Anne und Peter Verbotene Liebe - Inhalt - fleigejo
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auf Kirche bezogen. Nach dem Konzert standen wir mit drei Studenten <strong>und</strong><br />
Pastor Degen noch zusammen. Beim nächsten Mal wollte ich den spielenden<br />
Studenten hinter der Orgel zuschauen. Für's übernächste entwarf ich den<br />
Plakattext <strong>und</strong> fügte auch die wesentlichsten Informationen in Englisch hinzu.<br />
Das ist eben heute zwingender Standart, wenn man globales Interesse<br />
erreichen will. Unsere junge Kunstlehrerin konnten wir motivieren, für die<br />
Gestaltung des Plakates ihr Talent für graphisches Design in Wallungen zu<br />
versetzen <strong>und</strong> unser Informatik Professor, sprich Mathe Kollege, nahm sich mal<br />
die muffige Internetseite der Kirche vor. Wer was mit Kirche zu tun hatte,<br />
spielte keine Rolle, die Orgelkonzerte waren das belebende <strong>und</strong><br />
zusammenführende Band. Natürlich besuchten die Beteiligten selbst aber auch<br />
andere Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen die nächsten Konzerte, <strong>und</strong> unausgesprochen<br />
bestand bei allen das Bedürfnis, Ideen einzubringen, wie man die Konzerte<br />
fördernd unterstützen könnte. Vor einem der nächsten Konzerte lud die<br />
Hochschule für Musik gemeinsam mit Pastor Degen zu einer Pressekonferenz<br />
ein, <strong>und</strong> da gerade lokal nichts Explosives anlag, prangten die Informationen<br />
über das Gespräch <strong>und</strong> das anstehende Konzert mit großen Fotos auf der<br />
ersten Seite der Lokalteile. Da wohl kein Musikbeflissener der Ansicht wahr,<br />
sich ein derartiges Ereignis entgehen lassen zu dürfen, war die Kirche brechend<br />
voll. Pastor Degen bedanke sich artig, verwies auf weitere Planungen <strong>und</strong><br />
schickte die Leute nach Hause. Wir lagen uns anschließend lachend, staunend<br />
<strong>und</strong> tanzend in den Armen.<br />
Kleine W<strong>und</strong>er<br />
„Du bist dafür verantwortlich, nur du, ohne dich, <strong>Anne</strong>, wäre es nie dahin gekommen.<br />
Ein kleines W<strong>und</strong>er, das ich mir nie hätte erträumen können.“ erklärte<br />
mir Pastor <strong>Peter</strong> Degen. Bei den Konzertvorbereitungen waren wir dazu<br />
übergegangen, uns alle untereinander zu duzen. Mit den Studenten hatte <strong>Peter</strong><br />
Degen es schon vorher getan. „<strong>Peter</strong>, beim W<strong>und</strong>erglauben handelt es sich<br />
um etwas mir äußerst Fernliegendes. Ich werde von einer fast neurotischen<br />
Sucht getrieben, mein Agieren <strong>und</strong> Handeln so zu gestalten, dass die Ergebnisse<br />
zwar w<strong>und</strong>erähnliche Erscheinungsformen annehmen, aber ausschließlich<br />
auf kausal Verständlichem basieren. Wer hätte es gedacht, dass die kleine Lea-<br />
Sophie, deren Gehirn allen englischen Impressionen mit massivsten Barrikaden<br />
zu begegnen schien, heute zwei plus stehen könnte? Ein W<strong>und</strong>er, aber ich<br />
kann's erklären. Heilig sprechen lassen kannst du mich trotzdem, auch wenn<br />
alles erklärlich ist.“ reagierte ich scherzend. „Nein, es macht mich glücklich,<br />
glücklich über alles was damit verb<strong>und</strong>en ist. Die Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Anerkennung<br />
für die Musik, die Veränderungen der sozialen Kontakte, die es mit<br />
sich gebracht hat <strong>und</strong> vor allem natürlich das andere Bild, in dem wir jetzt betrachtet<br />
werden. Wir sind nicht mehr die, die, den Leuten bestimmte Doktrinen<br />
aufzwingen <strong>und</strong> sie zum Beten <strong>und</strong> Buße tun prügeln wollen. Wir werden ganz<br />
normal akzeptiert, als jemand, der etwas zu bieten <strong>und</strong> zu sagen hat. Es ist<br />
w<strong>und</strong>erbar. Bestimmt ein großer pastoraler Erfolg, durch Musik.“ sagte's <strong>und</strong><br />
lächelte.<br />
<strong>Anne</strong> <strong>und</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Verbotene</strong> <strong>Liebe</strong> – Seite 11 von 24