Die Presse Schaufenster

Zünftig. Die Gaststätte Großmarkthalle:
Angeblich der
Hort der besten Weißwürste
von München.
So ein Spätsommertag in der Stadt beschert
einem zuweilen erstaunliche Nebenwirkungen.
Der Weg durch das Zentrum von München,
vorbei am Goldenen Dachl in Innsbruck
oder durch die Salzburger Altstadt
hat etwas von einem Ausdauersport, wenn
man zwischen Eis schlürfenden Kindern,
Japanern, die ihre Handykameras spazieren führen, italienischen
Familien samt Schoßhund und Teenagern mit
fünf H&M-Sackerln als Handgepäck Slalom läuft und sich
dann freut, wenn man endlich eine ansatzweise ruhige
Ecke erwischt. Wie schön wär es jetzt in einem gemütlichen
Gasthaus auf dem Land. Da sitzt du im Gastgarten,
streckst die Füße unter dem Tisch aus und schaust auf
grüne Wiesen, während dir eine freundliche Dame mit
einem Lächeln im Gesicht die Brettljause auftischt.
Warum gibt es solche Oasen nicht in der Stadt? Doch. Es
gibt sie. Nur stehen sie nicht in einschlägigen Gastroführern,
wo sich fast alles um Haubenköche und Nobelitaliener
dreht.
Gaststätte Großmarkthalle, München.