Aphorismen und Varianten Zur Storik - Gerhard Theuerkauf

• Historik-B
Zur Verbreitung des Wortes “Historik” hat vor allem Johann Gustav Droysen beigetragen;
sein “Grundriß der Historik”, zuerst Jena 1858, gehört zu den Vorlesungen über
“Enzyklopädie und Methodologie der Geschichte”, die er zwischen 1857 und 1883
gehalten hat; unter dem Titel “Historik” sind sie zuerst 1937 herausgegeben worden und
seit 1977 in erweiterter Edition erschienen.* Droysen hat dem Begriff “Historik” neben dem
formalen, methodologischen einen materialen, geschichtstheoretischen Aspekt gegeben:
Geschichte als Auffassung des “Kosmos der sittlichen Welt” und ihres Fortschreitens.**
*1937 von Rudolf Hübner; 1977-2007 von Peter Leyh und Horst Walter Blanke.
** besonders in dem zweiten Teil der Historik, der “Systematik”; Droysen, Grundriß
der Historik (gedruckte Fassung von 1882), §§ 45 u. 48.
Seit etwa 1970 wurde der Ausdruck “Historik” häufiger gebraucht, teilweise mit einem
Schwerpunkt auf Geschichtstheorie; Beispiele aus einem Jahrzehnt: 1969 Hans-Walter
Hedinger, “Subjektivität und Geschichtswissenschaft. Grundzüge einer Historik”, von
demselben: 1974 Artikel “Historik” in: Historisches Wörterbuch der Philosophie 3; 1971
Alfred Schmidt, Geschichte und Struktur. Fragen einer marxistischen Historik; ebenfalls
1971 Ausschreibung einer Professur an der Universität Bielefeld für “Allgemeine
Geschichte (H4) mit besonderer Berücksichtigung der Historik (Theorie der Geschichte,
Methodenlehre, didaktische Probleme)”; 1972ff. Vorlesungen an der Universität Münster
über “Historik (Theorie und Geschichte der Geschichtswissenschaft, Quellenkunde und
Methodologie der mittleren und neueren Geschichte)”; 1976 Jörn Rüsen, Für eine
erneuerte Historik. Studien zur Theorie der Geschichtswissenschaft, vgl. den
Sammelband “Seminar: Geschichte und Theorie. Umrisse einer Historik”, hg. v. Hans
Michael Baumgartner u. Jörn Rüsen; 1977ff. Buchreihe “Theorie der Geschichte. Beiträge
zur Historik”.
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