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großen, alten Villa und läutete. Ein kleiner Mann, dessen<br />
beidseitig bekettete Handgelenke sofort auffielen, öffnete ihm<br />
die Tür.<br />
»Ja, was kann ich für Sie tun?«<br />
»Mein Name ist Antonio Berther, wir haben telefoniert.«<br />
»Ah richtig, Sie sind hier wegen unserer Ausschreibung für<br />
Gigolos. Dann mal rein in die gute Stube.«<br />
Die Villa besaß ein riesiges Entree. An der Decke hing ein<br />
gewaltiger Kronleuchter und die Wände waren mit Bildern<br />
verschiedenster Herren tapeziert, die hier wahrscheinlich der<br />
Sünde zum Opfer fielen. Der Mann bat Antonio ihm zu folgen und<br />
unversehens standen sie vor einer Türe, an die er klopfte. Eine<br />
rauchige Frauenstimme rief: »Herein!«<br />
Sie traten ein und Antonio sah eine matronenhafte Lady, die<br />
sich, mit den Füßen auf dem Tisch, genüsslich auf ihrem Stuhl<br />
räkelte.<br />
»Treten Sie näher junger Mann, nicht so schüchtern. Wurde<br />
aber auch Zeit, dass wir wieder einmal junges Fleisch kriegen.<br />
Ich bin Madame Etoile.«<br />
Antonio schritt auf den Schreibtisch zu und setzte sich der<br />
Dame gegenüber hin. Das war irgendwie eigenartig, denn hinter<br />
der Dame hing ein großer Spiegel an der Wand, in dem er ihren<br />
Rücken und sich selbst deutlich sehen konnte und der die Frau<br />
noch größer erscheinen ließ, als sie ohnehin schon war. Ihm kam<br />
es so vor, als stünde er unter Dauerbeobachtung, und er begann,<br />
sich auf seinem Stuhl hin und her zu winden.<br />
»Nicht so nervös, junger Mann, ich beiße Ihnen Ihr Ding<br />
schon nicht ab. Sie wollen also Gigolo werden?«<br />
»Ja«, seufzte Antonio.<br />
»Wann hatten Sie das erste Mal Sex?«<br />
»Mit sechzehn.«<br />
»Und, wie war’s?«<br />
»Ganz gut, glaube ich zumindest.«<br />
»Wie alt war denn die Dame?«<br />
»Zwanzig.«<br />
»Klingt gut, bei etwas reiferen Damen lernt man fürs Leben«,<br />
grinste Madame und gab schallendes Gelächter von sich.<br />
»Und warum genau wollen Sie Gigolo werden?«<br />
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