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BADISCHER SPORTBUND 12 SPORT in Baden Die fünf tragischen Helden der 5x 1000m-Staffel (v.l.): Steven Fahlbusch, Pascal Legner, Serif Zeyrek, Hüseyin Kula und Ömür Sarica. 10. Internationaler Bodensee-Schulcup Silbermedaille für nordbadische Schule Ganz knapp an einer Sensation vorbei schrammten die Schulleichtathleten der Stromberg-Hauptschule Oberderdingen, die sich beim 10. Internationalen Bodensee- Schulcup die Silbermedaille erkämpften. Diese Veranstaltung, bei der auch die Landessieger von Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz antraten, wurde am 23./24. September 2004 in Goldach/St. Gallen/Schweiz ausgetragen. Die Stromberg-Schüler mussten sich im Vorfeld gegen 400 Hauptschulen aus ganz Nord und Südbaden durchsetzen, da sich nur die punktbeste Mannschaft in der jeweiligen Kategorie (z.B. Jungen WK IV – 13/ 14-Jährige) für den internationalen Leichtathletik-Cup qualifizieren konnte. Die Hauptschule Eberbach und die Gerbersruh-Grundund Hauptschule Wiesloch konnten sich in zwei anderen Kategorien für das Finale qualifizieren. Aus nordbadischer Sicht waren bereits im Vorjahr die gleichen Schulen als gesamtbadische Meister aus diesem Fernduell hervorgegangen. Dies ist das Resultat der guten Aufbauarbeit der Lehrer an den Schulen, Ende November war es wieder soweit: der Fecht-Club Buchen konnte im Sportzentrum Odenwald 18 Schulmannschaften aus ganz Baden-Württemberg zum Landesfinale im Degenfechten im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ begrüßen. Nach der Gründung des Fecht-Club Buchen im Jahre 1995 und nach sehr großen sportlichem Erfolgen, wagten der Vorstand und die Mitglieder es jetzt zum zweiten Mal, ein eigenes Turnier auszurichten – und bewältigten diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten. Dies wurde auch durch die Landesbeauftragte für das Fechten, Frau Römer-Rous gewürdigt. Nach der Eröffnung durch Buchens Bürgermeister Dr. Brötel gingen um 10.30 Uhr in der Wettkampfklasse III (Jahrgang 93-95) die sechs qualifizierten Mannschaften aus denn es sind nur ganz wenige Schüler, die aktiv in einem Leichtathletik-Verein trainieren. In Wiesloch ist das Bernd Schürle, in Eberbach Richard Wurm und in Oberderdingen Wolfgang Müller. Nach den Disziplinen Weitsprung, 80m Sprint und 200g Ballwurf lag Oberderdingen knapp an der Spitze. Die Entscheidung fiel nicht nur mit der letzten Disziplin, der 5x 1000m-Langstaffel, sondern buchstäblich mit dem allerletzten Läufer. Dieser stürzte und verlor somit 30 Sekunden. In der Endabrechnung bedeutete dies Platz 2 mit nur 183 Punkte Differenz. Umgerechnet auf die gesamte Mannschaftsleistung (16921 P.) war dies ein Rückstand von gerade einmal 1%. Eberbach kam in der Kategorie Jungen WK III – 15/ 16-Jährige auf Platz 4 und Wiesloch in derselben Kategorie der Mädchen auf Platz 6. Sportlehrer Wolfgang Müller war sichtlich zufrieden mit seinen Athleten, denn die Ka- Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ im Degenfechten 18 Schulmannschaften zu Gast in Buchen den Oberschulamtsfinals auf die Planche. In den Mannschaftsgefechten jeder gegen jeden, konnte sich die Riemenschneider- Realschule aus Tauberbischofsheim den Titel 2004/2005 holen, auf den 2. Platz kam das Max-Planck Gymnasium aus Heidenheim. Die weiteren Platzierungen: Matthias- Grünewald Gymnasium TBB (3.), Adalbert- Stifter Realschule Heidenheim (4.), Grundschule West Heidenheim (5.) und Grundschule Aglasterhausen (6.). Im Damendegen Jahrgang 88-92 gingen nur fünf Schulmannschaften an den Start, da sich wie bei den Jüngsten Schulen abmeldeten. Als Landessieger konnte sich hier das Max-Planck Gymnasium aus Heidenheim vor demWerkgymnasium Heidenheim feiern lassen. Dritter wurde die Eugen-Gaus Realschule Heidenheim vor der Adalbert- meradschaft stimmte und das sei heutzutage noch wertvoller als die Platzierung. Für den Sportlehrer war es auch gleichzeitig ein schöner Abschluss, denn nach 20 Jahren Kreisbeauftragter für „Jugend trainiert für Olympia-Karlsruhe/Land“ gibt er nun den Posten an seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen ab. Glückwünsche zum 2. Platz gab es von Seiten des Schulleiters Roland Suedes und der Gemeinde Oberderdingen durch Bürgermeister Thomas Nowitzki. Als besonderes Geschenk betrachtet Nowitzki die Übernahme der Schirmherrschaft für das 25-jährige Jubiläum der Nordbadischen Schulmeisterschaften am 12. Juli 2005 im Oberderdinger Stadion „An der Linde“. Dann heißt es von Neuem: Wer qualifiziert sich für das Bodensee-Finale, das 2005 in Konstanz ausgetragen wird. Stifter Realschule Heidenheim und der Hauptschule Hardheim. Mit sieben Schulmannschaften war der Jahrgang 88-92 Herrendegen gut besetzt. In zwei Gruppen wurde die Hauptrunde gefochten. Das Burghardt-Gymnasium Buchen (Peter Stumpf, Christian Kern, Patrick Steiner) erwischte einen schlechten Tag und musste sich mit Platz 6 begnügen, knapp vor dem Auguste-Pattberg Gymnasium aus Mosbach. Sieger in dieser Alterklasse wurde die Adalbert-Stifter Realschule aus Heidenheim. Die weiteren Platzierungen: Matthias Grünewald-Gymnasium Tauberbischofsheim (2.), Max-Planck Gymnasium Heidenheim (3.), Waldorfschule Heidenheim (4.) und Hauptschule Tauberbischofsheim (5.). Nach der Siegerehrung, die von Frau Römer-Rous durchgeführt wurde, bedankte sich Kurt Bonaszewski, Vorsitzender des Fecht-Clubs Buchen, bei allen Helfern für die geleistete Arbeit und bei der Zentralgewerbeschule für die Bereitstellung des Sportzentrum Odenwald. KARLSRUHE // DEZEMBER 2004 // JAHRGANG 58 // NR. 12
Zum sechsten Mal hatte der Sportkreis Bruchsal Politiker, Verbandsfunktionäre sowie die Mitglieder des geschäftsführenden und des erweiterten Sportkreisvorstandes zum Gespräch im Rahmen eines „sportpolitischer Frühschoppens“ eingeladen. Dieses Jahr traf man sich im Clubhaus des 1. FC Germania Forst. Sportkreisvorsitzender Walfried Hambsch gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass diese Veranstaltung Jahr für Jahr an Bedeutung gewinnt, was an der steigenden Zahl der Gäste deutlich wird. Rund 40 Teilnehmer waren es dieses Jahr, die Walfried Hambsch begrüßen konnte. Sein besonderer Gruß galt neben dem Bundestagsabgeordneten Olaf Gutting vor allem Innenminister Heribert Rech, der zunächst als Abgeordneter, dann als Staatssekretär und nun als Minister an allen bisherigen sportpolitischen Frühschoppen teilgenommen hat. Erfreulich war dieses Jahr die große Beteiligung der Bürgermeister aus dem Bereich des Sportkreises. Aus dieser Runde begrüßte der Vorsitzende besonders Reinhard Gsell, Bürgermeister von Forst, bei dem er sich herzlich für die Einladung zum Schlachtfest bedankte. Auch dieses Jahr nahm LSV-Präsident Anton Häffner diese Gelegenheit wahr, die Anliegen des Sports den politisch Verantwortlichen ans Herz zu legen. Vom Sportkreis Karlsruhe nahm der stellvertretende Vorsitzende Grein teil, vom Sportkreis Mannheim war Brigitte Weber anwesend. Auch herzlich begrüßte Walfried Hambsch den Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, Helmut Schäfer, sowie den Sportkreisehrenvorsitzenden Horst Zimmermann und Ehrenmitglied Gerd Maier. Dass dieser sechste Frühschoppen ganz im Zeichen bereits erfolgter und noch bevorstehender Mittelkürzungen stehen wird, wurde aus den einführenden Worten von Walfried Hambsch deutlich. Schon jetzt sind substanzielle Einschnitte insbesondere bei den Sportanlagen feststellbar. So müssen teilweise Sportanlagen, insbesondere auch Lehrschwimmbecken, geschlossen werden. Kommunen sind die größten Förderer der Vereine Auch für die unabdingbare Aus- und Fortbildung von Übungsleitern fehlen die Mittel. Nach wie vor sind die Kommunen die größten Förderer der Vereine, allerdings drohen auch hier Mittelkürzungen bei gleichzeitiger Erhöhung z.B. der Hallenmieten. Bei der Bedeutung, die die Sportvereine mit ihren ehrenamtlichen Helfern für das Gemeinwohl in den Kommunen haben, bringt jeder investierte Euro ein Vielfaches an Gegenwert. Bei allem Verständnis für die katastrophale Haushaltslage gerade auch in den Kommunen sollte mindestens der Status quo erhalten bleiben. In seinem Grußwort wies Bürgermeister Gsell daraufhin hin, dass in Forst gerade die Renovierung der Waldseehalle für rund 4,5 Millionen Euro abgeschlossen worden sei. Der Sprecher der Bürgermeister im Landkreis Karlsruhe, Rolf Müller aus Bad Schönborn, anerkannte in seinem Grußwort, dass die Vereine insbesondere in der Betreuung von Jugendlichen den Gemeinden viel Arbeit abnehmen. Neben der unmittelbaren finanziellen Unterstützung übernehmen die Gemeinden viele Aufgaben, z.B. in der Sportplatzpflege, die früher von den Vereinen selbst ausgeführt wurden. Aufgrund der Verlagerung von Verpflichtungen vom Bund und vom Land auf die Kommunen sei die Situation inzwischen so, dass 60% der Gemeinden im Landkreis ihren Haushalt nicht mehr ausgleichen könnten. Gleichwohl bemühe man sich, die aktuellen Standards zu halten. Bürgermeister Schmidt aus Phillipsburg wies daraufhin, dass seine Kommune seit dem Jahr 2000 den Haushalt nicht mehr ausgleichen konnte, trotzdem habe man im Bereich der Sportförderung keine Abstriche vorgenommen. Bürgermeister Reinhard Gsell aus Forst bei seinem Grußwort, rechts Sportkreisvorsitzender Walfried Hambsch, links die stellv. Sportkreisvorsitzende Sigrid Höfle. Im Vordergrund rechts Innenminister Heribert Rech. Bruchsal Viel Prominenz beim 6. sportpolitischen Frühschoppen Innenminister Heribert Rech und LSV-Präsident Anton Häffner zu Gast LSV-Präsident Anton Häffner zeigte zunächst auf, dass in Baden-Württemberg die Mitgliederentwicklung im Gegensatz zu anderen Bundesländern eine erfreulichen Aufwärtstrend zeige: Im Jahr 2003 konnte ein Zuwachs von 20.000 Mitgliedern registriert werden. Demgegenüber sinkt die staatliche Sportförderung kontinuierlich: Wurde etwa 1990 noch ein Mitglied mit 30,50 Euro gefördert, sind es heute inflationsbereinigt gerade noch 14,25 Euro. Das zwingt die Vereine zur Erhöhung ihrer Mitgliedsbeiträge. Allerdings fand die Koppelung der öffentlichen Sportförderung an einen Mindestbeitrag von monatlich 10 Euro keine ungeteilte Zustimmung. Vor allem im ländlichen Raum sind Mehrfachmitgliedschaften üblich. Eine solche Beitragsgestaltung würde gerade die sozial schwächeren und die ausländischen Mitbürger finanziell überfordern. Kann der Rasenmäher in der Garage bleiben? In großer Offenheit räumte Innenminister Heribert Rech ein, dass im nächsten Doppelhaushalt weitere Kürzungen von über 10 Millionen Euro beim Sport vorgesehen sind. Neben der prekären Haushaltslage, die einen Staatshaushalt am Rande der Verfassungswidrigkeit bedingt, gehen auch die Einnahmen bei Toto und Lotto zurück. Selbst dem Sport sehr verbunden, versprach der Minister, sich bei den Haushaltsberatungen um die Anliegen des Sports zu kümmern, damit „der Rasenmäher in der Garage bleiben kann“. Die insgesamt sehr lebhafte und sachbezogene Diskussion wurde dann zugunsten des Mittagessens beendet. Bürgermeister Gsell wies in seinem Schlusswort daraufhin, dass auch das Schlachten und die Vorbereitung des Essens ausschließlich durch Ehrenamtliche übernommen worden war. Wolfgang Jörg KARLSRUHE // DEZEMBER 2004 // JAHRGANG 58 // NR. 12 SPORT in Baden 13 SPORTKREISE
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