Ch. Links V erlag Herbst 2 008
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Geschichte in Bild und Text<br />
Palazzo Prozzo oder Haus des Volkes?<br />
Die Geschichte eines politischen Streitobjekts<br />
Der Palast der Republik im Zentrum<br />
Ost-Berlins entstand zwischen 1973 und<br />
1976 in knapp drei Jahren, war dann<br />
14 Jahre in Nutzung, stand anschließend<br />
fast die gleiche Zeit leer und wird nunmehr<br />
abgerissen. Im Frühjahr 2009 soll<br />
er vollständig verschwunden sein und<br />
später durch das Humboldt-Forum, einen<br />
modernen Nachbau des Hohenzollern-Schlosses,<br />
ersetzt werden.<br />
Zu DDR-Zeiten waren in dem Mehrzweckbau<br />
das politisch bedeutungslose<br />
DDR-Parlament und ein Kultur- und<br />
Kongresszentrum untergebracht, in dem<br />
pro Jahr bis zu 4000 Veranstaltungen<br />
stattfanden. Zahlreiche Restaurants,<br />
Clubs, Theater und Galerien zogen jeden<br />
Tag Tausende Besucher an. Viele feierten<br />
im Palast der Republik ihre Hochzeit<br />
und führten den West-Besuch<br />
dorthin aus.<br />
Moritz Holfelder interessiert das seltsame<br />
Schicksal dieser »Wiedervereinigungsruine«,<br />
die ein Stück deutsch-deutscher<br />
Nachkriegsgeschichte spiegelt. Er<br />
beschreibt nicht nur die bewegte Bau-,<br />
Nutzungs- und Abrissgeschichte, sondern<br />
lässt auch die Beteiligten zu Wort<br />
kommen – vom Bauarbeiter der ersten<br />
Stunde über die Architekturkritikerin<br />
aus dem Westen bis zum Politiker der<br />
Wendezeit. Über 100 bisher noch nicht<br />
veröffentlichte Farbfotos lassen die Gesamtgeschichte<br />
noch einmal lebendig<br />
werden.<br />
Moritz Holfelder<br />
Palast der Republik<br />
Aufstieg und Fall<br />
eines symbolischen<br />
Gebäudes<br />
Erste Gesamtdarstellung von der Grundsteinlegung<br />
bis zum Abriss (1973 – 2<strong>008</strong>)<br />
Kritiker und Befürworter des Rückbaus kommen zu Wort<br />
28 Porträts von Vera Oelschlegel (Theaterintendantin),<br />
Udo Lindenberg (Musiker), Lars Ramberg (Installationskünstler)<br />
bis Wilhelm von Boddien (Schlossbefürworter)<br />
Moritz Holfelder<br />
Jahrgang 1958, Studium der Kunstgeschichte,<br />
Publizistik und Germanistik<br />
in München, freier Kulturjournalist für<br />
Süddeutsche Zeitung, Bayerischer<br />
Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk<br />
u. a.; Spezialgebiete Architektur und<br />
Film; seit 2001 lebt er in München und<br />
Berlin; seit 2003 Berichterstattung über<br />
Abriss und Zwischennutzung des<br />
Palastes der Republik, 2007 Feature<br />
»Der unvermeidliche Abriss des<br />
Palazzo Prozzo« (nominiert für den<br />
Prix Italia); zahlreiche Fotoarbeiten<br />
und Buchveröffentlichungen. Auslieferung: September 2<strong>008</strong> 9 7 8 3 8 6 1 5 3 4 9 1 4<br />
17<br />
Moritz Holfelder<br />
Palast der Republik<br />
Aufstieg und Fall eines symbolischen Gebäudes<br />
ca. 240 Seiten<br />
ca. 100 farbige Abbildungen<br />
Festeinband, 20,8 x 24,5 cm<br />
ISBN 9783861534914<br />
29,90 € (D); 30,80 € (A); 49,90 sFr (UVP)