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Magazin 198511

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einem Helfer zu bewältigen. Dabei hatte<br />

er vor allem darauf zu achten , weitere<br />

Gefahren durch sofortiges Steckerziehen<br />

zu vermeiden und einen Zuschauer<br />

durch klare Anweisungen zur Mithilfe<br />

aufzufordern. Nach der richtigen Durchführung<br />

der Einzeimaßnahmen wie Blutstillung,<br />

Prüfung von Atmung und Puls,<br />

Schocklagerung sowie Sicherung des<br />

Replantats war ein detaillierter Notruf zu<br />

veranlassen .<br />

Realistische<br />

Unfallsituationen<br />

Beim Diagnosetest waren drei Einzelfälle<br />

zu lösen:<br />

1. Ein Sportler ist von einem Medizinball<br />

am Kopf getroffen worden und fällt bewußtlos<br />

zu Boden . Nach kurzer Zeit erlangt<br />

er das Bewußtsein wieder und<br />

bleibt ansprechbar. Jedoch kann er Sich<br />

an den Unfallhergang nicht erinnern. Der<br />

Helfer hatte nach Kontrolle von Bewußtsein,<br />

Atmung und Puls den Verletzten<br />

nach dem Unfallhergang, möglichem<br />

Brechreiz und Schmerzen zu befragen.<br />

Außerdem sollte der Sportler auf weitere<br />

Verletzungen untersucht werden. Die<br />

richtige Diagnose mußte lauten: Gehirnerschütterung.<br />

2. Eine Person hat einen epileptischen<br />

Anfall erlitten. Sie war hingefallen, hatte<br />

zuckende Bewegungen am ganzen Körper<br />

und blutigen Schaum vor dem<br />

60 ZS-MAGAZIN 11-12/85<br />

Der Tragewettbewerb<br />

fand In "unwegsamem<br />

Gelände" statt.<br />

Mund. Außerdem hatte sie eingenäßt<br />

und war bewußtlos geworden. In diesem<br />

Fall hatte der Helfer die Person genau<br />

zu beobachten, um sie vorsichtig und<br />

angemessen auf weitere Verletzungen<br />

zu untersuchen. Ergebnis der Untersuchung<br />

sollte die Feststellung sein: Zungen<br />

biß/epileptischer Anfall.<br />

3. Bei Turnübungen war eine Person<br />

vom Barren gestürzt und mit dem Oberbauch<br />

auf dem Holm aufgeschlagen. Dabei<br />

hatte der Verletzte Prellmarken, eine<br />

harte Bauchdecke und einen Schock davongetragen.<br />

Auch in diesem Fall hatte<br />

der Helfer vorsichtig und angemessen<br />

eine Untersuchung durchzuführen. Dabei<br />

mußten Puls und Atmung überprüft<br />

und der Verletzte auf Schmerzen, Prellmarken<br />

und eine brettharte Bauchdecke<br />

untersucht werden . Seine Diagnose sollte<br />

lauten : Schock/stumpfes Bauchtrauma.<br />

Überraschende<br />

Sonderwertung<br />

'-------<br />

Weitere Disziplinen des Bundesleistungswettbewerbs<br />

waren der Fragebogentest<br />

für Gruppenführer und die eingesetzten<br />

Helfer, ein Tragetest in unwegsamem<br />

Gelände über drei Stationen<br />

sowie ein Fahrerwettbewerb.<br />

Den Tragewettbewerb entschied der<br />

MHD Saarland, gefolgt von Freiburg und<br />

Osnabrück, für sich.<br />

Unter den kritischen<br />

Augen der Sch iedsrichter<br />

war diese Auf·<br />

gabe zu bewältigen.<br />

Beim Fahrerwettbewerb wies der MHD<br />

Augsburg die Gruppen aus Münster und<br />

Speyer auf die nächsten Plätze.<br />

Darüber hinaus gab es noch eine Sonderwertung,<br />

bei der nach dem Führerschein<br />

des Fahrers, nach Fahrzeugschein,<br />

Verbandkasten und Warndreieck<br />

gefragt wurde.<br />

In Vertretung des nordrhein-westfälischen<br />

Ministerpräsidenten war Staatssekretär<br />

Dr. Eberhard Munzert nach Brühl<br />

gekommen. Er hatte sich drei Stunden<br />

Zeit genommen, die Malteser-Helferinnen<br />

und -Helfer bei ihrem Wettbewerb<br />

zu beobachten. In seinem Grußwort lobte<br />

er ihr Engagement und Verantwortungsbewußtsein<br />

für den Staat. Denn,<br />

so Dr. Munzert, .ohne ehrenamtliche<br />

Helfer Sind Rettungsdienst und Katastrophenschutz<br />

nicht denkbar" .<br />

Bei herrlichem Herbstwetter nutzten<br />

zahlreiche Brühler Bürger die Gelegenheit,<br />

sich über den Malteser-Hilfsdienst<br />

zu informieren. So wurden beispielsweise<br />

Filme über die Ausbildung in Erste<br />

Hilfe und in Sofortmaßnahmen am Unfallort<br />

sowie Bildtafeln über den MHD­<br />

Einsatz im äthiopischen Flüchtlingslager<br />

Makalle gezeigt. Eine weitere Attraktion<br />

war der Rettungshubschrauber des<br />

MHD-Rückholdlenstes.<br />

Punktgleich<br />

Große Überraschung herrschte bei der<br />

Siegerehrung : Die Mannschaften aus<br />

Regensburg und Fulda lagen mit 398<br />

Punkten gemeinsam auf dem ersten<br />

Platz. Da die Regensburger bessere Ergebnisse<br />

im Erste-Hilfe- und Diagnose­<br />

Wettbewerb erzielt hatten, wurde ihnen<br />

der Pokal des NRW-Ministerpräsidenten<br />

zugesprochen. Der Pokal des MHD-Präsidenten<br />

für den zweiten Sieger ging an<br />

die MHD-Gruppe aus Fulda. Die Göppinger<br />

Malteser aus der Diözese Röttenburg-Stuttgart<br />

nahmen freudestrahlend<br />

den von der Stadt Brühl gestifteten Pokal<br />

im Empfang. Der Ehrenpokal der<br />

Erzdiözese Köln ging an die Gruppe der<br />

EHBO aus Swalmen.<br />

Mit einem herzlichen Dank an die gastgebenden<br />

Malteser verabschiedete der<br />

MHD-Generalsekretär die teilnehmenden<br />

Mannschaften und Gäste und<br />

wünschte allen eine gute Heimreise.<br />

Die ersten zehn der Abschlußtabelle:<br />

1. Regensburg 398 Punkte<br />

2. Fulda 398 Punkte<br />

3. Rottenburg-Stuttgart . 387 Punkte<br />

4. Augsburg 375 Punkte<br />

5. Saarland 372 Punkte<br />

6. Aachen 365 Punkte<br />

7. Passau 363 Punkte<br />

8. Speyer 350 Punkte<br />

9. Vechta 347 Punkte<br />

10. Münster 344 Punkte

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