Gute Prognosen schon überholt - Handwerkskammer Rheinhessen
Gute Prognosen schon überholt - Handwerkskammer Rheinhessen
Gute Prognosen schon überholt - Handwerkskammer Rheinhessen
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Donnerstag, 20. November 2008 Infos & Service online unter www.hwk.de<br />
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Vera End, Tel.: 06131/ 99 92 53,<br />
E-Mail: v.end@hwk.de; Doris Berger,<br />
Tel. 06131/ 99 92 56, E-Mail:<br />
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Stefan Kehrer, Tel.: 06131/<br />
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Tel.: 06131/ 2 50 50 92, E-Mail:<br />
m.meurer@hwk.de.<br />
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KONTAKT<br />
Deutsches Handwerksblatt „Regionalausgabe<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong>“<br />
Redaktion: Sybille Richter, Tel.:<br />
06131/ 57 27 07, Fax 06131/ 57<br />
27 09, E-Mail: srtext@aol.com<br />
Anzeigen: Sabine Jacoby, Tel.:<br />
0211/ 390 98-62, Fax: 0211/ 30<br />
70 70, E-Mail: jacoby@verlagsanstalt-handwerk.de<br />
Deutsches Handwerksblatt<br />
Handwerk in<br />
<strong>Rheinhessen</strong><br />
<strong>Gute</strong> <strong>Prognosen</strong> <strong>schon</strong> <strong>überholt</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> hatte zum ersten Tag des rheinhessischen Handwerks eingeladen<br />
Zu einem „Treffpunkt von Handwerk,<br />
regionaler Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft“ hatte die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
beim ersten „Tag<br />
des rheinhessischen Handwerks“ in<br />
den SWR eingeladen. Und das Konzept<br />
ging auf. Viele Gäste kamen,<br />
um den Meinungsaustausch zu pflegen<br />
und interessante Referate zu<br />
hören.<br />
Nach der Begrüßung durch SWR-4-<br />
Programmchef Wolfhard Klein betonte<br />
Kammerpräsident Karl Josef<br />
Wirges, dass die Bankenkrise auch<br />
vor der rheinhessischen Wirtschaft<br />
nicht halt machen werde. Die vor<br />
der Finanzmisere noch recht positiven<br />
Werte der Herbstkonjunkturumfrage<br />
seien in dieser Form wohl<br />
nicht mehr lange zu halten.<br />
Während die Unternehmen zur<br />
Zeit der Umfrage noch zu 20 Prozent<br />
eine gute und zu 60 Prozent<br />
eine befriedigende Geschäftslage<br />
für die kommenden Monate prognostiziert<br />
hätten, dürfte diese Erwartung<br />
nach dem Zusammenbruch<br />
der Finanzmärkte nach unten<br />
korrigiert werden.<br />
Die Wirtschaft brauche nun wei-<br />
tere Wachstumsimpluse, zu denen<br />
auch bezahlbare Energiekosten<br />
und Nachbesserungen bei der<br />
Unternehmenssteuerreform gehörten.<br />
In diesem Zusammenhang begrüßte<br />
er zudem die Landes- und<br />
Bundesprogramme zur Energieeinsparung,<br />
die einen wichtigen<br />
Investitionsreiz gäben.<br />
Im Hinblick auf den durch die<br />
demografische Entwicklung sich<br />
verstärkenden Fachkräftemangel<br />
kündigte Wirges an, gemeinsam<br />
mit den Kreishandwerkerschaften<br />
im kommenden Jahr „Ausbildungsbotschafter<br />
des Handwerks“<br />
zu berufen, die verstärkt in den<br />
Schulen die Berufe und Karrierechancen<br />
im Handwerk vorstellen<br />
sollen.<br />
Gastredner Walter Strutz, Geschäftsführer<br />
des Mittel- und Osteuropazentrums<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
sah angesichts einer Exportquote<br />
von rund 50 Prozent hier ein gutes<br />
Potenzial auch für das Handwerk.<br />
Große Chancen gebe es, insbesondere<br />
auch in den baltischen Staaten,<br />
vor allem im Bereich Umwelttechnologie<br />
und Energieeffizienz.<br />
Als Angebote im Rahmen der<br />
Außenwirtschaftsförderung nannte<br />
er unter anderem Wirtschaftsreisen,<br />
Symposien, Messebeteiligungen,<br />
Unternehmersprechtage, Informationsveranstaltungen,Kooperationsbörsen<br />
und Wirtschaftstage<br />
sowie spezielle Förderprogramme,<br />
um den mittelständischen<br />
Unternehmen den Kontakt<br />
zu potenziellen ausländischen Geschäftspartnern<br />
und Auftraggebern<br />
zu erleichtern. Er appellierte an die<br />
Betriebe, die Angebote zu nutzen.<br />
Die Frage „Gesundheitsreform<br />
2009 – Reform mit Nebenwirkungen?“<br />
stellte Daniel Schilling, Vorstandsreferent<br />
der IKK Südwest-<br />
Plus. Die Reform sei politisch gewollt<br />
als der größtmögliche gemeinsame<br />
Nenner zwischen den<br />
Koalitionspartnern in Berlin, auf<br />
dem jede Partei nach der Wahl ihr<br />
Modell, ob Bürgerversicherung<br />
oder Kopfpauschale aufbauen könne.<br />
Schilling: „Dass außer den Politikern<br />
der Großen Koalition von<br />
dieser Geldeintreibungs- und Umverteilungsmaschine<br />
niemand in<br />
Deutschland überzeugt oder gar<br />
begeistert ist, damit sage ich Ihnen<br />
sicherlich nichts Neues“, meinte<br />
Frauen haben gezeigt,<br />
wie gut sie im Job sein werden<br />
Qualifizierung „Betriebsorganisation im Handwerk“ abgeschlossen – Neuer Kurs<br />
Ingesamt 14 Teilnehmerinnen der<br />
Qualifizierungsmaßnahme „Betriebsorganisation<br />
im Handwerk“<br />
zur beruflichen Wiedereingliederung<br />
von Frauen haben ihren Abschluss<br />
geschafft.<br />
Durch die Zuschüsse des Europäischen<br />
Sozialfonds, des Ministeriums<br />
für Arbeit, Soziales, Frauen<br />
und Gesundheit sowie der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
konnte dieser Kurs<br />
den Teilnehmerinnen kostenfrei<br />
angeboten werden. Voraussetzung<br />
war, dass sie eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung nachweisen<br />
konnten und keine Leistungsbezüge<br />
(ALG, Hartz IV) haben.<br />
Den Teilnehmerinnen wurden<br />
EDV- und betriebswirtschaftliche<br />
Kenntnisse im Hinblick auf die<br />
kaufmännische Betriebsführung<br />
im Handwerk vermittelt, die sie zur<br />
selbstständigen und qualifizierten<br />
Bearbeitung der in Büro und Verwaltung<br />
bzw. Organisation anfallenden<br />
Tätigkeiten befähigen sollen.<br />
Mit einem zweimonatigen<br />
Praktikum wurde der Kurs beendet.<br />
Vier Teilnehmerinnen konnten bereits<br />
während der Ausbildung eine<br />
Tätigkeit aufnehmen.<br />
Am 10. November startete ein<br />
neuer Kurs. Der Einstieg ist noch<br />
möglich. Info: Doris Berger, Tel.:<br />
06131/ 99 92 56. db<br />
Doris Berger (l.) gratulierte<br />
den Absolventinnen<br />
zum erfolgreichen<br />
Abschluss.<br />
Foto: Sämmer<br />
HwK-Präsident Karl Josef<br />
Wirges begrüßte die zahlreichen<br />
Gäste aus Politik<br />
und Wirtschaft.<br />
Foto: Sämmer<br />
er. Dieser Fonds löse keines der vorhandenen<br />
Probleme, sondern stelle<br />
die Krankenkassen vor schwierige<br />
Aufgaben und das gesamte System<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
vor einen Umbau mit unbekanntem<br />
Ausgang. Der neue<br />
Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent<br />
übertreffe den heutigen Durchschnittssatz<br />
von 14,92 Prozent um<br />
mehr als einen halben Prozentpunkt.<br />
Diese Erhöhung werde Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber in ohnehin<br />
konjunkturell angespannten<br />
Zeiten hart treffen. „Unterm<br />
Strich bleibt eine gesetzlich verordnete<br />
Beitragserhöhung und damit<br />
die Erhöhung der Lohnnebenkosten“.<br />
Das Fazit von Daniel Schilling:<br />
„Mit dem Gesundheitsfonds ist ein<br />
Systemwechsel in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung eingeläutet,<br />
der mehr staatlichen Einfluss, zusätzliche<br />
Bürokratie und eine erhebliche<br />
Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten<br />
der Selbstverwaltung<br />
von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
bedeutet. Für die Kassen<br />
heißt dies den Verlust der Finanzautonomie.“<br />
sr<br />
Gratulation zum Geburstag<br />
Jahrgang 60 - Nr. 22<br />
VOLLVERSAMMLUNG<br />
Die 126. Vollversammlung der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
findet am Montag, 1. Dezember 15<br />
Uhr, im großen Konferenzraum<br />
des Berufsbildungszentrumd Bau +<br />
Stein, Robert-Koch-Str. 7, Mainz.-<br />
Hechtsheim statt.<br />
Die Mitglieder der Vollversammlung<br />
sind zu dem Termin durch<br />
den Präsidenten der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong>, Karl Josef<br />
Wirges und HwK-Hauptgeschäftsführer<br />
Günther Tartter fristgerecht<br />
eingeladen worden.<br />
Im Rahmen der Vollversammlung<br />
wird es unter anderem eine<br />
kurze Präsentation der „Image-<br />
Kampagne Handwerk“ durch Mathias<br />
Bucksteeg, Geschäftsführenden<br />
Geselleschafter der Firma Hidden<br />
Images (Berlin) geben. sr<br />
Workshop<br />
Softskills<br />
Bereits im vergangenen Jahr hat<br />
die <strong>Handwerkskammer</strong> erfolgreich<br />
mit der FH Mainz ein Projekt zum<br />
Thema „Softskills“ mit Existenzgründerinnen<br />
aus „RUN IN – Frauen<br />
in die Existenzgründung im<br />
Handwerk und Freiberuflertum“<br />
durchgeführt. Softskills (Sozialkompetenzen)<br />
sind in Unternehmen,<br />
aber auch im wirtschaftlichen<br />
Leben der Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer wichtiger<br />
denn je.<br />
Aus diesem Grund bieten die<br />
Studenten der FH Mainz Fachrichtung<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
kostenlose Workshops vom 15.bis<br />
17. Dezember an.<br />
Die Zielgruppe der Workshops<br />
sind Jungunternehmer/innen, Existenzgründer/innen<br />
des Projektes<br />
„SHE! – Selbstständig – Handeln –<br />
Existenzgründung“, die Teilnehmer/innen<br />
der Seminarreihe „Femme<br />
Digital“ und weitere Interessenten.<br />
Das Projekt läuft unter der<br />
Leitung von Professor Ulrich Kroppenberg.<br />
Die Workshops finden im<br />
Berufsbildungszentrum Bau + Stein<br />
der Handwerskammer statt.<br />
Weitere Informationen zu dem<br />
Projekt: HwK, Silke Eichten, Tel.:<br />
06131/ 99 92 66, E-Mail: s.eichten@hwk.de.<br />
se<br />
Mit einem Blumenstrauß gratulierte HwK-Hauptgeschäftsführer<br />
Günther Tartter Ausbildungsmeisterin Monika Kraus zum 60.<br />
Geburtsag. Zugleich würdige er das überaus große Engagement<br />
der Chefin im BBZ Friseur, in dem benachteiligte Jugendliche<br />
in einer Vollausbildung auf ihren künftigen Beruf vorbereitet<br />
werden. Monika Kraus ist für ihren Einsatz bereits mehrfach<br />
ausgezeichnet worden. Foto: Sämmer
Rh 2 <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
DHB Nr. 22 Donnerstag, 20. November 2008<br />
Jeder hat eine zweite<br />
und dritte Chance<br />
Ruhestand: Hilmar Klein scheidet als BBZ-Leiter aus<br />
(Un-)Ruhestand ist angesagt für<br />
Hilmar Klein, den langjährigen Leiter<br />
der HwK-Berufsbildungszentren<br />
in Mainz und Worms. Nach 27 Jahren<br />
in dieser Position scheidet er<br />
Ende November aus dem aktiven<br />
Berufsleben aus.<br />
Allerdings wird sich die Aktivität<br />
nur auf andere Gebiete verlagern,<br />
denn die ständige Zusammenarbeit<br />
mit den jungen Leuten in der<br />
überbetrieblichen Ausbildung hat<br />
ihn fit gehalten. Und so ist es für<br />
Hilmar Klein überhaupt keine Frage,<br />
dass er sich in Bingen künftig<br />
verstärkt ehrenamtlich engagieren<br />
wird.<br />
Auch wenn ihm in all den Jahren<br />
der ein oder andere Jugendliche<br />
so manches graue Haar beigebracht<br />
hat, lässt Klein auf seine<br />
„Schützlinge“ nichts kommen. Vehement<br />
widerspricht er Äußerungen,<br />
wonach die Jugendlichen von<br />
heute unmotiviert, faul und desinteressiert<br />
seien. Für ihn ein viel zu<br />
pauschales Urteil. Dass es mal den<br />
ein oder anderen gibt, dem gar<br />
nicht beizukommen ist, hat er<br />
selbst erlebt, doch bleibt das seinen<br />
Worten nach die Ausnahme. Das<br />
Gros der jungen Leute habe sehr<br />
wohl Interesse daran, einen guten<br />
Abschluss zu machen und die berufliche<br />
Karriere fest im Blick. „Die<br />
Jugendlichen von heute haben die<br />
gleichen Träume wie die Jugendlichen<br />
von früher. Sie wollen einen<br />
guten Beruf haben, Geld verdienen<br />
und eine Familie gründen“, so seine<br />
Erfahrung.<br />
Klar, dass in den 27 Jahren, in<br />
denen er die Verantwortung trägt,<br />
nicht immer alles glatt gelaufen ist,<br />
denn, wie Hilmar Klein sagt, sei<br />
das Verhalten der jungen Leute in<br />
den Berufsbildungszentren nichts<br />
anderes als das „Spiegelbild gesellschaftlicher<br />
Entwicklungen“. Zu<br />
Zeiten verstärkten Drogenkonsum<br />
sei es beispielsweise nötig gewesen,<br />
einem Jugendlichen sofort und<br />
eindeutig Einhalt zu gebieten, der<br />
mit einem Bauchladen von<br />
Rauschmitteln im BBZ Handel treiben<br />
wollte. Klärende Gespräche<br />
mit dem Betroffenen und vor allem<br />
auch den Eltern hält Klein dabei<br />
grundsätzlich für entscheidend.<br />
In den meisten Fällen führe<br />
dies zum Erfolg.<br />
Gerne erinnert er sich an einen<br />
Auszubildenden im Fiesenlegerhandwerk,<br />
der zwar das Handicap<br />
mitbrachte, weder lesen noch<br />
schreiben zu können, aber in der<br />
praktischen Arbeit einfach super<br />
gewesen sei. Er habe eine Wand<br />
angeschaut und exakt angeben<br />
können, wieviele Fliesen dafür erforderlich<br />
seien. Die Praxis-Aufgaben<br />
habe er fast immer in der Hälfte<br />
der vorgegebenen Zeit bewältigt.<br />
Entsprechend habe er seine praktische<br />
Prüfung mit eins abgelegt.<br />
Zwar habe er die Gesellenprüfung<br />
wegen des Versagens im theoretischen<br />
Teil nicht gepackt, doch habe<br />
er aufgrund seiner praktischen<br />
Fähigkeiten immerhin einen Arbeitsplatz<br />
bekommen.<br />
Die Anforderungen an die Jugendlichen<br />
hätten sich aufgrund<br />
der technischen Entwicklung in<br />
den letzten Jahren immens verändert,<br />
unterstreicht Hilmar Klein<br />
weiter. Als Beispiele nennt er vor<br />
allem die Bereiche Kfz, Elektro und<br />
Sanitär. Deshalb müssten die Ausbildungsmeister<br />
in ihrem Wissen<br />
durch kontinuierliche Weiterbildung<br />
immer up to date sein und<br />
die Werkstätten in den Ausbildungszentren<br />
immer auf neuestem<br />
Stand. Hierzu trügen auch Unternehmen<br />
bei, die für die BBZ-Werkstätten<br />
Anlagen, Maschinen, Autos<br />
etc. stiften, weil sie selbst natürlich<br />
an der besten Ausbildung der künftigen<br />
Fachkräfte interessiert seien.<br />
Neben der überbetrieblichen<br />
Ausbildung werde in den Berufsbildungszentren<br />
der HwK teilweise<br />
auch eine Vollausbildung für benachteiligte<br />
Jugendliche angeboten,<br />
so etwa im Bereich Friseure,<br />
Kfz, Fliesenleger und Maler. Wer<br />
sich besonders gut mache und etwa<br />
während eines Praktikums einen<br />
Betrieb von seinen Fähigkeiten<br />
überzeuge, könne ohne Probleme<br />
jederzeit dorthin zur Beendigung<br />
der Ausbildung wechseln.<br />
Jeden Tag besuchen nach den<br />
Worten von Hilmar Klein rund 250<br />
bis 300 Lehrlinge die Berufsbildungszentren<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
Er ergänzt, dass das BBZ Bau +<br />
Stein über 198 Praxis- und 202<br />
Theorierplätze (inkl. Computerräume)<br />
verfügt. Im BBZ Dekan-Laist-<br />
Straße sind es 128 Praxis- und 14<br />
Theorieplätze, im BBZ Friseur in<br />
der Großen Bleiche (Vollausbildung)<br />
50 Praxis- und 50-Theorieplätze.<br />
Hinzu kommen 15 Praxisund<br />
15 Theorieplätze im Berufsbildungszentrum<br />
Worms. Seit 2006<br />
ist das BBZ Bau + Stein zertifiziert,<br />
eine generelle Überprüfung der<br />
Zertifizierung steht im kommenden<br />
Jahr an. Dann wird die Leiterin<br />
der Berufsbildungszentren Katja<br />
Auerbach heißen, die zum 1. Dezember<br />
die Nachfolge von Hilmar<br />
Klein antreten wird, dessen Motto<br />
in all den Jahren war: „Jeder hat eine<br />
zweite und dritte Chance verdient.“<br />
sr<br />
Geht nach 27 Jahre an der Spitze der Berufsbildungszentren in den Ruhestand:<br />
Hilmar Klein. Foto: Sämmer<br />
Innovatives Arbeiten für die Karriere<br />
Berufsbildungszentrum Bau und Stein der <strong>Handwerkskammer</strong> feiert 30-jähriges Bestehen<br />
Schauten den Auszubildenden und den von ihnen betreuten Schülerinnen und Schülern in den Werkstätten des BBZ über die Schulter: Karl-Heinz Adam, Michael<br />
Hartmann, Carsten Kühl, Günther Tartter und Hermann Karrié (v.l.). Fotos: Sämmer<br />
Dreißig Jahre HwK-Berufsbildungszentrum<br />
Bau + Stein: Ein Grund,<br />
dieses Jubiläum mit einem Tag der<br />
offenen Tür in den Ausbildungswerkstätten<br />
zu begehen. Und so<br />
nutzten viele Schulklassen die<br />
Möglichkeit, den Lehrlingen und deren<br />
Ausbildungsmeistern über die<br />
Schulter zu schauen.<br />
Aber nicht nur das, in allen Werkstätten<br />
durften die Schülerinnen<br />
und Schüler selbst mit Hand anlegen<br />
und ihre Fertigkeit testen. Für<br />
den ein oder anderen war das bereits<br />
der Einstieg in die Überlegung,<br />
einen Handwerksberuf zu ergreifen.<br />
Die Auszubildenden zeigten,<br />
wie’s geht, wofür man welches<br />
Werkzeug braucht, wie man es<br />
richtig einsetzt und welche Sicherheitsvorkehrungen<br />
erforderlich<br />
sind.<br />
Die schmeckten nicht jedem,<br />
doch dass etwa beim Arbeiten mit<br />
Stein die Schutzbrille dazu gehört,<br />
auch wenn diese vielleicht die Frisur<br />
verstrubbelt oder dem Gesicht<br />
nicht so den modernen Touch gibt<br />
wie eine hochaktuelle Sonnenbrille,<br />
daran ließen auch die Ausbildungsberater<br />
der Kammer, die<br />
ebenfalls vor Ort waren, keinen<br />
Zweifel. Also auch das Gesichtspunkte,<br />
die bei der Wahl des Berufes<br />
mit ins Kalkül gezogen werden<br />
sollten. Die Schüler befanden sich<br />
in illustrer Gesellschaft, denn Wirtschaftsstaatssekretär<br />
Dr. Carsten<br />
Kühl war ebenso wie der SPD-<br />
Bundestagsabgeordnete Michael<br />
Hartmann persönlich zum Gratulieren<br />
gekommen. Gemeinsam mit<br />
EXPORT AKTUELL<br />
Markteintritt in Dänemark<br />
Dänemark ist seit Jahren ein interessanter<br />
Markt für deutsche Handwerksunternehmen<br />
der Bau- und<br />
Ausbaubranche. Die Deutsch-Dänische<br />
Handelskammer (AHK) erwartet<br />
für das kommende Jahr ein<br />
Auftragsvolumen von über 400<br />
Millionen Euro für deutsche Handwerksunternehmen<br />
in Dänemark.<br />
Zur besseren Unterstützung kleinerer<br />
Betriebe hat die AHK den Mitgliedsbeitrag<br />
für Unternehmen mit<br />
bis zu 20 Mitarbeiter auf 250 Euro<br />
gesenkt. Unternehmen mit mehr<br />
als 20 Mitarbeitern zahlen jährlich<br />
500 Euro. Als AHK-Mitglieder können<br />
Handwerksunternehmen verschiedene<br />
Informations- und Beratungsleistungen<br />
der Kammer in<br />
Kopenhagen kostenfrei oder vergünstigt<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Informationen zum Markteintritt<br />
in Dänemark erhalten Sie bei<br />
der Außenwirtschaftsberatung der<br />
HwK <strong>Rheinhessen</strong>, Jörg Diehl, Tel.<br />
06131/ 99 92 39 oder E-Mail<br />
j.diehl@gmx.net.<br />
Auslandshandelskammern<br />
organisieren Stelle für die<br />
Rückerstattung der im EU-Ausland<br />
gezahlten Mehrwertsteuer<br />
Das Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern<br />
bietet einen<br />
neuen Service an. Sie haben<br />
für deutsche Unternehmen, die<br />
zum Vorsteuerabzug berechtigt<br />
sind und sich im Ausland die gezahlte<br />
Mehrwertsteuer erstatten<br />
lassen, eine zentrale Stelle eingerichtet.<br />
Von den deutschen Unternehmen<br />
ist im jeweiligen Land ein<br />
Rückerstattungsantrag zu stellen.<br />
dem Hauptgeschäftsführer der<br />
Kammer, Günther Tartter, Vizepräsident<br />
Karl-Heinz Adam und dem<br />
Vizepräsidenten des Baugewerbeverbandes<br />
Rheinland-Pfalz, Hermann<br />
Karrié, ließen sie sich von<br />
den Jugendlichen ihre Eindrücke<br />
schildern.<br />
Zuvor hatte Kühl betont, dass im<br />
Kammerbezirk <strong>Rheinhessen</strong> 3.500<br />
Jugendliche in rund 7.000 Handwerksbetrieben<br />
ausgebildet würden,<br />
was einmal mehr die Bedeutung<br />
des Handwerks unterstreiche.<br />
Die Berufsbildungszentren als Knotenpunkte<br />
der überbetrieblichen<br />
Besonders wenn Anträge in mehreren<br />
Ländern gestellt werden müssen,<br />
bedeutet dies für die Unternehmen<br />
einen großen bürokratischen<br />
Aufwand.<br />
Hier unterstützen die Deutschen<br />
Auslandshandelskammern die<br />
Unternehmen mit einem neu eingerichteten<br />
„Koordinationsbüro<br />
Umsatzsteuer International“ (KUI).<br />
Das KUI gibt Informationen über<br />
die Voraussetzungen einer Erstattung<br />
in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten<br />
und übernimmt die<br />
zentrale Annahme von Anträgen.<br />
Die Abwicklung sämtlicher Mehrwertsteuerrückerstattungsanträge<br />
in allen Mitgliedstaaten der EU sowie<br />
in Norwegen, Island, Kanada<br />
und der Schweiz kann über das<br />
KUI durchführt werden.<br />
Weitere Informationen sind erhältlich<br />
beim Koordinationsbüro<br />
Umsatzsteuer International, Johannes<br />
Krämer, AHK debelux<br />
Köln, Tel.: 0221/ 257-5477, E-Mail:<br />
jk.debelux@koeln.ihk.de oder unterwww.erstattung.mwst-international.ahk<br />
Spanien: Pflicht zur Meldung<br />
bei Entsendungen<br />
Dauert die Ausführung von Aufträgen<br />
in Spanien länger als acht Tage,<br />
müssen entsandte Arbeitnehmer<br />
angemeldet werden. Die Anmeldung<br />
erfolgt bei den Behörden<br />
für Arbeit und Soziale Sicherheit,<br />
genannt Delegación Territorial de<br />
Trabajo. Für Selbstständige besteht<br />
keine Meldepflicht und einer bestimmten<br />
Form bedarf die Meldung<br />
nicht.<br />
Dennoch müssen die Adressdaten<br />
und der steuerliche Geschäfts-<br />
Lehrlingsunerweisung seien für die<br />
duale Ausbildung unverzichtbar.<br />
Sie gewährleisteten im Zusammenspiel<br />
mit den Partnern Betrieb und<br />
Berufsbildende Schule die hohe<br />
Qualität der Ausbildung und damit<br />
die Leistungskraft des Handwerks.<br />
Günther Tartter verwies darauf,<br />
dass im BBZ Bau + Stein in acht Berufen<br />
überbetrieblich geschult werde.<br />
Die Werkstätten müssten dazu<br />
immer auf dem neusten Stand<br />
sein, um mit dem Fortschritt mitzugehen.<br />
Die Finanzierung erfolge<br />
mit Unterstützung von Bund und<br />
Land. Weiter verwies er auf die<br />
sitz des Auftragnehmers in<br />
Deutschland, die Umsatzsteuer-<br />
Identifikationsnummer, Beginn sowie<br />
Dauer der Tätigkeit in spanischer<br />
Sprache angegeben werden.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie bei der Deutschen Handelskammer<br />
für Spanien unter www.ahk.es<br />
Spanien: Führen von<br />
Baustellenkontrollbuch Pflicht<br />
Baufirmen sind dazu verpflichtet,<br />
ein Baustellenkontrollbuch – Libro<br />
de Visitas – zu führen. Darüber<br />
hinaus ist es bei der zuständigen<br />
Inspección de Trabajo y Seguridad<br />
Social vorzulegen und von den<br />
Mitarbeitern auf der Baustelle ständig<br />
Ist ein Unternehmen nicht länger<br />
als einundzwanzig Tage in Spanien<br />
tätig und beschäftigt weniger<br />
als acht Arbeitnehmer auf der Baustelle,<br />
besteht keine Präsenzpflicht.<br />
In diesem Kontrollbuch werden<br />
zum Beispiel Eintragungen über<br />
Unregelmäßigkeiten im Bereich<br />
Arbeitssicherheit oder Arbeitsbedingungen<br />
festgehalten. Erwerbbar<br />
ist es für zehn Euro in Schreibwarenläden.<br />
Das Baustellenkontrollbuch<br />
wird von der Inspektion abgestempelt<br />
und eröffnet.<br />
Weitere Informationen zum Arbeiten<br />
in Spanien erhalten Sie bei<br />
der Außenwirtschaftsberatung der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>,<br />
Jörg Diehl, Tel.: 06131/ 99 92 39<br />
oder per E-Mail j.diehl@gmx.net.<br />
Haben Sie grundsätzlich Fragen<br />
zum Thema Außenhandel, Arbeiten<br />
in anderen Ländern? Ihr Ansprechpartner<br />
bei der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
ist Jörg Diehl, Tel.: 06131/<br />
99 92 39<br />
Philosophie, die sich aus den Anfängen<br />
heraus entwickelt habe, Jugendlichen<br />
die Möglichkeit zu geben,<br />
sich über das eigene Handwerk<br />
hinaus auch in anderen Gewerken<br />
kundig zu machen.<br />
Überdies erfolge die Ausbildung<br />
im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk<br />
für ganz Rheinland-<br />
Pfalz, das Saarland, Hessen und Baden-Württemberg<br />
am Standort<br />
Mainz-Hechtsheim.<br />
Ergänzend fänden im Berufsbildungszentrum<br />
viele Weiterbildungsveranstaltungen<br />
und -lehrgänge<br />
statt. sr<br />
Noch rasch<br />
anmelden<br />
Mit Begiesterung<br />
und Eifer waren die<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler am Werk,<br />
wobei ihnen die Auszubildenden<br />
und die<br />
Ausbildungsmeister<br />
Hilfestellung gaben.<br />
Schüler und Lehrlinge können nur<br />
noch bis Ende des Jahres Microsoft-Zertifikat<br />
erwerben. Nicht jeder,<br />
der in Word seine Bewerbungen<br />
schreibt oder seine monatliche<br />
Ein- und Ausgaben über eine<br />
Exceltabelle führt, ist auch fit in<br />
den Officeanwendungen.<br />
Die HwK <strong>Rheinhessen</strong> bietet daher<br />
weiterhin eine kostenfreie<br />
EDV-Qualifizerung über das Internet<br />
für Schüler und Auszubildende<br />
über die Plattform www.lehrlingegehenonline.de<br />
an. Vom Heim-PC<br />
aus können sie über das Internet<br />
ihre Computerkenntnisse vertiefen<br />
und den Umgang mit Word und<br />
Excel üben. Dafür brauchen die<br />
Programme noch nicht einmal auf<br />
dem PC installiert zu sein. Es besteht<br />
die Möglichkeit, einen von<br />
Microsoft zertifizierten Abschluss<br />
zu machen. Hierfür fällt eine einmalige<br />
Prüfungsgebühr von 40 Euro<br />
an. Die HwK unterstützt mit Ihrem<br />
Kompetenzzentrum die Lernphase<br />
und nimmt die Abschlussprüfung<br />
ab.<br />
Also einfach beim Kompetenzzentrum<br />
der Handwerkskamemr<br />
anrufen und bei dem Projekt mitmachen:<br />
Ansprechpartnerin für<br />
weitergehende Fragen ist Ruhsen<br />
Lorey, Tel.: 06131/ 99 92-43,<br />
E-Mail: r.lorey@hwk.de.<br />
www.lehrlingegehenonline.de
Donnerstag, 20. November 2008 Nr. 22 DHB<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> Rh 3<br />
Gestaltung der Grabzeichen überzeugte die Jury<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> und Volksbank verliehen zum sechsten Mal den Gestaltungspreis des Handwerks in <strong>Rheinhessen</strong><br />
von<br />
Michaela Hoffmann<br />
Noch bis zum heutigen 20. November<br />
sind im „forum handwerk“ der<br />
HwK <strong>Rheinhessen</strong> die jurierten Arbeiten<br />
der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer am „Gestaltungspreis<br />
des Handwerks in <strong>Rheinhessen</strong><br />
2008“ ausgestellt. Dieser wurde<br />
nun bereits zum sechsten Mal seit<br />
1993 als Kooperation zwischen<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> und Mainzer<br />
Volksbank (MVB) ausgelobt.<br />
Die Gesamtsumme der Preisgelder<br />
für den Gestaltungspreis sowie die<br />
beiden Sonderpreise betrug 7.800<br />
Euro und wurde von der MVB zur<br />
Verfügung stellt. Der Sonderpreis<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
war mit 1.000 Euro dotiert.<br />
Die Atmosphäre bei der Ausstellungseröffnung<br />
wirkte zunächst<br />
weniger fröhlich als bei vielen anderen<br />
Ausstellungen rund um das<br />
Kunsthandwerk, obwohl auch<br />
diesmal Farben, Formen und Materialien<br />
aufs Meisterlichste komponiert<br />
und gestaltet worden waren.<br />
Denn die Stirnseite des Innenhofs<br />
dominierten Grabmale, oder wie<br />
der Steinbildhauermeister Ulrich<br />
Gross seine Arbeiten nennt: Grabzeichen.<br />
Automatisch geriet der Betrachter<br />
in einen Zwiespalt: einerseits<br />
wurde man direkt mit<br />
Gedanken an die Vergänglichkeit<br />
konfrontiert, andererseits sind<br />
die innovativen Ideen und der<br />
Materialmix (verschiedene Sandsteine<br />
oder Sandstein und transparentes<br />
Papier) Richtung weisend<br />
für die künftige Gestaltung<br />
von Gräbern.<br />
Scheinbar traditionell wirkt das<br />
Grabzeichen aus Calanca-Gneiss<br />
und Papier. Auf der linken Hälfte<br />
der Vorderseite sind persönliche<br />
Daten des Verstorbenen zu lesen,<br />
die rechte Hälfte ist durch Papier(handtücher)<br />
aufgefüllt. Erst<br />
durch deren Benutzung, Windverwehungen<br />
oder Verrottung wird<br />
der dahinter eingemeißelte Sinn-<br />
spruch sichtbar. Unter diesen Eindrücken<br />
spielte auch das Blechblasquartett<br />
„Manufacture Brass Band“<br />
zunächst eher getragen festliche<br />
Musikstücke, übrigens auf meisterlich<br />
gefertigten Instrumenten aus<br />
dem Hause Gebrüder Alexander.<br />
Und lieferte damit dem Hauptgeschäftsführer<br />
der HwK, Günter<br />
Tartter, ein gutes Argument für seine<br />
Begrüßungsworte. „Handwerk<br />
hat einen guten Klang“ nicht nur<br />
musikalisch, sondern insgesamt als<br />
Teil unserer Kultur. Er dankte auch<br />
der MVB für das Engagement, welches<br />
besonders in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Turbulenzen keine<br />
Selbstverständlichkeit sei. Uwe<br />
Abel, der Vorstandsvorsitzende der<br />
MVB, betonte die Wichtigkeit des<br />
Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Für ihn bedeute die Teilnahme<br />
am Gestaltungspreis auch<br />
einen Wettstreit der kreativen Köpfe<br />
im Spannungsfeld zwischen Tradition<br />
und Zukunft.<br />
Beide Redner dankten den Mitgliedern<br />
der Jury sowie Bernd Röter<br />
und Marion Brose und den vielen<br />
Helferinnen und Helfern im<br />
Hintergrund, ohne deren Unterstützung<br />
eine solche Veranstaltung<br />
gar nicht durchzuführen wäre.<br />
Dann wurden die Preise verliehen.<br />
Der Gestaltungspreis 2008<br />
ging an Ulrich Gross, unter anderen<br />
Auszeichnungen war ihm bereits<br />
2002 ein Sonderpreis beim<br />
Gestaltungspreis zuerkannt worden.<br />
Ein Sonderpreis ging – wie vor<br />
drei Jahren – an die Glasveredlerin<br />
Helga Götz, deren Arbeiten durch<br />
ein hohes Maß an Können und die<br />
Intensität des Arbeitsaufwandes<br />
beeindrucken. Kräftigbunte Farbeinschmelzungen<br />
in unterschiedlich<br />
transparentem Glas erwecken<br />
den Eindruck von schwimmenden<br />
Einzellern. Daher ist dem Betrachter<br />
sofort gegenwärtig, weshalb sie<br />
ihre Arbeiten Ursuppe I oder Ursuppe<br />
III benannt hat.<br />
Walter Wendel, Tischlermeister<br />
und Innenarchitekt erhielt den<br />
zweiten Sonderpreis für sein Küchenmodul<br />
„W3“, Glasfaserbeton<br />
Zertifikate für erfolgreiche Schimmelexperten<br />
in der Kombination mit Holz und<br />
Edelstahl. Wahrlich kein Möbelstück<br />
für eine 50-qm-Wohnung,<br />
dennoch ein Wohnelement, mit<br />
dem man sein Leben gerne teilen<br />
möchte. Unerwartet warm und<br />
weich wirkt der Beton, oder wie es<br />
etliche Besucher der Ausstellung<br />
bereits demonstrierten: einladend.<br />
Männer wie Frauen lehnten ent-<br />
Die ersten 16 erfolgreichen Absolventen des Lehrgangs „Experte für Schimmelsanierung am Bau“ erhielten<br />
aus der Hand von HwK-Hauptgeschäftsführer Günther Tartter ihre Zertikifate. Dieser Lehrgang fand in<br />
diesem Jahr zum ersten Mal statt. Er beschäftigt sich mit der Diagnose und Beseitigung von Schimmelschäden<br />
sowie der Qualifizierung zu eingehenden Beratungsgesprächen. Foto: Braun<br />
Internet sicherer<br />
machen<br />
Im Januar bietet das Kompetenzentrum<br />
ein Seminar zum Thema E-<br />
Mail-Sicherheit+Digitale Signatur<br />
an. Der Lehrgang vermittelt neben<br />
Praxiswissen und Tipps zum<br />
Schutz vor Werbemüll (Spam) und<br />
Viren Informationen darüber, wie<br />
man gefälschte E-Mails erkennt,<br />
sein E-Mail-Programm sicher konfiguriert<br />
und rechtsverbindlich<br />
nach Signaturgesetz kommunizieren<br />
kann. Termin: 12. und 14. Januar.,<br />
Uhrzeit: 18 bis 21 Uhr im<br />
BBZ, Mainz-Hechtsheim.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Ruhsen Lorey, Tel.: 06131/ 99 92<br />
43, E-Mail: r.lorey@hwk.de<br />
Umwelt-Kurse<br />
starten wieder<br />
Das Zentrum für Umweltschutz<br />
und Management der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> bietet auch<br />
im kommenden Jahr wieder interessante<br />
Kurse an. Dazu zählen:<br />
Gebäudeenergieberater des Handwerks,<br />
Start: 12. Januar 2009, Kosten<br />
1.450 Euro zzgl. 300 Euro Prüfungsgebühr;<br />
Solarteur: Start: 12. Januar 2009,<br />
Kosten 1.600 Euro zzgl. 250 Eur für<br />
Prüfungsgebühr/Literatur;<br />
Thermografie-Lehrgang: Start: 17.<br />
Januar 2009, Kosten: 1.250 Euro<br />
inklusive Literatur;<br />
Asbest-Seminar: 1. Quartal 2009,<br />
Kosten 430 Euro.<br />
Informationen/Anmeldung: Marc<br />
Meurer, Tel.: 06131/ 2 50 50 92<br />
oder Jürgen Fisch, Tel.: 06131/ 2 50<br />
50 91.<br />
Günther Tartter (l.) und Uwe Abel (r.) zeichneten Ulrich Gross, Walter Wendel, Petra Bauernschmitt und Helga Goetz in einer Feierstunde für ihre besonderen<br />
Arbeiten aus. Foto: Sämmer<br />
spannt und munter diskutierend<br />
an dieser Variante eines „Küchenblocks“.<br />
Der Sonderpreis der HwK <strong>Rheinhessen</strong><br />
2008 ging an die Feintäschnerin<br />
Petra Bauernschmitt. Wer<br />
Hand- oder Unterarmtaschen<br />
nicht nur als Transportmittel für<br />
Geldbörse, Haustürschlüssel und<br />
Regenschirm begreift, sondern als<br />
VW Tiguan für das<br />
Berufsbildungszentrum<br />
Spende des Autohauses Scherer für Lehrlinge<br />
Ein VW Tiguan gehört nun ebenfalls<br />
zu der Ausstattung der Kfz-Werkstatt<br />
im Berufsbildungszentrum der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>.<br />
Gestiftet wurde er vom Autohaus<br />
Scherer.<br />
Damit haben die Auszubildenden<br />
ein weiteres Anschauungs- und<br />
Übungsobjekt, an dem sie modernste<br />
Kfz-Technik kennenlernen<br />
und trainieren können. Überreicht<br />
wurde das Auto durch Andreas<br />
Mengel und Peter Germann in Anwesenheit<br />
von HwK-Hauptgeschäftsführer<br />
Günther Tartter, der<br />
künftigen Leiterin der Berufsbil-<br />
dungszentren der Kammer, Katja<br />
Auerbach und Volkswagen-Vertreter<br />
Hans Holzbauer.<br />
Im Zuge ihrer überbetrieblichen<br />
Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker<br />
arbeiten die Jugendlichen an<br />
fortschrittlichen Autos. Gerade ein<br />
Fahrzeug mit moderner Benzineinspritzung<br />
erweitere nun die Ausstattung<br />
der Kfz-Werkstatt, so Tartter.<br />
Weiterhin soll die Spende des<br />
Autohauses Scherer in der Weiterbildung<br />
eingesetzt werden, etwa<br />
bei Lehrgängen zum Kfz-Servicetechniker<br />
oder in der Meistervorbereitung,<br />
betonte Kfz-Ausbildungsmeister<br />
Karl-Heinz Wilhelm.<br />
Schmuckstück, der hat seine Freude<br />
an einer handwerklich hervorragend<br />
gearbeiteten Handtasche<br />
aus Samt und Mohairtaft. Die passende<br />
Kette aus Silber und Samt<br />
komplettiert den Auftritt der Trägerin.<br />
Alle weiteren Arbeiten, die der<br />
Jury vorgelegt wurden, sind ebenfalls<br />
zu sehen. Schmuck, Beklei-<br />
Zuschüsse gibt es<br />
für Kraft-Wärme-Kopplung<br />
dung, Lichtobjekte, Raumschmuck,<br />
Musikinstrumente und<br />
vieles mehr.<br />
Dass es für die Juroren äußerst<br />
schwierig war, unter den eingereichten<br />
Arbeiten ihre Favoriten<br />
herauszufiltern, konnten alle Besucher<br />
der Ausstellung im Innenhof<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> nachvollziehen.<br />
Erzeugung von Strom und Wärme soll sich auch in kleinen Dimensionen rechnen<br />
Mit Inkrafttreten der Richtlinie zur<br />
Förderung von Mini-KWK-Anlagen<br />
zum 1. Juli kann die Neuerrichtung<br />
von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
mit einer elektrischen Leistung<br />
von bis zu 50 kW bezuschusst werden.<br />
Mini-KWK-Anlagen sind Heizungsanlagen,<br />
die neben der Wärme<br />
auch Strom erzeugen.<br />
Der Zuschuss kann seit September<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt<br />
werden und zwar ausschließlich<br />
mit einem Antragsformular,<br />
das auf dieser Internetseite<br />
(www.bfa.de)bereitgestellt wird.<br />
Förderfähig sind Maßnahmen,<br />
mit denen vor der Antragstellung<br />
noch nicht begonnen worden ist.<br />
Das bedeutet, dass der Auftrag für<br />
den Kauf oder die Installation der<br />
KWK-Anlage erst erteilt werde darf,<br />
nachdem der Zuschussantrag im<br />
BAFA eingegangen ist. Planungs-<br />
leistungen können und sollen bereits<br />
vor der Antragstellung erbracht<br />
werden, denn mit dem Antrag<br />
sind dem BAFA auch fundierte<br />
Plandaten einzureichen.<br />
Förderfähig sind Mini-KWK-<br />
Anlagen bis zu einer elektrischen<br />
Leistung von maximal 50 kW. Die<br />
Anlagen müssen als wärmegeführt<br />
ausgelegt sein, das heisst der Wärmebedarf<br />
steuert die Betriebsweise<br />
der Anlage. Die KWK-Anlagen<br />
müssen fabrikneu und serienmäßig<br />
hergestellt sein, einen integrierten<br />
Stromzähler haben und<br />
außerdem über einen vom Hersteller<br />
angebotenen Vollwartungsvertrag<br />
betreut werden können.<br />
Zusätzlich müssen die Anlagen<br />
bestimmte technische Anforderungen<br />
erfüllen. Dazu bietet das BAFA<br />
auf der Internetseite eine Liste der<br />
Anlagentypen an, die diese Kriterien<br />
erfüllen und damit grundsätzlich<br />
förderfähig sind. Weiterhin<br />
kann man daraus entnehmen, welche<br />
Anlagen die Basisförderung erhalten<br />
und für welche Module<br />
noch der Umweltbonus zusätzlich<br />
gezahlt wird.<br />
Die Höhe des Zuschusses richtet<br />
sich nach der maximalen elektrischen<br />
Leistung der Anlage und den<br />
geplanten Vollbenutzungsstunden.<br />
Der maximale Zuschussbetrag<br />
wird dann gezahlt, wenn die thermische<br />
Leistung der KWK-Anlage<br />
für einen Wärmebedarf von mindestens<br />
5.000 Vollbenutzungsstunden<br />
(Vbh) ausgelegt ist. Werden<br />
diese 5.000 Vbh nicht erreicht, so<br />
wird der Zuschuss entsprechend<br />
anteilig gekürzt.<br />
Ansprechpartner: Bundesamt für<br />
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,<br />
Tel.: 06196/ 908-336. Informationen<br />
zu Fördermitteln im Umweltbereich:<br />
HwK-Umweltberater Marc<br />
Meurer, Tel.: 06131/ 250 50 92, E-<br />
Mail: m.meurer@hwk.de. mm<br />
Autoübergabe: Katja Auerbach, Hans Holzbauer, Andreas Mengel, Günter<br />
Tartter, Peter Germann, Karl-Heinz Wilhelm in der Kfz-Werkstatt des Berufsbildungszentrums<br />
der Kammer. (v.l.). Foto: Braun