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Fusion der Friseurinnungen - Handwerkskammer Rheinhessen

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Donnerstag. 3. März 2011<br />

KURSANGEBOTE<br />

Lehrgänge in Mainz<br />

Buchhaltung für Selbstständige – Von<br />

<strong>der</strong> Rechnung bis zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung<br />

12. und 19.3. / 9 bis 16.30 Uhr / 150 Euro<br />

Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />

Vollzeitkurs<br />

4. – 8.4. / Prüfung 15.4. / 499 Euro<br />

Betriebswirt (HWK)<br />

Wochenendlehrgang<br />

11.3. – 22.10. / freitags, 13 –19 Uhr / samstags,<br />

9 – 15.30 Uhr / 3.150 Euro<br />

Vollzeit<br />

14.3. – 27.6. / montags bis freitags, 8.30 –<br />

16.30 Uhr / 3.150 Euro<br />

Abendlehrgang<br />

5.4.2011 – 24.5.2012 / dienstags und donnerstags<br />

18 – 21 Uhr / 3.150 Euro / alle Lehrgänge<br />

für Teilnehmer mit und ohne Bildungsutschein<br />

Basisseminar für Existenzgrün<strong>der</strong><br />

21., 22., 23.3. / jeweils 9 – 15 Uhr / 30 Euro<br />

Elektronischer Personalausweis und<br />

rechtsverbindliche Kommunikation<br />

5.4. / 8 bis 12 Uhr / 49 Euro<br />

Netzwerktechnologi<br />

15., 16. März / 8.30 – 17.30 Uhr / 189 Euro<br />

Mehr Umsatz mit Twitter, Facebook, Xing<br />

und Co.<br />

6. April /18 bis 21 Uhr / 49 Euro<br />

Erstellen und Auswerten von Tabellen<br />

und Grafiken / MS Excel 2007 – Grundlagen<br />

15., 17., 22., 24., 29. und 31.3. / 18 – 21<br />

Uhr / 155 Euro<br />

Lehrgänge in Worms<br />

Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />

Vollzeitkurs<br />

14. – 18.3. / Prüfung 25.3. / 499 Euro<br />

Meistervorbereitung<br />

Vollzeitkurse III und IV<br />

23.4. – 1.6. (Mainz)<br />

30.9. – 4.11. (Mainz)<br />

Information<br />

Weiterbildung: Vera End, Tel.: 06131/ 99 92<br />

53, E-Mail: v.end@hwk.de; Doris Berger, Tel.:<br />

06131/ 99 92 56, E-Mail: d.berger@hwk.de;<br />

Meistervorbereitung: Stefan Kehrer, Tel.:<br />

06131/ 99 92 716, E-Mail: s.kehrer@hwk.de;<br />

Cornelia Seibert, Tel.: 06131/ 99 92 715, E-<br />

Mail: c.seibert@hwk.de; IT: Jürgen Schüler,<br />

Tel.: 06131/ 99 92 61, E-Mail: IT-Bereich:<br />

j.schueler@hwk.de; Andrea Sudrow, Tel.:<br />

06131 / 99 92 717, E-Mail:<br />

a.sudrow@hwk.de.<br />

www.hwk.de<br />

www.komzet-hwk.de<br />

REGIONALREDAKTION<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />

Dagobertstraße 2, 55116 Mainz<br />

Tel.: 06131/ 99 92-0<br />

Fax: 06131/ 99 92-63<br />

E-Mail: info@hwk.de<br />

Verantwortlich:<br />

Dipl.-Vw. Günther Tartter<br />

Sybille Richter<br />

Am Römertor 12 55116 Mainz<br />

Tel.: 06131 /57 27 07<br />

Fotos: Schmitz<br />

Deutsches Handwerksblatt<br />

INFOS & SERVICE ONLINE UNTER WWW.HWK.DE Nr. 5<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong> mit Landesinnungsmeister Guido Wirtz (l.)<br />

<strong>Fusion</strong> <strong>der</strong> <strong>Friseurinnungen</strong><br />

GRÜNDUNG: Aus Alzey-Worms und Mainz-Bingen wurde <strong>Rheinhessen</strong><br />

VON SYBILLE RICHTER<br />

Aus zwei mach eins: Die <strong>Friseurinnungen</strong><br />

Alzey-Worms und Mainz-<br />

Bingen haben zur Friseur-Innung<br />

<strong>Rheinhessen</strong> fusioniert. An <strong>der</strong><br />

Spitze <strong>der</strong> neuen Innung steht Obermeister<br />

Bernd Kiefer, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />

in Alzey einstimmig gewählt<br />

wurde. Seine Stellvertreter sind Engelbert<br />

Bouillon (Mainz), Hans-Jörg Friese (Alzey),<br />

Hans-Albert Jennewein (Worms). Ein<br />

vierter Stellvertreter für Bingen soll in <strong>der</strong><br />

kommenden Mitglie<strong>der</strong>versammlung gewählt<br />

werden.<br />

Weiter gehören dem Vorstand Helke<br />

Sorge, Elisabeth Erdelmeier, Elsbeth Lang,<br />

Heike Stricker, Björn Jacobs, Wilma Gu-<br />

ckert, Winfried Brand, Patrick Pauli, Ruth<br />

Eichholz, Sabine Malkmus, Bernd Riemann<br />

und Rüdiger Lichtenheldt an. Lehrlingswarte<br />

sind Gerino Barba und Petra<br />

Freihöfer. Nach den Worten von Bernd<br />

Kiefer wird es entscheidendes Ziel <strong>der</strong><br />

neuen Friseur-Innung sein, sich noch attraktiver<br />

und mo<strong>der</strong>ner darzustellen, was<br />

auch in einer entsprechend zu gestaltenden<br />

Homepage zum Ausdruck kommen soll.<br />

Dabei soll jedem Innungsbetrieb die Möglichkeit<br />

gegeben werden, sich mit <strong>der</strong><br />

Homepage zu verlinken.<br />

„Jetzt geht’s los“, heißt das Motto nach<br />

den Worten von Bernd Kiefer, die Innungsarbeit<br />

müsse vorangetrieben werden,<br />

Teamplayer seien gefragt, um die Innungsarbeit<br />

noch stärker als bisher nach außen<br />

zu tragen und neue Mitglie<strong>der</strong> zu gewinnen.<br />

Für ihn ist die <strong>Fusion</strong> ein wichtiger<br />

und richtiger Schritt, sei die neue Innung<br />

mit 103 Mitgliedsbetrieben nun doch ein<br />

noch interessanterer Gesprächspartner gerade<br />

auch <strong>der</strong> politischen Entscheidungsträger.<br />

„Es macht mich richtig stolz, bei <strong>der</strong><br />

<strong>Fusion</strong> dabei sein zu dürfen“, lautete denn<br />

auch sein Fazit.<br />

Auch Landesinnungsmeister Guido<br />

Wirtz begrüßte den Zusammenschluss <strong>der</strong><br />

Innungen Mainz-Bingen und Alzey-<br />

Worms als richtiges Signal: „Wir brauchen<br />

starke Innungen, um stark nach außen auftreten<br />

zu können.“ Wer sich geeint präsentiere<br />

und mit einer Stimme seine Erwartungen<br />

und Bedürfnisse formuliere, habe<br />

größere Chancen, auch gehört zu werden.<br />

Metall-Innungen Mainz und Bingen<br />

haben sich zusammengeschlossen<br />

FUSION: Michael Schreiber<br />

einstimmig zum Obermeister<br />

<strong>der</strong> neuen Innung gewählt<br />

Die Metallinnungen Mainz und Bingen<br />

haben zur Metall-Innung Mainz-Bingen<br />

fusioniert. Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />

ist Michael Schreiber, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />

in Mainz einstimmig<br />

gewählt wurde. Sein Stellvertreter wurde<br />

Michael Gundlach, die Lehrlingswarte<br />

sind Michael Dralle und Hans-Dieter<br />

Ben<strong>der</strong>. Weiter gehören dem Vorstand<br />

Ludwig und Klaus Lehr, Frank Flessa, Peter<br />

Alberti, Dirk Happel und Klaus Molzberger<br />

an.<br />

Insgesamt zählt die neue Innung 61 Mitglie<strong>der</strong>,<br />

eine Zahl, die nach dem Willen von<br />

Michael Schreiber deutlich erhöht werden<br />

soll. Durch ein infolge des Zusammenschlusses<br />

schlagkräftigeres Auftreten nach<br />

außen und eine verbesserte Kommunikation<br />

über die Ziele und Aufgaben einer Innung<br />

erwartet er, dass sich künftig mehr<br />

Betriebe in <strong>der</strong> Innung engagieren werden.<br />

Als Vorteile für Innungsmitglie<strong>der</strong> nennt er<br />

unter an<strong>der</strong>em Rechtssicherheit in <strong>der</strong> Tarifpolitik,<br />

fachliches Vorauswissen, Erfahrungs-<br />

und Meinungsaustausch, Weiterbildung,<br />

Informationsveranstaltungen.<br />

„Die Stärke liegt in uns allen, jedes Mitglied<br />

zählt“, sagte Schreiber unter Zustimmung<br />

von Horst Hassemer, vormals Obermeister<br />

<strong>der</strong> Metallinnung Bingen. Wer ge-<br />

Foto: Sämmer<br />

meinsam auftrete und mit einer Stimme<br />

spreche, habe bessere Chancen, gerade auch<br />

von den politischen Entscheidungsträgern<br />

auf kommunaler, Landes- und Bundesebene<br />

gehört zu werden, ist er überzeugt.<br />

Deshalb wäre es für ihn auch wünschenswert,<br />

wenn die <strong>Fusion</strong> zwischen Mainz und<br />

Bingen nicht <strong>der</strong> letzte Schritt gewesen<br />

wäre, son<strong>der</strong>n am Ende irgendwann eine<br />

rheinhessische Metall-Innung stehen würde.<br />

Felix Harth, Kreishandwerksmeister <strong>der</strong><br />

Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen,<br />

nannte die <strong>Fusion</strong> „wichtig und gut“. Es sei<br />

unerlässlich, dass sich das Handwerk in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit und gegenüber <strong>der</strong> Politik als<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> Metall-Innung Mainz-Bingen<br />

starke Einheit präsentiere. Dies bedeute<br />

auch, noch mehr Flagge zu zeigen, wenn es<br />

um die Nachwuchsgewinnung gehe. Die<br />

demografische Entwicklung beschere dem<br />

Handwerk ein erhebliches Problem. Umso<br />

ärgerlich sei es deshalb, dass sich viele<br />

Schulen <strong>der</strong> Information durch das Handwerk<br />

verweigerten. Die Kreishandwerkerschaft<br />

habe 100 Schulen angeschrieben und<br />

angeboten, dass Betriebsinhaber und Auszubildende<br />

im Unterricht über die duale<br />

Ausbildung informieren; lediglich vier hätten<br />

Interesse gezeigt. Deshalb sei geplant,<br />

die Jugendlichen zusätzlich auf an<strong>der</strong>em<br />

Weg anzusprechen, etwa über eine „Nacht<br />

des Handwerks“. SR<br />

Foto: Schmitz<br />

INTERVIEW<br />

Bernd Kiefer:<br />

Neue Mitglie<strong>der</strong><br />

gewinnen<br />

Die <strong>Friseurinnungen</strong> Mainz-Bingen und Alzey-<br />

Worms haben sich zur Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong><br />

zusammengeschlossen. Einstimmung<br />

wurde Bernd Kiefer bei <strong>der</strong> Gründungsversammlung<br />

zum Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />

gewählt.<br />

HWK: Warum haben sich die Innungen zur<br />

<strong>Fusion</strong> entschlossen?<br />

Bernd Kiefer: Wir haben bereits seit längerer<br />

Zeit über einen Zusammenschluss<br />

nachgedacht, um stärker auftreten zu können,<br />

sowohl in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, aber auch<br />

in unserem Landesverband. Hinzu kam.<br />

dass die Innung Mainz-Bingen einen deutlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>schwund hinnehmen<br />

musste, worunter ihre Handlungsfähigkeit<br />

gelitten hat.<br />

DHB: Wie lange war die Vorbereitungszeit<br />

zum Zusammenschluss?<br />

Bernd Kiefer: Seit gut zwei Jahren haben<br />

wir einen intensiveren Kontakt, weil es viele<br />

Berührungspunkte gibt. Deshalb haben wir<br />

auch schon häufiger bei verschiedenen Initiativen<br />

miteinan<strong>der</strong> kooperiert. Mit <strong>der</strong><br />

<strong>Fusion</strong> wollen wir nun einen Neuanfang<br />

machen, um zu dokumentieren, dass wir<br />

Bernd Kiefer<br />

eine wichtige Kraft sind und es Sinn macht,<br />

wenn die rheinhessischen Friseurbetriebe<br />

bei uns Mitglied werden. Wie wollen auch<br />

die wie<strong>der</strong> zurückholen, die aus persönlichen<br />

Gründen ausgetreten waren.<br />

DHB: Was werden die Schwerpunkte Ihrer<br />

Arbeit als Obermeister <strong>der</strong> neuen Innung<br />

sein?<br />

Bernd Kiefer: Das Thema „Innung“ muss<br />

stärker nach außen transportiert werden.<br />

Dabei geht es vor allem darum, zu erklären,<br />

was eine Innung überhaupt ist und welche<br />

Aufgaben sie wahrnimmt. Hier ist noch viel<br />

Aufklärungsbedarf. „Innung“ bedeutet für<br />

viele etwas Altbackenes, weil sie keine o<strong>der</strong><br />

nur sehr ungenaue Vorstellungen von <strong>der</strong>en<br />

Arbeit haben. Wir werden beweisen, dass<br />

wir als Friseur-Innung <strong>Rheinhessen</strong> eine<br />

mo<strong>der</strong>ne Innung sind, die dadurch gerade<br />

auch für junge Handwerksmeisterinnen<br />

und -meister attraktiv ist. Unser Ziel ist es<br />

außerdem, zu demonstrieren, dass wir<br />

durch den Zusammenschluss mit über 100<br />

Mitglie<strong>der</strong>n deutlich schlagkräftiger geworden<br />

sind und somit noch mehr als bisher<br />

für unsere Betriebe erreichen können.<br />

DHB: Was sagen Sie also einem Betriebsinhaber,<br />

warum er Mitglied in Ihrer Innung<br />

werden soll?<br />

Bernd Kiefer: In erster Linie geht es einmal<br />

um die Interessensgemeinschaft, weil wir<br />

schon als kleinste Einheit bereits etwas bewegen<br />

können. Wenn wir nicht gemeinsam<br />

für unsere handwerklichen Interessen eintreten,<br />

laufen wir Gefahr, dass die Politik<br />

über unsere Köpfe hinweg entscheidet. So<br />

müssen wir uns beispielsweise nach wie vor<br />

ganz klar für den Erhalt des Meisterbriefes<br />

einsetzen, um nur ein Beispiel zu nennen.<br />

Wir brauchen auf politischen Ebenen, sei es<br />

in den Kommunen, im Land o<strong>der</strong> Bund,<br />

eine starke Lobby. Und das geht nur, wenn<br />

wir alle an einem Strang ziehen, in den Innungen,<br />

in den Landes- und Bundesverbänden.<br />

Hier machen immer noch zu wenig<br />

mit, und das müssen wir dringend än<strong>der</strong>n.


RH2 HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN<br />

Donnerstag, 3. März 2011 Deutsches Handwerksblatt Nr. 5<br />

Unternehmensnachfolge<br />

braucht Zeit und Planung<br />

VERANSTALTUNG: Wirtschaftsministerium, ISB und Kammern<br />

informieren über Strategien für Übernehmer<br />

Es ist eine <strong>der</strong> wichtigsten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für mittelständische Unternehmen:<br />

die Suche nach einem geeigneten<br />

Nachfolger an <strong>der</strong> Firmenspitze und die<br />

geordnete Übergabe des Betriebs. Jedes<br />

Jahr steht das bei rund 3.800 rheinlandpfälzischen<br />

Firmen an – doch in fast zehn<br />

Prozent <strong>der</strong> Fälle gelingt dieser Schritt<br />

nicht. Die Folge: Werte, Wissen und Arbeitsplätze<br />

gehen verloren – für die Landesregierung<br />

ein Alarmsignal, sieht sie<br />

doch die mittelständische Wirtschaft als<br />

wichtigen Innovationsträger und Jobmotor.<br />

Wie <strong>der</strong> Übergang möglichst reibungslos<br />

vonstatten gehen kann, darüber informierten<br />

das Wirtschaftsministerium und<br />

die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz<br />

(ISB) beim Informationsabend<br />

„Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge“<br />

in <strong>der</strong> Fachhochschule Worms.<br />

„Die frühzeitige Regelung <strong>der</strong> Unternehmensnachfolge<br />

ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung“,<br />

mahnte Wirtschaftsminister<br />

Hendrik Hering. „Viel zu oft wird <strong>der</strong> Gedanke<br />

an die Übergabe verdrängt und damit<br />

auch das Ergebnis ausdauern<strong>der</strong> unternehmerischer<br />

Leistung gefährdet.“ –<br />

Worte, die auch <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> HWK <strong>Rheinhessen</strong>, Günther Tartter,<br />

nachdrücklich unterstützt. Er empfiehlt,<br />

für den geordneten Übergabeprozess gut<br />

fünf Jahre einzuplanen. Bernd Hühn, Vorstandssprecher<br />

<strong>der</strong> Volksbank Worms-<br />

Wonnegau, wies darauf hin, dass auch die<br />

Banken Interesse an einem geordneten<br />

Übergang haben: „Ohne belastbare Nachfolgeregelung<br />

drohen ein schlechteres Rating<br />

und teurere Kredite.“<br />

Doch es ist gar nicht mehr so einfach, einen<br />

geeigneten Nachfolger zu finden: Wurden<br />

Betriebe früher zu fast 70 Prozent von<br />

Familienangehörigen übernommen, gelingt<br />

das heute nur noch in etwa einem<br />

Drittel <strong>der</strong> Fälle. Bei einem weiteren Drittel<br />

folgen enge Mitarbeiter o<strong>der</strong> qualifizierte<br />

Dritte auf dem Chefsessel nach. Die übrigen<br />

Firmen müssen die Tore ganz schließen<br />

– kein Nachfolger in Sicht. Für Unter-<br />

Gespräch über Wirtschaftspolitik<br />

nehmensgrün<strong>der</strong> liegt darin eine Riesenchance:<br />

Ein solcher Betrieb ist in <strong>der</strong> Regel<br />

mit seinen Produkten und Dienstleistungen<br />

am Markt etabliert, zu Kunden und<br />

Lieferanten bestehen stabile Beziehungen.<br />

Der Weg auf den Chefsessel muss gut geplant<br />

werden: Eine Übernahme muss finanziell<br />

abgesichert, die Rechtsform des<br />

Unternehmens sorgfältig geprüft und bei<br />

Bedarf geän<strong>der</strong>t werden. Daneben stehen<br />

eine Reihe steuerrechtlicher Fragen an, die<br />

sich aus dem Verkauf o<strong>der</strong> einer Schenkung<br />

an die Nachfolger ergeben – schließlich soll<br />

die Belastung für alle Beteiligte möglichst<br />

gering gehalten werden. Kammern, Hausbank,<br />

ISB und Steuerberater können mit<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>ter Beratung und För<strong>der</strong>programmen<br />

den Übergang begleiten.<br />

Dass dieser gelingen kann, zeigt das Beispiel<br />

<strong>der</strong> VSK-Technik Kübler GmbH aus<br />

Worms: Thomas Kübler (33) und seine<br />

Schwester Susanne (31) begleiteten ihren<br />

Vater Horst-Werner (71) zunächst bei seiner<br />

Arbeit, übernahmen Schritt für Schritt<br />

immer mehr Verantwortung. „Wir sind in<br />

die Aufgaben hineingewachsen“, erinnert<br />

sich Thomas Kübler. Anfang 2007 lösten<br />

die Geschwister den Vater als Geschäftsführer<br />

ab. Er habe bei an<strong>der</strong>en gesehen, was<br />

passieren kann, wenn zwar <strong>der</strong> Wechsel auf<br />

dem Papier vollzogen ist, <strong>der</strong> Senior aber<br />

täglich präsent sei, sagt Sohn Thomas.<br />

„Mitarbeiter und Kunden orientieren sich<br />

weiterhin am Seniorchef, lassen die Nachfolger<br />

außen vor. Das wollte er für sich unter<br />

allen Umständen vermeiden.“ Heute<br />

steht Horst-Werner Kübler seinen Kin<strong>der</strong>n<br />

bei Fragen je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung, hat sich<br />

aus dem Unternehmen ansonsten zurückgezogen.<br />

Und welchen Rat hat Thomas<br />

Kübler für den Fall <strong>der</strong> Betriebsübernahme?<br />

„Man muss sich die Zeit nehmen,<br />

in die Aufgabe hineinzuwachsen. Man<br />

muss offen die Interessen von Firma, Seniorchef<br />

und Nachfolger besprechen. Und<br />

man sollte den Übernahmeprozess sorgfältig<br />

planen, sich auch über die möglichen<br />

Fallstricke umfassend informieren.“ CDT<br />

Christopher Sitte (M.), neuer Wirtschaftsdezernent <strong>der</strong> Stadt Mainz, war zu einem Gespräch<br />

über aktuelle wirtschafts- und insbeson<strong>der</strong>e handwerkspolitische Fragen mit dem Präsidenten<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, Karl Josef Wirges (l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Günther<br />

Tartter in die Kammer gekommen. Der Meinungsaustausch soll auch künftig intensiv gepflegt<br />

werden.<br />

EHRUNGEN<br />

Die Ehrenplakette anlässlich eines Betriebsbzw.<br />

Arbeitsjubiläums erhielten Günter<br />

Schmitt (Mainz) 25 Jahre bei <strong>der</strong> Bauunternehmung<br />

Georg Bruch GmbH (Mainz)<br />

Die Ehrenurkunde anlässlich eines Betriebsbzw.<br />

Arbeitsjubiläums erhielten Maria-Luise<br />

Stampp (Gimbsheim) 20 Jahre bei H.G. Oswald<br />

Sanitär Heizung GmbH (Gimbsheim),<br />

Tina Jones (Worms) 10 Jahre bei Elektro-Knies<br />

GmbH (Worms), Klaus Michael Rink (Alzey)<br />

10 Jahre bei Elektro-Knies GmbH (Worms), Jochen<br />

Ulrich Lieback (Landau) 10 Jahre bei<br />

Elektro-Knies GmbH (Worms), Daniel Nultsch<br />

(Worms) 10 Jahre bei Elektro-Knies GmbH<br />

(Worms), Bernhard Kasek (Osthofen) 20 Jahre<br />

bei Elektro-Knies GmbH (Worms), Ali Cakici<br />

(Worms) 20 Jahre bei Elektro-Knies GmbH<br />

(Worms)<br />

Endspurt zur<br />

Startermesse<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Rheinland-Pfalz-<br />

Ausstellung im Gewerbegebiet Mainz-<br />

Hechtsheim findet vom 25. bis 27. März<br />

wie<strong>der</strong> die Startermesse statt. Wer sein Unternehmen<br />

in den vergangenen drei Jahren<br />

gegründet hat, wird von <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Rheinhessen</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

RAM Regio Ausstellungs GmbH Mainz tatkräftig<br />

dabei unterstützt, durch eine Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Messe seinen Bekanntheitsgrad<br />

als Existenzgrün<strong>der</strong>/in und Jungunternehmer/in<br />

zu steigern.<br />

Zu den Modalitäten und Konditionen<br />

gibt bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> Betriebsberater<br />

Werner Maser, Tel.: 06131/ 99 92<br />

713, E-Mail: w.maser.de, Auskunft<br />

hwk.de<br />

Foto: Sämmer<br />

Frau zeigt ihr Können<br />

FIRMENBESUCH: Rheinhessischer Arbeitskreis <strong>der</strong> Unternehmerfrauen im Handwerk<br />

informierte sich über das Wirken <strong>der</strong> Unternehmerin Dorothea Helvert<br />

Dorotheas Traum ging 1956 endlich<br />

in Erfüllung: sie und ihr Mann<br />

Emil Hevert gründeten in Bad Sobernheim<br />

ein eigenes Unternehmen<br />

zur Herstellung von Arzneimitteln. Mit<br />

diesem Satz wurden die Unternehmerfrauen<br />

im rheinhessischen Handwerk e.V. in eine<br />

hochinteressante Betriebsführung durch die<br />

Produktionsstätte eines <strong>der</strong> führenden Spezialisten<br />

für Naturheilkunde geleitet.<br />

Von <strong>der</strong> Häckselmaschine für Löwenzahnblüten<br />

über ein Labor zur ständigen<br />

Überprüfung <strong>der</strong> einzelnen Komponenten<br />

bis zum ganzheitlich eingerichteten Konferenzzimmer<br />

konnten sie alles erkunden<br />

und Rosemarie Bamberger und Elke Dreher,<br />

die die Führung leiteten, alle nur erdenklichen<br />

Fragen stellen. Sie erfuhren,<br />

dass in diesem in dritter Generation geführten<br />

Familienbetrieb noch immer auf<br />

die Rezepte und Urtinkturen des Bad Sobernheimer<br />

Pfarrers Felke zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Wie schwer solche Betriebe an politischen<br />

Entscheidungen wie dem Ausschluss<br />

aus <strong>der</strong> GKV o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachzulassung aller<br />

Medikamente zu tragen haben, kam ebenso<br />

zur Sprache, wie die Schwierigkeit, in <strong>der</strong><br />

ländlichen Region ein passendes Grundstück<br />

für den Neubau des Firmengebäudes<br />

zu finden. Schließlich war aber auch da geschaft<br />

und ein attraktiver Glasbau geschaffen,<br />

<strong>der</strong> sich angenehm in die Landschaft<br />

Zum Weltfrauentag:<br />

Weiterbildung<br />

günstiger buchen<br />

Seit über zehn Jahren bietet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Rheinhessen</strong> innerhalb von<br />

Projekten, die durch Land, Bund und EU finanziell<br />

unterstützt werden, Maßnahmen<br />

zur För<strong>der</strong>ung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt<br />

an. Im Rahmen des Projektes<br />

SHE! Rheinland-Pfalz beispielsweise erhalten<br />

Grün<strong>der</strong>innen und Jungunternehmerinnen<br />

das Angebot zu kostenloser Beratung,<br />

zu Qualifizierung und Coaching. Ein<br />

weiteres langjähriges Projekt <strong>der</strong> Kammer<br />

ist die Qualifizierungsmaßnahme „Betriebsorganisation<br />

im Handwerk“, nun<br />

„Management-Assistentin“, die für Frauen<br />

ohne Leistungsbezug kostenfrei ist.<br />

Darüber hinaus bietet die HWK maßgeschnei<strong>der</strong>te,<br />

individuelle Fortbildungsangebote,<br />

die allerdings kostenpflichtig sind.<br />

Speziell zum Weltfrauentag am 8. März offeriert<br />

die Kammer hier beson<strong>der</strong>e Rabatte<br />

für Frauen, die sich an diesem Tag zu einer<br />

Weiterbildung, etwa zur Betriebswirtin im<br />

Handwerk, für EDV-Kurse etc. anmelden.<br />

Weitere Infos: HWK-Weiterbildungsreferentin<br />

Vera End, Tel.: 06131/ 99 92 53 sowie<br />

E-Mail: v.end@hwk.de.<br />

Ökologisch gut aufgestellt und<br />

dabei auch noch bares Geld gespart<br />

ÖKOPROFIT: Handwerksbetriebe wurden für Umweltbewusstsein ausgezeichnet<br />

Sein Unternehmen ökologisch aufstellen<br />

und dabei auch noch bares Geld sparen?<br />

Das muss kein Wi<strong>der</strong>spruch sein – ganz im<br />

Gegenteil. Das Projekt Ökoprofit beweist<br />

seit zehn Jahren, dass Umweltschutz und<br />

Gewinn sich nicht gegenseitig ausschließen<br />

müssen, son<strong>der</strong>n aufeinan<strong>der</strong> aufbauen<br />

können. Das erfolgreiche betriebliche Umweltberatungsprogramm<br />

hat in diesen<br />

zehn Jahren im Rahmen von sechs Ökoprofit-Runden<br />

mehr als 70 Betrieben in<br />

Mainz ökologisches Arbeiten und Ressourceneinsparung<br />

nahe gebracht.<br />

Ökoprofit ist ein Kooperationsprojekt<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, <strong>der</strong><br />

Industrie- und Handelskammer für <strong>Rheinhessen</strong>,<br />

<strong>der</strong> Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />

Süd und des städtischen Wirtschafts-<br />

und Umweltdezernats. „Dieses<br />

Projekt ist ein gutes Beispiel für ein lokales<br />

Netzwerk für Umweltschutz und Nachhaltigkeit“,<br />

sagte <strong>der</strong> Mainzer Oberbürgermeister<br />

Jens Beutel auf <strong>der</strong> Jubiläumsfeier.<br />

„Die betrieblichen Umweltbelastungen<br />

Foto: UFH<br />

Foto: Wirtschaftsministerium<br />

Gut verpackt ging es auf Besichtigungstour durch das Unternehmen<br />

fügt und mit sehr viel Grün im und ums<br />

Haus herum dem Betrachter und Nutzer<br />

guttut. „Ein gutes Bauchgefühl und ein klarer<br />

Verstand sind notwendig, um ein Familienunternehmen<br />

mit rund 100 Mitarbeitern<br />

erfolgreich zu führen“, so das Unternehmen.<br />

Dies führt zurück zu Dorothea:<br />

sie besaß diese Eigenschaften und schaffte<br />

es, das Unternehmen,das sich auf die Herstellung<br />

von homöopathischen Heilmitteln<br />

aus mehreren Wirkstoffen (Komplexmittel)<br />

spezialisiert hat, nach dem Tod ihres Mann<br />

Verdienstmedaille für Karl Faust<br />

wurden nach und nach unter die Lupe genommen<br />

und von einem Blick von außerhalb<br />

überprüft.“ Und bei dieser Prüfung<br />

wurden erstaunliche Einsparpotenziale<br />

deutlich. Zwei bis fünf Prozent des Gesamtumsatzes<br />

konnten im Schnitt von den Betrieben<br />

eingespart werden – alleine durch<br />

intelligente und umweltbewusste Einsparungen.<br />

In Mainz wurden im Rahmen <strong>der</strong> sechs<br />

Ökoprofit-Runden von allen Unternehmen<br />

insgesamt 8,5 Millionen Euro eingespart.<br />

Bewertet wurden rund 130 umgesetzte<br />

Maßnahmen in verschiedenen Bereichen.<br />

Pro Jahr ließen sich knapp 20 Millionen Liter<br />

Wasser und rund 262.000 Kraftstoff einsparen.<br />

An dem erfolgreichen Projekt nahmen<br />

aktuell auch drei Handwerksbetriebe teil.<br />

Während die Klaus Liersch GmbH und<br />

RIGA Mainz als Einsteigerbetriebe ausgezeichnet<br />

wurden, befindet sich die Firma<br />

Elektro Ries mittlerweile schon im Ökoprofit-Klub,<br />

einer Gemeinschaft von Firmen,<br />

1957 zu nationaler Bedeutung zu führen.<br />

Später stieg Sohn Wolfgang, <strong>der</strong> genau wie<br />

sein Vater, Pharmazie studiert hatte, in das<br />

Unternehmen ein. Vor wenigen Jahren kam<br />

Enkel Mathias dazu. Den Grundgedanken<br />

<strong>der</strong> Unternehmerin Dorothea Hevert spürt<br />

man noch heute in jedem Winkel <strong>der</strong> Firma<br />

und er begeisterte auch die des rheinhessischen<br />

Arbeitskreises <strong>der</strong> Unternehmerfrauen<br />

unter Leitung von Christine Merkel-<br />

Köppchen..<br />

www.ufh-rheinhessen.de<br />

Wirtschaftsstaatssekretär Alexan<strong>der</strong> Schweitzer (l.) hat Malermeister Karl Faust aus Bingen die<br />

Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. „Mit dieser Auszeichnung werden Persönlichkeiten<br />

unseres Landes geehrt, die sich über Jahre hinweg selbstlos in den Dienst <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

gestellt und damit einen wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen geleistet haben“,<br />

unterstrich Schweitzer. Nach Bestehen <strong>der</strong> Meisterprüfung im Jahre 1958 hat sich Karl Faust<br />

nicht nur im eigenen Betrieb erfolgreich engagiert, son<strong>der</strong>n sein Wissen darüber hinaus auch in<br />

eine Vielzahl wichtiger Ehrenämter eingebracht. Unter an<strong>der</strong>em war Faust auch in den Gremien<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> aktiv, von 1974 bis 1979 als Mitglied <strong>der</strong> Vollversammlung<br />

und von 1979 bis 2002 als Vorstandsmitglied.<br />

die schon einige Jahre an dem Projekt teilnehmen.<br />

„Wir haben uns vor ein paar Jahren<br />

überlegt, wie wir uns auf diesem Gebiet<br />

besser aufstellen können und sind auf diese<br />

Aktion aufmerksam geworden“, sagte Matthias<br />

Schellin.<br />

Und so stellte <strong>der</strong> Betrieb sich ökologisch<br />

auf den Kopf und nahm alle Bereiche unter<br />

die Lupe. „Wir haben nach und nach alles<br />

analysiert und die notwendigen Än<strong>der</strong>ungen<br />

eingeleitet“, betonte Schellin, <strong>der</strong> seither<br />

bei seinen Mitarbeitern und auch bei<br />

den Kunden eine Bewusstseinsän<strong>der</strong>ung<br />

festgestellt hat. Denn gerade in <strong>der</strong> Elektrobranche<br />

könne eine Menge Geld eingespart<br />

werden. „Wir sind in dieser Hinsicht vor allem<br />

in <strong>der</strong> Beratung besser geworden und<br />

bieten unseren Kunden somit eine wertvolle<br />

Hilfe“, sagte Schellin.<br />

Er und sein Team haben mit ihren Maßnahmen<br />

eindrucksvoll bewiesen, dass Ökologie<br />

und Profit nicht im Wi<strong>der</strong>spruch stehen<br />

müssen, son<strong>der</strong>n sich sogar ergänzen<br />

können. DR

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