23.10.2012 Aufrufe

Stotax Portal - Stollfuß Medien

Stotax Portal - Stollfuß Medien

Stotax Portal - Stollfuß Medien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Stotax</strong> <strong>Portal</strong><br />

700 DStZ 2010 Nr. 19 Bron/Seidel, Verfassungsmäßigkeit des SolzG<br />

DStZ-Themen<br />

Handlungsdruck auf Grund der verfassungsrechtlichen Bedenken gegen den<br />

Solidaritätszuschlag im Zeitalter der Abgeltungsteuer<br />

Dr. Jan F. B r o n, StB / Karsten S e i d e l, RA/StB *)<br />

Der Solidaritätszuschlag sah sich schon häufiger verfassungsrechtlichen Bedenken ausgesetzt. Das FG Niedersachsen<br />

hat den Stein nun erneut ins Rollen gebracht und die Prüfung einer möglichen Verfassungswidrigkeit<br />

des Solidaritätszuschlags (SolZ) durch das BVerfG veranlasst (dazu unten I.). Die Finanzverwaltung reagierte<br />

bislang mit zwei Verfügungen auf den entsprechenden Vorlagebeschluss, um eine anderenfalls befürchtete Flut<br />

von Rechtsbehelfsverfahren bzw. Veranlagungsverfahren bei den Kapitaleinkünften zu verhindern (dazu unten<br />

II.). Der Gesetzgeber versucht zudem, mit dem Jahressteuergesetz 2010 (JStG 2010) des Problems bei den Kapitaleinkünften<br />

Herr zu werden (dazu unten III.). Jedenfalls bestehen in diesem Zusammenhang mit der Besteuerung<br />

der Einkünfte aus Kapitalvermögen Besonderheiten, auf die in diesem Beitrag näher eingegangen wird<br />

(dazu unten IV.). Sollte das BVerfG in seiner wahrscheinlich erst in einigen Jahren zu erwartenden Entscheidung<br />

das SolZG für nichtig erklären (ex tunc-Wirkung), ist nach Ansicht der Verfasser nach dem gegenwärtigen Stand<br />

zumindest für die Kapitalanleger, die keine Veranlagung ihrer Kapitaleinkünfte vornehmen lassen, eine Erstattung<br />

des rechtswidrig erhobenen SolZ nicht sicher gestellt. Ursächlich dafür ist das Quellensteuerabzugsverfahren<br />

mit Abgeltungswirkung, das – wenn keine nachträgliche Veranlagung stattfindet – gegenwärtig kaum Möglichkeiten<br />

bietet, Erstattungsansprüche wegen verfassungswidrig abgeführter Quellensteuerbeträge geltend zu<br />

machen. Eine vergleichbare Situation könnte schon bald erneut auftreten, wenn die Verfassungsmäßigkeit des<br />

Werbungskostenabzugsverbots 1) bei den Kapitaleinkünften geprüft wird.<br />

Inhalt Seite<br />

I. Mögliche Verfassungswidrigkeit des SolZ......................................................... 701<br />

1. Erhebung des SolZ ........................................................................... 701<br />

2. Konkretes Normenkontrollverfahren ........................................................... 701<br />

3. Finanzgerichte gewähren trotzdem bislang keine AdV........................................... 701<br />

4. Entscheidungsmöglichkeiten des BVerfG ....................................................... 702<br />

a) Vereinbarkeitserklärung.................................................................... 702<br />

b) Unvereinbarerklärung...................................................................... 702<br />

c) Nichtigerklärung .......................................................................... 702<br />

II. Reaktionen der Verwaltung ..................................................................... 703<br />

1. BMF-Schreiben vom 7. 12. 2009 ............................................................... 703<br />

2. BMF-Schreiben vom 23. 4. 2010 ............................................................... 703<br />

III. Gesetzgebungsvorhaben ........................................................................ 703<br />

IV. Stellungnahme ................................................................................. 703<br />

1. Ausgangslage ............................................................................... 703<br />

a) Veranlagungsfälle ......................................................................... 704<br />

b) Nichtveranlagungsfälle..................................................................... 705<br />

2. Bestehende Erstattungsmöglichkeiten .......................................................... 705<br />

a) Maßnahmen des Entrichtungspflichtigen..................................................... 705<br />

b) Maßnahmen des Steuerschuldners .......................................................... 706<br />

3. Beabsichtigte Änderungen durch das JStG 2010 ................................................ 709<br />

a) Vorbemerkung ............................................................................ 709<br />

b) Wirkungsweise des § 43 Abs. 5 Satz 4 EStG-E ................................................ 709<br />

c) Würdigung................................................................................ 709<br />

d) Prüfbitte des Bundesrates................................................................... 710<br />

V. Fazit .......................................................................................... 710<br />

Literatur: Hilgers/Holly, Die Verfassungskonformität<br />

des Solidaritätszuschlags, DB 2010, 1419; Kämmerer,<br />

Abgeltungsteuer und das Verbot des Werbungskostenabzugs<br />

dargestellt am Beispiel der Besteuerung von<br />

fremdfinanzierten Lebensversicherungen, DStR 2010,<br />

27.<br />

© <strong>Stollfuß</strong> <strong>Medien</strong> Benutzer: <strong>Stollfuß</strong> <strong>Medien</strong><br />

Ihr Online-Fachportal von <strong>Stollfuß</strong> <strong>Medien</strong><br />

*) Die beiden Autoren sind bei SJ Berwin LLP in Frankfurt am<br />

Main tätig.<br />

1) Vom Bund der Steuerzahler unterstütztes Klageverfahren<br />

beim FG Münster, 6 K 1847/10 E.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!