und Regierungsviertel 500 Bäume für das Band des Bundes ... - BDLA
und Regierungsviertel 500 Bäume für das Band des Bundes ... - BDLA
und Regierungsviertel 500 Bäume für das Band des Bundes ... - BDLA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Flechner & Brodt LandschaftsArchitekten<br />
<strong>500</strong> <strong>Bäume</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Band</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Erfolgreiche Großbaumverpflanzung am Beispiel <strong>des</strong> Berliner <strong>Regierungsviertel</strong>s<br />
Auswertung<br />
Die Betreuung einer Alleebaumpflanzung dieser Größenordnung ergab wichtige Erkenntnisse, die bei<br />
anderen Baumpflanzungen in gleichen aber auch geringerem Umfang berücksichtigt werden können.<br />
Rückblickend läßt sich zunächst feststellen, daß von den gepflanzten <strong>Bäume</strong>n kein Baum eingegangen<br />
ist. Der Anwuchserfolgt entspricht unserer Zielsetzung <strong>und</strong> beträgt 100 %.<br />
Standort<br />
Die frühe Kontrolle der Baumaßnahme, bereits ein Jahr vor der Pflanzung der ersten <strong>Bäume</strong> führte<br />
zum Austausch <strong>des</strong> ungeeigneten Bodens <strong>und</strong> somit zur nachhaltigen Optimierung <strong>des</strong> Standorts.<br />
Bei rechtzeitiger Einschaltung eines Qualitätsmanagements hätte der teure nachträgliche Bodenaustausch<br />
verhindert werden können.<br />
Der Baum neigt dazu mit seinen horizontal abstehenden Ästen Niederschlagswasser vom Stamm weg<br />
nach außen zu leiten. Dort verdunsten vor allem kleine Niederschlagsmengen auf den befestigten<br />
Flächen <strong>und</strong> gelangen nicht in den durchwurzelten Boden.<br />
Die Baumscheiben in einer Größe von 1,9x1,9m (netto 1,7x1,7m) erwiesen sich aufgrd. der zu 100%<br />
versiegelten Umgebung der Pflanzscheiben daher als deutlich zu klein.<br />
Es konnte beobachtet werden, daß erst bei lang anhaltendem Starkregen Niederschlagswasser von<br />
den Gehwegen in die Baumscheiben fließt. Diese Regenereignisse sind jedoch während der Vegetationsperiode<br />
im Berliner Klimaraum recht selten <strong>und</strong> reichen nicht aus, die <strong>Bäume</strong> ausreichend mit<br />
Wasser zu versorgen.<br />
Aufgrd. der anstehenden sandigen Böden wird Niederschlagswasser im Boden nicht lange gehalten.<br />
Das Gr<strong>und</strong>wasser ist in einer Tiefe von rd. 5m zu weit entfernt, um den Baum mit Kapillarwasser zu<br />
versorgen.<br />
Aus diesen Gründen muß die Alleebaumpflanzung auch in den Folgejahren bedarfsgerecht mit<br />
zusätzlichen Wasserspenden versorgt werden.<br />
Bewässerung<br />
Die Maßnahme, die Bewässerung der <strong>Bäume</strong> separat <strong>und</strong> pro Baum auszuschreiben hat sich als<br />
großer Vorteil erwiesen, da die Wasserspenden bedarfsgerecht eingesetzt <strong>und</strong> abgerechnet werden<br />
konnten.<br />
Über die Jahre zeigte sich, daß durch den anstehenden sandigen Boden die Bewässerungsgänge<br />
relativ umfangreich waren (5-25 Bewässerungen pro Jahr) <strong>und</strong> auch bis zur Übergabe der <strong>Bäume</strong> an<br />
den Bezirk nicht beendet werden konnten.<br />
Auch von den im Frühjahr 2000 gepflanzten <strong>Bäume</strong>n sind die Mehrzahl der <strong>Bäume</strong> in den Sommermonaten,<br />
wenn auch in geringerem Maß, noch immer von zusätzlichen Bewässerungsgängen<br />
abhängig.<br />
Trotz der Optimierung der Standorte durch geeignete, einheitliche Substrate existieren je nach Standort<br />
unterschiedliche Bedingungen, auf die durch die Pflegemaßnahmen, vor allem durch die Bewässerung<br />
der <strong>Bäume</strong>, Einfluß genommen wurde.<br />
Besonders pflegeintensiv waren hierbei <strong>Bäume</strong> die nicht in den Schatten von Gebäuden gelangen<br />
<strong>und</strong> den ganzen Tag in der Sonne stehen, z.B. in der Nordalle Moabiter Werder, oder der Paul-Löbe-<br />
Allee zwischen B<strong>und</strong>eskanzleramt <strong>und</strong> Reichstag. Hinzu kommen Bereiche mit Reflektionsstrahlung<br />
von Gebäuden, z.B. südl. Paul-Löbe-Haus <strong>und</strong> Moabiter Werder, Süd.<br />
Die <strong>Bäume</strong> zwischen Reichstag <strong>und</strong> Paul-Löbe-Haus unterliegen zudem einem starken Windstreß,<br />
da der Westwind (Hauptwindrichtung) von der freien Fläche <strong>des</strong> Platzes der Republik zwischen den<br />
Häusern kanalisiert wird <strong>und</strong> hier spürbar stärker ist als in anderen Bauabschnitten.<br />
Die Bewässerung wurden in den genannten Bereichen mit höheren Wasserspenden <strong>und</strong> / oder<br />
häufigeren Bewässerungsgängen durchgeführt.<br />
Seite 16 von 20