Arbeitsprogramm 2013 - Institut Wohnen und Umwelt GmbH
Arbeitsprogramm 2013 - Institut Wohnen und Umwelt GmbH
Arbeitsprogramm 2013 - Institut Wohnen und Umwelt GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Arbeitsprogramm</strong><br />
<strong>2013</strong>
<strong>Institut</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Rheinstraße 65<br />
64295 Darmstadt<br />
Tel.: 06151 / 2904-0<br />
Fax: 06151 / 2904-97<br />
Internet: www.iwu.de
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Das vorliegende <strong>Arbeitsprogramm</strong> gibt einen Überblick über die Forschungs- <strong>und</strong> Beratungsleistung<br />
im Jahr <strong>2013</strong> <strong>und</strong> stellt die Konkretisierung des mittelfristigen Forschungsprogramms<br />
des <strong>Institut</strong>s dar.<br />
Das Forschungsprofil des IWU <strong>und</strong> das mittelfristige Forschungsprogramm entstehen auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage unseres <strong>Institut</strong>sauftrags, berücksichtigen Anforderungen der Forschungslandschaft<br />
<strong>und</strong> tragen zu einer nachhaltigen integrierten Gebäude- <strong>und</strong> Gebietsentwicklung bei. Die<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen der <strong>Institut</strong>skonferenz (IKO) <strong>und</strong> die Geschäftsführung<br />
entwickeln beides in einem partizipativen Verfahren, indem auf der Basis langjähriger Forschungslinien<br />
<strong>und</strong> damit geschaffener Kompetenzen neue Fragestellungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
aufgegriffen werden. Das Forschungsprogramm hat eine Laufzeit von ca. 5 Jahren <strong>und</strong> wird im<br />
Abstand von zwei Jahren evaluiert <strong>und</strong> fortgeschrieben. In diesem Jahr wurde das mittelfristige<br />
Forschungsprogramm, das erstmals 2010 formuliert wurde, turnusgemäß in einem institutsweit<br />
angelegten Prozess überarbeitet <strong>und</strong> aktualisiert.<br />
Wir verfügen über Kernkompetenzen in den Forschungsfeldern<br />
<strong>Wohnen</strong>, sozial-ökonomische Entwicklung<br />
Energie, energieeffiziente Gebäude, CO2-neutrale-Entwicklung sowie<br />
Integrierte nachhaltige Entwicklung.<br />
Zum Alleinstellungsmerkmal des IWU gehört die Bearbeitung der drei Forschungsfelder in<br />
einem Haus. Dies ermöglicht <strong>und</strong> verpflichtet uns, übergreifende <strong>und</strong> komplexe Forschungsansätze<br />
zu verfolgen, integrierte, nachhaltige Forschungsergebnisse zu erzielen <strong>und</strong> deren<br />
Implementierung zu unterstützen.<br />
Die wissenschaftlichen Zielsetzungen des mittelfristigen Forschungsprogramms sind Basis für<br />
die Abgabe von Angeboten für <strong>und</strong> die aktive Akquisition von Projekten <strong>und</strong> damit auch für das<br />
jährliche, hiermit vorliegende <strong>Arbeitsprogramm</strong>.<br />
Dieses gliedert sich in die Forschungsfelder <strong>Wohnen</strong>, Integrierte nachhaltige Entwicklung <strong>und</strong><br />
Energie <strong>und</strong> wird ergänzt um die Energieberatung im Rahmen der Hessischen Energiespar-<br />
Aktion.<br />
Die Forschungsprojekte werden nach Ausgangslage, Ziele <strong>und</strong> Vorgehen kurz beschrieben.<br />
Sofern Sie sich über einzelne Projekte vertieft informieren wollen, sprechen Sie bitte die<br />
jeweiligen Kontaktpersonen an.<br />
Weitere Informationen zu ausgewählten Arbeitsergebnissen sowie Fach- <strong>und</strong> Bürgerinformationen<br />
finden Sie im Internet unter www.iwu.de.<br />
Dr. Monika Meyer<br />
Geschäftsführerin<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
<strong>Arbeitsprogramm</strong> <strong>2013</strong> 1<br />
Vorwort 3<br />
Inhaltsverzeichnis 5<br />
Regionaler Wohnungsmarktbericht Hessen <strong>2013</strong> 7<br />
Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte 8<br />
Erreichbarkeit <strong>und</strong> Immobilienwerte 9<br />
Soziale Absicherung des <strong>Wohnen</strong>s 10<br />
Bestimmung von Angemessenheitsgrenzen der Kosten der Unterkunft (KdU) <strong>und</strong> Heizung<br />
(KdH) nach § 22 SGB II 12<br />
Privateigentümer von Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern 14<br />
Umsetzung <strong>und</strong> Evaluierung von energetisch differenzierten Mietspiegeln in<br />
Modellkommunen 15<br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für die Stadt Darmstadt 16<br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für die Stadt Frankfurt am Main 17<br />
Cost Optimum and Standard Solutions for Maintenance and Management of the Social<br />
Housing Stock – AFTER 18<br />
BECA – Balanced European Conservation Approach – ICT for energy and water efficiency in<br />
social housing 20<br />
eSESH – Saving Energy in Social Housing with ICT 21<br />
EQ – Anforderungen an energieeffiziente <strong>und</strong> klimaneutrale Quartiere 22<br />
Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanzierungen, Einsparpotenziale <strong>und</strong> Szenarien-Berechnungen für<br />
Quartiere 23<br />
Energetische Stadtsanierung – integriertes Quartierskonzept Mainz-Lerchenberg 24<br />
Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Wissenschaftsstadt Darmstadt 25<br />
Erstellung eines integrierten Wärmenutzungskonzeptes für die Stadt Hofheim am Taunus 26<br />
Wirkungsanalyse von EDMpremium 27<br />
Potenzielle Einflüsse von Pedelecs <strong>und</strong> E-Bikes auf die Verkehrssicherheit 28<br />
Betreuung des Kompetenznetzwerkes Stadtökologie – CONTUREC 29<br />
Kosten energiesparender Maßnahmen bei der Modernisierung von Wohngebäuden 30<br />
Cost-optimal methodology – Benchmark and design tool for energy performance<br />
standards for buildings 31<br />
Akteursbezogene Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Energieeffizienzmaßnahmen im<br />
Bestand 32<br />
Energetisches Portfoliomanagement – Potenzialanalysen 33<br />
EPISCOPE – Typologische Klassifizierung <strong>und</strong> Energieeffizienz-Monitoring von<br />
Wohngebäudebeständen in europäischen Ländern 34<br />
Datenaufnahme Gebäudebestand 36<br />
Monitoring der KfW-Energiesparprogramme 37<br />
Endenergieverbrauch von Wohngebäuden – ein systematischer Vergleich aktueller<br />
Studien 38<br />
Energetische Sanierung Rotlintstraße 116-128 in Frankfurt 39<br />
Passivhäuser mit Energiegewinn“ Cordierstraße in Frankfurt 41<br />
Monitoring <strong>und</strong> Betriebsoptimierung Passivhaus mit Energiegewinn Cordierstraße 2-6 43<br />
Teilenergiekennwerte von Nicht-Wohngebäuden (TEK) 44<br />
Typologie-gestützte Analyseinstrumente für die energetische Bewertung bestehender<br />
Nichtwohngebäude 46<br />
Green Building Award Frankfurt Rhein-Main <strong>2013</strong> 47<br />
CO2-Neutralität im Liegenschaftsbestand hessischer Hochschulen 48<br />
Energetische Betriebsoptimierung des mit Passivhaus-Komponenten sanierten IWU-<br />
Hauses in der Rheinstraße in Darmstadt 49<br />
Hessische Energiespar-Aktion 51<br />
5
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Regionaler Wohnungsmarktbericht Hessen <strong>2013</strong><br />
Ausgangslage<br />
Immobilienmärkte sind regionale Märkte. Gerade in Hessen mit seinen großen strukturellen<br />
Unterschieden zwischen Nord <strong>und</strong> Süd sowie Stadt <strong>und</strong> Land ist deshalb eine differenzierte<br />
Betrachtung der Wohnungsmärkte notwendig, da Entwicklungen in den einzelnen Teilräumen<br />
nicht auf andere Landesteile übertragen werden können.<br />
Ziele<br />
Erstellung eines regionalisierten Wohnungsmarktberichts, der kompakte Informationen zum<br />
Marktgeschehen in Hessen zusammenfasst <strong>und</strong> jährlich fortschreibt. Neben den Gr<strong>und</strong>informationen<br />
auf Bezirksebene <strong>und</strong> für ausgewählte Landkreise bzw. kreisfreie Städte werden<br />
jährlich zwei Sonderthemen aufgenommen, die vertiefte Informationen zu aktuell diskutierten<br />
Themen aufgreifen.<br />
Vorgehen<br />
Der Bericht analysiert auf der Ebene der drei Bezirke Nordhessen, Mittelhessen <strong>und</strong> Südhessen<br />
wesentliche Daten zu den Themen Wohnungsnachfrage (Bevölkerungsentwicklung, Wohnflächenkonsum<br />
u. a.), Wohnungsangebot (Baukonjunktur, Wohnbautätigkeit) <strong>und</strong> Marktentwicklung<br />
(Baukosten, Mieten, Nebenkosten <strong>und</strong> Kaufpreise).<br />
Als Datenquellen dienen verschiedene amtliche Statistiken, Daten von Wirtschaftsforschungsinstituten,<br />
Finanzmarktdaten, die vom IWU abonnierte Immobilienpreisdatenbank immodaten.net<br />
sowie Prognosen <strong>und</strong> Berechnungen der Hessen-Agentur <strong>und</strong> des IWU.<br />
Sonderthemen beruhen auf eigens für den Bericht erstellten Expertisen, ggf. werden auch<br />
Ergebnisse aus anderen Forschungsprojekten des IWU aufgegriffen. Im Jahr <strong>2013</strong> werden<br />
Forschungsergebnisse zur Marktanspannung <strong>und</strong> zur Praxis der Festlegung der Angemessenheit<br />
der Bedarfe für Unterkunft <strong>und</strong> Heizung (KdU) in Hessen vorgestellt.<br />
Kontakt<br />
Martin Vaché<br />
Tel.: 06151 / 2904-42<br />
E-Mail: m.vache@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
vdw südwest<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
Februar bis April <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
7
8<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte<br />
Ausgangslage<br />
Ein anhaltendes Wachstum der Bevölkerungs- <strong>und</strong> Haushaltszahlen in den städtisch geprägten<br />
Regionen Hessens sorgt für ein weiteres Anwachsen des Wohnungsbedarfs in den nächsten<br />
Jahrzehnten. Bauflächenknappheit <strong>und</strong> Nachfrageverschiebungen zwischen einzelnen Wohnungsmarktsegmenten<br />
stellen Kommunen vor die Aufgabe, die Siedlungs- <strong>und</strong> Wohnbauentwicklung<br />
so zu steuern, dass ein angemessenes <strong>und</strong> bezahlbares Angebot an Wohnungen zur<br />
Verfügung steht. In ländlich geprägten Räumen stellt sich dagegen vermehrt das Problem<br />
rückläufiger Bevölkerungszahlen, die nicht nur für Leerstand <strong>und</strong> fallende Immobilienpreise,<br />
sondern auch für Auslastungs- <strong>und</strong> Finanzierungsprobleme der öffentlichen Infrastruktur<br />
sorgen.<br />
Ziele<br />
Ziel kommunaler Wohnraumversorgungskonzepte ist die Bereitstellung von entscheidungsrelevanten<br />
Daten zum Wohnungsmarkt, Ableiten von Prognosen des zukünftigen Wohnungsbedarfs<br />
<strong>und</strong> die Formulierung von daraus abgeleiteten Handlungsvorschlägen.<br />
Vorgehen<br />
Kommunale Wohnraumkonzepte bauen auf dem „Leitfaden zur Erstellung kommunaler<br />
Wohnraumversorgungskonzepte in Hessen“ auf, den das IWU im Auftrag des Hessischen<br />
Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Landesentwicklung entwickelt hat.<br />
Je nach Fragestellung werden Schwerpunktthemenmodule erarbeitet:<br />
Wohnungsmarktanalysen <strong>und</strong> Wohnungsbedarfsprognosen, Siedlungsflächenbedarfs-<br />
analysen<br />
Bedarfsstruktur im niedrigpreisigen Segment <strong>und</strong> im Bereich altengerechten <strong>Wohnen</strong>s etc.<br />
Die zunehmende Ausdifferenzierung der Wohnungsmärkte auch innerhalb von Gemeinden<br />
erweitert das Anforderungsprofil an Wohnraumkonzepte zunehmend. Das IWU reagiert darauf<br />
mit der schrittweisen Implementierung neuer Methoden, die als Transferergebnisse von<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschungsarbeiten (z. B. simulationsbasierte Wohnungsmarktmodelle) <strong>und</strong> im<br />
Rahmen von Modellstudien erarbeitet werden.<br />
Dazu gehören aktuell Fluktuationsanalysen in Bestandsquartieren zur Ermittlung von Bestandskapazitäten<br />
<strong>und</strong> zur Untersuchung des Alterungsverhaltens von Quartieren <strong>und</strong> GISbasierte<br />
Auswertungen der räumlichen Bevölkerungsstruktur (Modellstudie Kronberg i.T.).<br />
Kontakt<br />
Martin Vaché<br />
Tel.: 06151 / 2904-42<br />
E-Mail: m.vache@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Stadt Kronberg i.T.<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 - <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Erreichbarkeit <strong>und</strong> Immobilienwerte<br />
Ausgangslage<br />
Da die Erreichbarkeit eines Gr<strong>und</strong>stücks im städtischen Kontext einen wesentlichen Beitrag<br />
zum Gr<strong>und</strong>stückswert darstellt, ist anzunehmen, dass Änderungen in der Erreichbarkeit <strong>und</strong> in<br />
der Transportkostenstruktur zu entsprechenden Auswirkungen auf Bodenpreise, <strong>und</strong> damit auf<br />
die Standortentscheidung bestimmter Nutzer <strong>und</strong> – langfristig – die bauliche Dichte führen.<br />
Eine Evaluierung der Folgen bestimmter verkehrspolitischer Instrumente sollte deshalb nicht<br />
nur auf Ebene des Verkehrs durchgeführt werden, sondern auch die allokativen <strong>und</strong> distributiven<br />
Folgen für die Immobilienmärkte im Rahmen einer allgemeinen Wohlfahrtsbewertung mit<br />
berücksichtigen.<br />
Die empirische Erfassung von lage- <strong>und</strong> transportkostenbezogenen Preiseinflussfaktoren ist<br />
bereits seit längerer Zeit Gegenstand stadtökonomischer Forschungen. Es gibt jedoch gerade<br />
im deutschsprachigen Raum nur wenige empirisch f<strong>und</strong>ierte Studien, die die tatsächlichen<br />
Auswirkungen bestimmter Verkehrsinfrastrukturen auf Immobilienmärkte zum Gegenstand<br />
haben. Ein Gr<strong>und</strong> hierfür ist die komplexe Zusammensetzung des Faktors „Erreichbarkeit“, der<br />
bislang in kleinräumigen Untersuchungszusammenhängen kaum zufriedenstellend zu modellieren<br />
war.<br />
Ziele<br />
Mit Hilfe eines auftraggeberseitig entwickelten, differenzierten regionalen Erreichbarkeitsmodells<br />
für die Stadt Frankfurt soll die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen Erreichbarkeit<br />
<strong>und</strong> Immobilienwert für den Stadtraum Frankfurt empirisch überprüft werden. Als Preisdaten<br />
werden Ergebnisse der Mietspiegelstichprobe Frankfurt 2008 eingesetzt. Ziel der Studie ist es<br />
primär, die Machbarkeit des Verfahrens hinsichtlich der erreichbaren Aussageschärfe <strong>und</strong> der<br />
Datenqualität kritisch zu prüfen <strong>und</strong> gegebenenfalls Empfehlungen für eine anschließende<br />
Hauptstudie zu formulieren.<br />
Vorgehen<br />
Die Studie stellt zunächst die modelltheoretischen Zusammenhänge zwischen Bodenwert <strong>und</strong><br />
Erreichbarkeit vor. Danach werden der Stand der empirischen Forschung zum Thema im<br />
internationalen Vergleich untersucht <strong>und</strong> mögliche, geeignete Modellkonzeptionen diskutiert.<br />
Im empirischen Teil der Untersuchung werden verschiedene Operationalisierungen von<br />
Erreichbarkeit – lokale, globale <strong>und</strong> verkehrsmittelbezogene – auf ihren möglichen Einfluss auf<br />
die Miethöhe von Wohnungen in Frankfurt untersucht.<br />
Kontakt<br />
Martin Vaché<br />
Tel.: 06151 / 2904-42<br />
E-Mail: m.vache@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
ivm <strong>GmbH</strong><br />
Integriertes Verkehrs- <strong>und</strong> Mobilitätsmanagement<br />
Region Frankfurt RheinMain,<br />
Frankfurt<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 - <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
9
10<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Soziale Absicherung des <strong>Wohnen</strong>s<br />
Ausgangslage<br />
Die soziale Absicherung des <strong>Wohnen</strong>s erfolgt über zwei Systeme: die Mindestsicherung <strong>und</strong><br />
das Wohngeld. Die Mindestsicherung soll das Existenzminimum sichern, das sich grob gesehen<br />
aus dem Regelbedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts, dem Mehrbedarf <strong>und</strong> dem Bedarf<br />
für Unterkunft <strong>und</strong> Heizung zusammensetzt. Das Wohngeld gewährt zur wirtschaftlichen<br />
Absicherung des <strong>Wohnen</strong>s einen Zuschuss zu den Wohnkosten. Eine Deckung des sonstigen<br />
Lebensunterhalts ist nicht vorgesehen. Die Mindestsicherung wird nur gewährt, wenn sich die<br />
Hilfebedürftigkeit über vorrangige Leistungen nicht vermeiden lässt. Zu den vorrangigen<br />
Leistungen gehört neben dem Wohngeld auch der Kinderzuschlag, der mit dem Wohngeld<br />
kombiniert werden kann. Die Mindestsicherung einerseits <strong>und</strong> das Wohngeld <strong>und</strong> der Kinderzuschlag<br />
andererseits, sind somit zwei Systeme, die sich gegenseitig ausschließen, wobei das<br />
Wohngeld <strong>und</strong> der Kinderzuschlag Leistungen sind, die oberhalb der Mindestsicherung angesiedelt<br />
sind.<br />
Ziele<br />
Das Projekt setzt sich aus drei Teilen zusammen.<br />
1. Empirische Analyse der Wohnungsversorgung im Niedrigeinkommens- <strong>und</strong> Transferbereich<br />
2. Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
3. Erstellung eines Mikrosimulationsmodells<br />
Im ersten Teil wird der Frage nachgegangen, ob mit den Instrumenten das Ziel der sozialen<br />
Wohnungspolitik erreicht wird, die Zielgruppen angemessen mit Wohnraum zu versorgen.<br />
Neben den Transferempfängern gehören den Zielgruppen auch Haushalte mit niedrigem<br />
Einkommen an, die keine Transferleistungen erhalten. Weiterhin wird untersucht, ob es auf<br />
den unteren Marktsegmenten zu einem Mietanstieg gekommen ist, der vor allem Niedrigeinkommensbezieher<br />
ohne Transferleistungen benachteiligt? Schließlich wird gefragt, ob die<br />
Konzentration der Zielgruppen in bestimmten Wohnungsbeständen zugenommen hat. Im<br />
zweiten Teil werden die rechtlichen Regelungen der Transfersysteme durchleuchtet. Mit dem<br />
Mikrosimulationsmodell sollen Vorschläge zur Reform der rechtlichen Regelungen untersucht<br />
werden.<br />
Vorgehen<br />
Im Rahmen der empirischen Analyse werden die Sozialstruktur, die Wohnungsversorgung, die<br />
Mieten <strong>und</strong> die Mietbelastung der Transfer- <strong>und</strong> Niedrigeinkommensbezieher untersucht.<br />
Diese Analyse wird regional <strong>und</strong> zeitlich differenziert. Die regional differenzierte Untersuchung<br />
basiert auf der EVS 2008, die zu diesem Zweck um die Mietenstufen des Wohngeldgesetzes<br />
ergänzt wurde. Die zeitlich differenzierte Analyse greift auf das Sozio-oekonomische Panel<br />
(SOEP) aus den Jahren 2006, 2008, 2010 <strong>und</strong> 2011 zurück. Anhand des Panels Arbeitsmarkt<br />
<strong>und</strong> soziale Sicherung (PASS) wird untersucht, wie zwischen Bezug <strong>und</strong> Nichtbezug von Transferleistungen<br />
sowie zwischen den Transferarten hin <strong>und</strong> her gewechselt wird.<br />
Die Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen beginnt mit einer Beschreibung der Mindestsicherung,<br />
des Wohngelds <strong>und</strong> des Kinderzuschlags. Anschließend werden die Schnittstellen<br />
zwischen den Instrumenten anhand eines Budgetlinienmodell untersucht, das anzeigt, bei<br />
welchen Einkommen die Leistungen einsetzen <strong>und</strong> auslaufen, welchen Umfang sie haben <strong>und</strong><br />
mit welcher Transferentzugsrate sie abgebaut werden.
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Auf Basis der EVS 2008 wird ein Mikrosimulationsmodell konstruiert, mit dem sich die Auswirkungen<br />
von Reformvorschläge zur Mindestsicherung, zum Wohngeld <strong>und</strong> zum Kinderzuschlag<br />
auf die Zahl der Transferempfänger <strong>und</strong> die Transferansprüche ermitteln lassen.<br />
Kontakt<br />
Dr. Joachim Kirchner<br />
Tel.: 06151 / 2904-76<br />
E-Mail: j.kirchner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />
BBSR)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
11
12<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Bestimmung von Angemessenheitsgrenzen der Kosten der<br />
Unterkunft (KdU) <strong>und</strong> Heizung (KdH) nach § 22 SGB II<br />
Ausgangslage<br />
Kreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte sind als örtliche Träger zuständig für die Bewilligung der Kosten der<br />
Unterkunft (KdU) nach dem Sozialgesetzbuch (SGB II <strong>und</strong> XII). Dabei werden Leistungsempfängern<br />
die Kosten für Unterkunft <strong>und</strong> Heizung nur bis zu einem „angemessenen“ Niveau bezahlt.<br />
Dieses Niveau, das so genannte „einfache Segment“, muss aus der Analyse des lokalen Wohnungsmarktes<br />
in einem schlüssigen Konzept abgeleitet werden. Dabei hat das IWU in der<br />
Vergangenheit eine eigene Berechnungsmethodik generiert <strong>und</strong> exemplarisch Analysen für<br />
einige Kreise <strong>und</strong> Städte erarbeitet. Die aktuelle Rechtsprechung ist in sich teils widersprüchlich<br />
<strong>und</strong> unkonkret. Die B<strong>und</strong>esregierung hat nun eine Arbeitshilfe vorgelegt.<br />
Ziele<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der für Praktiker unklaren Rechtslage sieht es das IWU insbesondere als<br />
seine Aufgabe an, die Rechtssicherheit zu befördern <strong>und</strong> die Fachwelt auf Probleme <strong>und</strong><br />
Lösungen zur Thematik aufmerksam zu machen. Dabei stehen stets die Sicherstellung eines<br />
Existenzminimums im Bereich des <strong>Wohnen</strong>s <strong>und</strong> die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Ein wesentlicher Aspekt des Existenzminimums ist die ausreichende Verfügbarkeit<br />
von tatsächlich anmietbaren Wohnungen.<br />
Besonders im Fokus stehen <strong>2013</strong> die Thematik der Definition von angemessenen Heizkosten,<br />
deren Wechselwirkungen mit den Unterkunftskosten im Zuge energetischer Sanierungen<br />
sowie die Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungen auf den Wohnungsmärkten in Ballungsräumen<br />
auf die Definition des angemessenen Segments. Auf Basis der Erfahrungen aus<br />
dem Themenfeld Kosten der Unterkunft sollen auch Schlussfolgerungen zur allgemeinen<br />
Gestaltung der Wohnungspolitik gewonnen werden.<br />
Vorgehen<br />
Zur Verstärkung der weiteren Diskussionen der Fachöffentlichkeit unternimmt das IWU<br />
folgende Schritte:<br />
Diejenigen Kreise <strong>und</strong> Städte, für die bereits in der Vergangenheit schlüssige Konzepte<br />
erstellt wurden, werden weiterhin begleitet. Daraus generiert das IWU eine empirische<br />
Basis für die weitere Publikations- <strong>und</strong> Beratungstätigkeit zum Thema.<br />
Weitere Publikationen in sozialrechtlichen <strong>und</strong> wohnungswirtschaftlichen Zeitschriften<br />
zu den oben genannten Themenstellungen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der noch unzureichenden Definition der ausreichenden Verfügbarkeit<br />
von Wohnraum wird das IWU <strong>2013</strong> seine Berechnungsschemata zum Thema<br />
als Excel-Tool im Internet zur Verfügung stellen.
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Durch Sachverständigengutachten für Gerichte wird das IWU diejenigen Fragestellungen<br />
thematisieren, die empirisch hoch relevant sind, aber in die Rechtsprechung bislang<br />
nur unzureichend Eingang gef<strong>und</strong>en haben.<br />
Kontakt<br />
Dr. Christian v. Malottki<br />
Tel.: 06151 / 2904-44<br />
E-Mail: c.v.malottki@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Bislang sieben Kreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte, im<br />
Jahr <strong>2013</strong> der Kreis Offenbach, die Stadt Kassel<br />
<strong>und</strong> die Landeshauptstadt Dresden (sowie<br />
geplante Fortschreibungen im Main-Kinzig-<br />
Kreis, in Wilhelmshaven <strong>und</strong> in Flensburg)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
Kontinuierlich<br />
Partner<br />
Keine<br />
13
14<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Privateigentümer von Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
Ausgangslage<br />
Die Verfügbarkeit statistisch abgesicherter Informationen über private, nicht-institutionelle<br />
Kleinvermieter von Wohnraum steht im eklatanten Missverhältnis zur großen quantitativen<br />
Bedeutung dieses Wohnungsanbietersegments, das schätzungsweise 60 % aller Mietwohnungen<br />
in Deutschland stellt. In der Vergangenheit gab es zwar schon einige Studien in Gestalt von<br />
Primärerhebungen, um mehr über diesen Personenkreis, über seine sozioökonomische Struktur,<br />
seine Bestände <strong>und</strong> über sein strategisches Entscheidungsverhalten in der Vergangenheit<br />
bzw. seine zukünftigen Planungen zu erfahren. Einschlägige Untersuchungen erhoben jedoch<br />
nicht den Anspruch einer umfassenden Repräsentativität ihrer Ergebnisse bzw. wiesen einen<br />
starken regionalen Bezug auf, der eine Übertragung der Ergebnisse auf Gesamtdeutschland<br />
verbietet.<br />
Ziele<br />
Die Untersuchung soll einen empirisch untermauerten Überblick über die Struktur, die Bestände<br />
sowie die Handlungsmotive <strong>und</strong> -strategien der privaten Kleinvermieter geben <strong>und</strong> die<br />
Relevanz dieses Anbietersegments für die Wohnungsmärkte, für die Bestandsentwicklung <strong>und</strong><br />
für die Stadtentwicklung abschätzen. Instrument zur empirischen Datengewinnung ist eine<br />
schriftlich-postalische Befragung von knapp 18.000 Gebäude- <strong>und</strong> Wohnungseigentümern, die<br />
in Kooperation mit kommunalen Gr<strong>und</strong>steuerstellen angeschrieben werden.<br />
Vorgehen<br />
Literaturrecherche zur Abbildung des aktuellen Forschungsstandes <strong>und</strong> zur Erfassung<br />
bisheriger Befragungen<br />
schriftlich-postalische Befragung von (brutto) knapp 18.000 zufällig ausgewählten Gebäude-<br />
<strong>und</strong> Wohnungseigentümern in Zusammenarbeit mit kommunalen Gr<strong>und</strong>steuerstellen<br />
Ergebnisauswertung einschließlich einer differenzierten Betrachtung der zukünftigen<br />
Entwicklung des Anbietersegments der privaten Kleinvermieter sowie deren Bestände<br />
mit einer Abschätzung der Folgen für die Bestände, die Wohnungsmärkte <strong>und</strong> die Stadtentwicklung<br />
Das Projekt ist weitgehend abgeschlossen. Im Jahr <strong>2013</strong> stehen noch die Veröffentlichung des<br />
Endberichts sowie die Vornahme von Sonderauswertungen für die Kommunen der in das<br />
Projekt eingeb<strong>und</strong>enen Gr<strong>und</strong>steuerstellen an.<br />
Kontakt<br />
Dr. Holger Cischinsky<br />
Tel.: 06151 / 2904-37<br />
E-Mail: h.cischinsky@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />
(BBSR)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2009 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Umsetzung <strong>und</strong> Evaluierung von energetisch differenzierten Mietspiegeln<br />
in Modellkommunen<br />
Ausgangslage<br />
Zur effizienten Ausnutzung der wirtschaftlichen Anreize zur energetischen Modernisierung im<br />
Mietwohnungsmarkt ist es nötig, für eine gerechte Lasten- <strong>und</strong> Nutzenverteilung der<br />
Modernisierungsmaßnahme zwischen Mietern <strong>und</strong> Eigentümern zu sorgen. Das System der<br />
ortsüblichen Vergleichsmiete, unterstützt durch das Instrument des qualifizierten Mietspiegels<br />
zur transparenten Abbildung der Marktpreise, wird für die energetische Modernisierung als<br />
geeigneter Regulierungsrahmen gesehen. Hieraus entsteht das Erfordernis, die marktgerechte<br />
Abbildung des energetischen Zustands in Mietspiegeln sicherzustellen.<br />
Ziele<br />
Ziel des Projekts ist die kontinuierliche Weiterentwicklung praxisgerechter Standards der<br />
Erstellung energetischer Mietspiegel. Dafür werden gemeinsam mit ausgewählten<br />
Modellkommunen geeignete Methoden der Erstellung energetisch differenzierter Mietspiegel<br />
erarbeitet. Bereits vorhandene kommunale Ansätze werden fachlich evaluiert <strong>und</strong> methodisch<br />
gemeinsam mit den örtlichen mietspiegelerstellenden <strong>Institut</strong>ionen weiterentwickelt.<br />
Vorgehen<br />
Das Forschungsprojekt verfolgt einen fallstudienbasierten Ansatz. Anhand von derzeit sechs<br />
teilnehmenden Modellkommunen sollen zum einen die Praxis der Mietspiegelerstellung im<br />
Rahmen der Forschungsbegleitung evaluiert werden, zum anderen ein vertikaler<br />
Wissenstransfer von der Wissenschaft in die kommunale Praxis ermöglicht werden.<br />
Im Rahmen des Projekts fand im Januar <strong>2013</strong> ein Workshop im <strong>Institut</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
statt, bei dem Vertreter der Modellkommunen, lokale Mitglieder der<br />
Mietspiegelkommissionen <strong>und</strong> Vertreter des BBSR <strong>und</strong> des BMVBS mit Experten aus den<br />
Fachgebieten Mietrecht, Bauphysik <strong>und</strong> Mietspiegelerstellung über projektbezogene<br />
Fragestellungen diskutierten.<br />
Kontakt<br />
Martin Vaché<br />
Tel.: 06151 / 2904-42<br />
E-Mail: m.vache@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Bau- Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />
(BBSR)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 - <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
F+B Forschung <strong>und</strong> Beratung für <strong>Wohnen</strong>,<br />
Immobilien <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>GmbH</strong><br />
15
16<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für<br />
die Stadt Darmstadt<br />
Ausgangslage<br />
Die Stadt Darmstadt erstellt seit vielen Jahren einen qualifizierten Mietspiegel, seit 2001 den<br />
ersten energetischen Mietspiegel in Deutschland. Erstmals hat sich die Stadt Darmstadt für<br />
eine schriftliche Befragung entschieden. Ebenso wie die vorangegangen Preisübersichten soll<br />
auch diesmal der Einfluss der energetischen Gebäudebeschaffenheit auf die Nettomiete<br />
überprüft werden. Damit ist die Möglichkeit gegeben, das vom IWU im Auftrag des B<strong>und</strong>esinstituts<br />
für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung entwickelte vereinfachte Verfahren zur Operationalisierung<br />
der energetischen Gebäudebeschaffenheit praktisch anzuwenden. Außerdem eröffnete<br />
die Umstellung auf schriftliche Interviews <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene notwendige Reduzierung<br />
des Fragenprogramms auf die erfahrungsgemäß preisrelevanten <strong>und</strong> leicht zu erhebenden<br />
Wohnwertmerkmale zwangsläufig einen Gestaltungsfreiraum hinsichtlich der Tabellenstrukturen,<br />
der es erlaubt, u. a. einen auf Wohnungstypen basierenden Mietspiegel zu<br />
entwickeln.<br />
Ziele<br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels unter Einbeziehung einer indexbasierten energetischen<br />
Gebäudebewertung („Energiepunktesystem“) auf der Gr<strong>und</strong>lage eines zweistufigen<br />
Regressionsmodells mit ausstattungsspezifischen Zu-/Abschlägen, bezogen auf die wohnungstypenorientierten<br />
Basisnettomieten.<br />
Vorgehen<br />
Zur Erfassung der Wohnungs- <strong>und</strong> Vertragsmerkmale ist eine zweistufige schriftliche Mieterbefragung<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage einer Stichprobe aus der Meldedatei vorgesehen. In der ersten<br />
Stufe werden 20.000 Haushalte angeschrieben, um die nicht mietspiegelrelevanten Fälle<br />
mittels eines Kontaktfragebogens auszufiltern. Die verbleibenden mietspiegelrelevanten<br />
Haushalte werden in der zweiten Stufe nunmehr zur Größe <strong>und</strong> Ausstattung der Wohnung<br />
sowie zur Höhe der Mietzahlungen befragt. Zur Erhebung der Gebäude- <strong>und</strong> energierelevanten<br />
Daten ist eine Vermieterbefragung derjenigen Fälle vorgesehen, für die ein Mieterbogen<br />
vorliegt. Soweit Daten zur Verkehrs- <strong>und</strong> Fluglärmbelastung vorliegen, werden diese ebenfalls<br />
in den Datensatz integriert.<br />
Die energierelevanten Gebäudedaten wurden gleichermaßen bei den Mietern erfragt, um das<br />
unterschiedliche Wissen um energetische Qualität bei beiden Vertragsparteien im Vergleich<br />
analysieren zu können. Neben der für das IWU üblichen mietvertragsspezifischen Umrechnung<br />
von Teilinklusiv- in Nettomieten wird die Ableitung des vom IWU entwickelten Energiepunktesystems<br />
ein Schwerpunkt der vorbereitenden Analysen sein. Dem schließen sich die Regressionsanalysen<br />
zu Erstellung des zweiteiligen Mietspiegels an.<br />
Kontakt<br />
Roland Alles<br />
Tel.: 06151 / 2904-34<br />
E-Mail: r.alles@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Stadt Darmstadt<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – 2014<br />
Partner
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für<br />
die Stadt Frankfurt am Main<br />
Ausgangslage<br />
Die Stadt Frankfurt erstellt seit vielen Jahren einen qualifizierten Mietspiegel. Ebenso wie die<br />
vorangegangen Preisübersichten soll auch diesmal der Einfluss der energetischen Gebäudebeschaffenheit<br />
auf die Nettomiete überprüft werden. Damit ist die Möglichkeit gegeben, das vom<br />
IWU im Auftrag des B<strong>und</strong>esinstituts für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung entwickelte vereinfachte<br />
Verfahren zur Operationalisierung der energetischen Gebäudebeschaffenheit praktisch<br />
anzuwenden. Der aktuelle Mietspiegel legte erstmals so genannte Innenstadt-Wohnlagen fest,<br />
die teilweise zu erheblichen Mietpreissteigerungen in den betroffenen Gebieten führten.<br />
Ziele<br />
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels unter Einbeziehung einer indexbasierten energetischen<br />
Gebäudebewertung („Energiepunktesystem“) unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Operationalisierung der Wohnlage.<br />
Vorgehen<br />
Wie bisher erfolgt die Befragung nach einem vorgeschalteten telefonisch/mündlich geführten<br />
Kontaktinterview durch mietspiegelerfahrene Interviewer – erstmals mittels eines Tablet-PCs<br />
anstatt eines Papierbogens. Dies ermöglicht dem Interviewer, unplausible Antworten sofort<br />
vor Ort mit den Befragten zu klären, was die Qualität der Datenerhebung steigert. Zur Erhebung<br />
der gebäude- <strong>und</strong> energierelevanten Daten ist eine Vermieterbefragung derjenigen Fälle<br />
vorgesehen, für die ein Mieterbogen vorliegt. Soweit Daten zur Verkehrs- <strong>und</strong> Fluglärmbelastung<br />
vorliegen, werden diese ebenfalls in den Datensatz integriert. Die energierelevanten<br />
Gebäudedaten wurden gleichermaßen bei den Mietern erfragt, um das unterschiedliche<br />
Wissen um energetische Qualität bei beiden Vertragsparteien im Vergleich analysieren zu<br />
können.<br />
Neben der für das IWU üblichen mietvertragsspezifischen Umrechnung von Teilinklusiv- in<br />
Nettomieten wird die Ableitung des vom IWU entwickelten Energiepunktesystems sowie eine<br />
vertiefte Analyse der Wohnlage ein Schwerpunkt der vorbereitenden Analysen sein. Dem<br />
schließen sich die Regressionsanalysen zu Erstellung des Mietspiegels an.<br />
Kontakt<br />
Roland Alles<br />
Tel.: 06151 / 2904-34<br />
E-Mail: r.alles@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Stadt Frankfurt<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 –<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
IFAK <strong>Institut</strong>, Taunusstein<br />
17
18<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Cost Optimum and Standard Solutions for Maintenance and<br />
Management of the Social Housing Stock – AFTER<br />
Ausgangslage<br />
Die Wohnungsunternehmen im europäischen Raum haben in den letzten Jahren unterschiedliche<br />
Investitionen durchgeführt: Die (energetische) Modernisierung verschiedener Gebäudeteile<br />
<strong>und</strong> Neubaumaßnahmen, die Erneuerung von Heizungs- <strong>und</strong> Lüftungsanlagen. Geringinvestive<br />
Maßnahmen, die sich auf eine wirtschaftlich <strong>und</strong> technisch optimierte Bewirtschaftung<br />
der Anlagen bzw. der Wohnungsbestände beziehen, werden zur weiteren Steigerung der<br />
Energieeffizienz durchgeführt. Neben dem Anspruch, Beiträge zu den Klimazielen zu leisten<br />
<strong>und</strong> CO2-Einsparungen vorzunehmen, werden verstärkt die Wirtschaftlichkeit, das Kostenoptimum<br />
der Maßnahmen <strong>und</strong> die Möglichkeiten der Nutzer/innen zum Erreichen der Klimaziele<br />
betrachtet.<br />
An dem Projekt beteiligen sich acht Wohnungsunternehmen aus Frankreich, der Tschechischen<br />
Republik, Deutschland, Italien, Dänemark <strong>und</strong> Slowenien, deren Schwerpunkt im Sozialen<br />
Wohnungsbau liegt, Forschungseinrichtungen aus denselben Ländern sowie nationale Dachorganisationen<br />
der Mietervereinigungen <strong>und</strong> der Wohnungsunternehmen.<br />
Ziele<br />
Die in den letzten fünf Jahren bei den Wohnungsunternehmen durchgeführten „Energiesparmaßnahmen“<br />
der oben beschriebenen Kategorien werden zusammengetragen, analysiert <strong>und</strong><br />
anhand von ausgewählten Maßnahmen optimiert <strong>und</strong> über die Projektlaufzeit in ihrer konkreten<br />
Anwendung begleitet. Hierbei soll der Dreiklang aus Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>und</strong> sozialer Akzeptanz (Nutzerbewusstsein <strong>und</strong> Nutzerverhalten) untersucht <strong>und</strong> befördert<br />
werden.<br />
ESM n°1<br />
ESM n°2<br />
ESM n°3<br />
+ 15%<br />
Energy<br />
Performance<br />
Life Cycle Cost of the<br />
energy saving measure<br />
+ 12%<br />
+ 9%<br />
+ 6%<br />
+ 3 %<br />
Managing<br />
Operating<br />
Maintenance<br />
Investment<br />
Social performance<br />
(Eco-empowerment)<br />
Ergebnis der Fallbeispiele sollen nutzerfre<strong>und</strong>liche, kostenoptimierte <strong>und</strong> für Wohnungsunternehmen<br />
im normalen Betrieb anwendbare Energiesparmaßnahmen sein. Die Verbreitung der<br />
Maßnahmen erfolgt über eine eigene Website, mit Unterstützung der nationalen <strong>und</strong> europäischen<br />
Dachverbände sowie über die Netzwerke der Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> der beteiligten<br />
Wohnungsunternehmen, insbesondere die dem europäischen Verb<strong>und</strong> EURHONET angeschlossenen<br />
Wohnungsunternehmen.
Vorgehen<br />
Forschungsfeld <strong>Wohnen</strong><br />
Bestandsaufnahme der in acht europäischen Wohnungsunternehmen durchgeführten<br />
Energiesparmaßnahmen bei der Bewirtschaftung der Wohnungsbestände insbesondere<br />
bei der Instandhaltung <strong>und</strong> Wartung bzw. der Erneuerung von Heizungs- <strong>und</strong> Lüftungsanlagen<br />
<strong>und</strong> bei Modernisierung <strong>und</strong> Neubaumaßnahmen (Niedrigenergiestandard bzw.<br />
Passivhausstandard).<br />
Auswahl beispielhafter Energiesparmaßnahmen unter den Aspekten Energieeffizienz,<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> sozialer Akzeptanz<br />
Analyse der Auswirkungen der Energiesparmaßnahmen auf die Nutze/innen<br />
Begleitung <strong>und</strong> Optimierung beispielhafter Energiesparmaßnahmen in 18 Pilotprojekten<br />
Begleitung der Nutzer/innen bei der Anwendung der Energiesparmaßnahmen<br />
Evaluation <strong>und</strong> Erfolgskontrolle<br />
Kontakt<br />
Iris Behr<br />
Tel.: 06151 / 2904-40<br />
E-Mail: i.behr@iwu.de<br />
Auftraggeberin<br />
Europäische Kommission<br />
Intelligent Energy – Europe (IEE)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
DELPHIS/Frankreich (Konsortialführer)<br />
+ weitere 17 Partner<br />
19
20<br />
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
BECA – Balanced European Conservation Approach – ICT for<br />
energy and water efficiency in social housing<br />
Ausgangslage<br />
Die privaten Haushalte sind neben Industrie <strong>und</strong> Verkehr die größten Verbraucher von Energie,<br />
wobei der Hauptteil dieser Energie für die Wärmeversorgung mit Raumwärme <strong>und</strong> Warmwasser<br />
aufgewendet wird. Durch energiesparendes Verhalten können sie daher einen messbaren<br />
Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Dazu sind jedoch Unterstützung <strong>und</strong><br />
Aufklärung der Haushalte sowie Bereitschaft <strong>und</strong> Motivation zum Energiesparen notwendig.<br />
BECA nimmt sowohl den Heizenergieverbrauch <strong>und</strong> den Strom als auch den Kalt- <strong>und</strong> Warmwasserverbrauch<br />
in den Blick. Bei der Auswahl der Wohnungsunternehmen standen insbesondere<br />
Standorte im östlichen Europa im Fokus (Tschechien, Serbien <strong>und</strong> Bulgarien). Am Projekt<br />
BECA nehmen insgesamt 18 Partner aus der Wohnungs- <strong>und</strong> Energiewirtschaft, Messstellenbetreiber<br />
<strong>und</strong> Forschungsinstitute aus sieben Mitgliedsländern teil.<br />
Ziele<br />
Zu den Zielen gehört die Entwicklung innovativer IuK-Dienstleistungen, die einerseits das<br />
Bewusstsein der (Sozial-)Mieter im Umgang mit Energie <strong>und</strong> Wasser durch so genannte<br />
Resource Use Awareness Services (RUAS) schärfen wollen. Andererseits soll mit Hilfe solcher<br />
Dienstleistungen auch das Ressourcenmanagement in den Wohnungsunternehmen mit so<br />
genannten Resource Management Services (RMS) optimiert werden, um den Ressourcenverbrauch<br />
insgesamt <strong>und</strong> zu Lastspitzen deutlich zu senken.<br />
Vorgehen<br />
Analyse der Ausgangsbedingungen unter Beachtung der besonderen Anforderungen von<br />
Sozialmietern<br />
Definition der Servicekomponenten (Akteure, Aufgaben), der erforderlichen Daten (Verbrauchsdaten,<br />
Befragungsdaten) <strong>und</strong> der Systemanforderungen (IuK-Technologien) von<br />
RUAS <strong>und</strong> RMS<br />
Spezifizierung der RUAS <strong>und</strong> RMS entsprechend der lokalen Gegebenheiten <strong>und</strong> Entwurfserarbeitung<br />
Implementierung <strong>und</strong> Test der IuK-Systemanwendungen<br />
Vorbereitung der Pilotprojekte zur Einführung von RUAS <strong>und</strong> RMS (Auswahl der Service-<br />
Komponenten, Auswahl der Testmieter, Mitarbeiterschulungen)<br />
Einführung RUAS <strong>und</strong> RMS <strong>und</strong> Installation eines Help Desks<br />
Evaluation <strong>und</strong> Erfolgskontrolle<br />
Kontakt<br />
Günter Lohmann<br />
Tel.: 06151 / 2904-77<br />
E-Mail: g.lohmann@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Europäische Kommission<br />
ICT Policy Support Programme<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
empirica Gesell. für Kommunikations- u.<br />
Technologieforschung mbH Bonn (Konsortialführer)<br />
+ weitere 33 Partner
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
eSESH – Saving Energy in Social Housing with ICT<br />
Ausgangslage<br />
Die privaten Haushalte sind neben Industrie <strong>und</strong> Verkehr die größten Verbraucher von Energie,<br />
wobei der Hauptteil dieser Energie für die Wärmeversorgung mit Raumwärme <strong>und</strong> Warmwasser<br />
aufgewendet wird. Durch energiesparendes Verhalten können sie daher einen messbaren<br />
Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Dazu sind jedoch Unterstützung <strong>und</strong><br />
Aufklärung der Haushalte sowie Bereitschaft <strong>und</strong> Motivation beim Energiesparen notwendig.<br />
Am Projekt eSESH nehmen insgesamt 35 Partner aus der Wohnungs- <strong>und</strong> Energiewirtschaft,<br />
Messstellenbetreiber <strong>und</strong> Forschungsinstitute teil.<br />
Ziele<br />
Zu den Zielen gehört die Entwicklung innovativer IuK-Dienstleistungen, die sowohl zur Erhöhung<br />
des Energiebewusstseins (sog. Energy Awareness Services – EAS) als auch zur Optimierung<br />
des Energiemanagements in den Wohnungsunternehmen (sog. Energy Management<br />
Services – EMS) beitragen sollen, um den Energieverbrauch insgesamt <strong>und</strong> zu Lastspitzen<br />
deutlich zu senken.<br />
Vorgehen<br />
Analyse der Ausgangsbedingungen unter Beachtung der besonderen Anforderungen von<br />
Sozialmieterinnen <strong>und</strong> -mieter<br />
Definition der Servicekomponenten (Akteure, Aufgaben, erforderliche Daten wie bspw.<br />
Verbrauchsdaten) <strong>und</strong> Systemanforderungen (IuK-Technologien) von EAS <strong>und</strong> EMS<br />
Spezifizierung der EAS <strong>und</strong> EMS entsprechend der lokalen Gegebenheiten <strong>und</strong> Entwurfserarbeitung<br />
Implementierung <strong>und</strong> Test der IuK-Systemanwendungen<br />
Vorbereitung der Pilotprojekte zur Einführung von EAS <strong>und</strong> EMS (Auswahl der Service-<br />
Komponenten, Auswahl der Testmieter, Mitarbeiterschulungen)<br />
Einführung EAS <strong>und</strong> EMS <strong>und</strong> Installation eines Help desk<br />
Evaluation <strong>und</strong> Erfolgskontrolle<br />
Kontakt<br />
Ulrike Hacke<br />
Tel.: 06151 / 2904-49<br />
E-Mail: u.hacke@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Europäische Kommission<br />
ICT Policy Support Programme<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
empirica Gesell. für Kommunikations- u.<br />
Technologieforschung mbH Bonn (Konsortialführer)<br />
+ weitere 33 Partner<br />
21
22<br />
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
EQ – Anforderungen an energieeffiziente <strong>und</strong> klimaneutrale<br />
Quartiere<br />
Ausgangslage<br />
Trans-Quartiersebene<br />
Im Zuge der energetischen<br />
Sanierung sowie des Einsatzes<br />
erneuerbarer Energien bietet<br />
auch die aus der Städte-<br />
Wohngebäude<br />
Quartiersebene<br />
Verkehr<br />
&<br />
Infrastruktur<br />
Nichtwohngebäude<br />
bauförderung bekannte<br />
Quartiersebene einen An-<br />
Haushalte<br />
Gewerbe<br />
satzpunkt, um Skaleneffekten<br />
Dienstleistung<br />
Öffentliche<br />
(z. B. Nahwärme) <strong>und</strong><br />
Kleingewerbe<br />
Gebäude<br />
externe Effekte (z. B. Nutzung<br />
industrieller Abwärme) zu<br />
Lokale Energieerzeugung<br />
erzielen <strong>und</strong> Transaktionskosten<br />
zu<br />
räumliche<br />
reduzieren (z. B.<br />
konzentrierte<br />
Externe Energieerzeugung<br />
Güter & Personenverkehr,<br />
Infrastruktur<br />
Ansprache von Gebäudeeigentümern,<br />
Vermeidung von städtebaulichen Konflikten).<br />
Ziele<br />
Ziel des Projektes EQ ist es zum einen, eine Mess- <strong>und</strong> Erhebungsmethodik zu erstellen, welche<br />
die Quantifizierung des Energiebedarfs auf der Analyseebene Quartier ermöglicht. Mit der<br />
Berechnung sollen sich die Wirkungen von quartiersbezogenen Maßnahmen der Energie- <strong>und</strong><br />
Klimaschutzpolitik beurteilen lassen.<br />
Zudem werden fünf Quartiere <strong>und</strong> deren Energiekonzepte untersucht <strong>und</strong> auf dieser Basis das<br />
Steuerungsinstrument des energetischen Quartierskonzeptes bewertet. Der Integration der<br />
Mobilität in Energiekonzepten wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Fokus liegt<br />
dabei auf Quartieren mit heterogenen Eigentümerstrukturen. Denn hier treten bei der Umsetzung<br />
von Maßnahmen besondere Herausforderungen auf.<br />
Vorgehen<br />
Das Projekt wurde 2012 weitgehend inhaltlich abgeschlossen. Es wurde von den Bearbeitern<br />
eine Arbeitsversion der Berechnungsmethodik erstellt <strong>und</strong> an fünf Modellkommunen <strong>und</strong> zwei<br />
weitere extra ausgewählte Pilotkommunen übermittelt. Nach weiteren Anpassungen soll sie<br />
nun in Abstimmung mit dem Auftraggeber als Excel-Tabelle zum Download zur Verfügung<br />
gestellt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Projekt sollen gleichzeitig einfließen in<br />
die weitere methodische Entwicklung des Instrumentariums der energetischen Quartiersbilanzierung.<br />
Sensitivitätsanalysen, <strong>und</strong> statistische Auswertungen sollen Verfahren auf verschiedenen<br />
Detaillierungsniveaus zur Anwendung kommen lassen. Ein Fokus der weiteren Forschung<br />
liegt auch auf der Verknüpfung von Geoinformationssystemen (GIS) <strong>und</strong> energetischer Bilanzierung.<br />
Kontakt<br />
Dr. Christian v. Malottki<br />
Tel.: 06151 / 2904-44<br />
E-Mail: c.v.malottki@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />
(BBSR)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Deutsche Stadt- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücksentwicklungsgesellschaft<br />
(DSK)<br />
Steteplanung, Verkehrslösungen Blees
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanzierungen, Einsparpotenziale <strong>und</strong> Szenarien-<br />
Berechnungen für Quartiere<br />
Ausgangslage<br />
In Projekten zur energetischen Stadtsanierung, zur Erreichung von Klimaschutzzielen <strong>und</strong> zum<br />
Ausbau erneuerbarer Energien, kommt der Quartiersbetrachtung eine herausragende Bedeutung zu.<br />
Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanzierungen auf der Ebene des Quartieres bilden hier ein wichtiges Instrument<br />
zur Erfassung des Ist-Zustandes. Sie können darüber hinaus bei der Konzeption leitungsgeb<strong>und</strong>ener<br />
Energieversorgung planungsrelevante Informationen liefern. Dieses Instrumentarium wird anhand<br />
von zwei Projekten der NH Projektstadt im Rahmen der Energetischen Stadtsanierung Mollerstadt<br />
(Darmstadt) <strong>und</strong> Eichwaldsiedlung (Kassel) angewandt (Einsatz im Rahmen des Energetischen<br />
Quartierskonzept Mainz-Lerchenberg geplant) <strong>und</strong> weiterentwickelt.<br />
Ziele<br />
Für die betrachteten Quartiere sollen in ausreichender Genauigkeit Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanzen<br />
erstellt, jeweils eine Einsparprognose für den dortigen Gebäudebestand berechnet <strong>und</strong> geeignete<br />
Szenarien für mögliche Entwicklungen der nächsten 10 Jahre vorhergesagt werden. Für die<br />
Methodik soll die Erhebungsmethodik weiterentwickelt <strong>und</strong> verbessert <strong>und</strong> den teils sehr unterschiedlichen<br />
Datenqualitäten gerecht werden. Gerade für das zum Quartier hinterlegte Gebäudemodell<br />
ist die Erfassung der relevanten Gebäudehüllflächen <strong>und</strong> deren energetische Qualität mit<br />
großen Aufwendungen verb<strong>und</strong>en. Hier soll ein geeigneter Weg zwischen gewünschter Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> Realisierbarkeit gef<strong>und</strong>en werden. Für die Bilanzierungsmethodik soll eine Weiterentwicklung<br />
erfolgen, welche den doch sehr unterschiedlichen Quartieren <strong>und</strong> Datentiefen gerecht wird.<br />
Vorgehen<br />
Ermittlung der relevanten Basisdaten zu Bevölkerung, sozialen Faktoren, Verkehrsaufkommen<br />
usw.<br />
Ermittlung der verfügbaren Daten zum Energieverbrauch <strong>und</strong> zur Art der Energieträger<br />
<strong>und</strong> zu den im Quartier eingespeisten Energiemengen (Photovoltaik, BHKWs, usw.)<br />
Erstellung von Gebäudemodellen, basierend auf Gebäudehüllflächen, Gebäudealter,<br />
Nutzung, Gebäudetypen unter Heranziehung der IWU-Gebäudetypologie<br />
Anwendung unterschiedlicher Methoden zur Erfassung der Gebäudehüllflächen, basierend<br />
auf GIS, Begehungen, Luftbildauswertungen <strong>und</strong> ein grober Vergleich zwischen den<br />
Methoden <strong>und</strong> dem Ziel einer Bewertung von Grobverfahren<br />
Berechnung der Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanzen <strong>und</strong> Einsparprognosen zum Gebäudebestand<br />
unter Berücksichtigung von Vorketten<br />
Berechnung je eines Gr<strong>und</strong>szenarios aufgr<strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweiter <strong>und</strong> quartiersspezifischer<br />
Trends<br />
Ermittlung von zusätzlich realisierbaren Einsparpotenzialen <strong>und</strong> Umstellungen im Energiemix<br />
innerhalb der nächsten 10 Jahre sowie jeweils Berechnung <strong>und</strong> Gegenüberstellung<br />
dieser Szenarien<br />
Kontakt<br />
Dr. Thilo Koch<br />
Tel.: 06151 / 2904-35<br />
E-Mail: t.koch@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
NH ProjektStadt (Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
23
24<br />
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Energetische Stadtsanierung –<br />
integriertes Quartierskonzept Mainz-Lerchenberg<br />
Ausgangslage<br />
Die so genannte „Jubiläumssiedlung“ Mainz-Lerchenberg wurde zur 2000-Jahr-Feier der Stadt<br />
1962 gegründet <strong>und</strong> ist der jüngste Mainzer Stadtteil. Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser aus den<br />
späten 1960er Jahren, ca. 940 an der Zahl sowie Hochhäuser aus den frühen 1970er Jahren<br />
prägen das Bild. Die Wärmeversorgung aller Gebäude im Stadtteil erfolgt über ein zentrales<br />
Fernwärmenetz. Im Rahmen des KfW-Programms „Energetische Stadtsanierung“ soll ein<br />
integriertes Quartierskonzept für den Stadtteil erstellt werden.<br />
Ziele<br />
Das zu erarbeitende Konzept soll aufzeigen, welche technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale<br />
durch die Sanierung des Gebäudebestandes sowie bei der Optimierung <strong>und</strong><br />
Neuordnung der Wärmeerzeugung <strong>und</strong> -verteilung im Quartier bestehen. In diesem Zusammenhang<br />
sind konkrete Maßnahmen zu benennen, die ergriffen werden können, um kurz-,<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig die Energieeffizienz zu steigern <strong>und</strong> energieverbrauchsbedingte CO2-<br />
Emissionen zu reduzieren. Das Konzept soll als Gr<strong>und</strong>lage für die Arbeit eines Sanierungsmanagers<br />
dienen, der den Umsetzungsprozess planen <strong>und</strong> mit begleiten wird.<br />
Vorgehen<br />
Hierfür sind technische, (wohnungs-)wirtschaftliche, rechtliche <strong>und</strong> zielgruppenspezifische<br />
Umsetzungshemmnisse zu analysieren <strong>und</strong> Handlungsoptionen für deren Überwindung zu<br />
erarbeiten. Die Vorgehensweise ist in vier Arbeitspakte unterteilt, die aufeinander aufbauen<br />
bzw. miteinander vernetzt sind:<br />
Arbeitspaket 1: Erstellung einer Gesamtenergiebilanz für den Ausgangszustand sowie<br />
Ermittlung von Einsparpotenzialen auf Quartiersebene<br />
Arbeitspaket 2: Erstellung einer Gebäudetypologie der im Quartier vorhandenen Wohngebäude;<br />
Entwicklung von beispielhaften Energiekonzepten für die energetische<br />
Sanierung der Wohngebäudetypen mit Potenzialanalyse<br />
Arbeitspaket 3: Analyse der bestehenden Fernwärmeversorgung, Diskussion von Optionen<br />
für die zukünftige Wärmeversorgung <strong>und</strong> Randbedingungen für die Umsetzung<br />
einer veränderten Versorgungsstruktur<br />
Arbeitspaket 4: Analyse von Umsetzungshemmnissen, Mitwirkung bei der Durchführung<br />
von drei Stadtteilforen<br />
Kontakt<br />
Britta Stein<br />
Tel.: 06151 / 2904-51<br />
E-Mail: b.stein@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
<strong>Umwelt</strong>amt der Stadtverwaltung Mainz<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Ingenieurbüro Krauss & Brunnengräber
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die<br />
Wissenschaftsstadt Darmstadt<br />
Ausgangslage<br />
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist seit vielen Jahren im Bereich des Klimaschutzes aktiv. Sie<br />
ist Mitglied im Klimabündnis, im Agenda-Dokument des Jahres 2000 ist das Thema Energie <strong>und</strong><br />
Klimaschutz intensiv mit Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen unterlegt, von denen einige bereits umgesetzt<br />
worden sind, der Agenda-Prozess ist in Darmstadt weiterhin lebendig <strong>und</strong> es existiert eine<br />
Agenda-Themengruppe Klimaschutz. Ein erstes lokales Klimaschutzkonzept wurde bereits 2002<br />
erarbeitet, von 2009 bis 2011 nahm die Stadt an dem Projekt KLIK (Klimaschutz in Kommunen)<br />
als Modellstadt teil. In dem Projekt wurde wie im Klimaschutzkonzept 2002 eine CO2-Bilanz<br />
erstellt, wobei im Projekt KLIK das Werkzeug ECORegion zum Einsatz kam <strong>und</strong> eine Zeitreihe<br />
beginnend von 1990 erstellt wurde. Außerdem ist die Stadt Darmstadt Unterzeichner der<br />
Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“. Mit dem Agenda-Büro besteht gleichzeitig eine<br />
Koordinierungsstelle für den Klimaschutz in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die erneute<br />
Aufstellung bzw. Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes stellt einen weiteren Schritt dar,<br />
um die Anstrengungen zur CO2-Minderungszielen fortzuentwickeln <strong>und</strong> zu stärken.<br />
Ziele<br />
Ziel des Vorhabens ist es, aufbauend auf den bestehenden Gr<strong>und</strong>lagen, institutionellen Kapazitäten<br />
<strong>und</strong> Aktivitäten ein integriertes <strong>und</strong> aktivierendes Klimaschutzkonzept für die Wissenschaftsstadt<br />
Darmstadt zu erstellen, bei dem gutachterliche Konzepterarbeitung, „Werkstätten<br />
der Profis“ zu speziellen Umsetzungsbereichen, breite partizipative Prozesse <strong>und</strong> konkrete<br />
Kampagnen miteinander verschränkt werden. Für das IWU ist dabei von besonderem Interesse,<br />
diesen Entwicklungsprozesse zu unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten, um diese Erfahrungen für<br />
die wissenschaftliche Bewertung <strong>und</strong> Weiterentwicklung von Klimaschutzkonzepten zu nutzen.<br />
Hier kann auf die Erkenntnisse aus dem IWU-Projekt EQ aufgebaut werden. Mit dem weiteren<br />
Fallbeispiel erweitert das IWU seine Expertise auf dem Feld der integrierten Quartiersansätze.<br />
Vorgehen<br />
Die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes schließt folgende Arbeitsschritte ein:<br />
Vorbereitungsphase<br />
Fortschreibung der Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanz<br />
Identifikation lokaler Klimaschutzpotenziale <strong>und</strong> Darstellung in Szenarien<br />
Akteursbeteiligung, bei der eine aktive Einbeziehung der Bürgerschaft <strong>und</strong> der wesentlichen<br />
lokalen Kompetenz- <strong>und</strong> Entscheidungsträger erfolgt<br />
Darstellung von Maßnahmen in einem Maßnahmen- <strong>und</strong> Aktionskatalog<br />
Konzept für die Evaluation <strong>und</strong> Controlling des Umsetzungsprozesses<br />
Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kontakt<br />
Peter Werner<br />
Tel.: 06151 / 2904-39<br />
E-Mail: p.werner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Wissenschaftsstadt Darmstadt<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 –<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
memo-consulting, Dipl.-Ing. Joachim Fahrwald,<br />
Seeheim-Jugenheim<br />
25
26<br />
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Erstellung eines integrierten Wärmenutzungskonzeptes für die<br />
Stadt Hofheim am Taunus<br />
Ausgangslage<br />
Als eine lokale Maßnahme zur Förderung des Klimaschutzes hat der Magistrat Kreisstadt<br />
Hofheim am Taunus beschlossen, ein Konzept "Integrierte Wärmenutzung 2020“ erarbeiten zu<br />
lassen, welches mit Mitteln der Klimaschutzinitiative des B<strong>und</strong>esministeriums für <strong>Umwelt</strong>,<br />
Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit, Klimaschutz in Kommunen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Einrichtungen, gefördert wird <strong>und</strong> somit den entsprechenden Förderrichtlinien entsprechen<br />
muss.<br />
In dem Beschluss des Magistrat ist zugleich festgelegt worden, für welche Bereiche das integrierte<br />
Wärmenutzungskonzept aufgestellt werden soll. Folgende Teilaspekte sollen nach<br />
Beschluss untersucht werden: Neubau <strong>und</strong> Sanierung von Wohngebäuden, besonders Gebäude<br />
der Hofheimer Wohnungsbau <strong>GmbH</strong> (HWB), Neubaugebiete; Gebiete ohne Erdgasnetz;<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Industriegebiete; öffentliche Einzelobjekte <strong>und</strong> Sporthallen; Nahwärmeinseln,<br />
kalte Nahwärme- <strong>und</strong> Abwasserwärmenutzung; Biomassenutzung. Das IWU unterstützt das<br />
Büro INFRASTRUKTUR & UMWELT, Professor Böhm <strong>und</strong> Partner, Darmstadt, bei der Erstellung<br />
dieses Konzeptes in verschiedenen Teilaufgaben.<br />
Ziele<br />
Ziel des Vorhabens ist es, ein integriertes Wärmenutzungskonzept zu erarbeiten, welches die<br />
vom Magistrat beschlossenen oben genannten Aspekte umfasst <strong>und</strong> den Förderrichtlinien der<br />
Klimaschutzinitiative des B<strong>und</strong>esministeriums für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />
entspricht. Hier kann auf die Erkenntnisse aus dem IWU-Projekt EQ aufgebaut werden. Mit<br />
dem weiteren Fallbeispiel erweitert das IWU seine Expertise auf dem Feld der integrierten<br />
Quartiersansätze.<br />
Vorgehen<br />
Die Erstellung des Wärmenutzungskonzeptes schließt folgende Arbeitsschritte ein:<br />
Kontakt<br />
Peter Werner<br />
Tel.: 06151 / 2904-39<br />
E-Mail: p.werner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Stadt Hofheim am Taunus<br />
Vorbereitungsphase<br />
Plausibilitätsprüfung der bestehenden Energie- <strong>und</strong> CO2-Bilanz<br />
Ermittlung des Wärmebedarfs für die verschiedenen Bereiche (z. B. Wohngebäude,<br />
Gewerbe etc.) <strong>und</strong> Identifikation bzw. Abschätzung lokaler Potenziale<br />
Akteursbeteiligung<br />
Darstellung von Maßnahmen in einen Maßnahmen- <strong>und</strong> Aktionskatalog<br />
Konzept für Evaluation <strong>und</strong> Controlling des Umsetzungsprozesses<br />
Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
INFRASTRUKTUR & UMWELT, Professor Böhm<br />
<strong>und</strong> Partner, Darmstadt
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Wirkungsanalyse von EDMpremium<br />
Ausgangslage<br />
Zur Aktivierung der privaten Haushalte im Hinblick auf die Erreichung der Klimaschutzziele<br />
werden von verschiedenen Akteuren Ansätze entwickelt, um sie zu energiesparenden Verhaltensweisen<br />
anzuhalten. Diese Strategien zielen im Wesentlichen auf eine bessere Information<br />
der Nutzer ab, deren Kern häufig die regelmäßige <strong>und</strong> kurzfristige Rückmeldung des individuellen<br />
Energieverbrauchs darstellt. Die ista Deutschland <strong>GmbH</strong> führt eigene Pilotprojekte zur<br />
Beeinflussung des Nutzerverhaltens durch. Ziel dieser Vorhaben ist es, signifikante Verbrauchsreduktionen<br />
der Mieter- <strong>und</strong> Eigentümerhaushalte zu erreichen <strong>und</strong> Akzeptanzmessungen zur<br />
Nutzung der Dienstleistungen durchzuführen, um darauf aufbauend Erkenntnisse zusammenzutragen,<br />
die einer breiten Markteinführung zweckdienlich sind.<br />
Ziele<br />
Ziel des Projekts ist die Evaluation des ista-Produkts EDMpremium, eines webbasierten Verbrauchsportals<br />
hinsichtlich Nutzerakzeptanz <strong>und</strong> erreichten Einsparungen, vor allem im<br />
Bereich Wärme, Warmwasser <strong>und</strong> Strom.<br />
Vorgehen<br />
Mit Mieterinnen <strong>und</strong> Mietern der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft, die seit Beginn der<br />
Heizperiode 2012/<strong>2013</strong> EDMpremium nutzen können, werden Mieterbefragungen durchgeführt,<br />
die die Erfassung ihres Energienutzungsverhaltens <strong>und</strong> ihrer Akzeptanz des Feedbackinstruments<br />
beinhalten. Zugleich kann die Entwicklung ihrer Verbrauchsdaten im Vorher-<br />
Nachher-Vergleich analysiert werden, um daraus Erkenntnisse zu ziehen, ob das Mieterportal<br />
EDMpremium ein geeignetes Instrument zur Senkung der individuellen Energieverbräuche ist.<br />
Kontakt<br />
Ulrike Hacke<br />
Tel.: 06151 / 2904-49<br />
E-Mail: u.hacke@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
ista Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2012 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
27
28<br />
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Potenzielle Einflüsse von Pedelecs <strong>und</strong> E-Bikes auf<br />
die Verkehrssicherheit<br />
Ausgangslage<br />
In Deutschland liegen die Zuwachsraten der Verkaufszahlen von elektrisch unterstützten<br />
Fahrrädern im zweistelligen Bereich. Dieser Trend ist insbesondere darauf zurückzuführen,<br />
dass immer neue Nutzergruppen (neben älteren Menschen, denen das konventionelle Radfahren<br />
zu mühsam geworden ist, nun auch jüngere <strong>und</strong> sportliche Personen) diese Fortbewegungsart<br />
im Alltags- <strong>und</strong> Freizeitverkehr für sich entdecken. Wenig bekannt ist bisher, wie sich<br />
diese Entwicklung auf die Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer auswirkt.<br />
Ziele<br />
Ziel des Projekts ist die Analyse potenzieller Problemfelder von elektrisch unterstützten<br />
Fahrrädern, die die Basis für eine frühzeitige Erarbeitung <strong>und</strong> Implementierung sinnvoller<br />
Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit darstellen. Im Einzelnen geht es darum,<br />
mögliche Sicherheitsrisiken der Nutzung von Pedelecs <strong>und</strong> E-Bikes für einzelne Nutzergruppen<br />
zu ermitteln <strong>und</strong> Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur abzuleiten. Die Befragung von<br />
insgesamt 358 Pedelec-Nutzern wurde im Jahr 2012 abgeschlossen, derzeit erfolgt die Auswertung<br />
der Befragungsdaten.<br />
Vorgehen<br />
Die Untersuchungsmethodik beinhaltet drei wesentliche Schritte, aus deren Ergebnissen<br />
Folgerungen <strong>und</strong> Empfehlungen für die künftige Praxis abgeleitet werden sollen:<br />
Zuerst werden die rechtlichen <strong>und</strong> technischen Rahmenbedingungen sowie die potenziellen<br />
Risiken <strong>und</strong> möglichen Anforderungen an die Infrastruktur <strong>und</strong> die Verkehrssicherheitsarbeit<br />
sowohl auf der Gr<strong>und</strong>lage der Fachliteratur als auch mit Hilfe<br />
eines Experten-Workshops zusammengetragen.<br />
Den zweiten Schritt <strong>und</strong> IWU-Schwerpunkt stellen schriftliche Befragungen von<br />
etwa 300 Pedelec-Nutzern dar, denen eine explorative qualitative Phase mit zwei<br />
Gruppendiskussionen (Fokussierte Interviews) vorangestellt wird, die zum einen<br />
Senioren <strong>und</strong> zum anderen die Altersgruppe der 40- bis 65-Jährigen einbeziehen<br />
soll.<br />
Darüber hinaus sollen Verkehrsbeobachtungen mittels Verfolgungsfahrten <strong>und</strong><br />
Fahrversuche die Sicherheitsprobleme im tatsächlichen Verkehrsablauf erfassen.<br />
Kontakt<br />
Ulrike Hacke<br />
Tel.: 06151 / 2904-49<br />
E-Mail: u.hacke@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Planungsgemeinschaft Verkehr (Hannover)
Forschungsfeld integrierte nachhaltige Entwicklung<br />
Betreuung des Kompetenznetzwerkes Stadtökologie – CONTUREC<br />
Ausgangslage<br />
Das Kompetenznetzwerk Stadtökologie mit dem Namen CONTUREC (COmpetence NeTwork for<br />
URban ECology) ist im Jahr 2005 gegründet worden, um der stadtökologischen Forschung in<br />
Deutschland neue Impulse zu geben <strong>und</strong> durch Tagungen <strong>und</strong> Foren die Diskussion um stadtökologische<br />
Fragen zu fördern sowie einen kontinuierlichen Informationsaustausch zu organisieren.<br />
Es ist ein offenes Netzwerk, dessen Kerngruppe aus <strong>Institut</strong>ionen beziehungsweise<br />
Personen von Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> sonstigen Einrichtungen besteht. Drei inhaltliche Zugänge bestimmen aktuell die Arbeit<br />
des Kompetenznetzwerkes: Biodiversität <strong>und</strong> städtische Räume, städtische Lebensräume,<br />
städtische ökologische Systeme. Das Kompetenznetzwerk setzt sich dafür ein, dass die Umsetzung<br />
der oben genannten Zugänge durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Praxispartnern erfolgt. Das Netzwerk hat mittlerweile mehrere<br />
nationale bzw. internationale Tagungen gemeinsam mit verschiedenen Partnern durchgeführt,<br />
eine Schriftenreihe mit dem Namen CONUTREC ins Leben gerufen, war Urheber der Gründung<br />
des internationalen Netzwerkes URBIO (Urban Biodiversity and Design), ist eingeb<strong>und</strong>en in<br />
internationale Aktivitäten der „Global Partnership on Local and Subnational Action for Biodiversity“<br />
<strong>und</strong> unterstützt aktiv Wettbewerbe zum Thema Natur in der Stadt (z. B. der Stiftung<br />
Lebendige Stadt). Die Geschäftsstelle des Netzwerkes befindet sich im <strong>Institut</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>.<br />
Ziele<br />
Ziel der Aktivitäten des IWU ist es, neben der Leitung der Geschäftsstelle die inhaltliche<br />
Betreuung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Kompetenznetzwerkes Stadtökologie systematisch <strong>und</strong><br />
kontinuierlich voranzutreiben <strong>und</strong> zusätzliche nationale <strong>und</strong> internationale Partner für Kooperationen<br />
zu gewinnen.<br />
Vorgehen<br />
Auf nationaler Ebene werden die bisherigen Schritte zur Entwicklung eines Indikatoren- <strong>und</strong><br />
Monitoringkonzeptes zur biologischen Vielfalt in Städten sowie die Aktivitäten des B<strong>und</strong>esamtes<br />
für Naturschutz zur Umsetzung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ weiter<br />
unterstützt. Fachliche Beiträge zu kommunalen Biodiversitätsstrategien werden zusammen mit<br />
anderen Partnern über das Netzwerk mit gefördert <strong>und</strong> zum Teil auch eigenständig ausgearbeitet.<br />
Auf internationaler Ebene wird die Mitwirkung am City Biodiversity Index fortgesetzt.<br />
Darüber hinaus erfolgt über Fachbeiträge <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk URBIO<br />
eine Mitwirkung an der Ausarbeitung einer „Global Research Agenda for Urban Biodiversity“.<br />
Kontakt<br />
Peter Werner<br />
Tel.: 06151 / 2904-39<br />
E-Mail: p.werner@iwu.de<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
kontinuierlich<br />
29
30<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Kosten energiesparender Maßnahmen bei der Modernisierung<br />
von Wohngebäuden<br />
Ausgangslage<br />
Für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit energiesparender Maßnahmen bei der energetischen<br />
Modernisierung ist die Frage zu beantworten: Wie hoch sind die zusätzlichen Kosten für die<br />
energetische Modernisierung <strong>und</strong> in welchem Verhältnis stehen diese zu den eingesparten<br />
Energiekosten. Diese Frage wird in der Fachwelt <strong>und</strong> der Politik, aber auch bei potenziellen<br />
Investoren, sehr kontrovers diskutiert – auch wegen fehlender statistisch abgesicherter<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Bestimmung der Kosten.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurde in einem 2011 abgeschlossenen Forschungsvorhaben im IWU<br />
eine umfangreiche Kostendatenbank auf Basis abgerechneter Bauvorhaben entwickelt. Die aus<br />
der Datenbank abgeleiteten Kostenfunktionen sind statistisch abgesichert. Der Abschlussbericht<br />
zu dem Forschungsvorhaben steht als BMVBS-Online-Publikation, Nr. 07/2012 zum<br />
Download zur Verfügung. Diese Kostendatenbank bildet die Basis für das hier vorgestellte<br />
Vorhaben.<br />
Ziele<br />
Die Ziele des Vorhabens sind, mehr Transparenz in die kontroverse Diskussion der Kosten, die<br />
energiebedingten Mehrkosten <strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit energiesparender Maßnahmen zu<br />
bringen, damit verstärkt Investitionen in energiesparende Maßnahmen im Gebäudebestand<br />
auszulösen bzw. die Zahl der Sanierungsmaßnahmen zu erhöhen <strong>und</strong> letztlich einen Beitrag zur<br />
Verringerung der Treibhausgasemissionen zu leisten.<br />
Vorgehen<br />
Im Rahmen des Vorhabens wird systematisch der Zusammenhang zwischen den die Effizienz<br />
bestimmenden Eigenschaften der Bauteile <strong>und</strong> Anlagenteile eines Gebäudes (z. B. Baukosten<br />
je m 2 Wärmedämmverb<strong>und</strong>system in Abhängigkeit vom Wärmedurchgangskoeffizienten) <strong>und</strong><br />
den damit verb<strong>und</strong>enen Kosten untersucht <strong>und</strong> parametrisiert dargestellt. Basis für die Untersuchung<br />
sind aktuelle Kostenfeststellungen (detaillierte Handwerkerrechnungen) zu durchgeführten<br />
Modernisierungsvorhaben. Die vorhandene Datenbank wird aktualisiert <strong>und</strong> erweitert<br />
um Wärmepumpenanlagen zur Unterstützung der Heizung & Warmwasserversorgung von<br />
Wohngebäuden.<br />
Zudem werden die Kostenfunktionen in ein Energiebilanzprogramm eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das<br />
Energiebilanzprogramm um ein Tool zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit erweitert. Damit<br />
können die Ergebnisse unmittelbar im Rahmen der Energieberatung genutzt werden.<br />
Kontakt<br />
Eberhard Hinz<br />
Tel.: 06151 / 2904-57<br />
E-Mail: e.hinz@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz<br />
<strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong> / 2014<br />
Partner<br />
Fachingenieure
Forschungsfeld Energie<br />
Cost-optimal methodology – Benchmark and design tool for<br />
energy performance standards for buildings<br />
Ausgangslage<br />
Die EU hat 2010 eine Neufassung der Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD)<br />
beschlossen. Darin werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, Mindestanforderungen an die<br />
energetische Qualität von Gebäuden bzw. Bauteilen festzuschreiben. Mindestens muss dabei<br />
das „kostenoptimale Niveau“ der Energieeffizienz vorgeschrieben werden, die Mitgliedstaaten<br />
dürfen in ihren Vorschriften aber auch über dieses Niveau hinausgehen. Die Details dieses<br />
Nachweises wurden auf EU-Ebene diskutiert. Insbesondere wurde eine Methode zur Ermittlung<br />
des kostenoptimalen Niveaus festgelegt (“cost-optimal methodology“).<br />
Ziele<br />
Das Buildings Performance <strong>Institut</strong>e Europe (BPIE) arbeitet an einer Studie, die die Einführung<br />
der Kostenoptimalitätsermittlung in den EU-Mitgliedsstaaten begleiten soll. Die Studie basiert<br />
auf der beispielhaften Analyse des Kostenoptimalitätsansatzes in ausgewählten Mitgliedsländern.<br />
Im Rahmen der Studie soll insbesondere die Bedeutung unterschiedlicher Einflussfaktoren<br />
bei der Berechnung des Kostenoptimums herausgearbeitet werden. Das IWU hat in diesem<br />
Kontext die Studie für den Neubaubereich in Deutschland übernommen.<br />
Vorgehen<br />
Folgende Arbeitsschritte sind vorgesehen:<br />
Dokumentation der Hauptannahmen <strong>und</strong> Inputparameter der Kostenoptimumsberechnungen<br />
Durchführung der Kostenoptimumsberechnungen an ausgewählten Modellgebäuden<br />
Durchführung einer Sensitivitätsanalyse hinsichtlich der Diskontsätze <strong>und</strong> der Energiepreisszenarien<br />
Zusammenfassung der Erfahrungen <strong>und</strong> möglichen Schwierigkeiten bei den Kostenoptimumsberechnungen<br />
Bei der Bearbeitung wird auf Modellgebäude, Kosten <strong>und</strong> Maßnahmen zurückgegriffen, die<br />
2012 im Rahmen des Projektes „Evaluierung <strong>und</strong> Fortentwicklung der EnEV 2009: Untersuchung<br />
zu ökonomischen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau“ entwickelt wurden.<br />
Kontakt<br />
Dr. Andreas Enseling<br />
Tel.: 06151 / 2904-55<br />
E-Mail: a.enseling@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Buildings Performance <strong>Institut</strong>e Europe<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
31
32<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Akteursbezogene Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Energieeffizienzmaßnahmen<br />
im Bestand<br />
Ausgangslage<br />
Energiesparende Maßnahmen an bestehenden Gebäuden sind im betriebswirtschaftlichen Sinne<br />
Investitionen <strong>und</strong> müssen sich in der Praxis an üblichen Rentabilitätskriterien messen lassen. Sie<br />
treffen dabei auf unterschiedliche Akteure, die sich im Hinblick auf ihre ökonomische Situation<br />
<strong>und</strong> Perspektive unterscheiden.<br />
Ziele<br />
Ziel des Vorhabens ist es, energiesparende Investitionen in den Gebäudebestand aus dem Blickwinkel<br />
der Akteure zu analysieren. Es soll dabei herausgearbeitet werden, welche Annahmen <strong>und</strong><br />
Randbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse von Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
aufweisen.<br />
Vorgehen<br />
Für die Untersuchung werden folgende Festlegungen getroffen:<br />
1. Es wird akteursbezogen unterschieden in selbstnutzende Eigentümer <strong>und</strong> Vermieter. Selbstnutzende<br />
Eigentümer können die Investitionen durch eingesparte Energiekosten refinanzieren.<br />
Vermieter müssen auf mietrechtlich zulässige Mieterhöhungen zurückgreifen.<br />
2. Aus Vereinfachungsgründen werden exemplarisch Maßnahmenpakete in zwei Modellgebäuden<br />
(EFH <strong>und</strong> MFH) betrachtet, die zu unterschiedlichen Energieeffizienzstandards führen.<br />
3. Die ökonomische Bewertung der Wärmeschutzmaßnahmen erfolgt über die Eigenkapitalrendite,<br />
die mit einem sog. Vollständigen Finanzplan berechnet wird.<br />
Bei der Bearbeitung der Studie sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:<br />
Festlegung der Rahmenbedingungen der Berechnungen<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen aus der Perspektive von selbstnutzenden Eigentümern<br />
im Bestand<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen aus der Perspektive von Vermietern im Bestand<br />
Die Ergebnisse der Berechnungen werden in einem Abschlussbericht dokumentiert.<br />
Kontakt<br />
Dr. Andreas Enseling<br />
Tel.: 06151 / 2904-55<br />
E-Mail: a.enseling@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld Energie<br />
Energetisches Portfoliomanagement – Potenzialanalysen<br />
Ausgangslage<br />
Durch die Einführung von Energieausweisen bei Wohngebäuden stehen Wohnungsunternehmen<br />
erhebliche Datenmengen über den energetischen Zustand ihres Gebäudebestandes zur<br />
Verfügung. Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die neu gewonnenen Daten<br />
sowie weitere energierelevante Informationen in ihren Managementprozess – insbesondere<br />
das Portfoliomanagement – zu integrieren. Die Frage „Was ist zukünftig bei welchen Gebäuden<br />
zu tun“ ist aufgr<strong>und</strong> der langen Erneuerungszyklen von Gebäuden <strong>und</strong> Bauteilen <strong>und</strong> der<br />
beschränkten finanziellen Mittel der Wohnungsunternehmen besonders bedeutsam. Erfolgt<br />
die Integration von energetischen Informationen bzw. Fragestellungen systematisch, kann von<br />
einem energetischen Portfoliomanagement gesprochen werden. Neben einer vollständigen<br />
bzw. teilweisen Integration im Rahmen des Portfoliomanagement können die vorliegenden<br />
energierelevanten Informationen auch zunächst dazu benutzt werden, den Gebäudebestand<br />
hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit zu bewerten <strong>und</strong> Einsparpotenziale zu identifizieren<br />
(energetische Potenzialanalyse).<br />
Ziele<br />
Die Erstellung einer energetischen Potenzialanalyse kann sinnvoll sein, um sich z. B. für Verhandlungen<br />
mit der Kommune über Einsparziele oder als Vorbereitung für Pilotprojekte im<br />
Bereich energetische Sanierung einen Überblick über die energetische Qualität des Gebäudebestandes<br />
<strong>und</strong> mögliche strategische Zielsetzungen zu verschaffen.<br />
Vorgehen<br />
Bei der energetischen Potenzialanalyse bietet sich folgende Vorgehensweise an:<br />
1. Aufbau einer unternehmensspezifischen Gebäudetypologie:<br />
Aus der b<strong>und</strong>esdeutschen Gebäudetypologie des IWU können repräsentative Gebäudetypen<br />
ausgewählt <strong>und</strong> an die Gegebenheiten des Unternehmens hinsichtlich Gebäudekonstruktion<br />
<strong>und</strong> Energieversorgung angepasst werden.<br />
2. Energetische Bewertung <strong>und</strong> Definition von Maßnahmenpaketen:<br />
Die Energiebilanzberechnung für die identifizierten Gebäudetypen kann z. B. über das I-<br />
WU-Tool „Energy Profile“ erfolgen. Der berechnete Endenergiebedarf wird anschließend<br />
mit vorliegenden Energieausweisdaten <strong>und</strong> anderen statistischen Daten abgeglichen. Resultat<br />
ist eine Beschreibung des Gebäudebestandes über Typgebäude <strong>und</strong> deren energetische<br />
Qualität. Auf Basis der erstellten Typologie erfolgt eine Definition typischer energetischer<br />
Maßnahmenpakete.<br />
3. Potenzialanalyse:<br />
Anschließend sollten für jeden Gebäudetyp die möglichen Einsparpotenziale (Endenergie<br />
<strong>und</strong> CO2) <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Investitionskosten berechnet werden. Unter Berücksichtigung<br />
alternativer jährlicher Sanierungsraten, der zur Sanierung anstehenden Gebäudetypen<br />
<strong>und</strong> der unterschiedlichen Maßnahmenpakete können mögliche Einsparpotenziale<br />
für den Gesamtbestand ermittelt werden. Darüber hinaus kann eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
unter Beachtung der besonderen Rahmenbedingungen der Wohnungswirtschaft<br />
erfolgen.<br />
In <strong>2013</strong> sind drei Projekte mit kommunalen Wohnungsunternehmen vorgesehen.<br />
Kontakt<br />
Dr. Andreas Enseling / Eberhard Hinz<br />
Tel.: 06151 / 2904-55/-57<br />
E-Mail: a.enseling@iwu.de / e.hinz@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Kommunale Wohnungsunternehmen<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
33
34<br />
Forschungsfeld Energie<br />
EPISCOPE – Typologische Klassifizierung <strong>und</strong> Energieeffizienz-<br />
Monitoring von Wohngebäudebeständen in europäischen Ländern<br />
Ausgangslage<br />
Die Steigerung der Energieeffizienz sowie eine damit einhergehende Senkung des Energieverbrauchs<br />
<strong>und</strong> der Treibhausgasemissionen sind wesentliche Bestandteile der europäischen<br />
Klima- <strong>und</strong> Energiepolitik. Für unterschiedliche Verbrauchssektoren sind in den Verordnungen<br />
der Europäischen Union sowie in den nationalen <strong>und</strong> lokalen Regelwerken ihrer Mitgliedsstaaten<br />
ehrgeizige Zielsetzungen <strong>und</strong> Anforderungen verankert. Dem Gebäudesektor wird auf<br />
diesem Gebiet eine Schlüsselrolle beigemessen, da hier durch verfügbare Technologien<br />
signifikante Verbrauchsreduktionen möglich erscheinen. Eine quantifizierbare Überprüfung der<br />
bisherigen Entwicklungen auf diesem Gebiet findet jedoch in der Regel nicht statt, zumal in<br />
vielen europäischen Ländern die Datengr<strong>und</strong>lage zum energetischen Zustand <strong>und</strong> zum Energieverbrauch<br />
des nationalen Gebäudebestandes unzureichend ist. Es stellt sich somit die Frage,<br />
wie die im Gebäudesektor erzielten Fortschritte im Sinne eines systematischen Monitorings<br />
verfolgt, überprüft <strong>und</strong> erfasst werden können.<br />
Ziele<br />
Ziel des EPISCOPE Projektes ist es, die Effekte energetischer Sanierungsprozesse im europäischen<br />
Wohngebäudesektor transparenter <strong>und</strong> effektiver zu machen. Zu diesen Zwecke soll ein<br />
Monitoring-Ansatz entwickelt werden, der auf nationaler, regionaler <strong>und</strong> lokaler Ebene anwendbar<br />
ist <strong>und</strong> Entscheidungsträger in die Lage versetzen soll, Sanierungsprozesse nachverfolgen<br />
<strong>und</strong> steuern sowie die tatsächlich erreichten Einsparungen evaluieren zu können.<br />
Vorgehen<br />
Den konzeptionellen Rahmen des Projektes bilden die nationalen Wohngebäudetypologien,<br />
die im IEE Projekt TABULA in 12 europäischen Ländern erarbeitet wurden. Dieser Ansatz wird<br />
auf sieben weitere Länder ausgeweitet. Zudem ist vorgesehen, Neubauten <strong>und</strong> die jeweiligen<br />
nationalen Interpretationen des in der EPBD verankerten „Nearly Zero Energy Building – nZEB“<br />
in die Systematik mit aufzunehmen.<br />
Als Hauptaktivität wird in jedem der teilnehmenden Länder ein Pilotvorhaben durchgeführt, in<br />
dem der Sanierungsfortschritt eines Gebäudeportfolios auf lokaler Ebene oder des Wohngebäudebestandes<br />
auf regionaler bzw. nationaler Ebene verfolgt <strong>und</strong> evaluiert wird. Als Gr<strong>und</strong>lage<br />
für den internationalen Vergleich von Monitoring-Ergebnissen wird ein gemeinsamer<br />
Indikatoren-Satz entwickelt, der sowohl Strukturdaten (z. B. Fortschritte beim Wärmeschutz)<br />
als auch Energie- <strong>und</strong> Klimaschutzkennwerte (z. B. CO2-Emissionen) für den jeweiligen Gebäudebestand<br />
berücksichtigt. In Kombination mit den nationalen Gebäudetypologien <strong>und</strong> statistischen<br />
Daten zu verschiedenen Gebäudetypen können dadurch die Modelle von Gebäudebeständen<br />
besser als bisher abgebildet werden.
Forschungsfeld Energie<br />
Das Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms „IEE – Intelligent Energy Europe“<br />
durchgeführt. Initiator <strong>und</strong> Koordinator ist das IWU. Die Projektpartner kommen aus den<br />
Ländern Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande,<br />
Norwegen, Österreich, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn <strong>und</strong> Zypern.<br />
Kontakt<br />
Britta Stein<br />
Tel.: 06151 / 2904-51<br />
E-Mail: b.stein@iwu.de<br />
Fördermittelgeber<br />
EU-Förderprogramm „Intelligent Energy<br />
Europe<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong> – 2016<br />
Partner<br />
16 Partner aus 15 europäischen Ländern<br />
35
36<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Datenaufnahme Gebäudebestand<br />
Ausgangslage<br />
Innerhalb des Energiekonzepts der B<strong>und</strong>esregierung besitzen die deutliche Verbesserung der<br />
Energieeffizienz <strong>und</strong> die größere Nutzung erneuerbarer Energien im Wohngebäudebereich<br />
einen hohen Stellenwert. Um die in diesem Zusammenhang stehenden Zielsetzungen <strong>und</strong> die<br />
Wirksamkeit der eingesetzten Instrumente (Fördermittel, EnEV, etc.) zu evaluieren, sollen im<br />
Rahmen eines in regelmäßigen Abständen durchgeführten Monitorings die energetischen<br />
Qualitäten des Wohngebäudebestandes <strong>und</strong> ihre Änderungen im Zeitablauf repräsentativ <strong>und</strong><br />
valide erfasst werden.<br />
Ziele<br />
In einer Vorstudie soll das IWU ein stichprobenmethodisches <strong>und</strong> inhaltliches Konzept für eine<br />
im Zentrum des Monitorings stehende Basiserhebung erarbeiten. In dieser Basiserhebung<br />
sollen energetische Gebäudequalitäten <strong>und</strong> gegebenenfalls auch Energieverbrauchsdaten<br />
erhoben werden.<br />
Vorgehen<br />
Recherche einschlägiger Studien <strong>und</strong> Daten sowie kritische Würdigung dieser Quellen im<br />
Hinblick auf eine Eignung für das geplante Monitoring<br />
Konzeption eines stichprobenmethodischen Erhebungskonzepts für die Basiserhebung<br />
Überprüfung, ob <strong>und</strong> inwieweit die Basiserhebung unter Rückgriff auf das im Rahmen<br />
des Zensus 2011 vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt aufgebauten Gebäuderegisters durchgeführt<br />
werden kann<br />
Festlegung von Befragungsinhalten <strong>und</strong> Entwurf eines geeigneten Fragebogens für die<br />
Basiserhebung sowie Durchführung eines Pretests<br />
Kontakt<br />
Dr. Holger Cischinsky<br />
Tel.: 06151 / 2904-37<br />
E-Mail: h.cischinsky@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />
(BBSR)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld Energie<br />
Monitoring der KfW-Energiesparprogramme<br />
Ausgangslage<br />
Bei der Förderung von Energiesparmaßnahmen im Wohngebäudebestand <strong>und</strong> im Neubau<br />
nimmt die KfW insbesondere mit ihren Programmen „Energieeffizient Sanieren“ <strong>und</strong> „Energieeffizient<br />
Bauen“ eine dominierende Rolle ein. In Arbeitsgemeinschaft mit dem Bremer Energie<br />
<strong>Institut</strong> hat das IWU bereits in den Jahren 2007 – 2010 Untersuchungen zum „CO2-<br />
Gebäudesanierungsprogramm“ der KfW, einem Vorläufer der jetzigen Bestandsförderung,<br />
durchgeführt.<br />
Ziele<br />
Das Monitoring der Bestands-Energiesparförderung der KfW wird im Hinblick auf das Programm<br />
„Energieeffizient Sanieren“ fortgesetzt. Neu hinzugekommen ist die Analyse der<br />
Neubauförderung im Programm „Energieeffizient Bauen“. In den jährlich durchzuführenden<br />
Untersuchungen werden unter anderem die CO2-Emissionsminderungen der geförderten<br />
Maßnahmen quantifiziert. Darüber hinaus wird ein allgemeiner Überblick über die von den<br />
Gebäudeeigentümern umgesetzten Energiesparmaßnahmen gegeben.<br />
Vorgehen<br />
Die Datenerhebung erfolgt über Fragebögen, die in jedem Untersuchungsjahr an eine Stichprobe<br />
von Fördermittelempfängern versendet werden. Neben dem bereits bestehenden<br />
Verfahren für das Bestandsmonitoring ist durch das IWU auch eine entsprechende Methode<br />
zur Abschätzung der Energieeinsparungen <strong>und</strong> CO2-Minderungen im Neubau entwickelt<br />
worden.<br />
Die Untersuchungen werden – für das jeweils zurückliegende Förderjahr – jährlich bis zum Jahr<br />
2014 durchgeführt. In der ersten 2011 fertig gestellten Studie wurde zusätzlich die Neubau-<br />
Förderung der Jahre ab 2006 analysiert.<br />
Kontakt<br />
Dr. Nikolaus Diefenbach<br />
Tel.: 06151 / 2904-32<br />
E-Mail: n.diefenbach@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
KfW-Bankengruppe<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – 2014<br />
Partner<br />
Bremer Energie <strong>Institut</strong><br />
37
38<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Endenergieverbrauch von Wohngebäuden – ein systematischer<br />
Vergleich aktueller Studien<br />
Ausgangslage<br />
Bei Energiebilanzberechnungen stellt sich die Frage, inwiefern berechnete Einsparungen in der<br />
Praxis tatsächlich erzielt werden. Dabei sind insbesondere bei Altbauten Rahmenbedingungen<br />
häufig nicht klar zu definieren wie z. B. bauliche Kenndaten (Baumaterialien, Wärmeleitfähigkeiten,<br />
…), anlagentechnische Eigenschaften (Rohrleitungsverluste, …), oder nutzerspezifische<br />
Randbedingungen (Raumtemperaturen, Lüftungsverhalten, …). Letztlich stellt sich der Wohngebäudebestand<br />
auf dieser Detaillierungsebene als sehr inhomogen dar, mit der Konsequenz,<br />
dass gemessene Verbrauchswerte <strong>und</strong> berechnete Bedarfswerte im Einzelfall deutlich voneinander<br />
abweichen können. Darüber hinaus wird in Energiebilanzverfahren mit Normrandbedingungen<br />
für Klima <strong>und</strong> Nutzungsbedingungen gerechnet, die empirisch nicht abgeleitet sind<br />
<strong>und</strong> ebenfalls zu Abweichungen führen können.<br />
Dennoch müssen für Energiebilanz- <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnungen Endenergie-<br />
Einsparpotenziale möglichst gut abgeschätzt werden. Dabei ist der gemessene Endenergieverbrauch<br />
eines Gebäudes eine wesentliche Kenngröße für die Gebäudemodellbildung <strong>und</strong><br />
energetische Bilanzierung, denn die Normierung des Gebäudemodells erfolgt über den Abgleich<br />
des berechneten Endenergiebedarfs mit dem gemessenen Endenergieverbrauch.<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage hierzu liegen für den Wohngebäudebestand in Deutschland mehrere Studien zu<br />
gemessenen Verbrauchswerten vor, die jedoch zum Teil deutlich unterschiedliche Kennwerte<br />
ausweisen.<br />
Ziel<br />
Ziel ist es, durch den systematischen Vergleich dieser Studien die Unterschiede in den Verbrauchskennwerten<br />
zu begründen <strong>und</strong> auf dieser Basis plausibel erscheinende Benchmarks für<br />
die Normierung von Gebäudemodellen zur energetischen Bilanzierung abzuleiten.<br />
Vorgehen<br />
Das Projekt gliedert sich in folgende Schritte:<br />
Auswertung von aktuellen Studien, in denen auf der Basis von Primärdaten <strong>und</strong> unter<br />
Darstellung der Rahmenbedingungen Endenergieverbrauchskennwerte für Wohngebäude<br />
abgleitet werden.<br />
Vergleichende Darstellung der Datengr<strong>und</strong>lagen der Studien (Primärdaten), der Systematik<br />
der Kennwertbildung <strong>und</strong> Diskussion der Kennwerte.<br />
Auf Basis der Ergebnisse des 2. Arbeitsschrittes werden Verbrauchskennwerte abgeleitet,<br />
die zur Normierung von Gebäudemodellen im Rahmen von Energiebilanzberechnungen<br />
herangezogen werden können.<br />
Kontakt<br />
Eberhard Hinz<br />
Tel.: 06151 / 2904-57<br />
E-Mail: e.hinz@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Eigenforschung<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld Energie<br />
Energetische Sanierung Rotlintstraße 116-128 in Frankfurt<br />
Ausgangslage<br />
Die ABG Frankfurt Holding führte<br />
zwischen 2008 <strong>und</strong> 2011 zusammen<br />
mit der Gesellschaft für Siedlungs-<br />
<strong>und</strong> Hochbauplanung faktor10 eine<br />
umfassende energetische Modernisierung<br />
ihrer Häuser in der Rotlintstraße<br />
116-128 in Frankfurt durch.<br />
Die Gebäude sollten nach der<br />
Sanierung den Passivhausstandard<br />
erreichen, was im Mittel über die<br />
gesamte Wohnfläche auch gelang.<br />
Bei der Gebäudehülle sollten überwiegend<br />
nachwachsende Rohstoffe<br />
als Dämmstoff eingesetzt werden.<br />
Weiterhin sollte auch bei der Warmwasserbereitung<br />
<strong>und</strong> -verteilung der<br />
Energieaufwand minimiert werden.<br />
Die Restwärmeversorgung erfolgt zu<br />
einem großen Teil über ein Rapsöl-<br />
BHKW mit biogenem Treibstoff. In<br />
der Netto-Jahresbilanz sollen die<br />
Gebäude für Heizung, Warmwasserbereitung<br />
<strong>und</strong> Hilfsstrom per Saldo<br />
keine Kohlendioxid-Emissionen verursachen<br />
(Zero-Emission-Gebäude).<br />
Weiterhin wurde die Vermietung der<br />
Wohnungen nach dem Warmmietenmodell,<br />
d. h. ohne individuelle Abrechnung<br />
von Heizkosten erprobt.<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ist vom Hessischen Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtshaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt.<br />
Ziele<br />
Im Rahmen des Projektes sollten u.a. folgende Fragen beantwortet werden:<br />
Wie kann der Passivhausstandard bei Bestandsgebäuden erreicht werden?<br />
Welche Optimierungspotenziale gibt es bei der Warmwasserbereitung <strong>und</strong><br />
-verteilung?<br />
Wie können die regenerativen Wärmeerzeuger optimal zusammenarbeiten, so dass in<br />
der Jahresbilanz die Gebäude klimaneutral sind?<br />
Wie ist die Modernisierung aus wohnungswirtschaftlicher Sicht zu bewerten?<br />
Erreichen die Gebäude nach Modernisierung die angestrebten Energieverbräuche<br />
bzw. was sind ggf. Gründe für Abweichungen <strong>und</strong> wo liegen Optimierungspotenziale?<br />
Bewährt sich das Warmmietenmodell oder führt es zu erhöhten Energieverbräuchen?<br />
39
40<br />
Vorgehen<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Das IWU hat im Rahmen der wissenschaftlichen<br />
Begleitung ein Konzept<br />
zur Charakterisierung von Zero-<br />
Emission-Gebäuden entwickelt <strong>und</strong><br />
energetische Analysen unter Berücksichtigung<br />
unterschiedlicher Ausführungsvarianten<br />
durchgeführt. Die<br />
energetische Beratung umfasste<br />
weiterhin die Optimierung der<br />
Konstruktionen (inklusive der neu<br />
entwickelten Fassaden), die Beratung<br />
bei der Planung der Haustechnik<br />
<strong>und</strong> die Baubegleitung (mit<br />
energetischer Qualitätssicherung). Zusätzlich wurde die energetische Modernisierung auf ihre<br />
Wirtschaftlichkeit hin untersucht <strong>und</strong> ein Maßnahmenkatalog zur Umsetzung umfassender<br />
energetischer Modernisierungen, auch im vermieten Zustand, erstellt.<br />
Das IWU entwickelte ein Messkonzept, das zusammen mit der Mainova ServiceDienste<br />
umgesetzt wurde. Die Messdaten werden im Zeitraum von Frühjahr 2010 bis April <strong>2013</strong><br />
ausgewertet.<br />
Die Modernisierung aller Gebäude wurde im Sommer 2011 abgeschlossen <strong>und</strong> die Wohnungen<br />
sind bezogen. Die Planungsphase, das Zero-Emission-Konzept, die Bauphase <strong>und</strong> die<br />
Wirtschaftlichkeit wurden bereits in Berichten dokumentiert. Im April <strong>2013</strong> endet die<br />
messtechnische Erfolgskontrolle, bei der zahlreiche Optimierungen der Anlagentechnik<br />
angestoßen werden konnten. Danach werden die Messergebnisse zusammengestellt <strong>und</strong> eine<br />
Gesamtbewertung im Endbericht vorgenommen.<br />
Kontakt<br />
Marc Großklos<br />
Tel.: 06151 / 2904-47<br />
E-Mail: m.grossklos@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Europäische Union (RWB-EFRE-Programm)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2008 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
ABG FRANKFURT HOLDING<br />
Mainova ServiceDienste
Forschungsfeld Energie<br />
Passivhäuser mit Energiegewinn“ Cordierstraße in<br />
Frankfurt<br />
Ausgangslage<br />
Die ABG Frankfurt Holding errichtet<br />
zusammen mit dem Büro faktor10 in<br />
der Frankfurter Cordierstraße 2-6<br />
Mehrfamilienhäuser, die nicht nur<br />
einem gehobenen Passivhausstandard<br />
entsprechen, sondern in der<br />
Jahresbilanz einen Energiegewinn<br />
erzielen. Das bedeutet, dass neben der<br />
regenerativen Erzeugung aller<br />
benötigten Wärme <strong>und</strong> aller elektrischen<br />
Energie auch Strom in das<br />
öffentliche Netz eingespeist wird, um<br />
über die Lebensdauer der Anlagen die Entwurf des Gebäudes (Bild: faktor10)<br />
Herstellungsenergie des Gebäudes<br />
„rückzuvergüten“. Dies ist jedoch bei Mehrfamilienhäusern deutlich schwieriger zu erreichen<br />
als bei Einfamilienhäusern, da die zur Verfügung stehenden Flächen für Photovoltaik <strong>und</strong><br />
Solarthermie bei Gebäuden mit vielen Wohneinheiten anteilig kleiner ausfallen als bei<br />
Einfamilienhäusern. Der deutlichen Reduktion des Haushaltsstromverbrauches kommt dabei<br />
eine entscheidende Bedeutung zu. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollen bei den Gebäuden die verfügbaren<br />
Effizienzpotenziale auf der Bedarfsseite (Heizung, Warmwasser sowie elektrische Energie für<br />
Haushalts- <strong>und</strong> Hilfsstrom) ausgeschöpft werden. Der trotzdem verbleibende Energiebedarf für<br />
Wärme <strong>und</strong> Strom soll vollständig regenerativ vor Ort erzeugt <strong>und</strong> darüber hinaus ein<br />
Stromüberschuss produziert werden.<br />
Ziele<br />
Das Projekt soll zeigen, wie ein<br />
bilanzieller Ausgleich von Energiebedarf<br />
<strong>und</strong> regenerativer Erzeugung im<br />
Mehrfamilienhaus erreicht werden<br />
kann <strong>und</strong> welche Maßnahmen dazu<br />
ergriffen werden müssen. Dies soll<br />
sowohl allgemein für unterschiedliche<br />
Randbedingungen von Mehrfamilienhäusern<br />
als auch am konkreten<br />
Beispiel des Projektes in der Cordierstraße<br />
untersucht <strong>und</strong> begleitet<br />
werden.<br />
Energie in kWh/(m²a)<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
37 kWh/(m²a)<br />
Verluste<br />
Heizwärme Warmwasser<br />
Wärmebedarf<br />
Solarthermie<br />
BHKW<br />
Biomethan<br />
Wärmeerzeugung<br />
Hilfsstrom<br />
Haushaltsstrom<br />
Strombedarf<br />
BHKW<br />
Biomethan<br />
Energiebilanz des Gebäudes Cordierstraße 2-6<br />
Photovoltaik<br />
Stromerzeugung<br />
überschüssige<br />
Stromerzeugung<br />
12 kWh/(m²a)<br />
Photovoltaik<br />
BHKW<br />
Biomethan<br />
Primärenergiebedarf<br />
Primärenergiegutschrift<br />
41
42<br />
Vorgehen<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Das IWU berät das Projektteam wissenschaftlich bei der energetischen Optimierung der<br />
Gebäude im Hinblick auf Wärme- <strong>und</strong> Strombedarf sowie -erzeugung <strong>und</strong> überprüft die<br />
Planungen auf das Erreichen eines „Energiegewinn“-Hauses hin. Weiterhin wird in einer Studie<br />
systematisch untersucht, wie bei Mehrfamilien-Wohngebäuden der bilanzielle Ausgleich<br />
zwischen Energiebedarf <strong>und</strong> lokaler Energieerzeugung erreicht werden kann. Dazu werden<br />
sowohl die Sensitivität der verschiedenen Effizienzpotenziale im Gebäudebereich auf den<br />
bilanziellen Ausgleich untersucht (Heizung, Warmwasser, Hilfsstrom, Haushaltsstrom) als auch<br />
mögliche Varianten der Wärme- <strong>und</strong> Stromversorgung sowie ihre gegenseitigen Wechselwirkungen.<br />
Kontakt<br />
Marc Großklos<br />
Tel.: 06151 / 2904-47<br />
E-Mail: m.grossklos@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine
Forschungsfeld Energie<br />
Monitoring <strong>und</strong> Betriebsoptimierung Passivhaus mit Energiegewinn<br />
Cordierstraße 2-6<br />
Ausgangslage<br />
Die ABG FRANKFURT HOLDING errichtet zusammen mit dem Büro faktor10 ein Passivhaus mit<br />
Energiegewinn in der Cordierstraße 2-6 in Frankfurt. Das IWU begleitet die Planungsphase<br />
(siehe Projekt „Passivhäuser mit Energiegewinn“ Cordierstraße in Frankfurt) <strong>und</strong> führt nach<br />
Fertigstellung das Monitoring mit Betriebsoptimierung im Rahmen des Förderprogrammes der<br />
Forschungsinitiative Zukunft Bau für Modellprojekte im Effizienzhaus-Plus-Standard durch.<br />
Bisherige Projekte zeigen, dass die Ursachen für einen erhöhten Energiebedarf von Gebäuden<br />
neben erhöhten Komfortansprüchen der Nutzer häufig in der Anlagentechnik <strong>und</strong><br />
insbesondere deren Regelung zu finden sind.<br />
Ziele<br />
Durch das Monitoring soll der Abgleich des Energiebedarfs gemäß Planung mit dem tatsächlichen<br />
Energieverbrauch ermöglicht werden. Mit den im Rahmen des Monitorings erhobenen<br />
Messdaten soll daher zum einen die Funktionsweise des Gebäudes <strong>und</strong> der Anlagentechnik<br />
dokumentiert <strong>und</strong> zum anderen Verbesserungspotenziale in der Anlagentechnik <strong>und</strong> deren<br />
Regelung ausfindig gemacht <strong>und</strong> genutzt werden. Die Betriebsoptimierung der Anlagentechnik<br />
soll dazu beitragen, die geplanten Energiekennwerte in der Praxis zu erreichen.<br />
Vorgehen<br />
Das IWU entwickelt das Messkonzept, bei dem Daten zu Temperatur, Heizwärme-, Warm- <strong>und</strong><br />
Kaltwasser-, sowie Stromverbrauch erfasst werden. Auch in der Anlagentechnik werden<br />
detaillierte Daten zu Energieflüssen <strong>und</strong> Temperaturen aufgezeichnet. Fragestellungen, die<br />
anhand der Messdaten untersucht werden sollen, sind z. B.: Werden die Energiekennwerte der<br />
Planung erreicht? Wie funktioniert das Zusammenspiel der einzelnen Energieerzeuger Solarthermie,<br />
BHKW <strong>und</strong> Photovoltaik in Kombination mit den thermischen <strong>und</strong> elektrischen<br />
Pufferspeichern? Sind die verwendeten Regelkonzepte der Anlagentechnik zielführend, oder<br />
besteht hier Optimierungsbedarf? Wie wird das elektrische Netz durch die Kombination von<br />
BHKW <strong>und</strong> Photovoltaik entlastet? Das IWU führt die Auswertung der Messdaten über zwei<br />
Jahre durch <strong>und</strong> erarbeitet daraus Optimierungsvorschläge für Betriebsoptimierungen.<br />
Kontakt<br />
Marc Großklos<br />
Tel.: 06151 / 2904-47<br />
E-Mail: m.grossklos@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bauen <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung zusammen mit<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau-<br />
<strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong> – 2016<br />
Partner<br />
Keine<br />
43
44<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Teilenergiekennwerte von Nicht-Wohngebäuden (TEK)<br />
Ausgangslage<br />
Bei Nicht-Wohngebäuden existieren große wirtschaftliche Einsparpotenziale. Neben dem<br />
Heizenergieverbrauch liegen sie insbesondere beim elektrischen Energieverbrauch für Beleuchtung,<br />
Lüftung, Klimatisierung <strong>und</strong> Arbeitshilfen. Für bestehende Gebäude fehlen bisher<br />
befriedigende Lösungen für die Betrachtung der Gesamtenergieeffizienz. Die Bilanzierung nach<br />
DIN V 18599 ist aufgr<strong>und</strong> der erforderlichen detaillierten Eingabedaten nur in Ausnahmefällen<br />
anwendbar. Die Aussagekraft des für bestehende Nicht-Wohngebäude seit der EnEV 2007<br />
geforderten Energieverbrauchsausweises ist begrenzt.<br />
Ziele<br />
In dem Forschungsprojekt wird diese Lücke geschlossen, indem speziell auf die energetische<br />
Analyse von bestehenden Nicht-Wohngebäuden zugeschnittene Instrumente entwickelt bzw.<br />
ausgebaut werden. Diese Analyse zielt auf eine erste Einschätzung der Struktur des Energieverbrauchs<br />
<strong>und</strong> die Identifikation der Schwachstellen des Gebäudes ab. Ausgehend von der Ist-<br />
Analyse werden Maßnahmen zur energetischen Verbesserung vorgeschlagen <strong>und</strong> punktuell<br />
über Grobkostenschätzungen die Wirtschaftlichkeit bestimmt.<br />
Vorgehen<br />
In Phase 1 wurden die methodischen Gr<strong>und</strong>lagen für die energetische Gebäudebewertung<br />
geschaffen. Die methodischen Arbeiten der Phase 1 sind in weiten Teilen abgeschlossen. Die<br />
neuen Analysewerkzeuge – das TEK-Tool, Lastganganalyse, Leitfaden Hochrechnung von<br />
Kurzzeitmessungen, Wirtschaftlichkeitstool, Maßnahmen-Datenbank – liegen vor <strong>und</strong> werden<br />
derzeit anhand der Erfahrungen aus der Feldphase intensiv überarbeitet.<br />
Alle Werkzeuge wurden in Phase 2 auf Praxistauglichkeit getestet, indem sie an 75 Nicht-<br />
Wohngebäuden angewendet wurden. Unter Koordination des IWU arbeiteten sieben Projektpartner<br />
in der Feldphase des Projekts.<br />
Phase 3 wird in diesem Jahr bearbeitet. Sie beinhaltet die Querschnittsanalyse der Ergebnisse<br />
aus den 75 Gebäudeanalysen mit dem TEK-Instrumentarium. Insbesondere werden neue<br />
Erkenntnisse zu realen Teilenergiekennwerten erwartet sowie eine Validierung der vereinfachten<br />
Berechnungsansätze der TEK-Methodik für den Gebäudebestand durchgeführt.<br />
Phase 4 wurde als Ergebnis der bisherigen Erfahrungen im Projekt TEK konzipiert <strong>und</strong> als<br />
Projekt-Aufstockung beim Fördermittelgeber beantragt. Sie beinhaltet die Fortschreibung des<br />
TEK-Instrumentariums in Anlehnung an die novellierte DIN V 18599:2011-12. Berechnungsverfahren<br />
für viele innovative Effizienztechniken sind neu aufgenommen worden, sie sollen in<br />
vereinfachter Version auch im TEK-Tool verfügbar gemacht werden.<br />
Kontakt<br />
Michael Hörner<br />
Tel.: 06151 / 2904-52<br />
E-Mail: m.hoerner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Technologie (BMWi) / Projektträger Jülich<br />
ENOB Forschung für energieoptimiertes Bauen<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2008 – 2014<br />
Partner<br />
ISE, fbta, ARGE Benchmark, Energie 2000,<br />
Ingenieurbüro Jung, Stadt Frankfurt am Main,<br />
Techem Energie-Contracting
Forschungsfeld Energie<br />
VSA – Verbrauchsstrukturanalyse für Nichtwohngebäude<br />
Ausgangslage<br />
Bei der Erfassung <strong>und</strong> Bewertung des energetischen Zustandes von Nichtwohngebäuden sieht<br />
man sich in der Praxis mit mehreren Problemen konfrontiert. Planungswerkzeuge, die insbesondere<br />
für einen größeren Gebäudepool in angemessener Zeit Aussagen zum Zustand jedes<br />
einzelnen Gebäudes erlauben, liegen nicht vor. Die Auswertung von Verbrauchsdaten gestaltet<br />
sich schwierig. Benchmarks für Wärme <strong>und</strong> Strom sind nur je Gebäudekategorie verfügbar.<br />
Damit können spezielle Ausprägungen von Gebäuden nicht berücksichtigt werden.<br />
Ziele<br />
Im Forschungsprojekt "Entwicklung, Erprobung <strong>und</strong> Einführung einer differenzierten Verbrauchsstrukturanalyse<br />
für bestehende Nichtwohngebäude" (VSA) soll ein Verfahren entwickelt<br />
werden, das einerseits eine Einschätzung des Energiebedarfs der verschiedenen Gewerke<br />
nach Nutzung des Gebäudes mit geringem zeitlichen Aufwand zulässt. Weiterhin soll eine<br />
energetische Einordnung des Gebäudes in einen Pool verschieden genutzter Gebäude durch<br />
Bildung objektspezifischer Benchmarks ermöglicht werden.<br />
Vorgehen<br />
In dem entwickelten Verfahren werden für die wichtigsten Gewerke tabellierte Energiekennwerte<br />
in fünf Aufwandsklassen für über 40 Nutzungen angesetzt. Diese Kennwerte stammen<br />
aus dem parallel am IWU laufenden Forschungsprojekt "Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden"<br />
(TEK) <strong>und</strong> bilden das Spektrum praktisch zu erwartender Energiekennwerte ab. Als<br />
Unterstützung zur Auswahl geeigneter Energieaufwandsklassen auf Basis der im Gebäude<br />
vorgef<strong>und</strong>enen Merkmale des Gewerks werden in der Excel-Umsetzung des Verfahrens<br />
Bewertungshilfen eingebettet. Das Verfahren wird an 10 hessischen öffentlichen Gebäuden<br />
getestet. Parallel dazu werden diese Gebäude nach der Teilenergiekennwertmethode untersucht.<br />
Durch Vergleich der Ergebnisse nach VSA <strong>und</strong> TEK wird das entwickelte Verfahren<br />
validiert. Die objektspezifischen Benchmarks werden durch den Ansatz von Vergleichskennwerten<br />
für die vorhandene Nutzung <strong>und</strong> Flächenverteilung gebildet.<br />
Kontakt<br />
Michael Grafe<br />
Tel.: 06151 / 2904-36<br />
E-Mail: m.grafe@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz <strong>und</strong><br />
Europäische Union (RWB-EFRE-Programm)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2009 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Keine<br />
45
46<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Typologie-gestützte Analyseinstrumente für die energetische<br />
Bewertung bestehender Nichtwohngebäude<br />
Ausgangslage<br />
Etwa seit Anfang der 1990er Jahre werden Gebäudetypologien als Werkzeug für die energetische<br />
Bewertung des deutschen Wohngebäudebestands eingesetzt. Dieses Instrument kann<br />
sowohl in der Energieberatung für einzelne Gebäude als auch in der Modellierung von Gebäudeportfolios<br />
verwendet werden. Für Nichtwohngebäude gibt es bisher keine vergleichbaren<br />
Werkzeuge.<br />
Ziele<br />
Ziel des Projektes ist es deshalb, den Einstieg in eine energetische Typologie von Büro- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsgebäuden zu erreichen. Hierfür soll der im IWU für den Bereich der Wohngebäude<br />
eingesetzte Typologieansatz zur Anwendung auf die komplexere Situation bei Büro- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsgebäuden übertragen werden. Damit soll eine Hilfestellung für die energetische<br />
Klassifizierung vergleichbarer bestehender Gebäude ermöglicht werden.<br />
Vorgehen<br />
Zu diesem Zweck wurde der Gebäudebestand des Hessischen Immobilienmanagements<br />
zunächst nach Nutzungen <strong>und</strong> Baualtersklassen kategorisiert. Anschließend wurden 10 ausgewählte<br />
reale Repräsentanten als Beispielgebäude zur Demonstration der Auswirkungen<br />
energetischer Modernisierungsmaßnahmen herangezogen. Für jedes dieser Gebäude wird der<br />
Energiebedarf im Ist-Zustand <strong>und</strong> nach Durchführung von energetischen Modernisierungen auf<br />
zwei unterschiedlichen Effizienzniveaus ermittelt. Gr<strong>und</strong>lage für die energetische Bilanzierung<br />
ist das am IWU entwickelte TEK-Tool. Neben der Betrachtung von Maßnahmen zur Sanierung<br />
der Hüllfläche <strong>und</strong> der Erneuerung der Wärmeversorgung werden auch Raumlufttechnik <strong>und</strong><br />
Beleuchtung in die Betrachtung mit einbezogen. Gemeinsam mit einem externen Architekturbüro<br />
werden zudem Kostenschätzungen für die dargestellten Maßnahmen vorgenommen.<br />
Kontakt<br />
Britta Stein<br />
Tel.: 06151 / 2904-51<br />
E-Mail: b.stein@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Planungsgruppe DREI<br />
Hessisches Immobilienmanagement
Forschungsfeld Energie<br />
Green Building Award Frankfurt Rhein-Main <strong>2013</strong><br />
Ausgangslage<br />
Bauherren <strong>und</strong> Planer haben in Frankfurt <strong>und</strong> dem Rhein-Main-Gebiet<br />
schon oft Standards in der Architektur gesetzt. Nun vergibt die Stadt<br />
Frankfurt zusammen mit dem Planungsverband Rhein-Main zum<br />
dritten Mal den „Green Building Award“. Mit diesem Preis werden<br />
Bauherren <strong>und</strong> Planer für den wichtigen Beitrag ihres Gebäudes für<br />
Baukultur <strong>und</strong> den Klimaschutz gewürdigt. Zugleich sollen die ausgezeichneten<br />
„Grünen Gebäude“ in Frankfurt <strong>und</strong> Umgebung über<br />
Fachkreise hinausgehend einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt<br />
werden <strong>und</strong> andere zum Nachahmen inspirieren.<br />
Ziele<br />
Es gibt gute Gründe, sich jenseits der Marketingaspekte von Zertifikaten<br />
mit der Messbarkeit von Nachhaltigkeit auch wissenschaftlich<br />
intensiv auseinanderzusetzen. Die Vieldimensionalität der ökologischen,<br />
ökonomischen <strong>und</strong> sozio-kulturellen Faktoren, die ein nachhaltiges<br />
Gebäude ausmachen <strong>und</strong> deren Wichtigkeit unbestritten ist,<br />
bringen unweigerlich Zielkonflikte mit sich. Diese müssen zum einen durch die Verbesserung<br />
der „Messverfahren“ für quantitativ erfassbare Kriterien <strong>und</strong> zum anderen durch die Entwicklung<br />
geeigneter Bewertungs- <strong>und</strong> Gewichtungsverfahren der Einzelkriterien untereinander<br />
gelöst werden. Wissenschaftliche Analyse in interdisziplinären Teams ist erforderlich, um zu<br />
befriedigenden Werkzeugen in der Nachhaltigkeitszertifizierung zu kommen. Immobilienbesitzer,<br />
wie unsere Gesellschafter Land Hessen <strong>und</strong> Stadt Darmstadt, aber auch die vom IWU<br />
beratenen Wohnungsunternehmen sehen sich mit dem Thema konfrontiert. Ziel des IWU ist<br />
es, bei der Einführung der Zertifizierungssysteme zu beraten, ihre Anwendung wissenschaftlich<br />
zu begleiten <strong>und</strong> auszuwerten <strong>und</strong> zur Fortentwicklung beizutragen.<br />
Vorgehen<br />
Wie bereits in den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2011 unterstützt das IWU die Auslober des Green Building<br />
Award in der fachlichen Vorbereitung <strong>und</strong> Auslobung des Wettbewerbs, der Vorprüfung der<br />
Beiträge <strong>und</strong> in der Jury. Gesucht werden Green Buildings im Rhein-Main-Gebiet – Gebäude,<br />
die Ihrer Zeit voraus sind. Innovativ, gestalterisch hochwertig <strong>und</strong> nachhaltig – diese drei<br />
Eigenschaften soll das „Green Building Frankfurt“ in sich vereinen:<br />
Innovativ, weil Gebäude ausgezeichnet werden sollen, die mit ihren zukunftsweisenden<br />
Konzepten ihrer Zeit voraus sind <strong>und</strong> andere somit zum Nachahmen anregen.<br />
Gestalterisch hochwertig, weil besondere Gebäude ihre <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> das Stadtbild<br />
entscheidend prägen <strong>und</strong> auf ihre Betrachter <strong>und</strong> ihre Nutzer eine besondere Faszination<br />
ausüben.<br />
Nachhaltig, weil die Gebäude in Sachen Energieeffizienz <strong>und</strong> ökologischem Bauen sowie<br />
hinsichtlich ökonomischer, funktioneller <strong>und</strong> soziokultureller Aspekte vorbildlich<br />
sein sollen.<br />
Kontakt<br />
Michael Hörner<br />
Tel.: 06151 / 2904-52<br />
E-Mail: m.hoerner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Stadt Frankfurt <strong>und</strong> Planungsverband Rhein-<br />
Main<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
<strong>2013</strong><br />
Partner<br />
eeconcept <strong>GmbH</strong><br />
TU Darmstadt, Fachbereich Architektur,<br />
Entwerfen <strong>und</strong> Energieeffizientes Bauen<br />
TU Braunschweig, <strong>Institut</strong> für Gebäude- <strong>und</strong><br />
Solartechnik<br />
47
48<br />
Forschungsfeld Energie<br />
CO2-Neutralität im Liegenschaftsbestand hessischer Hochschulen<br />
Ausgangslage<br />
Die Hessische Landesregierung hat sich per Kabinettsbeschluss (Hessisches Ministerium der<br />
Finanzen, 2010) das Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2030 alle Aktivitäten der hessischen Landesregierung<br />
CO2-neutral zu stellen. Die CO2-Startbilanz der Landesverwaltung (Future Camp <strong>GmbH</strong>,<br />
2010) zeigt dabei, dass der Energieverbrauch der Gebäude der Hochschulen mit einem Anteil<br />
von über 50 % die Bilanz bei Weitem dominiert. Nur durch ein langfristig geplantes, energetisches<br />
Portfoliomanagement kann der CO2-Ausstoß der Hochschulgebäude mit vertretbaren<br />
wirtschaftlichen Belastungen so reduziert werden, dass die Ziele der Landesregierung erreichbar<br />
erscheinen.<br />
Ziele<br />
Gegenstand des Projektes ist es, einen Überblick darüber zu geben, welche Maßnahmen zur<br />
CO2-Reduktion im Liegenschaftsbestand der Hochschulen bereits realisiert werden <strong>und</strong> welche<br />
darüber hinaus gehenden Maßnahmen für die Hochschulen empfehlenswert sind, um das neue<br />
Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen.<br />
Vorgehen<br />
In Modul 1 wurden für vier Hochschulen exemplarisch die Liegenschaftsbestände <strong>und</strong> die<br />
baulichen Strukturkonzepte analysiert. In Szenarien wurde untersucht, welche Maßnahmenstrategien<br />
den Zielen der CO2-neutralen Hochschule nahe kommen. In jedem Fall ist eine<br />
genauere Kenntnis des energetischen Zustands der Liegenschaftsbestände erforderlich. Das ist<br />
auf herkömmlichem Wege für komplexe <strong>und</strong> hochtechnisierte Gebäude mit typischen Hochschulnutzungen<br />
sehr aufwändig.<br />
Deshalb ist mit Modul 2 das Angebot an die Hochschulen in Hessen verb<strong>und</strong>en, gemeinsam mit<br />
dem IWU je ein Gebäude mit den oben erwähnten neu erarbeiteten Werkzeugen energetisch<br />
zu analysieren. Auf diese Weise sollen die Bauabteilungen der Hochschulen in die Lage versetzt<br />
werden, die Gr<strong>und</strong>lagen für die CO2-Minderungsstrategie in ihrem Gebäudebestand in eigener<br />
Regie <strong>und</strong> mit vertretbarem Aufwand entweder selbst oder mit geeigneten Dritten am Energieberatermarkt<br />
zu erarbeiten.<br />
Acht Hochschulgebäude wurden bisher bearbeitet. Alle fertig gestellten Gebäude-Analysen<br />
werden in die Ouerschnittsauswertungen des TEK-Projekts mit aufgenommen. Vergleichende<br />
Auswertungen in der Kategorie Hochschulgebäude werden durchgeführt.<br />
Kontakt<br />
Michael Hörner<br />
Tel.: 06151 / 2904-52<br />
E-Mail: m.hoerner@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Hessisches Ministerium für Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Kunst<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2010 – <strong>2013</strong><br />
Partner<br />
Universität Kassel, Fachbereich Architektur,<br />
Stadtplanung, Landschaftsplanung
Forschungsfeld Energie<br />
Energetische Betriebsoptimierung des mit Passivhaus-<br />
Komponenten sanierten IWU-Hauses in der Rheinstraße<br />
in Darmstadt<br />
Ausgangslage<br />
Das neue IWU-Haus wurde 2010 - 2011<br />
gr<strong>und</strong>saniert. Das Verwaltungsgebäude<br />
aus den 1960er Jahren erreicht durch die<br />
Sanierung mit Passivhauskomponenten<br />
einen Energiekennwert für Heizwärme<br />
von 16,3 kWh/(m²a). Dieser deutlich<br />
unter dem Zielwert für die Förderung<br />
(25 kWh/(m²a)) liegende Kennwert ist<br />
möglich durch den Einsatz von 3-<br />
Scheiben-Wärmeschutzverglasung, 24 bis<br />
38 cm Wärmedämmung, einer Lüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung sowie<br />
neuen Konzepten zur energieeffizienten<br />
Beleuchtung, der sommerlichen passiven Kühlung, zum energieeffizenten IT-Einsatz <strong>und</strong> zur<br />
Reduktion des Heizwärmebedarfs.<br />
Studien zeigen, dass die berechneten Energiekennwerte energieeffizienter Gebäude häufig erst<br />
durch nachträgliche Betriebsoptimierungen erreicht werden. Bereits in der Inbetriebnahmephase<br />
des Gebäudes in der Rheinstraße zeigte sich der Bedarf für eine detaillierte Betrachtung<br />
der Betriebsweise der installierten Technik. Daher soll ein Monitoring installiert werden, auf<br />
dessen Gr<strong>und</strong>lage Betriebsoptimierungen durchgeführt werden.<br />
Ziele<br />
Das Monitoring soll Energieflüsse, Raumtemperaturen, Luftqualität <strong>und</strong> Betriebsweisen der<br />
umgesetzten Effizienzkonzepte (Lüftungsanlage mit sommerlicher Nachtlüftung <strong>und</strong> Serverlüftung<br />
ohne mechanische Kühlung, Bus-System) abbilden. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage soll eine Betriebsoptimierung<br />
durchgeführt werden. Ziel ist es, dadurch den Energieverbrauch zu reduzieren<br />
<strong>und</strong> die Nutzerzufriedenheit zu erhöhen. Weiterhin soll der Erfolg der einzelnen umgesetzten<br />
Konzepte sowie des Gesamtkonzeptes beurteilt <strong>und</strong> dokumentiert werden. Darauf aufbauend<br />
sollen Verbesserungsmöglichkeiten für das Konzept, Planung, Umsetzung <strong>und</strong> Betrieb von<br />
vergleichbaren Gebäuden erarbeitet werden.<br />
Vorgehen<br />
Ein Messkonzept wurde erstellt <strong>und</strong> wird aktuell umgesetzt. Dazu müssen die Messdaten der<br />
verschiedenen Systeme zusammengeführt <strong>und</strong> zusammenhängend ausgewertet werden. Im<br />
Rahmen des Monitorings wird zusätzlich der Energienavigator der synavision <strong>GmbH</strong>, der in<br />
Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig, RWTH Aachen <strong>und</strong> anderen Forschungseinrichtungen<br />
im Forschungsprogramm EnBop entwickelt wird, erprobt.<br />
49
50<br />
Forschungsfeld Energie<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage des Monitorings werden Steuerungs- <strong>und</strong> Regelungskonzepte überprüft <strong>und</strong><br />
Betriebsoptimierungen durchgeführt. Durch den Vergleich der erreichten Energiekennwerte<br />
mit den berechneten Werten der Planung werden die umgesetzten Konzepte zur energieeffizienten<br />
Beleuchtung, der sommerlichen passiven Kühlung, zum energieeffizenten IT-Einsatz<br />
sowie zur Reduktion des Heizwärmebedarfs beurteilt.<br />
Die Erfahrungen werden in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht <strong>und</strong> auf Fachtagungen<br />
vorgestellt.<br />
Kontakt<br />
Margrit Schaede<br />
Tel.: 06151 / 2904-38<br />
E-Mail: m.schaede@iwu.de<br />
Auftraggeber<br />
Eigenprojekt<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
2011 – 2015<br />
Partner<br />
synavision <strong>GmbH</strong>
Hessische Energiespar-Aktion<br />
Ausgangslage<br />
Energieberatung<br />
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ informiert die hessischen Hauseigentümer über ihre<br />
Energieeinsparmöglichkeiten im Gebäudebestand <strong>und</strong> bei Neubauten. In den 1,3 Mio. Wohn-<br />
<strong>und</strong> ca. 0,2 Mio. Nichtwohngebäuden existiert ein wirtschaftliches Einsparpotenzial von mind.<br />
50 %. Über 60 Mrd. € aktivierbares Investitionsvolumen zeigen: Die Energieeinsparung im<br />
Gebäudesektor ist ein Wirtschaftsfaktor. Ein funktionierender Markt benötigt hier dringend<br />
verlässliche Informationen. Die Senkung des Energieverbrauchs ist auch Voraussetzung für den<br />
Einsatz erneuerbarer Energieträger.<br />
Ziele<br />
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist Instrument einer modernen Wirtschaftsförderungspolitik<br />
<strong>und</strong> verfolgt das Ziel der Behebung von Marktschwächen durch Bereitstellung von Informationsgr<strong>und</strong>lagen<br />
für die Energieeinsparung im Gebäudebereich. Dabei richtet sich die Arbeit<br />
auf die Organisation gemeinsamer Aktivitäten mit den Partnern der „Hessischen Energiespar-<br />
Aktion“.<br />
Vorgehen<br />
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist eine Kooperation von über 40 Partnern. Mitglieder sind<br />
die hessischen Handwerks- <strong>und</strong> Wirtschaftsverbände, die Landesinnungen des Handwerks, die<br />
Berufsverbände <strong>und</strong> einzelne besondere Wirtschaftsbetriebe <strong>und</strong> Initiativen. Durch attraktive<br />
Informations- <strong>und</strong> Beratungsaktionen wird die Vielzahl der Hauseigentümer angesprochen.<br />
Den betreffenden Berufsgruppen wird eine neutrale Plattform für ihre Informationsarbeit<br />
geboten. Elemente der Arbeit sind u. a.:<br />
„Energiepass Hessen“ mit einer fragebogengestützten Datenerhebung<br />
Unterstützung der Energieberatung, jährlicher „Hessischer Energieberatertag“<br />
Kommunikation der Maßnahmen „Sechs Schritte zum Energiesparhaus“<br />
Klares Energiesparziel für den Gebäudebestand in Hessen („10-Liter-Haus“)<br />
Darstellung der Potenziale im Rahmen der hessischen Wohngebäudetypologie<br />
Öffentlichkeitsarbeit über Tages- <strong>und</strong> Fachpresse, Fernsehen (hr3), Hörfunk<br />
Vorträge, Lehrgänge, Entwicklung von Medien<br />
Regionale Energieberatungsaktionen in Verbindung mit den örtlichen Kräften<br />
Kooperation mit den hessischen Kommunen<br />
Kontakt<br />
Werner Eicke-Hennig<br />
Tel. 06151 / 2904-58<br />
E-Mail eicke-hennig@energiesparaktion.de<br />
Fördermittelgeber<br />
Hessisches Ministerium für <strong>Umwelt</strong>, Energie,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz (HMUELV)<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
Kontinuierlich<br />
Partner<br />
Keine<br />
51