Anne und Peter Verbotene Liebe - Inhalt - fleigejo
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serem letzten Treffen vor den Herbstferien mit der Pastorale hatte er doch keinerlei<br />
Antipathien gezeigt, eher das Gegenteil.<br />
„<strong>Anne</strong>, ich habe Probleme, größte Probleme. Es quält mich massiv <strong>und</strong> ich bin<br />
mir nicht sicher, wie ich das alles lösen soll. Es geht um mein Leben, mein gesamtes<br />
Leben, mehr nicht.“ begann <strong>Peter</strong>. „Konkreter könntest du auch werden?<br />
Dann würde ich vielleicht etwas verstehen.“ war meine Reaktion. „<strong>Anne</strong><br />
es ist schlicht <strong>und</strong> einfach so, dass ich das alles nicht mehr will. Ich möchte da<br />
raus. Möchte wieder ein freier Mensch sein. Ich denke jetzt auch, ich bin ja ein<br />
freier Mann. Kann gehen, wohin ich will, kann tun was ich für richtig halte, ein<br />
Mensch wie alle anderen Bürger unseres Landes auch. Tatsächlich aber bin ich<br />
eingekerkert, psychisch hinter Gittern. Ich darf nur das empfinden, was ich zu<br />
denken habe, das macht krank, das ist wie psychische Folter <strong>und</strong> in vielen Bereichen<br />
ist sie sehr subtil aber äußerst schmerzlich <strong>und</strong> wirksam. Ich will das<br />
nicht mehr, ich will raus aus diesen Folterkammern sonst werde ich verrückt.<br />
Frei leben will ich wieder können, in einer Welt in der es mir nicht verboten ist,<br />
liebende Gefühle für dich zu entwickeln <strong>und</strong> sie auch zeigen zu können.“ so <strong>Peter</strong>.<br />
Ich starrte ihn entgeistert an. Worte dazu hatte ich nicht. „Ob das richtig<br />
ist, was ich vorhabe, welche Konsequenzen es mit sich bringt, <strong>und</strong> ob ich überhaupt<br />
in der Lage sein werde, sie zu ertragen, das beschäftigt mich eben unaufhörlich.“<br />
fuhr er fort.<br />
Kindlich einfache Antwort<br />
„Oh je, <strong>Peter</strong>, das sind allerdings Fragen über die man sechs Wochen lang<br />
nachdenken kann <strong>und</strong> wenigstens auch sollte. Ich glaube zu verstehen, was du<br />
sagst. Nur ist da nicht auch noch ganz viel anderes, das nicht den Folterkammern<br />
entsprossen ist, das wir von dir erlebt haben <strong>und</strong> das dich doch mit Sicherheit<br />
nicht unglücklich gemacht hat. Das ist doch auch dein Leben. Das<br />
würdest du aber ebenso schlagartig perspektivlos beenden. Ob das Gefühl des<br />
Befreit seins diesen Verlust einfach wird ausgleichen können? Ich weiß es<br />
nicht. Du hast dich doch nicht etwa in mich verliebt?“ fragte ich. <strong>Peter</strong> antwortete<br />
nicht. Schaute in die Gegend <strong>und</strong> schaute mich an. „<strong>Anne</strong>, ich mag dich<br />
gern, sehr gern <strong>und</strong> ich merkte, wie meine Gefühle für dich immer stärker wurden.<br />
Das durfte aber nicht sein. Nur wie sollte ich es mir verbieten? Musste ich<br />
aber, musste mir sagen, wenn ich an dich dachte, nein das kann nicht sein, das<br />
darfst du nicht. Allen würde es pervers erscheinen, nur für mich sollte es normal<br />
sein. Warum? Gott hatte die Welt so eingerichtet, das dies gut <strong>und</strong> normal<br />
war, aber meine Kirche zwang mich, ein Mensch zu sein, wie er von der Evolution<br />
nicht konzipiert war. So habe ich mich zu verhalten <strong>und</strong> schlimmer noch zu<br />
empfinden. Wenn ich normal wie vorgesehen empfinde, mache ich mich persönlich<br />
Gott gegenüber schuldig <strong>und</strong> zeige dadurch ein Verhalten, das nicht<br />
gottgefällig sein soll. Wer kann sich warum so einen Unfug ausdenken. Du hast<br />
mir mit der Warnung vor Missionierungsversuchen von deiner Entscheidung als<br />
Kind erzählt. Du hast mich missioniert. Es ist sehr wichtig, vieles auch mit der<br />
einfachen Klarheit des Kindes sehen zu können. Tausend wissenschaftliche Erläuterungen<br />
können auch den Zweck haben, die einfache schlichte Wahrheit zu<br />
verschleiern. Entscheidend ist nicht das, was an theologischen Expertisen vor-<br />
<strong>Anne</strong> <strong>und</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Verbotene</strong> <strong>Liebe</strong> – Seite 17 von 24