300, Infohotline an den Aufführungstagen ab 19.30 Uhr: 09492/9079660, www. burgspiele-parsberg.de ❰ Wahrzeichen von Parsberg: die beiden Zwiebeltürme und die Burg, Spielstätte der Festspiele. lohBerg am grossen arBer ❱ Das Urlaubsdorf im Bayerischen Wald bietet insgesamt 150 km markierte Wanderwege, wie z.B. „Gläserner Steig“, „Erlebnispfad Kleiner Arbersee“, „Vom Zwercheck zum Osser“ oder „Über Bergbauernhöfe in die alte Zeit“ und von jedem Punkt der Tour erreicht man ein Wirtshaus in 1 Stunde Gehzeit; außerdem gibt´s gut geführte Restaurants und Hotels. Mit gültigem Ausweis ist es kein Problem, die urtümlichen Steige durch den Böhmerwald zum Teufelssee und Schwarzen See über den Ossergipfel zu erreichen, also Bayern und Böhmen zu verbinden. 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