Sandstrände der deutschen Ostseeküste - Küsten Union Deutschland
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hin zur Wismarbucht. Sie wird fortgesetzt durch die Ausgleichsküste 2 Mecklenburgs.<br />
Daran schließt sich bei zunehmendem <strong>Küsten</strong>ausgleich die vorpommersche Bodden-<br />
o<strong>der</strong> Boddenausgleichsküste 3 mit ihren Boddengewässern und den sie abriegelnden<br />
Haken und Nehrungen von jeweils circa 10 km Länge an (KLIEWE et STERR 1995).<br />
3.1 GEOLOGISCHE ENTSTEHUNG DER DEUTSCHEN OSTSEEKÜSTE<br />
Geologisch gesehen ist die Ostsee ein außerordentlich junges Meer, ihre Entstehung<br />
beginnt nach dem Ende <strong>der</strong> jüngsten Eiszeit vor etwa 15.500 Jahren (LEMKE 2005).<br />
Sämtliche <strong>Küsten</strong> <strong>der</strong> Ostsee unterlagen während ihrer Formgebung im Pleistozän,<br />
dem Wechsel von Warm- und Kaltzeiten, einer nachhaltigen glaziären Prägung durch<br />
das skandinavische Inlandeis. Im nördlichen und mittleren Ostseegebiet waren es<br />
vorwiegend Prozesse glaziärer Exaration, das heißt einer Gesteinsabtragung durch<br />
die schleifende Wirkung des Gletschereises, im südlichen Randbereich dagegen<br />
überwiegend Vorgänge glaziärer Akkumulation. Die <strong>deutschen</strong> Anteile sind auf diese<br />
Weise durch glazigene – das heißt direkt vom Eis geschaffene – und glazifluviale –<br />
das heißt vom Schmelzwasser des Eises gebildete – Ablagerungen vorgeformt und<br />
als Moränen- und Sandküsten überwiegend aus nordischem Material aufgebaut. Als<br />
Kristallin 4 - und Sedimentärgeschiebe 5 – teilweise als Leitgeschiebe 6 – kennzeichnen<br />
sie die südwestliche Ostsee (vgl. KLIEWE et STERR 1995).<br />
Die älteren Vereisungen (Elster, Saale) überschritten das Gebiet <strong>der</strong> heutigen<br />
<strong>Ostseeküste</strong> merklich weiter nach Süden als die letzte. Die Meere <strong>der</strong> Warmzeiten<br />
dazwischen (Holstein, Eem) können als frühe Vorläufer <strong>der</strong> Ostsee gelten. Im Niveau<br />
von -30 bis -20 m NN drangen sie buchtförmig über die heutige <strong>Küsten</strong>linie hinaus in<br />
Geländehohlformen, vorzugsweise in die Flussmündungsgebiete ein und hinterließen<br />
ihre warmzeitlichen Ablagerungen (marine Tone, Sande..) im Raum <strong>der</strong> Flensburger<br />
Förde, <strong>der</strong> Lübecker Bucht, <strong>der</strong> heutigen Warnowmündung, <strong>der</strong> O<strong>der</strong>bucht wie auch<br />
in Polen entlang <strong>der</strong> unteren Weichsel (KLIEWE et STERR 1995).<br />
Nach LEMKE (2005) spielten bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> oben genannten <strong>Küsten</strong> drei<br />
Prozesse eine wichtige Rolle. Zum einen <strong>der</strong> eustatische Meeresspiegelanstieg,<br />
verursacht durch das Abschmelzen <strong>der</strong> Gletscher zum Ende <strong>der</strong> Vereisungsperiode.<br />
2 Bei <strong>der</strong> Ausgleichsküste werden Vorsprünge <strong>der</strong> Grund- und Endmoränen abgetragen. Das Material wird dann<br />
in Buchten und Flussmündungen abgelagert o<strong>der</strong> nehrungsartig unter <strong>der</strong> Bildung von Strandseen mit davor<br />
lagernden Dünenwällen abgeschlossen (LAMPE 1995)<br />
3 Bodden sind flache, breite Gletscherzungenbecken o<strong>der</strong> tiefliegende Grundmoränen, die vom Meer bis an die<br />
sie umgebenden Hochlagen überflutet wurden (LAMPE 1995)<br />
4 Bezeichnung für Magmatite (werden durch Abkühlung und Erstarrung meist silikatischer Schmelzen gebildet)<br />
und Metamorphite (durch Umwandlung von Gesteinen jeglicher Art unter physikalischen und chemischen<br />
Bedingungen gebildet) (LEXIKON DER GEOWISSENSCHAFTEN 2002)<br />
5 durch Ablagerung o<strong>der</strong> Ausscheidung von Gesteinen gebildet, die meist durch Verwitterung o<strong>der</strong> organische<br />
Prozesse entstanden sind (LEXIKON DER GEOWISSENSCHAFTEN 2002)<br />
6 Geschiebe, das aufgrund seines eng umgrenzten Herkunftsortes zur Rekonstruktion des Fließweges eines<br />
Gletschers herangezogen werden kann (LEXIKON DER GEOWISSENSCHAFTEN 2002)<br />
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