Strom 1-13 - EBM

ihn von diesem Schritt überzeugt. So gab der Nunninger
bis Ende 2012 einen grossen Teil seiner offiziellen
Verpflichtungen und Mandate ab. Er will es nun etwas
ruhiger angehen und den dritten Lebensabschnitt
geniessen.
Eigentlich wollte der EBM-Verwaltungsratspräsident
sein Amt schon Ende 2011 abgeben, doch als
bekannt wurde, dass der langjährige CEO Dr. Hans
Büttiker im Jahr 2012 seinen Rücktritt plane, kam ein
gleichzeitiger Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten
nicht in Frage.
Wegweisende strategische Entscheide getroffen
Als Verwaltungsrat der EBM und insbesondere als Verwaltungsratspräsident
hat Stebler schon früh dafür
gesorgt, dass sich die EBM auf die Liberalisierung des
Strommarkts vorbereitet. Für ihn war klar, dass der
Energiemarkt in Bewegung ist und man für die Änderungen
auf dem Markt gewappnet sein müsse.
Zu den besonderen Verdiensten von Stebler gehört
die Versorgungsstrategie, welche die drei Pfeiler «Erneuerbare
Energien», «Energieeffizienz und Sparmassnahmen»
sowie «Versorgungssicherheit» beinhaltet
und vor einem Jahr eingeführt wurde. Die EBM
fokussiert ihre Unternehmensstrategie gleichzeitig auf
die Geschäftsfelder Netz, Energie, Wärme und Energieeffizienz.
«Ein Höhepunkt meiner Tätigkeit war
ganz bestimmt die Pressekonferenz, an der wir unsere
neue strategische Ausrichtung bekannt gaben. Zehn
Medienleute waren vertreten», erinnert sich Stebler.
Der Ökonom hat frühzeitig erkannt, dass die EBM
sich alternative Bezugsquellen schaffen und in neue
Energieanlagen im In- und Ausland investieren müsse.
«Die EBM ist heute gut gerüstet und wird im Bereich
erneuerbare Energien und Energieeffizienz auch künftig
eine Vorreiterrolle einnehmen», zieht er Bilanz.
Er verteilt dem gesamten Verwaltungsrat sowie der
Geschäftsleitung gute Noten. «Das grosse Los haben wir
mit unserem neuen CEO Dr. Conrad Ammann gezogen»,
betont Stebler. Der Wechsel sei reibungslos über
die Bühne gegangen, und Ammann habe die anstehenden
Umstrukturierungsmassnahmen im Hinblick auf
die Liberalisierung zügig an die Hand genommen.
Stebler weist darauf hin, dass das Präsidium des
EBM-Verwaltungsrats – der EBM-Verwaltungsratspräsident
ist gleichzeitig Mitglied des Verwaltungsrats der
Alpiq – sehr anspruchsvoll sei. Das aktuelle wirtschaftliche
Umfeld sei alles andere als einfach, es bringe
Chancen und Risiken mit sich. Persönlich habe ihm die
Zeit als EBM-Verwaltungsratspräsident sehr viel gebracht:
wertvolle Kontakte und Fachexkursionen im
In- und Ausland, die er nicht missen möchte.
Nun wird Stebler sein persönliches Tempo etwas
drosseln – obwohl er noch Verwaltungsratspräsident
der MSL Schloss- & Beschlägefabrik AG in Kleinlützel
und Vizepräsident der EGK-Gesundheitskasse Laufen
bleibt. Während seines letzten Präsidialjahres hat er
sich ein ganz persönliches ökologisches Denkmal gesetzt.
Im Herbst 2012 hat die EBM Ecotec AG eine integrierte
Solaranlage auf dem Dach seines Hauses in
Nunningen installiert. «Jetzt produzieren wir etwa
fünfzig Prozent unseres Strombedarfs selbst», sagt
Stebler stolz. Jean-Marc Pache
3 Fragen an alex Kummer
Schritt für Schritt
Was sehen Sie als wichtigste Aufgabe als
neuer EBM-Verwaltungsratspräsident?
Ich möchte zusammen mit meinen
Kolleginnen und Kollegen im Verwaltungsrat
das gegenseitige Vertrauen bei sämtlichen
Anspruchsgruppen pflegen und weiter
verankern. Bei der EBM soll ein gesundes
Wachstum in den Kernbereichen Netz,
Energie, Wärme und Energieeffizienz
gefördert werden. Wir werden die anstehenden
Herausforderungen angehen und
einer Lösung zuführen.
Welches sind diese anstehenden Herausforderungen
für die EBM?
Die drei Säulen der Versorgungsstrategie
möchte ich mit den drei Säulen der Führungsstrategie
erweitern. So müssen wir
die Strukturen optimieren, die Führung
effizienter gestalten und die Kosten reduzieren;
damit schaffen wir Sicherheit und
Zuversicht. Ich bin überzeugt, dass wir mit
einer gezielten Führungsstrategie diverse
Fragen im Zusammenhang mit der Energiewende
und der Marktöffnung meistern und
die EBM «ready for the next generation»
machen. Mein Grundtenor: Wir müssen auf
allen Ebenen etwas bescheidener werden.
Was ist Ihr persönlicher Bezug zur
elektrischen Energie?
Persönlich bin ich in erster Linie Konsument
und versuche dabei, meinen Teil an
ökologischer Mitverantwortung zu tragen,
damit die nächste Generation nicht leer
ausgeht. Als ehemaliger CEO von zwei
energieintensiven Unternehmen bin ich mir
der Bedeutung von Energie, aber auch der
damit verbundenen Kosten bewusst. Es gilt,
künftig ein Gleichgewicht zu finden, um
den Werkplatz Schweiz nicht zu gefährden.
Zur Person:
Alex Kummer (1952) ist in Bettlach (SO) aufgewachsen
und wohnt mit seiner Familie in Laufen.
Als Jurist und Ökonom (lic. iur. et oec. HSG,
Fürsprech und Notar sowie Wirtschaftsmediator)
sowie langjähriger CEO der Aluminium Laufen AG
ist er prädestiniert, die künftigen Herausforderungen
der EBM zu meistern. Er wurde 2006 in
den Verwaltungsrat und 2008 in den VR­Ausschuss
der EBM gewählt.
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