Gestaltungspreis für Gündra - Handwerkskammer Rheinhessen
Gestaltungspreis für Gündra - Handwerkskammer Rheinhessen
Gestaltungspreis für Gündra - Handwerkskammer Rheinhessen
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Deutsches Handwerksblatt<br />
Donnerstag, 22. September 2011<br />
INFOS & SERVICE ONLINE UNTER WWW.HWK.DE Nr. 18<br />
KURSANGEBOTE<br />
Lehrgänge in Mainz<br />
Geprüfte Fachkraft Finanzbuchführung<br />
Xpert Business (XB)<br />
30.9. – 10.3. / samstags, 9 – 17 Uhr / Gebühr:1.221<br />
Euro<br />
Betriebswirt/in (HWK)<br />
Abendlehrgang<br />
28.9.2011 – 2.11.2012 / montags und<br />
mittwochs, 18 – 21 Uhr / 3.150 Euro<br />
Wochenendlehrgang<br />
7.10.2011 – 14.4. 2012 / freitags 13 –<br />
19.30 Uhr / samstags 9 – 15.30 Uhr<br />
Vollzeitlehrgang (Wiesbaden)<br />
24.10.2011 – 8.2.2012 / montags bis freitags<br />
/ 8.30 – 15.30 Uhr / / Gebühr: 3.150<br />
Euro<br />
Ausbildereignungsprüfung – Vollzeit<br />
7. – 11.11. / Prüfung am 18.11. / jeweils 9<br />
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Von der Rechnung bis zur Einnahmen-<br />
Überschuss-Rechnung<br />
21. und 22.10. / jeweils 9 – 16.30 Uhr /<br />
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24., 25., 26.10. / jeweils 9 – 15 Uhr / Gebühr:<br />
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<strong>für</strong> Unternehmen<br />
19.10. / 18 – 21 Uhr / 49 Euro<br />
Lehrgänge in Worms<br />
Ausbildereignungsprüfung<br />
4. – 8.10. / Prüfung am 14.10. / Gebühr:<br />
499 Euro / mit und ohne Bildungsgutschein<br />
Meistervorbereitung<br />
Vollzeitkurse III und IV<br />
8.10. – 12.11.(Worms)<br />
Information<br />
Weiterbildung: Vera End, Tel.: 06131/ 99<br />
92 53, E-Mail: v.end@hwk.de; Doris Berger,<br />
Tel.: 06131/ 99 92 56, E-Mail:<br />
d.berger@hwk.de; Meistervorbereitung:<br />
Stefan Kehrer, Tel.: 06131/ 99 92 716, E-<br />
Mail: s.kehrer@hwk.de; Cornelia Seibert,<br />
Tel.: 06131/ 99 92 715, E-Mail:<br />
c.seibert@hwk.de; IT: Jürgen Schüler, Tel.:<br />
06131/ 99 92 61, E-Mail: IT-Bereich:<br />
j.schueler@hwk.de; Andrea Sudrow, Tel.:<br />
06131 / 99 92 717, E-Mail:<br />
a.sudrow@hwk.de.<br />
www.hwk.de<br />
www.komzet-hwk.de<br />
REGIONALREDAKTION<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />
Dagobertstraße 2, 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131/ 99 92-0<br />
Fax: 06131/ 99 92-63<br />
E-Mail: info@hwk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Dipl.-Vw. Günther Tartter<br />
Sybille Richter<br />
Am Römertor 12 55116 Mainz<br />
Tel.: 06131 /57 27 07<br />
<strong>Gestaltungspreis</strong> <strong>für</strong> <strong>Gündra</strong><br />
WETTBEWERB: <strong>Handwerkskammer</strong> und Mainzer Volksbank lobten erneut <strong>Gestaltungspreis</strong> aus – Neben<br />
dem Hauptpreis wurden drei Sonderpreise an Kunsthandwerker verliehen<br />
Der Preisträger des <strong>Gestaltungspreis</strong>es<br />
des Handwerks 2011 steht<br />
fest. Die Auszeichnung geht an<br />
Batho <strong>Gündra</strong>, Goldschmied und<br />
Diplom-Designer. Die Jury begründete ihre<br />
Entscheidung damit, dass Batho <strong>Gündra</strong> in<br />
seinen sensiblen Arbeiten durch technische<br />
Innovation und gestalterisch ausgereifte Umsetzung<br />
überzeugt. Die Schmuckstücke seien<br />
wunderbar in Haptik und Tragbarkeit, sie seien<br />
im besten Sinne sinnliche Geschmeide.<br />
Ein Sonderpreis geht an Tischlermeister<br />
Sebastian Aust. Er verwirklicht nach Ansicht<br />
der Jury in seinem variablen Tisch<br />
„Klacks“ eine pfiffige technische Lösung,<br />
verbunden mit einer klaren und zeitlosen<br />
Optik. Funktion, reduzierte Gestaltung und<br />
intelligente Konstruktion führten zu einem<br />
beeindruckenden, brauchbaren Möbel mit<br />
großer Ästhetik. Einen weiteren Sonderpreis<br />
erhält Metallgestalter Arne Hennig.<br />
Ihm gelingt, so die Jury, unter Einsatz veredelter<br />
Recycling-Materialien eine sinnliche<br />
Inszenierung. Durch traditionelle Vergoldertechniken<br />
ergäben sich interessante<br />
Spannungen zu den reduzierten Formen<br />
der Lichtobjekte.<br />
Der Sonderpreis der HWK <strong>Rheinhessen</strong><br />
geht an Keramikermeisterin Gotlind Weigel<br />
und Keramiker Gerald Weigel. Beide erschaffen<br />
nach der Wertung der Jury seit<br />
Jahrzehnten mit gleichbleibender, gestalterischer<br />
Meisterschaft keramische Objekte<br />
von allerhöchster Qualität. Die konsequente<br />
Gestaltung, die permanente Variation<br />
des keramischen Themas und die<br />
handwerkliche Virtuosität des Keramikerpaares<br />
seien immer wieder bestechend.<br />
Der Wettbewerb um den <strong>Gestaltungspreis</strong>,<br />
der alle drei Jahre von der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
und der Mainzer Volksbank<br />
ausgelobt wird, lädt, wie es HWK-Präsident<br />
Karl Josef Wirges und Kammer-Hauptgeschäftsführer<br />
Günther Tartter im Vorwort<br />
des Ausstellungskataloges formulieren,<br />
Foto: Sämmer<br />
Die Jury begutachtete die zum <strong>Gestaltungspreis</strong> eingereichten Arbeiten<br />
dazu ein, wieder Handwerker/in im eigentlichen<br />
Sinne zu sein, sich handwerklich und<br />
kreativ neu auszuprobieren, frei von Auftragszwängen<br />
zu arbeiten und sich im besten<br />
Sinne vom „Musenkuss“ inspirieren zu<br />
lassen. Diesen Geist verströmten die eingereichten<br />
Wettbewerbsarbeiten. Gute Gestaltung<br />
mache Standpunkte deutlich und<br />
stehe <strong>für</strong> das offene Lebensgefühl, das in<br />
<strong>Rheinhessen</strong> erfahrbar sei. Der Wettbewerb<br />
um den <strong>Gestaltungspreis</strong> zeige, dass und<br />
Handwerk präsentierte erneut<br />
die große berufliche Bandbreite<br />
MESSE: Schülerinnen und<br />
Schüler informierten sich in<br />
Worms über die Ausbildung<br />
Die lebenden Werkstätten des Handwerks<br />
sind immer wieder ein Anziehungspunkt<br />
<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler, die vor der<br />
Berufswahl stehen und dort die Möglichkeit<br />
haben, einmal selbst Hand anzulegen.<br />
So auch bei der Berufsinformationsmesse<br />
in Worms, die in diesem Jahr wieder ausgesprochen<br />
gut besucht war. Ob bei den Malern<br />
oder den Maurern, den Tischlern oder<br />
beim Elektrohandwerk, überall stieß die<br />
praktische Arbeit auf das große Interesse<br />
der Jugendlichen. Die Auszubildenden<br />
standen gerne Rede und Antwort, drückten<br />
den Schülerinnen und Schülern Arbeitsgerät<br />
in die Hand, damit sie selbst einmal<br />
ihre Fingerfertigkeit testen konnten. Das<br />
kommt immer an wird auch gerne wahrgenommen.<br />
Auch Fragen zur Dauer der Ausbildung,<br />
zu den hier<strong>für</strong> erforderlichen Voraussetzungen,<br />
zu den Möglichkeiten, sich später<br />
weiterzubilden wurden immer wieder gestellt.<br />
Und während der eine schon recht konkrete<br />
Vorstellungen hatte und etwas detaillierter<br />
nachfragte, wollte sich der andere<br />
Foto: Balzarin<br />
erst einmal über die Bandbreite der Berufsangebote<br />
informieren. Und die ist, wie die<br />
Jugendlichen anerkennend vermerkten, tatsächlich<br />
beachtlich. Sie fanden auch gut,<br />
dass sie die Chance hatten, direkt mit den<br />
Lehrlingen zu sprechen, die teilweise<br />
schließlich nur ein paar Jahre älter sind.<br />
Und so konnten die Schülerinnen und<br />
Schüler die Erkenntnis mitnehmen, dasss<br />
Handwerk vielseitig sowie spannend ist<br />
und es sich auf jeden Fall lohnt, sich eingehend<br />
zu informieren und sich mit diesem<br />
Wirtschaftszweig einmal intensiver zu befassen.<br />
SR<br />
Einfach mal selbst Hand anlegen: Für die Schülerinnen und Schüler ist das immer wieder eine<br />
interessante Herausforderung<br />
wie innovativ das Handwerk in <strong>Rheinhessen</strong><br />
sei. Können und Kreativität kennzeichneten<br />
das Handwerk – dies sei ein wesentliches<br />
Abgrenzungsmerkmal zu anderen, industriellen,<br />
Wirtschaftsbereichen.<br />
Der <strong>Gestaltungspreis</strong> des Handwerks, der<br />
in diesem Jahr zum siebenten Mal mit großem<br />
Erfolg durch die HWK und die Mainzer<br />
Volksbank ausgelobt wurde, dokumentiere<br />
die kulturelle Entwicklung des Handwerks<br />
in <strong>Rheinhessen</strong> im Breich der kreativen<br />
Gestaltung, so die beiden Veranstalter.<br />
Eröffnet wird die Ausstellung mit den jurierten<br />
Wettbewerbsarbeiten am 27. September,<br />
17.30 Uhr, im Lichthof der <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
werden auch die Preisträger ausgezeichnet.<br />
Die Exponate sind bis 12. Oktober<br />
dort von Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr,<br />
sowie samstags, 10 bis 16 Uhr, zu sehen.<br />
Sonntags und am Montag, 3. Oktober (Feiertag),<br />
ist geschlossen.<br />
SR<br />
Wirtschaftspreis<br />
ging an zwei<br />
Handwerksbetriebe<br />
Auch in diesem Jahr haben die Mainzer<br />
Wirtschaftsjunioren den Wirtschaftspreis<br />
in mehreren Kategorien verliehen. Aus<br />
zweien gingen Handwerksunternehmer als<br />
Sieger hervor. In der Sparte beste Neugründung<br />
wurde Hörgeräte Collofong in Mainz<br />
ausgezeichnet. Der Hörgeräteakustikermeister<br />
hat im vergangenen Jahr bereits<br />
beim landesweiten Wettbewerb „Qualitätsmeister<br />
des rheinland-pfälzischen Handwerks“,<br />
ausgelobt von den vier rheinlandpfälzischen<br />
<strong>Handwerkskammer</strong>n, dem<br />
Wirtschaftsministerium sowie der Investitions-<br />
und Strukturbank Rheinland-Pfalz<br />
(ISB), eine Anerkennung erhalten.<br />
Der Wirtschaftspreis <strong>für</strong> das beste Nachfolgekonzept<br />
ging an die Bäckerei Siener in<br />
Bodenheim, die ihre Auszeichnung ebenfalls<br />
im Rahmen des Bundeskongresses der<br />
Wirtschaftsjunioren in der rheinland-pfälzischen<br />
Landeshauptstadt aus den Händen<br />
des früheren Bundeswirtschaftsminsters<br />
und heutigen Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion,<br />
Rainer Brüderle, entgegegen<br />
nehmen konnte.<br />
Auf der Mitgliederversammlung im Rahmen<br />
des Kongresses wählten die Delegierten<br />
Thomas Oehringer zum Bundesvorsitzenden<br />
2012. Er wird Nachfolger von Tobias<br />
Schuhmacher, der auch als Justitiar der<br />
Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen arbeitet,<br />
und den Vorsitz turnusgemäß zum<br />
Ende des Jahres abgeben wird.
RH2 HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN<br />
Donnerstag, 22. September 2011 Deutsches Handwerksblatt Nr. 18<br />
Keine Gründung ohne<br />
entsprechendes Geld<br />
GRÜNDERHOFFEST: Möglichkeiten der Finanzierung standen<br />
im Mittelpunkt der Veranstaltung von HWK und IHK<br />
Zum neunten Mal informierte das Gründerhoffest<br />
der HWK und der IHK über<br />
den Einstig in die Selbstständigkeit. Diesmal<br />
war das Thema Finanzierung an der<br />
Reihe. „Geld wie Heu?“ lautete der Titel.<br />
Interessierte hatten die Möglichkeit, sich<br />
mit Gründern und Netzwerkern auszutauschen.<br />
Die Finanzierung wird schwieriger, so<br />
IHK-Präsident Dr. Harald Augter. „Die<br />
Banken unterliegen immer strengeren Liquiditäts-<br />
und Eigenkapitalvorschriften.<br />
Mit Inkrafttreten des Paketes Basel III steigen<br />
die Anforderungen ab 2013 weiter.“<br />
Für Gründer bedeute dies eine noch stärkere<br />
Untermauerung ihrer Finanzierungswünsche.<br />
Des weiteren treibe die gute Konjunktur<br />
die Zinssätze <strong>für</strong> die Förderung in<br />
die Höhe. Und ab Novemver werde der<br />
Gründungszuschuss der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
faktisch gekürzt.<br />
Umfassende Information tut also not. In<br />
Mainz berichteten vier Jungunternehmer<br />
von ihren Erfahrungen. Dass nicht alles<br />
reibungslos klappte, bestätigt Florian Bröder<br />
von n-tier services. Er hatte Schwierigkeiten,<br />
eine Hausbank zu finden. Doch<br />
entmutigen ließ er sich nicht. Die Absagen<br />
hätten ihn eigentlich nur angetrieben, sagt<br />
er rückblickend. Und mit Recht. Heute<br />
darf sich sein IT-Service-Unternehmen<br />
„Microsoft Certified Partner“ nennen.<br />
Einfacher hatte es dagegen Norbert<br />
Schön. Er gründete den Kulturclub schon-<br />
schön und wurde dabei, wie er betonte,<br />
stark von der Mainzer Volksbank unterstützt.<br />
Sie stand ihm zur Seite, als er bei der<br />
Investitions- und Strukturbank Rheinland-<br />
Pfalz (ISB) <strong>für</strong> eine Bürgschaft anfragte, die<br />
zunächst abgelehnt, dann zur Hälfte gewährt<br />
worden sei. Ohne diese Unterstützung,<br />
ist sich Schön sicher, hätte die Gründung<br />
nicht funktioniert.<br />
Problemlos lief es dagegen bei Astrid<br />
Heucher. Für ihr Fotostudio erhielt sie von<br />
der Agentur <strong>für</strong> Arbeit einen Gründungszuschuss,<br />
nachdem sie einen überzeugenden<br />
Business Plan eingereicht und ein vierwöchiges<br />
Pflichtseminar absolviert hatte.<br />
Vor allem dieses Seminar empfand sie als<br />
Bereicherung.<br />
Linda Wadewitz, allein erziehende Mutter<br />
eines heute 14-jährigen Jungen, nutzte<br />
ein Darlehen, um ihren Meister und den<br />
Restauratorenkurs zu finanzieren. Das<br />
Meister-Bafög erhielt sie von der KfW.<br />
Gut besucht wie das Gründerfest sind<br />
auch die Beratungsangebote von HWK und<br />
IHK. Sie verbuchten in den ersten sechs<br />
Monaten einen deutlichen Zuwachs. Günther<br />
Tartter, Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, forderte<br />
deshalb Gründungsinteressierte nachdrücklich<br />
auf, das Informationsangebot gerade<br />
auch der Starterzentren der Kammern<br />
zu nutzen und sich rechtzeitig sowie umfassend<br />
bei den Betriebsberatern zu informieren.<br />
GR<br />
INTERVIEW<br />
Selbstzweifel helfen nicht<br />
Linda Wadewitz und Astrid Heucher haben sich <strong>für</strong> die Selbstständigkeit entschieden<br />
und können diesen Weg bei entsprechender Vorbereitung nur empfehlen<br />
Astrid Heucher und Linda Wadewitz berichteten<br />
beim Gründerhoffest von HWK und IHK<br />
über ihre Erfahrungen beim Schritt in die Existenzgründung.<br />
Die 33-jährige Linda Wadewitz<br />
machte sich 2008 nach ihrer Meisterprüfung<br />
als Jahrgangsbeste mit ihrer Firma Phönix-Factory<br />
selbstständig. Daran hinderte sie<br />
auch nicht die Tatsache, dass sie allein erziehend<br />
und zudem noch mitten in ihrer Weiterbildung<br />
zur Restauratorin war. Astrid Heucher<br />
eröffnete im Mai ihr Foto-Stübchen. Sich<br />
selbstständig zu machen, entschied sie, als ihr<br />
nach zehn Jahren Festanstellung gekündigt<br />
wurde. Nun wollte sie etwas verändern.<br />
DHB: Frau Wadewitz, warum haben Sie sich<br />
selbstständig gemacht?<br />
Wadewitz: Schon während meiner Ausbildung<br />
habe ich gemerkt, dass ich lieber mein<br />
eigener Herr bin. Daher lag der Gang in die<br />
Selbstständigkeit schon vor der Meisterprüfung<br />
fest.<br />
DHB: Welches Konzept steht hinter ihrer<br />
Gründung?<br />
Wadewitz: Ich wollte einen „All in One“-<br />
Service bieten: Möbelrestaurierung, Denkmalpflege,<br />
individuelles zeitgenössisches<br />
Möbeldesign, handwerkliche Ausführung<br />
und Montage.<br />
DHB: Welche Erfahrungen haben Sie bisher<br />
gemacht?<br />
Wadewitz: Nur gute. Meine beruflichen<br />
Qualifikationen ermöglichen es mir, ein<br />
sehr breites Spektrum an Aufträgen anzunehmen.<br />
Ich würde am Konzept nichts ändern<br />
wollen.<br />
DHB: Welche Pläne haben Sie noch?<br />
Wadewitz: Ich würde gern mehr in der öffentlichen<br />
Denkmalpflege tätig sein. Hier<br />
ist es schwierig, Aufträge zu bekommen. Im<br />
Foto: Sämmer<br />
Astrid Heucher (l.) und Linda Wadewitz sind selbstständige Unternehmerinnen<br />
nächsten Jahr bilde ich mich noch zur<br />
„Sachverständigen im Holzschutz“ weiter.<br />
Ich brauche die Herausforderung, und man<br />
kann nie wissen, wie lange man seinen Beruf<br />
ausübt. Ein zweites Standbein schadet<br />
daher nie.<br />
DHB: Frau Heucher, welche Anlaufschwierigkeiten<br />
hatten Sie?<br />
Heucher: Zunächst wusste ich nicht, was<br />
ich als erstes tun sollte. Ganz schwierig war<br />
es, meinen Familien- und Freundeskreis<br />
von meinem Vorhaben zu überzeugen. Ich<br />
zweifelte selbst, ob die Selbstständigkeit der<br />
richtige Schritt sei.<br />
DHB: Wie haben Sie IhreKunden gewonnen?<br />
Heucher: Ich habe Flyer in den umliegenden<br />
Orten verteilt. Dann habe ich Annoncen<br />
geschaltet und bei Facebook eine Seite<br />
eingerichtet, um jüngeres Publikum anzusprechen.<br />
DHB: Würden Sie heute etwas anders machen?<br />
Heucher: Eigentlich nicht. Bisher habe ich<br />
überwiegend gute Erfahrungen gemacht.<br />
Immer wieder bekomme ich Lob. Die Kunden<br />
empfehlen mich gern weiter, und ich<br />
habe mehr Laufkundschaft als erwartet.<br />
DHB: Sie sind also restlos zufrieden?<br />
Heucher: Nicht ganz. Bei größeren Aufträgen,<br />
wie Hochzeiten oder Internetfotos von<br />
Unternehmen, ist noch viel Luft nach oben.<br />
Aber Vertrauen muss ich mir eben noch<br />
verdienen, bin ja erst seit zehn Wochen dabei.<br />
DHB: Ihr Rat an Gründungsinteressierte?<br />
Heucher: Nie aufgeben, egal welche Probleme<br />
sich anbahnen. Ich habe bisher alles<br />
lösen können, auch wenn es anfangs nicht<br />
danach aussah.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE GABRIELE REINARTZ<br />
Rheinhessisches<br />
Versorgungswerk<br />
mit neuem Vorstand<br />
Ministerin kam zum HWK-Stand<br />
Auch die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> war mit einem Stand, der über ihr breites Beratungsangebot<br />
und das Projekt SHE! informierte, auf der Gründermesse „Ignition“ in der Mainzer<br />
Rheingoldhalle vertreten. Am Eröffnungstag konnten HWK-Vizepräsident Hans-Jörg Friese (r.) sowie<br />
die Kammer-Berater Silke Eichten und Axel Ravic Rossa Wirtschaftsministerin Eveline Lemke<br />
und den Mainzer Wirtschaftsdezernenten Christopher Sitte (v.l.) begrüßen.<br />
<strong>Handwerkskammer</strong><br />
warnt vor Betrügern<br />
TÄUSCHUNG: Unseriöse Anbieter warten mit immer neuen<br />
Fallen auch <strong>für</strong> Handwerksunternehmen auf – Teil 3<br />
Foto: Sämmer<br />
Neuer Vorsitzender des Rheinhessischen<br />
Versorgungswerks ist Werner Nonnenmacher<br />
(Mainz). Zu seinem Stellvertreter<br />
wählten die Delegierten der Mitgliederversammlung<br />
Hans Albert Arnold (Alzey).<br />
Beisitzer ist Axel Reinhardt (Gau-Odernheim).<br />
Als Kassenprüfer wurden Stefan Korus<br />
(Ingelheim) und Eckhard Nörenberg<br />
(Alzey) bestätigt.<br />
Helmut R. Greszik, Mainzer Filialleiter<br />
der Signal Iduna, verwies auf die sehr gute<br />
Entwicklung des Versorgungswerks, die<br />
auch noch ausbaufähig sei. Die positive Bilanz<br />
der drei letzten Jahre macht es dem<br />
Versorgungswerk nach den Worten von Geschäftsführer<br />
Rainer Borchert möglich, die<br />
Kreishandwerkerschaften Mainz-Bingen<br />
und Alzey-Worms stärker zu unterstützen.<br />
Foto: Sämmer<br />
BBZ Friseure beim Bundeskongress<br />
Das BBZ Friseure der <strong>Handwerkskammer</strong> demonstrierte beim Bundeskongress der Wirtschaftsjunioren<br />
in Mainz am lebenden „Objekt“ seine Kunstfertigkeit im Frisieren und Schminken, wie<br />
hier Ausbildungsmeisterin und Leiterin des BBZ Friseure, Zeynep Özcan.<br />
Gros der Jugendlichen mit seiner<br />
Berufsentscheidung zufrieden<br />
Erneut sind bei der Rechtsabteilung der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong> in der<br />
Kategorie Wirtschaftskriminalität unseriöse<br />
Praktiken bekannt geworden, die zur<br />
Information <strong>für</strong> die Mitgliedsbetriebe öffentlich<br />
gemacht werden sollen.<br />
Betrügerische Internetseiten: Eine Variante,<br />
Handwerksbetriebe und Privatleute<br />
zu schädigen, ist der Betrieb von betrügerischen<br />
Internetseiten.<br />
Dabei gibt es einige Seiten, die mittels<br />
Downloads Viren, die den Computer<br />
lahmlegen, Trojaner, welche persönliche<br />
Daten und Passwörter (insbesondere <strong>für</strong><br />
das Online-Banking) mitprotokollieren<br />
und sonstige Schadsoftware auf dem PC<br />
des Betriebes installieren, der diese Seiten<br />
besucht. Betriebsinhaber sollten aus diesem<br />
Grund die Schutzprogramme ihres<br />
Rechners aktuell halten und vorsichtig mit<br />
dem Download von Dateien von unbekannten<br />
und erkennbar unseriösen Anbietern<br />
sein.<br />
Eine andere Möglichkeit des Betrugs mit<br />
Internetseiten ist die, dass Unternehmen,<br />
ebenso wie Privatpersonen, mit kostenfreien<br />
Leistungen (Downloads, Gewinnspiele,<br />
Rezepte, Dienstleistungen) auf bestimmte<br />
Seiten gelockt werden. Dort müssen<br />
Nutzer ihre persönlichen Daten angeben<br />
und diese bestätigen, bevor sie die vermeintlich<br />
kostenfreien Leistungen in Anspruch<br />
nehmen können. Die scheinbaren<br />
Gratis-Dienste sind aber in Wahrheit gebührenpflichtig<br />
und häufig vollkommen<br />
überteuert.<br />
Regelmäßig, steht im Kleingedruckten<br />
der Seiten, dass zwar die einzelne Leistung<br />
nicht bezahlt werden muss und demnach<br />
gratis angeboten wird, dass aber pauschale<br />
Zugangsgebühren <strong>für</strong> einen oft ein- bis<br />
zweijährigen Zugang zu zahlen sind. Diese<br />
Beträge sind unnötig, da die meisten Inhalte<br />
im Internet auf anderen Seiten kostenfrei<br />
und ohne Zugang erhältlich sind.<br />
Weitergehende Informationen zu rechtlichen<br />
Themen, die Handwerksbetriebe betreffen:<br />
HWK-Justitiar Domik Ostendorf,<br />
Tel.: 99 92-320 sowie E-Mail: d.ostendorf@hwk.de.<br />
DO<br />
UNTERSUCHUNG: FH Mainz<br />
befragte in Zusammenarbeit<br />
mit der HWK Auszubildende<br />
Nach einer Umfrage der Fachhochschule<br />
Mainz in Zusammenarbeit mit der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Rheinhessen</strong> hat die überwiegende<br />
Mehrheit der Auszubildenden im<br />
Handwerk ihre Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />
handwerklichen Beruf zu keiner Sekunde<br />
bereut. Rund 89 Prozent der 148 angesprochenen<br />
Jugendlichen in sieben Ausbildungsberufen<br />
antworteten in einer Befragung<br />
der Studierenden Marlen Christ und<br />
Veronika Knoth, dass sie voll und ganz hinter<br />
ihrer beruflichen Entscheidung stehen<br />
und sich mit ihrer Wahl vollauf zufrieden<br />
fühlen. Für 78 Prozent war es von Anfang<br />
an keine Frage, in die duale Ausbildung zu<br />
gehen.<br />
Das sind Zahlen, die nach den Worten<br />
von HWK-Hauptgeschäftsführer Günther<br />
Tartter ermutigend sind. Sie belegten so-<br />
wohl die Attraktivität einer handwerklichen<br />
Ausbildung als auch die Tatsache, dass Jugendliche,<br />
die sich eingehend über das<br />
Handwerk informieren und dieses als modernen<br />
und zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig<br />
erkennen, dort nicht nur ihren<br />
Beruf, sondern auch ihre Berufung finden<br />
können.<br />
Jugendliche wollen im<br />
Handwerk Karriere machen<br />
Dies zeigt sich nach Meinung von Professor<br />
Dr. Ulrich Kroppenberg, der bei der FH<br />
Mainz die Umfrage verantwortete, auch in<br />
der Antwort auf die Frage nach den Zukunftsplänen<br />
der Auszubildenden. 76 Prozent<br />
wollen nach ihrer Lehre im Handwerk<br />
bleiben und dort Karriere machen. Nicht<br />
zuletzt vor dem Hintergrund, dass das Gros<br />
der Befragten (88 Prozent) die Zukunftschancen<br />
im Handwerk positiv einschätzt.<br />
Damit diese optimal genutzt werden<br />
können, ist das Weiterbildungsangebot der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> ausgesprochen vielfältig<br />
und schafft die Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Wahrnehmung vieler Karriereoptionen,<br />
von einer leitenden Funktion im Unternehmen,<br />
über ein Studium bis hin zur Selbstständigkeit.<br />
Kein Wunder also, dass 85 Prozent<br />
der Befragten die Chancen zur Weiterbildung<br />
im Handwerk als gut bewerten.<br />
Dass die Selbstständigkeit nach wie vor<br />
hoch im Kurs steht, zeigt, dass bereits über<br />
die Hälfte der befragten Auszubildenden<br />
mit dem Gedanken spielt, sich selbstständig<br />
zu machen.<br />
Nach ihren Vorschlägen gefragt, wie man<br />
die Kreativität und Attraktivität des Handwerks<br />
den Jugendlichen noch näher bringen<br />
kann, nannten die Auszubildenden aus<br />
den Bereichen Friseure, Steinmetz/Steinbildhauer,<br />
Anlagenmechaniker SHK, Elektroniker<br />
<strong>für</strong> Gebäude- und Energietechnik,<br />
Maler und Lackierer, Hochbaufacharbeiter/Maurer<br />
und Kfz-Mechatroniker unter<br />
anderem noch mehr Praktikumsmöglichkeiten,<br />
die stärkere Hervorhebung der Zukunftschancen<br />
im Handwerk sowie eine<br />
bessere und frühzeitigere Berufsinformation<br />
an den Schulen.<br />
SR