» Gasthof Weiserhof, Salzburg. Der alteingesessene Weiserhof, der sich hinter dem Salzburger Hauptbahnhof versteckt, ermöglicht seinen Gästen eine eindrucksvolle Zeitreise. Das scheint nun auf den ersten Blick nostalgisch, hat aber angesichts der zunehmenden Sehnsucht nach guter alter regionaler und authentischer Küche mehr Aktualität als manches Haubenlokal. Der Wirt Roland Essl, zu dessen Lokal auch ein schöner Gastgarten und eine eigene Metzgerei gehören, lässt einen Bekanntschaft machen mit Traditionellem und Ungewohntem. Dazu gehört Saumoasn mit Specklinsen und Erdäpfelpüree. <strong>Die</strong> Moasn sind Würste, die man früher in den Kamin gehängt hat, sodass sie bald wie schwarze Fledermäuse, also Moasn, ausgeschaut haben. Der Nichtvegetarier kann sich hier auf eine solide Auswahl freuen: vom gebackenen Kalbskopf über die Breinwurst, eine gebratene Schweinskopfwurst mit Hirse, Dinkel, Rollgerste, Hafer und Grünkern, bis zum Leberkäse mit Erdäpfel-Rucolasalat mit Kernöl. Der gebackene Ochsenschoas und die Stinkerknödel – der Name kommt vom Graukäs – schmecken garantiert besser, als es die Namen vermuten lassen. www.weiserhof.at Planötzenhof, Innsbruck. Das Beverly Hills von Innsbruck nennen die Einheimischen die Wohngegend an der Nordkette, wo teure Villen in der Sonne Spalier stehen und auch ein bekannter Baumagnat sein Eigenheim hat. Wer die kurvenreiche Fahrt hinauf durch den Stadtteil Hötting nicht scheut, der landet dann irgendwann ziemlich weit oben vor dem Planötzenhof. Ein Bilder- 32 <strong>Schaufenster</strong> Bärig. Treff für die Einheimischen, die Bewohner von Upper Innsbruck: der Planötzenhof. Erfinderisch. Im Batzen Häusl in Bozen wird eigenes Bier gebraut. Ursprünglich war’s eine Buschenschank. Stinkerknödel schmecken besser, als sie heißen. In ihnen steckt Graukäs. buchbauernhof mit einem Gasthaus, das ganz offensichtlich fest in einheimischer Hand ist, was auch auf die Gäste zutrifft. Touristen sieht man dort eher selten. Dabei ist gerade die über 100 Jahre alte verglaste Veranda mit ihrem Panoramablick auf Inntal und Wipptal eine Sehenswürdigkeit. Das nimmt der Gast gern als Nebeneffekt mit. <strong>Die</strong> Hauptattraktion ist dann doch die Tiroler Küche, die von der eigenen Landwirtschaft versorgt wird, die noch dazu als Erlebnisbauernhof Gruppen und Schulklassen empfängt. Auf der Speisekarte stehen Klassiker vom Kaspressknödel über den Lammbraten im Rosmarinsaft bis zum flaumigen Apfelschmarrn. www.planoetzenhof.at Batzen Häusl, Bozen. Bier ist südlich des Brenners teuer und nicht immer von allerbester Qualität. Vielleicht ist das der Grund, dass einige Bozner Wirte angefangen haben, selbst Bier zu brauen. Eines dieser Lokale ist das altehrwürdige Batzen Häusl mitten in der Altstadt. Eine Institution war das Gasthaus schon vor über 100 Jahren, als es den Ruf eines renommierten Künstlerlokals hatte. Heute sitzen die Gäste im Garten im Schatten der Buchen und lassen sich hausgebrautes Helles, Dunkles oder Weißbier auftischen. Dazu gibt es Kalorienreiches aus der Küche, wie Bauerngröstl, Bauernwurst, Spanferkelstelzen oder als Spezialität das Biergulasch mit Speckknödel. Den Boznern scheint es zu schmecken. Das Batzen Häusl gehört zu den gefragtesten Wirtshäusern in der Stadt, woran die Theateraufführungen, Feste und Konzerte im Keller nicht unbeteiligt sein dürften. www.batzen.it Nostalgisch. In Salzburg eine traditionelle Adresse, gute Saumoasn zu essen: der Weiserhof. Fotos: Batzen Häusl(2), Peter Zangerl, beigestellt
Adressen Gaststätte Großmarkthalle, München.