04.10.2013 Aufrufe

Der Wiener 'Eneasroman' - Commonweb

Der Wiener 'Eneasroman' - Commonweb

Der Wiener 'Eneasroman' - Commonweb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

C <strong>Der</strong> <strong>Wiener</strong> Codex<br />

In seiner Übersicht über die Handschriften des ‘Eneasromans’ benennt H. HOFFMANN 143 „Georg<br />

von Elrbach“ als Schreiber der Handschrift w, ohne eine Verbindung zum ‘Friedrich von Schwaben’<br />

herzustellen.<br />

A. H. HOFFMANN VON FALLERSLEBEN 144 benennt den Schreiber als „Jorg von elrbach“ und<br />

verweist auf die diesbezügliche Diskussion um den Wolfenbütteler ‘Friedrich von Schwaben’.<br />

K. H. HERMES 145 weist den Wolfenbütteler ‘Friedrich von Schwaben’ einem unbekannten<br />

Verfasser aus dem 14. Jahrhundert zu, der Zeit, aus der seiner Ansicht nach auch dieser Codex stammt,<br />

zu. Er transkribiert das Kolophon korrekt „jurgen von elrbach“, schreibt aber im folgenden „Ju e rgen von<br />

Ellerbach“.<br />

J. V. SCHEFFEL verweist in seinem Katalog der Fürstlich-Fürstenbergischen Bibliothek 146 bei der<br />

Beschreibung des ‘Friedrich von Schwaben’ aus dieser Kollektion ebenfalls auf die in Wolfenbüttel<br />

befindliche Handschrift, die von „Joerg von Ellerbach, der früher mitunter als Verfasser des Gedichtes<br />

genannt wurde“, lediglich kopiert, nicht aber von diesem als Autor signiert worden sei.<br />

K. A. BARACK 147 übernimmt wörtlich diese ältere Beurteilung SCHEFFELS über „Jörg von<br />

Ellerbach“ nicht als Autor des ‘Friedrich von Schwaben’, sondern als Kopist der Wolfenbütteler<br />

Handschrift.<br />

O. SCHADE benennt in seiner Übersicht über die handschriftliche Verbreitung des ‘Eneasromans’<br />

den Schreiber „Jorg von Elrbach“ in einer Schreibung, die sich in konsequenter Anlehnung an den<br />

paläographischen Befund nun allmählich vereinheitlichte und der auch in vorliegender Untersuchung<br />

gefolgt wird. 148<br />

O. BEHAGHEL, 149 der für seine Ausgabe erstmals die Lesarten der Handschrift w berücksichtigt,<br />

ist ebenfalls ausdrücklich um Eindeutigkeit bei der Benennung des Schreibers bemüht: „Jorg von Elrbach<br />

(nicht Elsbach)“. <strong>Der</strong> Befund im Codex legt eine solche Möglichkeit jedoch keineswegs nahe.<br />

<strong>Der</strong> Wolfenbütteler ‘Friedrich von Schwaben’ wird von H. A. VON KELLER verzeichnet, der<br />

„Jerg von Elrbach“ nach seiner Lesart der Schreibersignatur, „Jergen von Elrbach“, diesen ebenfalls als<br />

Kopisten identifiziert 150 und zugleich auf die für Gottsched angefertigte Abschrift „Görgens von Elrabach<br />

Gedicht auf Herzog Friedrich von Schwaben“ 151 verweist.<br />

Von L. VOSS stammt die erste Monographie zum ‘Friedrich von Schwaben’. 152 Darin wird die<br />

Wolfenbütteler Papierhandschrift erstmals genau untersucht, Ellerbach nach dem in den Codex<br />

143 HEINRICH HOFFMANN: Fundgruben für Geschichte deutscher Sprache und Literatur. - Breslau: Grass, Barth und<br />

Comp., 1830, S. 226.<br />

144 AUGUST HEINRICH HOFFMANN VON FALLERSLEBEN: Verzeichnis der altdeutschen Handschriften der k. k.<br />

Hofbibliothek zu Wien. - Leipzig: Weidmann, 1841, S. 32.<br />

145 KARL HEINRICH HERMES: Die Wielandsage im Friedrich von Schwaben. In: Germania. 7. 1846. S. 95-115.<br />

146 JOSEPH VICTOR SCHEFFEL: Die Handschriften altdeutscher Dichtungen der Fürstlich Fürstenbergischen<br />

Hofbibliothek zu Donaueschingen. - Stuttgart: Metzler, 1859, S. 33.<br />

147 KARL AUGUST BARACK: Die Handschriften der Fürstlich-Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen. -<br />

Tübingen: Laupp & Siebeck, 1865, S. 105-106.<br />

148 OSKAR SCHADE: Altdeutsches Lesebuch. Gothisch, Altsächsisch, Alt- und Mittelhochdeutsch. - Halle/S.: Verlag<br />

der Buchhandlung des Waisenhauses, 1866, S. 168.<br />

149 OTTO BEHAGHEL (Hrsg.): Heinrichs von Veldeke Eneide. - Heilbronn: Henninger, 1882, S. IX.<br />

150 HEINRICH ADELBERT VON KELLER: Verzeichnis altdeutscher Handschriften. - Tübingen: Laupp, 1890, S. 162-163<br />

(Nr. 109).<br />

151 Ebd., S. 150 (Nr. 80). - In der Tübinger Handschrift steht jedoch Erlabach statt Elrabach.<br />

152 LUDWIG VOSS: Überlieferung und Verfasserschaft des mhd. Ritterromans Friedrich von Schwaben. - Dissertation<br />

Münster, 1895.<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!