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Prozesse in Akten, erwarben Ablassbriefe und Andachtsbilder, lernten<br />

mit Schulbüchern und Schreibtafeln, formulierten wichtige Notizen<br />

auf Papierzetteln oder in Büchern, lasen religiöse und profane Texte<br />

aus Büchern in der Volkssprache und in Latein.<br />

Schriftliche Kommunikation war letztendlich zu einer Notwendigkeit<br />

gewor<strong>den</strong>, die neue Vervielfältigungsmetho<strong>den</strong> erforderte und<br />

schließlich auch fand.<br />

In diesem Klima waren der Erfindung der Buchdruckerkunst ideale<br />

Bedingungen vorgegeben, die ihr ein schnelles Wachstum<br />

garantierten. Direkt auf Gutenberg bezogen, ist zu sehen, dass er seine<br />

Arbeit nicht mit dem Prachtwerk der Bibel begonnen hat; die ersten<br />

<strong>von</strong> ihm schnell herausgegebenen <strong>Dr</strong>uckwerke hatten mit dem<br />

Schulunterricht, konkret: mit dem Erlernen des Lateinischen, zu tun,<br />

oder es handelte sich um alltagspraktische Dinge wie Kalender oder<br />

<strong>Dr</strong>ucksachen des kirchlichen Alltags, etwa um Ablassbriefe.<br />

Eine handgeschriebene lateinische Grammatik, einen Kalender oder<br />

Ablassbrief hatte es auch vor Gutenberg gegeben. Mit der Erfindung<br />

der <strong>Dr</strong>uckkunst wur<strong>den</strong> sie billiger und leichter reproduzierbar. Dies<br />

kam der vorhan<strong>den</strong>en Ten<strong>den</strong>z zur Schriftlichkeit, zu geordneter<br />

Verwaltung und zu geordneteren Regelung des Alltags entgegen.<br />

Die Frage nach dem Ort der Erfindung, „warum in Mainz?“,<br />

benötigt erst einmal die Grunddaten dieser Stadt um das Jahr 1400.<br />

Die einstm<strong>als</strong> <strong>als</strong> europäische Großstadt geführte Metropole gehörte<br />

um 1400 mit 5.000–10.000 Einwohnern zu einer der größeren<br />

Mittelstädte im Reich und verdankte seinen Glanz vor allem der<br />

einflussreichen Stellung der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten im<br />

Reich, die sich auch bis innerhalb der Stadt erstreckte. Die bürgerliche<br />

Selbstverwaltung hingegen war unvollkommen und immer wieder<br />

Anlass zu Streitigkeiten.<br />

Wirtschaftlich behauptete die Stadt ihre wichtige Funktion <strong>als</strong><br />

Umschlagplatz und Lagerort für die auf dem Rhein transportierten<br />

Waren. <strong>Sie</strong> nutzte diesen Transitverkehr auch zugunsten der<br />

städtischen Wirtschaft und Finanzen, indem sie <strong>von</strong> <strong>den</strong> frem<strong>den</strong><br />

Kaufleuten für die sichere Aufbewahrung ihrer Waren im städtischen

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