Magazin 198511
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BRK zuständig, auf badischer und Württemberger<br />
Uferseite die DLRG der Landesverbände<br />
Baden und Württemberg.<br />
Insgesamt sind auf deutscher Seite<br />
18 sturmtaugliche Motorrettungsboote<br />
stationiert.<br />
Einsatz und Alarmlerung<br />
Um eine rasche und gleichzeitige Alarmierung<br />
zu ermöglichen, wurden Bootsbesatzungen,<br />
Taucher und Einsatzleiter<br />
mit Rufmeldern ausgerüstet. Bei vielen<br />
Einsätzen wurde bewiesen, daß innerhalb<br />
von zehn Minuten alle Rettungsboote<br />
- auch zur Nachtzeit - einsatzbereit<br />
ausliefen. Neben dem 2-m-Betriebs<br />
funk sind alle Rettungsboote und<br />
der Einsatzleiter mit einem 4-m-BOS<br />
Funkgerät ausgerüstet, was einen raschen<br />
und effizienten Einsatz ermöglicht,<br />
ebenso ist eine Funkkontakt-Aufnahme<br />
mit anderen Fachdiensten oder<br />
der Polizei möglich.<br />
Alle Einsätze werden über die Rettungsleitstelle<br />
koordiniert. Bei örtlichen Einsätzen<br />
wird der Einsatz direkt mit der Rettungsleitstelle,<br />
der Wasserschutzpolizei<br />
und dem Rettungsboot abgestimmt. Bei<br />
großen überörtlichen Einsätzen ist die<br />
Führung der Rettungsboote durch einen<br />
Einsatzleiter notwendig.<br />
Einsatz mit dem<br />
Rettungshubschrauber<br />
Um einem Wasserverunfallten die<br />
schnellstmögliche Hilfe zukommen zu<br />
lassen, wurde 1984 die Nutzung und<br />
Einbindung des von der Deutschen Rettungsflugwacht<br />
in Friedrichshafen stationierten<br />
Rettungshubschraubers diskutiert.<br />
Die Zusammenarbeit der DLRG mit<br />
dem Hubschrauber ist möglich.<br />
Bei einer am 10. April 1985 durchgeführten<br />
Übung auf dem Bodensee wurde<br />
die Möglichkeit einer Zusammenarbeit<br />
DLRG/DRF eindeutig unter Beweis<br />
gestellt. Bei einer Wassertemperatur von<br />
+ 6 Grad wurden zwei Rettungsschwimmer<br />
von der Rettungsstation Langenargen<br />
vom Hubschrauber aufgenommen<br />
und auf dem See über der gedachten<br />
UnfallsteIle aus einer Höhe von fünf bis<br />
zehn Metern abgesetzt.<br />
Ab dieser Saison schnellste Hilfe für<br />
Wasserverunfallte möglich<br />
Ab Juni dieses Jahres stehen am Wochenende<br />
zwei Rettungsschwimmer für<br />
einen Hubschrauber-Einsatz zur Verfügung.<br />
Somit ist eine schnelle und optimale<br />
Hilfe für in Wassernot geratene<br />
Menschen gewährleistet. Dies war auch<br />
Voraussetzung, um den anderen Rettungsorganisationen<br />
die Zusammenarbeit<br />
anbieten zu können.<br />
Heinz Husser I Achim Lange<br />
74 ZS·MAGAZIN 11-12/85<br />
Hunde im Einsatz zur Rettung von Menschenleben<br />
HaHingens ,,Rettungs.<br />
schwimlner' bellen<br />
Wasserscheu ist "Rambo" nicht! Wenn<br />
er und die anderen seiner Rasse - allesamt<br />
Neufundländer - irgendwo das<br />
Meer, einen See, einen Fluß oder auch<br />
nur einen Bach wittern, geht's mit Geheul<br />
und Gehechel hinein. Die zweite<br />
Leidenschaff der Tiere ist das Apportieren.<br />
"Beides nutzen wir aus", erläutert<br />
die Buchhalterin Christa Stortnik (38)<br />
aus Essen. Sie und ihre Freunde bilden<br />
knapp zehn Tiere an jedem zweiten<br />
Sonntag auf dem DLRG-Gelände in Hattingen<br />
an der Ruhr zu "Rettungsschwimmern<br />
" aus.<br />
Die Idee lag auf der Hand. In Frankreich<br />
werden Neufundländer bereits seit einiger<br />
Zeit bei der Rettung Ertrinkender<br />
eingesetzt. Es gibt dramatische Berichte<br />
darüber: Hubschrauber setzen die Hunde,<br />
die eine Schulterhöhe von 75 cm<br />
und ein Gewicht von 70 Kilo erreichen,<br />
im Meer ab. Die Tiere bringen die von<br />
ihnen Geborgenen selbst durch hohe<br />
Brandung auf dem kürzesten Weg sicher<br />
an das Ufer.<br />
DLRG Hattlngen ermöglicht<br />
das Hundetraining<br />
Die Neufundländer-Freunde, die ihre<br />
Neufundländer werden<br />
Im Wasser der Ruhr<br />
bei Hattl"gen zu "Rattungsschwlmmern"<br />
ausgebildet.<br />
(Foto: Goeko)<br />
Tiere jetzt bei der DLRG in Hattingen zu<br />
"Rettungsschwimmern" ausbilden, kommen<br />
aus Meschede und Münster, aus<br />
Kamen, Hattingen, Velbert, Essen und<br />
Bochum. Kennengelernt haben sie sich<br />
durch einen Zufall. Christa Stortnik:<br />
"Wer einen Neufundländer hat, geht<br />
gerne ans Wasser." Da trifft er eben<br />
den einen oder anderen mit dem gleichen<br />
Tier.<br />
So kam es zu einem Stammtisch in Hattingen,<br />
an dem die Idee geboren wurde.<br />
Christa Stortnik dazu: "Wir wollen dem<br />
Instinkt der Tiere entgegenkommen und<br />
ihn fördern. Wenn wir dadurch auch nur<br />
einen Menschen retten, lohnt sich unsere<br />
Arbeit schon. "<br />
Seitdem sind "Rambo", "Bouncy" , "AIfie"<br />
, "Gulliver", "Robin", "Benjamin"<br />
und "Ben" mit Freude bei der sogenannten<br />
Wasserarbeit. Jedes Tier ist Im<br />
Einzeleinsatz voll bei der Sache.<br />
Schwieriger allerdings ist, so Christa<br />
Stortnik, die Zusammenabeit von zwei<br />
Hunden bei der Rettung eines Menschen.<br />
Bewußtlose werden behutsam an<br />
Armen und Beinen gegriffen. Wer noch<br />
selbst zugreifen kann, hält sich an einem<br />
Geschirr fest, das der Hund im Einsatz<br />
trägt.