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Nationalsozialistische Festkultur in Wiesbaden 1933

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Akte WI/2 Nr. 3713 (unfoliiert);<br />

<strong>Wiesbaden</strong>er Tagblatt, Montag, 02. Oktober <strong>1933</strong>, Ausgabe Nr. 269, Seite 5<br />

Nassauer Volksblatt, Montag 18. September <strong>1933</strong>, Ausgabe 219<br />

Nassauer Volksblatt, Mittwoch 20. September <strong>1933</strong><br />

Führers Geburtstag <strong>1933</strong><br />

Quellen im Stadtarchiv <strong>Wiesbaden</strong> zufolge habe der Führer <strong>1933</strong> se<strong>in</strong>en Geburtstag sehr<br />

bescheiden und zurückhaltend gefeiert. In e<strong>in</strong>em Zeitungsartikel wurde der genaue Ablauf<br />

dieses Tages dargestellt. Die nationalsozialistische Presse beschrieb den Führer als selbstlos,<br />

sodass der E<strong>in</strong>druck enstehen sollte, Hitler würde an se<strong>in</strong>em Geburtstag nur im Interesse des<br />

Allgeme<strong>in</strong>wohls handeln. Es g<strong>in</strong>g um den E<strong>in</strong>druck, er wolle ke<strong>in</strong>erlei Aufmerksamkeit<br />

erregen und auch nicht gefeiert werden. Durch dieses betont zurückhaltende Verhalten sollte<br />

der Nationalsozialismus als volksbezogene Regierungsform dastehen. Der publizierte sollte<br />

den Führer <strong>in</strong> e<strong>in</strong> entsprechendes Licht rücken. Dies machte ihn sympathisch und die<br />

Bürger sollten sich mit ihm identifizieren können. Dort am Tegernsee verlebte dann Adolf<br />

Hitler diesen Tag <strong>in</strong> völliger Zurückgezogenheit, abseits von allen Feiern und<br />

Kundgebungen<br />

Auch se<strong>in</strong>e Aufgaben als Reichskanzler vernachlässigte er angeblich nicht und konzentrierte<br />

sich auf den Bau der gewaltigen Neubauten der NSDAP <strong>in</strong> München. Dies gab den<br />

Menschen die beruhigende Empf<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen Reichskanzler gewählt<br />

zu haben.<br />

Am Vorabend se<strong>in</strong>es ersten Geburtstages als Reichskanzler traf Hitler <strong>in</strong> München <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

alten Wohnung den bayrischen M<strong>in</strong>isterpräsident Siebert und sämtliche andere M<strong>in</strong>ister.<br />

Diese wollten dem Führer ihre Glückwünsche darbr<strong>in</strong>gen. Schon nach ger<strong>in</strong>ger Zeit widmete<br />

er sich jedoch wieder den Regierungsgeschäften, bei denen er se<strong>in</strong>e großartigen Gedanken<br />

für neue Bauten präsentierte. Die sonstigen feierlichen Empfänge der Nationalsozialisten gab<br />

es an diesem Tag nicht und auch dies sollte den Bürgern das Gefühl von offensichtlicher<br />

Bescheidenheit Adolf Hitlers vermitteln.<br />

Die Veröffentlichungen zu Hitlers bescheiden begangenen Geburtstag wurden offenkundig <strong>in</strong><br />

propagandistischer Absicht genutzt.<br />

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