23.10.2012 Aufrufe

Sandstrände der deutschen Ostseeküste - Küsten Union Deutschland

Sandstrände der deutschen Ostseeküste - Küsten Union Deutschland

Sandstrände der deutschen Ostseeküste - Küsten Union Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9 DISKUSSION<br />

Um Recherchen zu einer Flächenentwicklung des Sandstrandes an <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong><br />

<strong>Ostseeküste</strong> anstellen zu können, galt es die vor 200 Jahren vorhandene Länge des<br />

Sandstrandes als Basiswert herauszufinden. Nur dann können genaue Aussagen zu<br />

einer eventuellen Flächenabnahme dieses Lebensraumtyps getroffen werden. Die<br />

erste detaillierte und für sehr lange Zeit qualitativ beste kartographische Darstellung<br />

von Landstrichen liefern die Schwedischen Matrikelkarten von 1692 – 1709. Diese<br />

wurden allerdings nur für den schwedisch besetzten Teil Pommerns erstellt und<br />

liefern keine Angaben zur Beschaffenheit <strong>der</strong> Küste. Strände o<strong>der</strong> gar <strong>Sandstrände</strong><br />

können auf den Karten dadurch nicht vermessen werden. Zudem verän<strong>der</strong>t die<br />

natürliche <strong>Küsten</strong>dynamik durch Abtragung und Anlandung von Gesteinsmaterial<br />

permanent die Länge und Morphologie des <strong>Küsten</strong>streifens. Die einzige Möglichkeit<br />

die Flächenentwicklung naturbelassener <strong>Sandstrände</strong> auszumachen war über die<br />

Recherche allgemeiner historischer anthropogener Nutzungen bzw. Zerstörungen.<br />

Der heutige anthropogen verursachte Flächenverbrauch an <strong>Sandstrände</strong>n in Längeno<strong>der</strong><br />

Flächenmaßen war nur über eigene Messungen mit Hilfe von GoogleEarth<br />

auszumachen. Die Biotop- und Nutzungstypenkartierung bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> war<br />

entwe<strong>der</strong> nicht zu bekommen o<strong>der</strong> nicht für diese Zwecke brauchbar, die<br />

Flächennutzungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes sind nur allgemein<br />

gehalten. In Bauleitplänen o<strong>der</strong> Landschaftsplänen ist das Biotop „Sandstrand“<br />

ausgespart, außerdem besitzt nur ein Bruchteil <strong>der</strong> Gemeinden überhaupt einen<br />

Landschaftsplan. So war die Längenmessung (km) des Lebensraumverlustes durch<br />

touristische Nutzung mit <strong>der</strong> entsprechend erkennbaren Infrastruktur und durch den<br />

Bau von Außenhäfen über die Satellitenbil<strong>der</strong> von GoogleEarth die einzige Lösung.<br />

Doch nicht nur im Rechercheteil <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong><br />

Beobachtung <strong>der</strong> Wirbellosen wurde zu etwas ungewöhnlicheren Mitteln gegriffen,<br />

um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bei <strong>der</strong> ökologischen Untersuchung<br />

konnten aufgrund <strong>der</strong> selbstverständlich sinnvollen strengen Auflagen <strong>der</strong><br />

Nationalparkbehörde aber auch aus logistischen Gründen keine Bodenfallen<br />

aufgestellt werden. Es sollen natürlich so wenig Tiere wie irgendwie möglich für die<br />

Wissenschaft sterben, außerdem hätten die Fallen täglich kontrolliert werden<br />

müssen, da sonst die Gefahr <strong>der</strong> Überflutung o<strong>der</strong> des Zuwehens mit Sand<br />

bestanden hätte. Das war aufgrund <strong>der</strong> Entfernungen und <strong>der</strong> Abgeschiedenheit<br />

(Neubessin und Gellen konnten nur mit dem Boot erreicht werden) jedoch nicht<br />

machbar. Sichtnachweise <strong>der</strong> Strandarten waren daher das Ergebnis. Diese sind als<br />

absolute Stichprobe zu werten und hingen von etlichen äußeren Umständen ab. Die<br />

starke Abhängigkeit vom Wetter wird beispielsweise an <strong>der</strong> Untersuchung des Zingst<br />

deutlich. Beide Untersuchungstage waren durch starke Bewölkung, Sturm und immer<br />

- 129 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!