Aphorismen und Varianten Zur Storik - Gerhard Theuerkauf

E#
• Entgrenzen
Die Freude an der Grenze kann in die Hoffnung auf die Entgrenzung münden.
• entlegen
Entlegen sind die fernen Randbereiche eines weiten Raumes.* •
Entlegen ist ein Ziel, das offen, aber nicht beliebig ist.**
* TGF-3B.
** TGF-1B; Musil_m, 32: “[...] als ob die vier Wände stillstünden, und das
Unheimliche ist bloß, daß die Wände fahren, ohne daß man es merkt, und ihre
Schienen vorauswerfen, wie lange, tastend gekrümmte Fäden, ohne daß man weiß
wohin.”
Das Entlegene begegnet uns nicht, es bleibt am Rande; allenfalls zieht es wie das
Exotische Sehnsüchte und Erwartungen auf sich. Das Fremde begegnet uns und wird
nicht verstanden - solange es als “fremd” erscheint.*
* Zum Verstehen: Demut/ Geschichte-D/; Zur interkulturellen Hermeneutik:
Schmidt_f, Becker_a.
• Entrichten
Entrichten / Entrichtung
Das Wort “entrichten” ist in seiner üblichen Bedeutung ([eine Abgabe] leisten) enger als
“ausrichten”, das unter anderen Bedeutungen (wie “veranstalten”) auch die Nähe zu
“Richtung” (“gerade richten”) klarer behalten hat. In Analogie zu “ausrichten” (“gerade
richten”) kann “entrichten” mit der Bedeutung “eine Ausrichtung aufheben” belegt werden.*
* Vgl. Grimm, Deutsches Wörterbuch 3/3: “entrichten” auch in der (älteren)
Bedeutung: “aus der richte, fuge, ordnung bringen”.
Ausrichtung/ Entrichtung/
• Entrichtung-A
Entrichtung / Entrichtetsein, als ein wesentliches Merkmal des Aufgehens im Chaos, des
Vergehens von Welt / Geschichte.
Entrichtung geht einher mit der Reduktion von Sachverhalten. •
Mit dem Entrichten / Entrichtetwerden schwinden alle Zeit-Räume / Spatien.
6.20