Fusion der Friseurinnungen - Handwerkskammer Rheinhessen
Fusion der Friseurinnungen - Handwerkskammer Rheinhessen
Fusion der Friseurinnungen - Handwerkskammer Rheinhessen
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Donnerstag. 3. März 2011<br />
KURSANGEBOTE<br />
Lehrgänge in Mainz<br />
Buchhaltung für Selbstständige – Von<br />
<strong>der</strong> Rechnung bis zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung<br />
12. und 19.3. / 9 bis 16.30 Uhr / 150 Euro<br />
Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />
Vollzeitkurs<br />
4. – 8.4. / Prüfung 15.4. / 499 Euro<br />
Betriebswirt (HWK)<br />
Wochenendlehrgang<br />
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5.4.2011 – 24.5.2012 / dienstags und donnerstags<br />
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21., 22., 23.3. / jeweils 9 – 15 Uhr / 30 Euro<br />
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Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />
Vollzeitkurs<br />
14. – 18.3. / Prüfung 25.3. / 499 Euro<br />
Meistervorbereitung<br />
Vollzeitkurse III und IV<br />
23.4. – 1.6. (Mainz)<br />
30.9. – 4.11. (Mainz)<br />
Information<br />
Weiterbildung: Vera End, Tel.: 06131/ 99 92<br />
53, E-Mail: v.end@hwk.de; Doris Berger, Tel.:<br />
06131/ 99 92 56, E-Mail: d.berger@hwk.de;<br />
Meistervorbereitung: Stefan Kehrer, Tel.:<br />
06131/ 99 92 716, E-Mail: s.kehrer@hwk.de;<br />
Cornelia Seibert, Tel.: 06131/ 99 92 715, E-<br />
Mail: c.seibert@hwk.de; IT: Jürgen Schüler,<br />
Tel.: 06131/ 99 92 61, E-Mail: IT-Bereich:<br />
j.schueler@hwk.de; Andrea Sudrow, Tel.:<br />
06131 / 99 92 717, E-Mail:<br />
a.sudrow@hwk.de.<br />
www.hwk.de<br />
www.komzet-hwk.de<br />
REGIONALREDAKTION<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
Dagobertstraße 2, 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131/ 99 92-0<br />
Fax: 06131/ 99 92-63<br />
E-Mail: info@hwk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Dipl.-Vw. Günther Tartter<br />
Sybille Richter<br />
Am Römertor 12 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131 /57 27 07<br />
Fotos: Schmitz<br />
Deutsches Handwerksblatt<br />
INFOS & SERVICE ONLINE UNTER WWW.HWK.DE Nr. 5<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong> mit Landesinnungsmeister Guido Wirtz (l.)<br />
<strong>Fusion</strong> <strong>der</strong> <strong>Friseurinnungen</strong><br />
GRÜNDUNG: Aus Alzey-Worms und Mainz-Bingen wurde <strong>Rheinhessen</strong><br />
VON SYBILLE RICHTER<br />
Aus zwei mach eins: Die <strong>Friseurinnungen</strong><br />
Alzey-Worms und Mainz-<br />
Bingen haben zur Friseur-Innung<br />
<strong>Rheinhessen</strong> fusioniert. An <strong>der</strong><br />
Spitze <strong>der</strong> neuen Innung steht Obermeister<br />
Bernd Kiefer, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />
in Alzey einstimmig gewählt<br />
wurde. Seine Stellvertreter sind Engelbert<br />
Bouillon (Mainz), Hans-Jörg Friese (Alzey),<br />
Hans-Albert Jennewein (Worms). Ein<br />
vierter Stellvertreter für Bingen soll in <strong>der</strong><br />
kommenden Mitglie<strong>der</strong>versammlung gewählt<br />
werden.<br />
Weiter gehören dem Vorstand Helke<br />
Sorge, Elisabeth Erdelmeier, Elsbeth Lang,<br />
Heike Stricker, Björn Jacobs, Wilma Gu-<br />
ckert, Winfried Brand, Patrick Pauli, Ruth<br />
Eichholz, Sabine Malkmus, Bernd Riemann<br />
und Rüdiger Lichtenheldt an. Lehrlingswarte<br />
sind Gerino Barba und Petra<br />
Freihöfer. Nach den Worten von Bernd<br />
Kiefer wird es entscheidendes Ziel <strong>der</strong><br />
neuen Friseur-Innung sein, sich noch attraktiver<br />
und mo<strong>der</strong>ner darzustellen, was<br />
auch in einer entsprechend zu gestaltenden<br />
Homepage zum Ausdruck kommen soll.<br />
Dabei soll jedem Innungsbetrieb die Möglichkeit<br />
gegeben werden, sich mit <strong>der</strong><br />
Homepage zu verlinken.<br />
„Jetzt geht’s los“, heißt das Motto nach<br />
den Worten von Bernd Kiefer, die Innungsarbeit<br />
müsse vorangetrieben werden,<br />
Teamplayer seien gefragt, um die Innungsarbeit<br />
noch stärker als bisher nach außen<br />
zu tragen und neue Mitglie<strong>der</strong> zu gewinnen.<br />
Für ihn ist die <strong>Fusion</strong> ein wichtiger<br />
und richtiger Schritt, sei die neue Innung<br />
mit 103 Mitgliedsbetrieben nun doch ein<br />
noch interessanterer Gesprächspartner gerade<br />
auch <strong>der</strong> politischen Entscheidungsträger.<br />
„Es macht mich richtig stolz, bei <strong>der</strong><br />
<strong>Fusion</strong> dabei sein zu dürfen“, lautete denn<br />
auch sein Fazit.<br />
Auch Landesinnungsmeister Guido<br />
Wirtz begrüßte den Zusammenschluss <strong>der</strong><br />
Innungen Mainz-Bingen und Alzey-<br />
Worms als richtiges Signal: „Wir brauchen<br />
starke Innungen, um stark nach außen auftreten<br />
zu können.“ Wer sich geeint präsentiere<br />
und mit einer Stimme seine Erwartungen<br />
und Bedürfnisse formuliere, habe<br />
größere Chancen, auch gehört zu werden.<br />
Metall-Innungen Mainz und Bingen<br />
haben sich zusammengeschlossen<br />
FUSION: Michael Schreiber<br />
einstimmig zum Obermeister<br />
<strong>der</strong> neuen Innung gewählt<br />
Die Metallinnungen Mainz und Bingen<br />
haben zur Metall-Innung Mainz-Bingen<br />
fusioniert. Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />
ist Michael Schreiber, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />
in Mainz einstimmig<br />
gewählt wurde. Sein Stellvertreter wurde<br />
Michael Gundlach, die Lehrlingswarte<br />
sind Michael Dralle und Hans-Dieter<br />
Ben<strong>der</strong>. Weiter gehören dem Vorstand<br />
Ludwig und Klaus Lehr, Frank Flessa, Peter<br />
Alberti, Dirk Happel und Klaus Molzberger<br />
an.<br />
Insgesamt zählt die neue Innung 61 Mitglie<strong>der</strong>,<br />
eine Zahl, die nach dem Willen von<br />
Michael Schreiber deutlich erhöht werden<br />
soll. Durch ein infolge des Zusammenschlusses<br />
schlagkräftigeres Auftreten nach<br />
außen und eine verbesserte Kommunikation<br />
über die Ziele und Aufgaben einer Innung<br />
erwartet er, dass sich künftig mehr<br />
Betriebe in <strong>der</strong> Innung engagieren werden.<br />
Als Vorteile für Innungsmitglie<strong>der</strong> nennt er<br />
unter an<strong>der</strong>em Rechtssicherheit in <strong>der</strong> Tarifpolitik,<br />
fachliches Vorauswissen, Erfahrungs-<br />
und Meinungsaustausch, Weiterbildung,<br />
Informationsveranstaltungen.<br />
„Die Stärke liegt in uns allen, jedes Mitglied<br />
zählt“, sagte Schreiber unter Zustimmung<br />
von Horst Hassemer, vormals Obermeister<br />
<strong>der</strong> Metallinnung Bingen. Wer ge-<br />
Foto: Sämmer<br />
meinsam auftrete und mit einer Stimme<br />
spreche, habe bessere Chancen, gerade auch<br />
von den politischen Entscheidungsträgern<br />
auf kommunaler, Landes- und Bundesebene<br />
gehört zu werden, ist er überzeugt.<br />
Deshalb wäre es für ihn auch wünschenswert,<br />
wenn die <strong>Fusion</strong> zwischen Mainz und<br />
Bingen nicht <strong>der</strong> letzte Schritt gewesen<br />
wäre, son<strong>der</strong>n am Ende irgendwann eine<br />
rheinhessische Metall-Innung stehen würde.<br />
Felix Harth, Kreishandwerksmeister <strong>der</strong><br />
Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen,<br />
nannte die <strong>Fusion</strong> „wichtig und gut“. Es sei<br />
unerlässlich, dass sich das Handwerk in <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit und gegenüber <strong>der</strong> Politik als<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Metall-Innung Mainz-Bingen<br />
starke Einheit präsentiere. Dies bedeute<br />
auch, noch mehr Flagge zu zeigen, wenn es<br />
um die Nachwuchsgewinnung gehe. Die<br />
demografische Entwicklung beschere dem<br />
Handwerk ein erhebliches Problem. Umso<br />
ärgerlich sei es deshalb, dass sich viele<br />
Schulen <strong>der</strong> Information durch das Handwerk<br />
verweigerten. Die Kreishandwerkerschaft<br />
habe 100 Schulen angeschrieben und<br />
angeboten, dass Betriebsinhaber und Auszubildende<br />
im Unterricht über die duale<br />
Ausbildung informieren; lediglich vier hätten<br />
Interesse gezeigt. Deshalb sei geplant,<br />
die Jugendlichen zusätzlich auf an<strong>der</strong>em<br />
Weg anzusprechen, etwa über eine „Nacht<br />
des Handwerks“. SR<br />
Foto: Schmitz<br />
INTERVIEW<br />
Bernd Kiefer:<br />
Neue Mitglie<strong>der</strong><br />
gewinnen<br />
Die <strong>Friseurinnungen</strong> Mainz-Bingen und Alzey-<br />
Worms haben sich zur Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong><br />
zusammengeschlossen. Einstimmung<br />
wurde Bernd Kiefer bei <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />
zum Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />
gewählt.<br />
HWK: Warum haben sich die Innungen zur<br />
<strong>Fusion</strong> entschlossen?<br />
Bernd Kiefer: Wir haben bereits seit längerer<br />
Zeit über einen Zusammenschluss<br />
nachgedacht, um stärker auftreten zu können,<br />
sowohl in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, aber auch<br />
in unserem Landesverband. Hinzu kam.<br />
dass die Innung Mainz-Bingen einen deutlichen<br />
Mitglie<strong>der</strong>schwund hinnehmen<br />
musste, worunter ihre Handlungsfähigkeit<br />
gelitten hat.<br />
DHB: Wie lange war die Vorbereitungszeit<br />
zum Zusammenschluss?<br />
Bernd Kiefer: Seit gut zwei Jahren haben<br />
wir einen intensiveren Kontakt, weil es viele<br />
Berührungspunkte gibt. Deshalb haben wir<br />
auch schon häufiger bei verschiedenen Initiativen<br />
miteinan<strong>der</strong> kooperiert. Mit <strong>der</strong><br />
<strong>Fusion</strong> wollen wir nun einen Neuanfang<br />
machen, um zu dokumentieren, dass wir<br />
Bernd Kiefer<br />
eine wichtige Kraft sind und es Sinn macht,<br />
wenn die rheinhessischen Friseurbetriebe<br />
bei uns Mitglied werden. Wie wollen auch<br />
die wie<strong>der</strong> zurückholen, die aus persönlichen<br />
Gründen ausgetreten waren.<br />
DHB: Was werden die Schwerpunkte Ihrer<br />
Arbeit als Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />
sein?<br />
Bernd Kiefer: Das Thema „Innung“ muss<br />
stärker nach außen transportiert werden.<br />
Dabei geht es vor allem darum, zu erklären,<br />
was eine Innung überhaupt ist und welche<br />
Aufgaben sie wahrnimmt. Hier ist noch viel<br />
Aufklärungsbedarf. „Innung“ bedeutet für<br />
viele etwas Altbackenes, weil sie keine o<strong>der</strong><br />
nur sehr ungenaue Vorstellungen von <strong>der</strong>en<br />
Arbeit haben. Wir werden beweisen, dass<br />
wir als Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong> eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Innung sind, die dadurch gerade<br />
auch für junge Handwerksmeisterinnen<br />
und -meister attraktiv ist. Unser Ziel ist es<br />
außerdem, zu demonstrieren, dass wir<br />
durch den Zusammenschluss mit über 100<br />
Mitglie<strong>der</strong>n deutlich schlagkräftiger geworden<br />
sind und somit noch mehr als bisher<br />
für unsere Betriebe erreichen können.<br />
DHB: Was sagen Sie also einem Betriebsinhaber,<br />
warum er Mitglied in Ihrer Innung<br />
werden soll?<br />
Bernd Kiefer: In erster Linie geht es einmal<br />
um die Interessensgemeinschaft, weil wir<br />
schon als kleinste Einheit bereits etwas bewegen<br />
können. Wenn wir nicht gemeinsam<br />
für unsere handwerklichen Interessen eintreten,<br />
laufen wir Gefahr, dass die Politik<br />
über unsere Köpfe hinweg entscheidet. So<br />
müssen wir uns beispielsweise nach wie vor<br />
ganz klar für den Erhalt des Meisterbriefes<br />
einsetzen, um nur ein Beispiel zu nennen.<br />
Wir brauchen auf politischen Ebenen, sei es<br />
in den Kommunen, im Land o<strong>der</strong> Bund,<br />
eine starke Lobby. Und das geht nur, wenn<br />
wir alle an einem Strang ziehen, in den Innungen,<br />
in den Landes- und Bundesverbänden.<br />
Hier machen immer noch zu wenig<br />
mit, und das müssen wir dringend än<strong>der</strong>n.
RH2 HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN<br />
Donnerstag, 3. März 2011 Deutsches Handwerksblatt Nr. 5<br />
Unternehmensnachfolge<br />
braucht Zeit und Planung<br />
VERANSTALTUNG: Wirtschaftsministerium, ISB und Kammern<br />
informieren über Strategien für Übernehmer<br />
Es ist eine <strong>der</strong> wichtigsten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für mittelständische Unternehmen:<br />
die Suche nach einem geeigneten<br />
Nachfolger an <strong>der</strong> Firmenspitze und die<br />
geordnete Übergabe des Betriebs. Jedes<br />
Jahr steht das bei rund 3.800 rheinlandpfälzischen<br />
Firmen an – doch in fast zehn<br />
Prozent <strong>der</strong> Fälle gelingt dieser Schritt<br />
nicht. Die Folge: Werte, Wissen und Arbeitsplätze<br />
gehen verloren – für die Landesregierung<br />
ein Alarmsignal, sieht sie<br />
doch die mittelständische Wirtschaft als<br />
wichtigen Innovationsträger und Jobmotor.<br />
Wie <strong>der</strong> Übergang möglichst reibungslos<br />
vonstatten gehen kann, darüber informierten<br />
das Wirtschaftsministerium und<br />
die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz<br />
(ISB) beim Informationsabend<br />
„Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge“<br />
in <strong>der</strong> Fachhochschule Worms.<br />
„Die frühzeitige Regelung <strong>der</strong> Unternehmensnachfolge<br />
ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung“,<br />
mahnte Wirtschaftsminister<br />
Hendrik Hering. „Viel zu oft wird <strong>der</strong> Gedanke<br />
an die Übergabe verdrängt und damit<br />
auch das Ergebnis ausdauern<strong>der</strong> unternehmerischer<br />
Leistung gefährdet.“ –<br />
Worte, die auch <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> HWK <strong>Rheinhessen</strong>, Günther Tartter,<br />
nachdrücklich unterstützt. Er empfiehlt,<br />
für den geordneten Übergabeprozess gut<br />
fünf Jahre einzuplanen. Bernd Hühn, Vorstandssprecher<br />
<strong>der</strong> Volksbank Worms-<br />
Wonnegau, wies darauf hin, dass auch die<br />
Banken Interesse an einem geordneten<br />
Übergang haben: „Ohne belastbare Nachfolgeregelung<br />
drohen ein schlechteres Rating<br />
und teurere Kredite.“<br />
Doch es ist gar nicht mehr so einfach, einen<br />
geeigneten Nachfolger zu finden: Wurden<br />
Betriebe früher zu fast 70 Prozent von<br />
Familienangehörigen übernommen, gelingt<br />
das heute nur noch in etwa einem<br />
Drittel <strong>der</strong> Fälle. Bei einem weiteren Drittel<br />
folgen enge Mitarbeiter o<strong>der</strong> qualifizierte<br />
Dritte auf dem Chefsessel nach. Die übrigen<br />
Firmen müssen die Tore ganz schließen<br />
– kein Nachfolger in Sicht. Für Unter-<br />
Gespräch über Wirtschaftspolitik<br />
nehmensgrün<strong>der</strong> liegt darin eine Riesenchance:<br />
Ein solcher Betrieb ist in <strong>der</strong> Regel<br />
mit seinen Produkten und Dienstleistungen<br />
am Markt etabliert, zu Kunden und<br />
Lieferanten bestehen stabile Beziehungen.<br />
Der Weg auf den Chefsessel muss gut geplant<br />
werden: Eine Übernahme muss finanziell<br />
abgesichert, die Rechtsform des<br />
Unternehmens sorgfältig geprüft und bei<br />
Bedarf geän<strong>der</strong>t werden. Daneben stehen<br />
eine Reihe steuerrechtlicher Fragen an, die<br />
sich aus dem Verkauf o<strong>der</strong> einer Schenkung<br />
an die Nachfolger ergeben – schließlich soll<br />
die Belastung für alle Beteiligte möglichst<br />
gering gehalten werden. Kammern, Hausbank,<br />
ISB und Steuerberater können mit<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>ter Beratung und För<strong>der</strong>programmen<br />
den Übergang begleiten.<br />
Dass dieser gelingen kann, zeigt das Beispiel<br />
<strong>der</strong> VSK-Technik Kübler GmbH aus<br />
Worms: Thomas Kübler (33) und seine<br />
Schwester Susanne (31) begleiteten ihren<br />
Vater Horst-Werner (71) zunächst bei seiner<br />
Arbeit, übernahmen Schritt für Schritt<br />
immer mehr Verantwortung. „Wir sind in<br />
die Aufgaben hineingewachsen“, erinnert<br />
sich Thomas Kübler. Anfang 2007 lösten<br />
die Geschwister den Vater als Geschäftsführer<br />
ab. Er habe bei an<strong>der</strong>en gesehen, was<br />
passieren kann, wenn zwar <strong>der</strong> Wechsel auf<br />
dem Papier vollzogen ist, <strong>der</strong> Senior aber<br />
täglich präsent sei, sagt Sohn Thomas.<br />
„Mitarbeiter und Kunden orientieren sich<br />
weiterhin am Seniorchef, lassen die Nachfolger<br />
außen vor. Das wollte er für sich unter<br />
allen Umständen vermeiden.“ Heute<br />
steht Horst-Werner Kübler seinen Kin<strong>der</strong>n<br />
bei Fragen je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung, hat sich<br />
aus dem Unternehmen ansonsten zurückgezogen.<br />
Und welchen Rat hat Thomas<br />
Kübler für den Fall <strong>der</strong> Betriebsübernahme?<br />
„Man muss sich die Zeit nehmen,<br />
in die Aufgabe hineinzuwachsen. Man<br />
muss offen die Interessen von Firma, Seniorchef<br />
und Nachfolger besprechen. Und<br />
man sollte den Übernahmeprozess sorgfältig<br />
planen, sich auch über die möglichen<br />
Fallstricke umfassend informieren.“ CDT<br />
Christopher Sitte (M.), neuer Wirtschaftsdezernent <strong>der</strong> Stadt Mainz, war zu einem Gespräch<br />
über aktuelle wirtschafts- und insbeson<strong>der</strong>e handwerkspolitische Fragen mit dem Präsidenten<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, Karl Josef Wirges (l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Günther<br />
Tartter in die Kammer gekommen. Der Meinungsaustausch soll auch künftig intensiv gepflegt<br />
werden.<br />
EHRUNGEN<br />
Die Ehrenplakette anlässlich eines Betriebsbzw.<br />
Arbeitsjubiläums erhielten Günter<br />
Schmitt (Mainz) 25 Jahre bei <strong>der</strong> Bauunternehmung<br />
Georg Bruch GmbH (Mainz)<br />
Die Ehrenurkunde anlässlich eines Betriebsbzw.<br />
Arbeitsjubiläums erhielten Maria-Luise<br />
Stampp (Gimbsheim) 20 Jahre bei H.G. Oswald<br />
Sanitär Heizung GmbH (Gimbsheim),<br />
Tina Jones (Worms) 10 Jahre bei Elektro-Knies<br />
GmbH (Worms), Klaus Michael Rink (Alzey)<br />
10 Jahre bei Elektro-Knies GmbH (Worms), Jochen<br />
Ulrich Lieback (Landau) 10 Jahre bei<br />
Elektro-Knies GmbH (Worms), Daniel Nultsch<br />
(Worms) 10 Jahre bei Elektro-Knies GmbH<br />
(Worms), Bernhard Kasek (Osthofen) 20 Jahre<br />
bei Elektro-Knies GmbH (Worms), Ali Cakici<br />
(Worms) 20 Jahre bei Elektro-Knies GmbH<br />
(Worms)<br />
Endspurt zur<br />
Startermesse<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Rheinland-Pfalz-<br />
Ausstellung im Gewerbegebiet Mainz-<br />
Hechtsheim findet vom 25. bis 27. März<br />
wie<strong>der</strong> die Startermesse statt. Wer sein Unternehmen<br />
in den vergangenen drei Jahren<br />
gegründet hat, wird von <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
RAM Regio Ausstellungs GmbH Mainz tatkräftig<br />
dabei unterstützt, durch eine Teilnahme<br />
an <strong>der</strong> Messe seinen Bekanntheitsgrad<br />
als Existenzgrün<strong>der</strong>/in und Jungunternehmer/in<br />
zu steigern.<br />
Zu den Modalitäten und Konditionen<br />
gibt bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> Betriebsberater<br />
Werner Maser, Tel.: 06131/ 99 92<br />
713, E-Mail: w.maser.de, Auskunft<br />
hwk.de<br />
Foto: Sämmer<br />
Frau zeigt ihr Können<br />
FIRMENBESUCH: Rheinhessischer Arbeitskreis <strong>der</strong> Unternehmerfrauen im Handwerk<br />
informierte sich über das Wirken <strong>der</strong> Unternehmerin Dorothea Helvert<br />
Dorotheas Traum ging 1956 endlich<br />
in Erfüllung: sie und ihr Mann<br />
Emil Hevert gründeten in Bad Sobernheim<br />
ein eigenes Unternehmen<br />
zur Herstellung von Arzneimitteln. Mit<br />
diesem Satz wurden die Unternehmerfrauen<br />
im rheinhessischen Handwerk e.V. in eine<br />
hochinteressante Betriebsführung durch die<br />
Produktionsstätte eines <strong>der</strong> führenden Spezialisten<br />
für Naturheilkunde geleitet.<br />
Von <strong>der</strong> Häckselmaschine für Löwenzahnblüten<br />
über ein Labor zur ständigen<br />
Überprüfung <strong>der</strong> einzelnen Komponenten<br />
bis zum ganzheitlich eingerichteten Konferenzzimmer<br />
konnten sie alles erkunden<br />
und Rosemarie Bamberger und Elke Dreher,<br />
die die Führung leiteten, alle nur erdenklichen<br />
Fragen stellen. Sie erfuhren,<br />
dass in diesem in dritter Generation geführten<br />
Familienbetrieb noch immer auf<br />
die Rezepte und Urtinkturen des Bad Sobernheimer<br />
Pfarrers Felke zurückgegriffen<br />
wird.<br />
Wie schwer solche Betriebe an politischen<br />
Entscheidungen wie dem Ausschluss<br />
aus <strong>der</strong> GKV o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachzulassung aller<br />
Medikamente zu tragen haben, kam ebenso<br />
zur Sprache, wie die Schwierigkeit, in <strong>der</strong><br />
ländlichen Region ein passendes Grundstück<br />
für den Neubau des Firmengebäudes<br />
zu finden. Schließlich war aber auch da geschaft<br />
und ein attraktiver Glasbau geschaffen,<br />
<strong>der</strong> sich angenehm in die Landschaft<br />
Zum Weltfrauentag:<br />
Weiterbildung<br />
günstiger buchen<br />
Seit über zehn Jahren bietet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> innerhalb von<br />
Projekten, die durch Land, Bund und EU finanziell<br />
unterstützt werden, Maßnahmen<br />
zur För<strong>der</strong>ung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt<br />
an. Im Rahmen des Projektes<br />
SHE! Rheinland-Pfalz beispielsweise erhalten<br />
Grün<strong>der</strong>innen und Jungunternehmerinnen<br />
das Angebot zu kostenloser Beratung,<br />
zu Qualifizierung und Coaching. Ein<br />
weiteres langjähriges Projekt <strong>der</strong> Kammer<br />
ist die Qualifizierungsmaßnahme „Betriebsorganisation<br />
im Handwerk“, nun<br />
„Management-Assistentin“, die für Frauen<br />
ohne Leistungsbezug kostenfrei ist.<br />
Darüber hinaus bietet die HWK maßgeschnei<strong>der</strong>te,<br />
individuelle Fortbildungsangebote,<br />
die allerdings kostenpflichtig sind.<br />
Speziell zum Weltfrauentag am 8. März offeriert<br />
die Kammer hier beson<strong>der</strong>e Rabatte<br />
für Frauen, die sich an diesem Tag zu einer<br />
Weiterbildung, etwa zur Betriebswirtin im<br />
Handwerk, für EDV-Kurse etc. anmelden.<br />
Weitere Infos: HWK-Weiterbildungsreferentin<br />
Vera End, Tel.: 06131/ 99 92 53 sowie<br />
E-Mail: v.end@hwk.de.<br />
Ökologisch gut aufgestellt und<br />
dabei auch noch bares Geld gespart<br />
ÖKOPROFIT: Handwerksbetriebe wurden für Umweltbewusstsein ausgezeichnet<br />
Sein Unternehmen ökologisch aufstellen<br />
und dabei auch noch bares Geld sparen?<br />
Das muss kein Wi<strong>der</strong>spruch sein – ganz im<br />
Gegenteil. Das Projekt Ökoprofit beweist<br />
seit zehn Jahren, dass Umweltschutz und<br />
Gewinn sich nicht gegenseitig ausschließen<br />
müssen, son<strong>der</strong>n aufeinan<strong>der</strong> aufbauen<br />
können. Das erfolgreiche betriebliche Umweltberatungsprogramm<br />
hat in diesen<br />
zehn Jahren im Rahmen von sechs Ökoprofit-Runden<br />
mehr als 70 Betrieben in<br />
Mainz ökologisches Arbeiten und Ressourceneinsparung<br />
nahe gebracht.<br />
Ökoprofit ist ein Kooperationsprojekt<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, <strong>der</strong><br />
Industrie- und Handelskammer für <strong>Rheinhessen</strong>,<br />
<strong>der</strong> Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />
Süd und des städtischen Wirtschafts-<br />
und Umweltdezernats. „Dieses<br />
Projekt ist ein gutes Beispiel für ein lokales<br />
Netzwerk für Umweltschutz und Nachhaltigkeit“,<br />
sagte <strong>der</strong> Mainzer Oberbürgermeister<br />
Jens Beutel auf <strong>der</strong> Jubiläumsfeier.<br />
„Die betrieblichen Umweltbelastungen<br />
Foto: UFH<br />
Foto: Wirtschaftsministerium<br />
Gut verpackt ging es auf Besichtigungstour durch das Unternehmen<br />
fügt und mit sehr viel Grün im und ums<br />
Haus herum dem Betrachter und Nutzer<br />
guttut. „Ein gutes Bauchgefühl und ein klarer<br />
Verstand sind notwendig, um ein Familienunternehmen<br />
mit rund 100 Mitarbeitern<br />
erfolgreich zu führen“, so das Unternehmen.<br />
Dies führt zurück zu Dorothea:<br />
sie besaß diese Eigenschaften und schaffte<br />
es, das Unternehmen,das sich auf die Herstellung<br />
von homöopathischen Heilmitteln<br />
aus mehreren Wirkstoffen (Komplexmittel)<br />
spezialisiert hat, nach dem Tod ihres Mann<br />
Verdienstmedaille für Karl Faust<br />
wurden nach und nach unter die Lupe genommen<br />
und von einem Blick von außerhalb<br />
überprüft.“ Und bei dieser Prüfung<br />
wurden erstaunliche Einsparpotenziale<br />
deutlich. Zwei bis fünf Prozent des Gesamtumsatzes<br />
konnten im Schnitt von den Betrieben<br />
eingespart werden – alleine durch<br />
intelligente und umweltbewusste Einsparungen.<br />
In Mainz wurden im Rahmen <strong>der</strong> sechs<br />
Ökoprofit-Runden von allen Unternehmen<br />
insgesamt 8,5 Millionen Euro eingespart.<br />
Bewertet wurden rund 130 umgesetzte<br />
Maßnahmen in verschiedenen Bereichen.<br />
Pro Jahr ließen sich knapp 20 Millionen Liter<br />
Wasser und rund 262.000 Kraftstoff einsparen.<br />
An dem erfolgreichen Projekt nahmen<br />
aktuell auch drei Handwerksbetriebe teil.<br />
Während die Klaus Liersch GmbH und<br />
RIGA Mainz als Einsteigerbetriebe ausgezeichnet<br />
wurden, befindet sich die Firma<br />
Elektro Ries mittlerweile schon im Ökoprofit-Klub,<br />
einer Gemeinschaft von Firmen,<br />
1957 zu nationaler Bedeutung zu führen.<br />
Später stieg Sohn Wolfgang, <strong>der</strong> genau wie<br />
sein Vater, Pharmazie studiert hatte, in das<br />
Unternehmen ein. Vor wenigen Jahren kam<br />
Enkel Mathias dazu. Den Grundgedanken<br />
<strong>der</strong> Unternehmerin Dorothea Hevert spürt<br />
man noch heute in jedem Winkel <strong>der</strong> Firma<br />
und er begeisterte auch die des rheinhessischen<br />
Arbeitskreises <strong>der</strong> Unternehmerfrauen<br />
unter Leitung von Christine Merkel-<br />
Köppchen..<br />
www.ufh-rheinhessen.de<br />
Wirtschaftsstaatssekretär Alexan<strong>der</strong> Schweitzer (l.) hat Malermeister Karl Faust aus Bingen die<br />
Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. „Mit dieser Auszeichnung werden Persönlichkeiten<br />
unseres Landes geehrt, die sich über Jahre hinweg selbstlos in den Dienst <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
gestellt und damit einen wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen geleistet haben“,<br />
unterstrich Schweitzer. Nach Bestehen <strong>der</strong> Meisterprüfung im Jahre 1958 hat sich Karl Faust<br />
nicht nur im eigenen Betrieb erfolgreich engagiert, son<strong>der</strong>n sein Wissen darüber hinaus auch in<br />
eine Vielzahl wichtiger Ehrenämter eingebracht. Unter an<strong>der</strong>em war Faust auch in den Gremien<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> aktiv, von 1974 bis 1979 als Mitglied <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
und von 1979 bis 2002 als Vorstandsmitglied.<br />
die schon einige Jahre an dem Projekt teilnehmen.<br />
„Wir haben uns vor ein paar Jahren<br />
überlegt, wie wir uns auf diesem Gebiet<br />
besser aufstellen können und sind auf diese<br />
Aktion aufmerksam geworden“, sagte Matthias<br />
Schellin.<br />
Und so stellte <strong>der</strong> Betrieb sich ökologisch<br />
auf den Kopf und nahm alle Bereiche unter<br />
die Lupe. „Wir haben nach und nach alles<br />
analysiert und die notwendigen Än<strong>der</strong>ungen<br />
eingeleitet“, betonte Schellin, <strong>der</strong> seither<br />
bei seinen Mitarbeitern und auch bei<br />
den Kunden eine Bewusstseinsän<strong>der</strong>ung<br />
festgestellt hat. Denn gerade in <strong>der</strong> Elektrobranche<br />
könne eine Menge Geld eingespart<br />
werden. „Wir sind in dieser Hinsicht vor allem<br />
in <strong>der</strong> Beratung besser geworden und<br />
bieten unseren Kunden somit eine wertvolle<br />
Hilfe“, sagte Schellin.<br />
Er und sein Team haben mit ihren Maßnahmen<br />
eindrucksvoll bewiesen, dass Ökologie<br />
und Profit nicht im Wi<strong>der</strong>spruch stehen<br />
müssen, son<strong>der</strong>n sich sogar ergänzen<br />
können. DR