60 Jahre sind eine saubere Leistung. Wir ... - Schwäbische Post
60 Jahre sind eine saubere Leistung. Wir ... - Schwäbische Post
60 Jahre sind eine saubere Leistung. Wir ... - Schwäbische Post
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
46<br />
[ 1989 ]<br />
Mit der dritten Umbauphase<br />
nimmt das<br />
Firmengelände der<br />
<strong>Schwäbische</strong>n <strong>Post</strong><br />
auf dem alten Areal<br />
der Ketten- und<br />
Drahtfabrik Kedra Gestalt<br />
an.<br />
Bopfingen begründet <strong>eine</strong><br />
Städtepartnerschaft mit<br />
Beaumont in Frankreich.<br />
[ 1989 ]<br />
Jeder Dritte ist im Sportverein<br />
127 000 von 315 000 Ostalb-Menschen <strong>sind</strong> sportlich organisiert<br />
Von den 315 000 Menschen, die<br />
im Ostalbkreis leben, <strong>sind</strong> mehr als<br />
ein Drittel in Sportver<strong>eine</strong>n aktiv.<br />
Geradezu umwerfend ist der Organisationsgrad<br />
in der Altersgruppe<br />
der 11- bis 14-jährigen. Da machen<br />
85 Prozent der Ostalb-Kinder<br />
Sport im Verein.<br />
BERND MÜLLER<br />
Wieviele Sportler es im Kreis gibt,<br />
weiß k<strong>eine</strong>r genau. Schließlich ist<br />
nicht jeder, der Sport macht, auch<br />
im Verein. Über Menschen, die<br />
für sich oder mit Freunden Walking<br />
machen, schwimmen gehen<br />
oder radfahren, Leute, die in Fitnessstudios<br />
gehen oder gelegentlich<br />
<strong>eine</strong>n Squash-Platz mieten,<br />
gibt’s k<strong>eine</strong> Statistik. Gezählt <strong>sind</strong><br />
diejenigen, die unter dem Dach<br />
<strong>eine</strong>s von 3<strong>60</strong> Ver<strong>eine</strong>n auf der<br />
Ostalb Sport machen: rund<br />
127 000 Vereinsmitglieder.<br />
Eine stattliche Zahl, unter der<br />
sich auch noch Doppel- und<br />
Mehrfachmitglieder befinden.<br />
„Der Organisationsgrad ist sehr<br />
gut“, freut sich Manfred Pawlita,<br />
der Vorsitzende des Sportkreises<br />
Ostalb. Rund 40 Prozent der Menschen,<br />
die im Kreis leben, <strong>sind</strong> in<br />
Sportver<strong>eine</strong>n organisiert. Das ist<br />
viel mehr als in städtisch geprägten<br />
Gegenden. „Es hat mit unserer<br />
kleinteiligen Gliederung zu tun“,<br />
sagt Pawlita. Richtige Großver<strong>eine</strong><br />
mit tausenden von Mitgliedern,<br />
die von Hauptamtlichen organisiert<br />
und geleitet werden,<br />
gibt’s nicht auf der Ostalb. Die vier<br />
größten Ver<strong>eine</strong> haben um die<br />
zweitausend Mitglieder: Nummer<br />
eins ist der TSB Gmünd (2400),<br />
Turnen und<br />
Fußball vorne<br />
Top Ten der Sportarten<br />
Wieviele Ostalb-Bürger betreiben<br />
welche Sportarten – ein<br />
Überblick:<br />
1) Turnen 44 000<br />
2) Fußball 30 000<br />
3) Tennis 11 400<br />
4) Leichtathletik 11 400<br />
5) Ski 8000<br />
6) Schießen 7800<br />
7) Reiten und Fahren 5150<br />
8) Tischtennis 4000<br />
9) Handball 3900<br />
10) Volleyball 3200<br />
dann folgen die SG Bettringen<br />
(2240), der TSV Hüttlingen (1930)<br />
und die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach<br />
(18<strong>60</strong>).<br />
Interessant ist ein Blick auf die<br />
Gliederung nach Altersgruppen.<br />
Bei den 7- bis 14-Jährigen <strong>sind</strong><br />
vier von fünf Kindern Mitglied in<br />
<strong>eine</strong>m Sportverein, wobei die<br />
Jungs noch häufiger vereinssportlich<br />
organisiert <strong>sind</strong> als die Mädchen.<br />
„Das liegt zum Teil natürlich<br />
am Fußball“, sagt Sportkreisvorsitzender<br />
Manfred Pawlita.<br />
Und doch ist der Fußball insgesamt<br />
gesehen nicht die Nummer<br />
eins im Ostalbkreis. Rund 30 000<br />
treten gegen den Ball, doch turnerisch<br />
<strong>sind</strong> insgesamt etwa 44 000<br />
Sportler am Werk. Die imposante<br />
Zahl kommt zusammen, weil sich<br />
unter dem Oberbegriff Turnen<br />
vieles verbirgt: alle Altersstufen,<br />
vom Mutter-Kind-Turnen für die<br />
Kleinsten bis zum Seniorenturnen<br />
und die ganze Vielfalt des Bewegungssports<br />
wie beispielsweise<br />
Aerobic.<br />
Und wer steht hinten in der Liste?<br />
Die kleinste Gruppe <strong>sind</strong> die<br />
Triathleten im Kreis, gerade 37<br />
Sportler hat die Statistik erfasst.<br />
Doch auch hier gilt: Im Hobbysport<br />
jenseits der Ver<strong>eine</strong>, gibt’s<br />
noch viel mehr. ..<br />
[ 1990 ]<br />
Lothar de Maiziere<br />
wird der letzte<br />
Ministerpräsident<br />
der DDR, und der<br />
erste freigewählte.<br />
[ 1990 ]<br />
Zum Greifen nahe<br />
Am 3. Oktober<br />
1990 werden OstundWestdeutschlandwiedervereinigt.<br />
Tausende feiern<br />
am Brandenburger<br />
Tor.<br />
VfR Aalen lockt im Aufstiegskampf die Zuschauer ins Waldstadion<br />
Wenn im Waldstadion derzeit ein<br />
Spiel angepfiffen wird, strömen<br />
die Zuschauer. Der VfR Aalen ist<br />
der Publikumsmagnet im Ostalbkreis.<br />
Und das aus gutem Grund:<br />
Nie zuvor standen die Regionalliga-Fußballer<br />
so kurz vorm großen<br />
Ziel. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga<br />
ist zum Greifen nahe. Sieben<br />
Spieltage lang müssen die Fans<br />
noch mitfiebern.<br />
ALEXANDER HAAG<br />
Seit rund <strong>eine</strong>m Jahrzehnt verfolgen<br />
sie auf der Ostalb ein Ziel:<br />
Zweitliga-Fußball nach Aalen zu<br />
holen. Fünf verschiedene Trainer<br />
haben’s probiert, k<strong>eine</strong>r hat’s geschafft.<br />
Lediglich Helmut Dietterle<br />
stand einmal kurz davor und<br />
scheiterte als Vierter knapp.<br />
Heute ist Dietterle Manager des<br />
VfR Aalen. Und an s<strong>eine</strong>r Seite hat<br />
der Ex-Profi <strong>eine</strong>n Trainer, der<br />
den Aalenern endlich ihren<br />
Traum verwirklichen könnte: Edgar<br />
Schmitt steht mit s<strong>eine</strong>r<br />
Mannschaft sieben Spieltage vor<br />
Schluss auf <strong>eine</strong>m der begehrten<br />
zwei Aufstiegsplätze. Mehr noch:<br />
Die Fußballer schaffen es wieder,<br />
die Zuschauer zu begeistern. Mit<br />
tollem Offensivspiel. Und mit vielen<br />
Toren: 55 hat der VfR in 27<br />
Spielen erzielt. Das ist Ligarekord.<br />
Der Tabellenführer FC Ingolstadt<br />
beispielsweise hat gerademal 41<br />
geschossen. Jene Ingolstädter<br />
kassierten 2007 in Aalen <strong>eine</strong><br />
0:4-Niederlage. Es war <strong>eine</strong>s der<br />
Spiele, weshalb die Fans wieder<br />
ins Waldstadion kommen. Erst<br />
vorige Woche begeisterte die<br />
Schmitt-Elf fast 6700 Zuschauer<br />
mit dem 3:1 gegen Sandhausen.<br />
Und das war noch nicht einmal<br />
Saisonrekord: 8116 Fans kamen<br />
gegen die Stuttgarter Kickers (1:0).<br />
„<strong>Wir</strong> haben in der laufenden Runde<br />
<strong>eine</strong>n Besucherschnitt von<br />
über 3500 Fans. Vergangene Saison<br />
waren’s rund 2400“, sagt Marketingmanager<br />
Jan Vetter. Weshalb<br />
Präsident Berndt-Ulrich<br />
Volle Ränge im Waldstadion: Allerdings kommt es nicht oft vor, dass<br />
sich Aalens Stürmer Marco Sailer so unterkriegen lässt. Der Torjäger<br />
hat bereits elf Saisontore erzielt. (Foto: Oliver Giers)<br />
Scholz nach dem Sandhausen-<br />
Spiel sagte: „Es ist fantastisch, wie<br />
viele Zuschauer uns inzwischen<br />
anfeuern.“<br />
In der Schlussphase werden es<br />
vermutlich noch mehr werden.<br />
Von den verbleibenden sieben<br />
Partien finden drei im Aalener<br />
Waldstadion statt: gegen Elversberg<br />
(1. Mai), Jahn Regensburg<br />
(10. Mai) und die SF Siegen (24.<br />
Mai). Zum Gipfeltreffen kommt es<br />
am 7. Mai auswärts: Da muss der<br />
Tabellenzweite Aalen beim Ersten<br />
Ingolstadt antreten. „Wenn wir im<br />
Verein die Ruhe bewahren, können<br />
wir das große Ziel schaffen“,<br />
verspricht Edgar Schmitt. Manager<br />
Dietterle sieht im Endspurt<br />
k<strong>eine</strong>n klaren Favoriten, „auch Ingolstadt<br />
nicht“. Laut Dietterle<br />
könne der VfR Aalen „zuversichtlich<br />
ins Saisonfinale gehen“. Und:<br />
„Das Team hat bewiesen, dass es<br />
den Aufstieg schaffen kann.“<br />
Dieses Team wurde vor der Saison<br />
sorgfältig ausgewählt. Und<br />
dazu war ein Umbruch nötig. Viele<br />
<strong>Leistung</strong>sträger wurden weggeschickt,<br />
neue Spieler dafür verpflichtet.<br />
Dass die Mischung jetzt<br />
stimmt, zeigt der Tabellenplatz.<br />
<strong>Wir</strong>d dieser noch sieben Spieltage<br />
verteidigt, wäre das die Krönung.