Ausgabe lesen - Rheinkiesel

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Kieselchen Der Sonne entgegen Egal, ob der Rasen auf dem Fußballplatz oder die Blumen in Mamas Garten: Überall grünt und sprießt es jetzt. Aber wie stellen Pflanzen das eigentlich an mit dem Wachsen? Licht, Luft und Wasser – das sind die wichtigsten Dinge, die eine Pflanze zum Leben braucht. Selbst Kakteen, die mit sehr wenig Wasser auskommen, brauchen ab und zu ein Schlückchen von dem kühlen Naß. Und ohne Licht und Luft kann keine Pflanze gedeihen. Außerdem brauchen sie Erde. Oft reicht aber schon ein kleines Fleckchen Boden, damit eine Pflanze sich verankern kann und ausreichend Nährstoffe erhält. Jede Pflanze fängt einmal klein an. Schon nach einigen Tagen könnt Ihr Euch über erste Kressepflänzchen freuen 10 Juni 2009 Egal, ob es sich um eine Riesenbohne handelt oder um ein winzig kleines Senfkorn, im Samenkorn liegt alles versteckt, was die Pflanze für ihren Start ins Leben braucht. Samen enthalten so gut wie kein Wasser und können deshalb lange überdauern Aus manchen Samen wächst sogar noch nach hunderten Jahren eine Pflanze! Soll dies gelingen, braucht Ihr vor allem eins: Wasser. Keimlinge unter der Lupe Ihr könnt am Fensterbrett prima beobachten, wie Pflanzen wachsen. Alles, was Ihr braucht, sind ein paar Samen, ein Schälchen (oder einen tiefen Teller) und etwas Papier von der Küchenrolle (zur Not geht auch Klopapier oder ein Taschentuch). Am besten eignen sich Kressesamen. Und so geht es: Legt eine dünne Schicht Küchenrolle in das Schälchen und platziert etwa 20 Samen darauf. Sie sollten nicht übereinander liegen und einen gewissen Abstand zueinander haben. Nun gießt etwas Wasser dazu so daß die Küchenrolle feucht ist und das Wasser maximal einen halben Zentimeter übersteht. Achtung, zu viel Wasser läßt die Samen verschimmeln! Ihr müßt täglich überprüfen, ob die Küchenrolle noch feucht genug ist, und gegebenenfalls nachgießen. Schon am nächsten Tag könnt Ihr mit den Fingern mal fühlen, was mit den Samen passiert: Sie fühlen sich ganz glibberig an. Das liegt daran, daß die Samen quellen: Sie nehmen Wasser auf, damit sich die kleine Mini-Pflanze, die in der harten Schale schläft, wachsen kann. Mit Druck zum Erfolg Die Keimlinge nehmen das Wasser auf und sprengen so die Samenkapsel beim Wachsen auf: Wenn Ihr ganz genau hinschaut – am besten mit einer Lupe – könnt Ihr sehen, wie sich die Kressesamen an einer Stelle öffnen. Manchmal bleibt der geöffnete Samen auch auf der Pflanze kleben. Das sieht ulkig aus, weil die fertige Kressepflanze dann ein Hütchen trägt!
Aus winzigen Samenkörnern gewachsen: Sonnenblumen, soweit das Auge reicht Wenn sich Pflanzenzellen mit Wasser voll saugen, können sie so starken Druck erzeugen, daß sie nicht nur Samenkapseln sprengen, sondern auch durch Erde oder sogar Felsen und Mauern dringen. So schafft es zum Beispiel ein Löwenzahn, auf einem Weg zu wachsen, auf dem lauter Schottersteine liegen. Und woher weiß die Pflanze, in welche Richtung sie wachsen soll? Zum einen orientiert sie sich am Licht. Für viele Pflanzen reicht schon eine kleine Lichtquelle, und sie wissen, in welche Richtung sie austreiben müssen. Das könnt Ihr gut an Kartoffeln beobachten. Ihr braucht dazu einen Schuhkarton, etwas Klebstoff und Pappe, und eine Kartoffel. Legt die Kartoffel in eine Ecke des Kartons und bastelt aus der Pappe ein kleines Labyrinth, das Ihr festklebt. Zum Schluß schneidet Ihr eine Seite des Kartons auf, so daß etwas Licht hineinfällt. Wartet ein paar Wochen – dann könnt Ihr sehen, wie krumm die Kartoffel gewachsen ist, um dem Licht zu folgen! Licht ist oben, Dunkelheit (meistens) unten. Doch darüber hinaus können die Pflanzen auch die Schwerkraft wahrnehmen. Die Wurzeln wachsen daher bei den allermeisten Pflanzen nach unten. Gleichzeitig scheinen die meisten Pflanzen zu wissen, daß die Richtung entgegen der Schwerkraft diejenige ist, in die Stengel und Blätter wachsen sollen. Hunger nach Licht Viel stärker als die Schwerkraft wirkt jedoch die Sonne auf das Wachstum aller grünen Pflanzenteile. Die meisten Pflanzen sind regelrecht hungrig nach Licht und strecken sich der Sonne geradezu entgegen. Kein Wunder, denn neben Wasser ist Licht absolut lebensnotwendig für Pflanzen: Sie können aus Sonnenlicht, Wasser und unserer Atemluft (das sogenannte Kohlendioxid) Zucker beziehungsweise Stärke aufbauen – und alle Teile, die Ihr von Pflanzen kennt, also zum Beispiel Früchte wie Kirschen oder Erdbeeren, Knollen wie Kartoffeln, Blätter und sogar Holz. Auch die Kressepflänzchen streben zum Licht: Schon nach wenigen Tagen wachsen die zarten Gebilde. Kleine weiße Wurzeln recken sich nach unten und verankern das Pflänzchen in der Küchenrolle, während sich der grüne Stengel und die ersten beiden Blätter nach oben recken. Diese sind übrigens schon als Mini-Blättchen im Samen angelegt. Man nennt sie daher auch Keimblätter. Bei vielen Kieselchen Pflanzen sehen sie anders aus als die folgenden Blätter, zum Beispiel bei Bohnen: Die Keimblätter sind oval, die späteren Laubblätter gezackt. Jetzt könnt Ihr erste Versuche mit der Kresse machen: Stellt sie so ans Fenster, daß das Licht nur von einer Seite kommt – etwa dadurch, daß Ihr die Schale in einen Schuhkarten stellt, in den ihr ein Fenster geschnitten habt. Bekommen die Kressepflänzchen nur Licht von einer Seite, strecken sie sich in diese Richtung. Dreht Ihr die Schale so, daß die Sonne von der anderen Seite scheint, drehen sich die Kressepflanzen entsprechend anders herum. Das gilt übrigens auch für große Pflanzen. Beobachtet mal die Blumen auf dem Fensterbrett: Meist haben sie auf der Sonnenseite mehr und grünere Blätter als zur Schattenseite. Wenn Ihr den Blumentopf etwas dreht, streckt sich die Pflanze zur anderen Seite. Nach etwa einer Woche ist die Kresse zwei bis drei Zentimeter hoch gewachsen. Jetzt im Sommer kann es auch schneller gehen, weil es sehr warm und sonnig ist. Ihr könnt weiter mit der Kresse experimentieren – oder aber ernten, denn Kresse schmeckt auch gut auf dem Brot: Schmiert dünn Butter oder Quark auf eine Schnitte. Schneide die Kresse kurz über der Küchenrolle ab und streut sie mit etwas Salz auf das Brot – lecker! • Guten Appetit wünscht Euer Kieselchen Juni 2009 11
Seite 1 und 2: Heimische Orchideen Männliches Kna
Seite 3 und 4: Liebe Leserin und lieber Leser, las
Seite 5 und 6: Wer eine Nase (oder auch einen Riec
Seite 7 und 8: wenn er etwas schattig steht, streb
Seite 9: Bei Anruf Widerruf Gelegentlich gle

Ausgabe lesen - Rheinkiesel

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?