Vita Meinwerci Episcopi Patherbrunnensis - INNOVA-Agentur
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ganz Europa folgenreich gewesen sind. In den Grenzen der heutigen<br />
Region Westfalen wurden bis 1815 etwa 380 Klöster gegründet, zu denen<br />
die vorhandenen Informationen mithilfe des Westfälischen Klosterbuches<br />
schnell erschlossen werden können.<br />
Die archäologisch-historische Aufarbeitung der Befunde<br />
Erste Grabungsergebnisse haben gezeigt, dass schon vor der<br />
Errichtung der Klosteranlage des 15. Jahrhunderts das Gelände oberhalb<br />
des Piepenbachtales dicht besiedelt war. Als vorklosterzeitlich sind die<br />
Fundamentreste dreier Gebäude anzusprechen, die teilweise von den<br />
Baustrukturen des 15. Jahrhunderts überlagert werden. Auffällig ist deren<br />
deutlich vom Achsensystem des Augustiner-Chorherrenstifts abweichende<br />
Orientierung. Ob diese Bauten zeitgleich mit dem erstmalig in<br />
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts genannten, aber schon Ende des<br />
14. Jahrhunderts wüst gefallenen Nonnenkloster bestanden, kann noch<br />
nicht sicher beurteilt werden. Möglicherweise handelt es sich bei einem<br />
der Gebäude, das über einen mehr als 6 m tiefen Keller verfügte und als<br />
turmartiger Wohn- bzw. Wehrbau ausgeführt war, gar um den Herrensitz<br />
einer curtis des zwischen 1162 und 1244 in Urkunden greifbar werdenden<br />
Dalheimer Adelsgeschlechtes.<br />
Ausgrabungen im Westflügel des Klausurgevierts erbrachten Aufschlüsse<br />
über die spätmittelalterlichen und die davon abweichenden<br />
barockzeitlichen Raumstrukturen. Interessante Erkenntnisse zur Wirtschaftsgeschichte<br />
des Augustiner-Chorherrenstifts erbrachte auch die<br />
Ausgrabung im 1731 erbauten Gästeflügel. In der hier untergebrachten<br />
Brauerei nebst Bäckerei war Bier in solchen Mengen produziert worden,<br />
dass sie wohl über das Maß der Eigenversorgung hinaus gingen. Schon<br />
1789 hatte es mit dem Bierbrauen aber wieder ein Ende und der riesige<br />
Braukessel wurde zweckentfremdet: Man hielt nun Fische darin. Nach der<br />
Säkularisierung sattelten die rein profitorientierten weltlichen Herren<br />
auf die Schnapsbrennerei um. Die erstaunlich großen Investitionen in<br />
die Produktionsanlagen für den Kartoffelschnaps amortisierten sich indessen<br />
nicht. Schließlich hielt man ab 1870 Vieh im Keller des ehemals