Sandstrände der deutschen Ostseeküste - Küsten Union Deutschland
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und 24 Tagen. Nach Sprengen <strong>der</strong> Eihaut bleiben die Jungen noch 2-8 Tage im<br />
Brutraum <strong>der</strong> Mutter. Die ausgeschlüpften Jungen sind etwa 3,5 mm groß. Das ♂<br />
nimmt keine Reiterstellung vor <strong>der</strong> Begattung ein, son<strong>der</strong>n ergreift ein frisch<br />
gehäutetes ♀ mit den langen kräftigen II. Antennen und I. Gnathopoden, dreht es<br />
quer zu seiner Körperrichtung auf den Rücken, wobei es das ♀ mit den II. Antennen<br />
weiter umklammert. In dieser Bauchseite gegen Bauchseite gekehrten Stellung<br />
vermag es sein Sperma im Brutraum des ♀ abzusetzen. Als Fressfeind gilt <strong>der</strong><br />
ebenfalls nachtaktive Broscus cephalotes. Astronomische Orientierung ist auch beim<br />
Talitrus saltator bekannt.<br />
Zu den Chironomiden war in <strong>der</strong> Literatur lei<strong>der</strong> nichts zu speziellen Strandarten zu<br />
finden, trotzdem sollen sie hier nicht den Zufallsfunden zugeordnet werden. Die<br />
kurzlebigen Adulten ernähren sich nach HTTP://WWW.FAUNISTIK.NET häufig von Nektar<br />
und Pollen. Viele Arten neigen beim Hochzeitsflug zur Schwarmbildung. Sie erfolgt<br />
bevorzugt an windstillen Tagen zu artspezifisch unterschiedlichen Tageszeiten. Meist<br />
unmittelbar nach <strong>der</strong> Paarung erfolgt die Eiablage. Je nach Art werden die Eier ins<br />
Wasser abgelegt, aus <strong>der</strong> Luft ins Wasser abgeworfen o<strong>der</strong> an Pflanzenteile o<strong>der</strong><br />
Gegenstände in Wassernähe angeheftet. Die Larven entwickeln sich überwiegen<br />
aquatisch und durchlaufen meist 4 Larvenstadien. Dabei besitzen die einzelnen<br />
Arten ausgezeichnete Anpassungsfähigkeiten. Man findet Chironomiden auch in<br />
heißen Termen, in Gletscherseen, in Mineralquellen, selbst in Salzwasser! Sie<br />
besitzen ein geschlossenes Tracheensystem, die O2-Gewinnung erfolgt über<br />
Hautatmung. Die Larven ernähren sich häufig von Detritus und Algen. Zum Teil<br />
werden Fangnetze gebaut, an denen die Nahrungspartikel haften. Man kennt auch<br />
jagende Arten, die sich von an<strong>der</strong>en Insektenlarven ernähren. Neben den<br />
aquatischen Arten gibt es auch eine Reihe von terrestrischen Arten. Sie finden sich<br />
in feuchten Moospolstern, in Böden, Dung und bei <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />
sogar am Sandstrand.<br />
Coelopiden sind eine kleine Dipterenfamilie, die mit etwa 30 Arten an den<br />
europäischen <strong>Küsten</strong> vorkommen. An den <strong>deutschen</strong> <strong>Küsten</strong> finden wir allerdings nur<br />
die beiden Arten Coelopa frigida und Coelopa pilipes. Tangfliegen durchlaufen<br />
mehrere Generationen je Jahr. Die Weibchen legen ihre Eier in kleinen Haufen in<br />
frisches Angespül. Es werden 3 Larvenstadien durchlaufen. Die Verpuppung erfolgt<br />
weniger im Algensubstrat, daß sehr schnell in sich zusammenfällt, son<strong>der</strong>n häufiger<br />
in den obersten Sandschichten. Auch im Winter können die Larven in den<br />
Anwurfhaufen angetroffen werden. Die Larven ernähren sich dabei von den sich<br />
massenhaft entwickelnden Bakterien im Angespül. Durch die bakterielle Wirkung ist<br />
die Temperatur in den Haufen stark erhöht, selbst im Winter können dort<br />
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