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einer unersetzbaren Basis für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf<br />

gewor<strong>den</strong>.<br />

Daran angeschlossen profitieren neben dem städtischen Botenwesen<br />

auch private Anbieter <strong>von</strong> Postdiensten <strong>von</strong> einem gesteigerten<br />

Kommunikationsbedürfnis, wie z. B. gegen Ende des 15. Jahrhundert<br />

die Post der Taxis.<br />

In der bis dahin mündlich tradierten volkssprachlichen Literatur in<br />

Deutschland sehen wir die Wandlung hin zu einer „Buchliteratur“.<br />

Neue Textgruppen für neue Leserschichten wie z. B. Armenbibeln,<br />

Heilsspiegel und Legen<strong>den</strong>dichtungen entstan<strong>den</strong> und lösten die<br />

vorwiegend religiös motivierte Bindung an die „heiligen Bücher“ ab.<br />

Eng verknüpft damit zeigte sich die wachsende Lese- und<br />

Schreibfähigkeit breiter städtischer Bevölkerungsschichten, die in neu<br />

gegründeten Schulen und Universitäten ihre Kenntnisse erwarben.<br />

Wenn man sich vor diesem Hintergrund nun auch noch die alte<br />

handschriftliche Buchherstellung vor Augen hält, so wird man<br />

erkennen, dass in ihr bereits bedeutende Rationalisierungsten<strong>den</strong>zen<br />

herrschten – Bücher wur<strong>den</strong> nicht nur durch Willensakte Einzelner<br />

mühsam abgeschrieben, sondern in unternehmerisch organisierten<br />

Werkstätten produziert. Die berühmte Schreiberwerkstatt des Diebold<br />

Lauber in Hagenau – zwischen 1420 bis 1470 – zeigt uns mit einer<br />

erhaltenen Werbeanzeige, welche Buchtitel nicht nur auf Bestellung,<br />

sondern schon auf Vorrat, für <strong>den</strong> „freien Markt“ vorproduziert<br />

wur<strong>den</strong>.<br />

Diebold Lauber beschäftigte mehrere Schreiber und Buchmaler in<br />

seiner Werkstatt und verkaufte die dort hergestellten Bücher aus<br />

seinem Betrieb an Adlige und die städtische Oberschicht seiner<br />

näheren und weiteren Umgebung bzw. Region.<br />

Resümierend <strong>können</strong> wir festhalten, dass vor der Erfindung des<br />

Buchdrucks zunehmend Bücher, Schrift und Bild in verschie<strong>den</strong>er<br />

Form für unterschiedliche Zwecke hergestellt und gebraucht wur<strong>den</strong>:<br />

das Rechnungs-, Stadt- oder Geschäftsbuch zur Registrierung, die<br />

Urkunde <strong>als</strong> schriftliches Dokument, die Handschrift für <strong>den</strong> Kleriker<br />

und <strong>den</strong> Laien. Immer mehr Menschen schrieben Formulare, Privat-<br />

oder Geschäftsbriefe auf Pergament oder Papier, protokollierten

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