27.09.2013 Aufrufe

Leseprobe Grünes Blut

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Im Moment sind sie wieder leicht im Steigen. Es kommt etwas<br />

darauf an, ob irgendwo auf dieser Welt Kriege oder sonstige<br />

Unruhen ausbrechen.«<br />

»Ist sicher kein leichter Job, denn das Volk hat man ja<br />

ohnehin gegen sich, wenn ich an die Asylantenheime und so was<br />

denke.«<br />

Eine junge Frau in einem superkurzen Minirock betrat das<br />

Café. Enzler konnte den Blick nicht von ihr lassen und Antonio<br />

zwinkerte ihr schelmisch zu, ohne dass Enzler es bemerkt hätte.<br />

»Hübsche Beine«, sagte Antonio. »Die wäre doch glatt eine<br />

Sünde wert.«<br />

»Sie können’s ja versuchen. Mit einem alten Trottel wie mir<br />

kann die ohnehin nichts anfangen.«<br />

»Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Antonio. »Soll ich<br />

sie fragen, ob sie an unseren Tisch kommen will?«<br />

»Das schaffen Sie nie«, sagte Enzler.<br />

Antonio stand auf und wandte sich an die Dame, die kurz<br />

darauf aufstand und sich zu ihrem Tisch hin bewegte.<br />

»Darf ich Ihnen einen Kaffee offerieren?«, fragte Enzler.<br />

»Sehr gern, das ist äußerst nett von Ihnen.«<br />

Eveline platzierte sich demonstrativ in Enzlers Nähe, was<br />

diesen sichtlich zu erregen schien.<br />

»Es ist schön, bei zwei so gut aussehenden Männern zu<br />

sitzen«, dabei schaute sie Enzler tief in die Augen. »Ich<br />

könnte mir sehr gut vorstellen, mit einem von euch, einen<br />

netten Abend zu verbringen.«<br />

»Das wäre überhaupt kein Problem«, sagte Enzler, dem die<br />

Gier ins Gesicht geschrieben stand.<br />

»Na, dann haben Sie heute Abend noch nichts vor?«<br />

Natürlich hatte Enzler etwas vor. Er war mit zwei Freunden<br />

zum Kartenspielen verabredet, doch das müsste sich seiner<br />

Meinung nach eigentlich verschieben lassen.<br />

»Sie müssen mir nur sagen wann und wo!«<br />

»Um sieben Uhr im ‚Hemingway‘?«, schlug sie vor.<br />

»Ich werde dort sein«, sagte Enzler. »Ach, wie heißen Sie<br />

eigentlich?«<br />

»Ich heiße Eveline.«<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!