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haben die meisten historischen Belege zerstört, noch bevor eine<br />

wissenschaftliche Aufarbeitung begann. Und <strong>als</strong> Archivare und<br />

Historiker <strong>den</strong> Wert der noch erhaltenen Unterlagen erkannten, ging<br />

durch Kriegszerstörung nochm<strong>als</strong> vieles verloren. So stützt sich unser<br />

heutiges Wissen über Gutenberg auf einen sehr schmalen Bestand <strong>von</strong><br />

wenigen authentischen Quellen oder Abschriften späterer Jahrhunderte.<br />

Das teilweise schwer zu deutende Quellenmaterial gibt zudem<br />

keinen kontinuierlichen Einblick in Gutenbergs Lebenssituation; es<br />

beleuchtet blitzartig zufällige Wegmarken seines Werdegangs und<br />

bietet viel Raum für hypothetische Auslegungen.<br />

Für die konkrete Frage nach der Erfindung der Buchdruckerkunst<br />

muss man <strong>als</strong> erstes festhalten, dass nicht geklärt ist, welcher Natur<br />

Gutenbergs handwerkliche und technische Fähigkeiten genau waren,<br />

ob es nur auf ein theoretisches Wissen beschränkt war oder ob er auf<br />

praktische Sachkenntnis zurückgreifen konnte. Auch die Ausbildungswege<br />

einschließlich des möglichen Studiums <strong>von</strong> Gutenberg in Erfurt<br />

sind unbekannt oder spekulativ.<br />

Für die Erfindung der Buchdruckerkunst ist der durch verschie<strong>den</strong>e<br />

Quellen gesicherte Aufenthalt in Straßburg entschei<strong>den</strong>d. Von 1434<br />

bis 1444 ist er dort nachweisbar. Bis Anfang der 40er-Jahre lebte er<br />

etwas außerhalb im Bereich des Klosters St. Arbogast. Gleich an <strong>den</strong><br />

Ufern der Ill gelegen, bot dieser Standort gewisse Vorteile für Gutenbergs<br />

vermutete Aktivitäten, <strong>den</strong>n dort war er relativ unbehelligt und<br />

vor allen Dingen geschützt vor allzu neugierigen Augen. Hier war<br />

Raum vorhan<strong>den</strong>, um ungestört technische Versuche durchzuführen.<br />

Eine solche Geheimhaltung war in einem Jahrhundert unerlässlich, in<br />

dem es keinen Patentschutz oder andere rechtliche Absicherung zur<br />

Wahrung einer innovativen Idee gab. Darüber hinaus bot sich die Ill<br />

<strong>als</strong> Antriebsquelle für Mühlräder, Hammerwerke oder ähnlich schwere<br />

technische Hilfsmittel an. Auch war das vermutete Hantieren mit<br />

flüssigen Metallen in diesem Vorort nahe dem Wasser nicht so riskant<br />

wie in der Stadt.<br />

In Straßburg bekommen wir somit die ersten Hinweise auf Tätigkeiten<br />

und Arbeiten, die Gutenberg zur Buchdruckerkunst Jahre später<br />

hingeführt haben. Der erste Hinweis bezieht sich auf die<br />

Verdienstquelle Gutenbergs, die in der Vermittlung seiner

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