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Sport in BW 06 | 2012
LANDESTRAINER
Kommunikation im Blickpunkt
Landestrainer in Baden-Württemberg befassen sich kreativ mit
Innovationen für intelligentes trainieren im Nachwuchsbereich
„W
ie mache ich meine
Sportler noch besser,
gesünder, leistungsund
widerstandsfähiger?“ So lautete
die zentrale Fragestellung
des Landestrainer-Hauptseminars
an der Sportschule Schöneck. Der
Einladung des Landessportverbandes
zur Fortbildung unter dem
Motto „Innovationen durch intelligentes
trainieren“ folgten über
120 im Nachwuchsleistungssport
hauptamtlich tätige Landestrainer
und Leistungssportkoordinatoren.
Die erste „Neuerung“ im Hinblick
auf eine individuelle Ernährungssteuerung
stellte Dr. Manfred
Claussen, Arzt für Allgemeinmedizin,
Psychotherapie und Ernährungsmedizin
mit der Bio-Impedanz-Vektoranalyse
vor. Diese
Ganzkörpermessung liefert wertvolle
Aussagen über die Qualität
der Körperzusammensetzung, des
Ernährungszustandes und Flüssigkeitshaushalts.
Erst Ernährung
optimieren
Nach der bioelektrischen Erfassung
des Status Quo geht es darum,
zunächst die Nährstoffzufuhr
zu optimieren und somit die Leistungsfähigkeit
zu steigern, um darauf
das sportliche Training aufzubauen.
Das große Interesse der
Trainer an dieser Methode wurde
durch deren Bereitschaft, sich
vor Ort selbst messen zu lassen,
bekundet.
Daran schloss die Präsentation
der Zwischenergebnisse einer Studie
der Universität Tübingen zum
Gesundheitsmanagement jugendlicher
Leistungssportler an. Aus der
Befragung der über 1100 Kaderath-
Auch praktisch
durften sich die
Landestrainer im
rahmen ihres Seminars
in
Schöneck betätigen.
Foto: Lorke
leten im Alter zwischen 14 und 18
Jahren sollen Erkenntnisse gewonnen
werden, wie Nachwuchsathleten
langfristig gesund bleiben und
damit ihre sportliche Leistungsfähigkeit
sichern können. Dabei ist
auf die sportspezifische Risikobereitschaft
junger Athleten mit dem
Vermitteln eines Gesundheitsbewusstseins,
einer „dosierten“ Integration
außersportlicher Lebensbereiche
und einer besseren
Betreuung bei Übergängen vom
Landes- zum Bundeskader und
von zu Hause ins Sportinternat zu
reagieren.
Inwiefern Strukturen im Nachwuchsleistungssportwandlungsfähig
sind und neu gestaltet werden
können, zeigten Erfahrungsberichte
und praktische Beispiele
innovativer Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Dazu
berichteten Bundes- und Landestrainer
„aus der Praxis für die Praxis“
zu Themen wie Steigerung der
Trainingsqualität, bundeseinheitliche
D-Kaderkriterien, überregionale
zentralisierte Begabtenförderung
und EDV-gestützter Trainingsda-
tendokumentation.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten
Informationen zu systembedingten
Gefahren und Risiken für
Trainer im Leistungssport. Hierbei
wurde insbesondere die Rolle des
Trainers in der Dopingprävention
näher beleuchtet und für die Thematik
der sexualisierten Gewalt im
Sport sensibilisiert.
trainer – Coach -
Mentor
Zum Abschluss des zweitägigen
Seminars lernten die Teilnehmer
mit dem „World-Café“ eine eher
noch unbekannte Konferenz-
und Kommunikationsmethode
kennen. Michael Franz (Diplom-
Trainer Handball) leitete als Strategie-,
Karriere- und Lerncoach
einen strukturierten Erfahrungs-,
Wissens- und Meinungsaustausch.
Unter dem Leitmotiv „Vom Trainer
zum Coach zum Mentor: Kreativität,
Kommunikation und Kooperation
wertebewusst fördern“ führten
die Landestrainer in ständig
wechselnden Kleingruppen tiefgreifende
Gespräche. Die dabei
zu bearbeitenden Fragestellungen
widmeten sich der Absicht,
1. das Leistungspotenzial der
Nachwuchsathleten noch wirkungsvoller
auszuschöpfen,
2. die Werte und Tugenden des
erfolgreichen Nachwuchsleistungssports
in Baden-Württemberg
zu beschreiben und
3. dessen Zukunftsfähigkeit nachhaltig
auch im Spitzensport unter
Beweis zu stellen.
Daraus ergaben sich überaus inhaltsreiche
und wertvolle Statements
der Trainer, die in einer späteren
Ausgabe von SPORT in BW
veröffentlicht werden.
Dietmar Günther
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